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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189907049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-04
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1899
- Autor
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schlüge, hab« mau drch auch noch nie gehört, daß em Vogel in der Lust vom Bfitz erschlagen worden sei. Entzückend sei der immerwährende Wechsel de« Panorama« und wundervoll di« von der Tonne beleuchteten Wolkevgebirge. Sei« Mensch könne sich dem wajrstätischen Eindruck« der Todtenstille in der Höhe entzieht». Dort oben lerne auch der Spötter an eine» Sott glauben. Seltsam sei di« Wiederspiegelung de« Ballon« in den Wolken, da« sogenannte Wolkengesper.st. Man glaube einen Sesährtrn zu habe«, der vorüber husche und sei doch allein. Redner sei aber doch selbst einmal ängst lich geworden, al« er durch eine Wolke fuhr, die in Folge Spiegelung der Sonnenstrahlen in» Wasser pmpurroth er schienen sei, so daß er gemeint habe, der Ballon stehe in Flammen. Herr Spiegel wünschte, daß Jeder, dem sich Gr- legenheit bietet, die Herrlichkeiten einer solchen Fahrt kennen lerne. Eine« gut kovstruirten Fahrzeug könne nicht« ge schehen. Unter 500 Fahrten sei bi«her nur eine unglücklich verlaufen. Falsch sei e«, bet schwieriger Landung au« de« Ballon zu springe». Wie der Kapitän sein Schiff, so dürfe der Ballonfü.rer die Gondel nicht verlassen. Bezüglich An dree'« glaubt Herr Spiegel bestimmt an sein« Wieder ehr. Andree sei Fachmann durch und durch, sei Ingenieur, Fahrer und Meteorologe zugleich. Er habe seine Fahrt Jahre lang vorbereitet, und die günstigen Luftströmungen hätten nach d m Bericht« der Wetterwarten noch zwei Tage nach seiner Auf fahrt angehalten. Daß Andree Schleiftau ausgehäogt, um Beobachtungen wachen zu können, sei vielleicht nicht gut ge wesen, doch habe er da« ja auch aufgegeben, wie die gefun den« Flaschenpost gemeldet. Zum Schluß dankte Herr Spiegel «och der städtischen Behörde und dem Riesaer Publikum für freundliches Entgegenkommen und beantwortete mehrere an ihn gerichtete Frazev. Redner erntete lebhaften Beifall. Zahlreich« Photographien und aeronautische Instrumente waren ausgestellt. — Da« Königliche Ministerium de« Innern hat da« Königlich meteorologische Institut zu Ehrmnltz beaustragt, ein verfahren au«zuarkelteu, durch welche« r« möglich ist, die Beobachtungen der Witterung in Sachsen mehr al« bi«- her den praktischen Zwecken der Industrie und Landwrth- schäft nutzbar zu machen. Rach Ansicht de« Institute« ist nur «ine wirklich nutzbare Verwendung der Aufzeichnungen auch für die Hochwoffrv Meldungen erst daun wöglich, wenn e« gelingen sollte, die täglichen Meldungen der Riederschlags und Temperatur-Beobachtungen von einer genü-end großen Zahl von Stationen zu erhalten; r« hält darum ein« Ver mehrung von Stationen für solche Aufzeichnungen durchs«« für nöthig. — Im Verlaufe des vorigen Monat» entsprachen die Aenderungen de» Wasserstander der Elbe den Perioden trockner und nasser Witterung, vom 1. bi» zum 18. Juni setzt« sich der Fall de» Wassers fort, dann stieg «» bi» zum 19., worauf r» bi» zum 24. ans» neue fiel; am 25. und 26. erhöhte sich der Wasserspiegel wieder etwa», um sich sodann abermal» zu senken. Nur an den ersten drei Tagen de» Monat» war di« Waflerhöhe über dem Nullpunkte de» Dresdner Pegel», sonst stet» darunter. Der höchste Stand betrug nach dem Dr. Anz. -s-58 om am 1. Juni, der niedrigste —118 vor am 23. und 24., sowie am 30. Juni. Für die erste Monat«- Hälfte ergab sich al» durchschnittliche Höhe — 56, für die zweite —108 om, so daß sich da» Monat-mittel zu — 82 om herauSstrllt. — Für die Schifffahrt, die sich Hier wurdr roa der O.tSgruppe vom ver- . . Volkskunde «iu „Alterthmu«. Museum" be gründet und am Sonntag« i« Kreis« der Mitglieder de» Verein« und im Beisein der beiden städtisch«» Lollegieu eröffnet. Die geschickt etngertchtrte and mit Wappen usw. geschwückt« Sammlung zerfällt in 4 Abteilungen, Volks kunde, JonungSwefev, Ortskunde und Urgeschichte der Hrtwath. Der Besuch ist jeden 1. und s. Sonntag t» Monat von 11 bis '/,1 Uhr gestattet. Der Eintrittspreis ist auf nur 10 P g. festgesetzt. — Bet dem am Sonntag Abend hier aufgettoffene» Gewitter schlug der Blitz in Trn- pels Eiserne, ohne z« zünden. Der verursachte Schaden ist nicht bedeutend. Eotta-Dresden, von «ine« wolkmbruckähliUchm Gewitterregen wurden am Sountag, Abend« '/,11 Uhr Dresden« Weftvororte und Thüle der Stadt selbst hetnrge- sucht. Ja Cotta schwoll der wetdigtbach zu fast grsthrn Franzosen gänzlich unfähig grgenüber annre Lüftschiffer Op'tz habe in Berlin Ossicier« und Mannschaften ausgebildet. De« Weitere« ent rollte Herr Spiegel eine fesselnd« Schilderung von ihm au«- gesührtrr Fahrten. Merkwürdig sei die Wirkung der Last sti Swung, daß man in der Höhe von 2Vof-övv w keinen Laut vernehme, jedoch bei mehreren Lausend «eiern Hunde bellen, Kinder lachen, Lokomotiven pfeifen hört. Oft höre der Zuschauer bei der Landung au« ganz geringer Höhe keinen Zur«'. Durch den plötzlichen Fall aus höheren in tiefere Luftschichten st-lle sich bei« Fahrer mitunter zeitweise Taub heit ein. Gänzlich ungesährltch sei es, bet Gewitter aufzu fahren. E» sei nicht möglich, daß der Blitz in den Ballon vertticheS «ad Sächsisches. Ri«sa, 4 Juli 1899. — Dieser Taz« hatte» wir G l genhei«, da« durch de» Lu'tga«. Glüh licht-Apparat „Brillant" der Luftgar-Glühlicht- werke Fischer L Es. in Riesa—Zeishaiu erjeuzte „Luitga«" brennen zu sehen und waren überrascht von dem schön», Hillen, glänzenden Lichte, da« dasselbe gab. Da« Ga« wird au« Benzin erzeugt, durch einen Apparat aber besonder« mit Life gemischt. Zum Glüblicht werden di selb o Glühstrümpfe wie beim verbrouch von Steinkohle»-,» benutzt. Explosions gefahr wie bei Acetylen-Anlagen soll vollständig ausgeschlossen sein. Die Leuchtkraft de« mit dem Apparat erzeugten Gase« soll bet Benutzung eine« Normal Auerbreoner« ca. 70 Kerzen betrage«, wogegen Kohleoga« bei Benutzung eine« gleichen Brenner« nur ca. KO KerzrnstSrkcn entwickele. Die Kosten für eine Brennstunde und Kamme berechnen sich b-tm „Luft- ga«" auf ca. 1»/, Pfg., e« ist somit die Beleuchtung durch aus nicht tHeuer. Auch der Preis de« Apparate« ist ver- hältuißwäßig nicht zu hoch, r« kostet z. B. ei« solcher für 18—25 Flamme« S75 Mark. Kür Interessenten in Orten, i« denen Gasanstalten nicht vorhanden find, erscheinen diese neuen Apparate recht beachtrvSwerth und wir können den selben ein« B.-fichtigurg der Zeithainer Anlage jedenfalls empfehlen. — Herr vallonkührer Spiegel vom Chemnitzer Luft schiffer verein hielt gestern Abend im Kronprinz einen Bor. trag, der im Rückblick aus die am Sonntag hier erfolgte Auffahrt doppelt interessant wax. Herr Spiegel verbreitet« sich zunächst über die Entstehung de« Ballon« und di« Art, wie die Gebrüder Montgo fier in Pari« i« vorigen Jahr- hundert da« Problem der Luftfahrten erschlossen. Wohl habe «an in der Verwendung de« Stoffe« große Fortschritte ge macht, doch sei die Gestalt der Ballou« i« Große» dieselbe geblieben. Die Kugrlform sei heute noch di« bewährteste. Die Eigarrenforw habe man hauptsächlich zur Ermöglichung der Lenkbarkeit verwandt. Doch werde man einen Ballon mit weicher Hülle nie lenken lernen, dazu gehöre unbedingt eia stabile« Fahrzeug, und auch dann werde die Lenkbarkett immer nur eine lheirwets« sei». Einen Ballon bei Stmm zu lenke«, sei einfach unmöglich. Selbst der stärk?« Bogel, der Adler, könne gegen Sturm nicht aukämpfen. Segeuwär- ti, baue mau in Stuttgart unter Graf Zeppelin'« Leitung «inen lenkbaren Ballon mit Aluminiumhülle und Flügel» in» Werthe von 75000 Mk. und werde «och ia diese« Monat die erste Fahrt über de« Bodensee erfolgen. Nachdem der Vortragende der Bedeutung der Luftschifffahrt sür die Stta- tegie gedacht^ erinnert er daran, daß wir in dieser Hinsicht i« letzten Kriege de» . standen. Erst der bekam».'» Offic.. rollte Herr Spiegel eine fesselnd« Schilderung von ihm au«- l. ' 7 " sti ömung, daß man in der k' . , ' " - ' . bellen, Kinder lachen, Lokomotiven pfeifen jör^ Oft" höre Zur«'. Durch den plötzlichen Fall' aus" höheren "tu tiefere " sich bei« Fahrer mitunter zeitweise Taub ¬ heit ein. Gänzlich ungefährlich sei r«, bei Gewitter aufzu- im letzten Monat wieder recht rege erwie», war der Wasser stand zumeist günstig, namentlich konnten während der erst« Wochen sehr beträchtliche Last« befördert werd«. So kam e», daß besonder» in dm ersten Tagm die größtm Kähne 12000 bi» 16000 Ctr. Braunkohle» geladen hatte»; aber auch noch in der zweiten Monatshälfte gingen noch Fahrzeuge mit 8000 bis 10000 Ctr. Fracht stromabwärts. — Die Entfernung der Erde von der Sonne, die in der ersten Hülste des Jahres stetig zugenommeck hat, wird nur in der zweiten wieder abnrhmm. Gleichmäßig kann ja der Abstand beider Himmelskörper nicht bleiben, well die Bahn, ans der sich unser Planet um seinen Fixstern bewegt, nicht einen Kreis, sondern eine Ellipse bildet, in derm Brennpunkte sich die Sonne befindet. Gerade bei Beginn d«S Jahre» war die Erde der Sonne am nächsten, heute am 4. Juli Vormittag» 10 Uhr ist aber der größte Abstand erreicht. Al» die Erde in Sonnmnähe (im Perihelium) war, betrug ihr« Entfernung von der Sonne 19 660 000 Meilen; indem sie sich jetzt aber in der Sonnenferne (im Aphelium) befindet, macht der Ab stand 20 340 000 Meilen auS. In dm nächsten sechs Monat« wird sie sich mithin der Sonne wieder um 680 000 Meilen nähern. fH — Nach dem sächsischen Jagdgesetze begann mit de« 1. Juli di« Jagd auf männliche« Edel- und Damwild, sowie auf R hböcke und Wildenten, während in Preußen von jetzt an außer dem «Srnlicheo Roth- und Damwild und de« Wildenten auch Trappen, Schnepfe», wilde Schwäne er., i« nachbarlichen Oesterreich aber, wo Hochwild noch bi« zum 15. t>. M. Schonzeit genießt, di« Wildenten und Wildgänse abgeschoflm werden dürfen. Da Rehköcke sowohl in Preußen al« in OHerreich schon seit zwei Monate« erlegt werde» dürfe», so wird von jetzt ab auf den deutschen Wildpret- «ärkten an Reh- und Hirschfleisch kein Mangel sein, wenn auch im Laufe der nächsten beiden Wochen noch ansehnliche Mengen davon nach den böhmische« Bädern und Sommer frischen zum versandt kommen «erden. — Die Bestimmungen über da« Verhalten der Civil- behörden de« Landes bei den Ressen de» König» und der Mitglieder dr« Königliche« Hause« find dahin ergänzt ward«, daß zu den Beamten, welche bei große« und kleine« Em pfang zu erscheine« haben, in Städte«, die Sitz von Essea- bahodirektionen find, die Borstände dieser Behörde», di« Essenbahndtrrktorrn, hiuzutreten. Oschatz, «in für sächsift Verein« und im Vessetn der beiden städtische« Collegieu eröffnet. Die geschickt etngertchtrte ond mit Wappen »sw. geschwückte Sawmlnng zerfällt in 4 Abteilungen, BolkS- Der" Besuch ist jeden 1 und H 152. rlmStag, 4 Juli 18SS «deavs. SS. Jahr«. «N» vlssa« LagM« «schckM ftb« Lag AbeM» mit übMnützn, d« Smoe- uud Festtage. «mtckjähcklch« vMgchnM btt Abholung tu de» »xpwttkoüm tu und Strehla oder durch uuftr« «ge» fichMSVmMIMmrWPsg^bel «hol», am Schalt« dm lasserl. U-stwrstustm 1 «mck 25 Uw, durch dm vrkNrag« fick M» H«, 1 Ltur» SS Uw I»,,» sttr «, Wmuuw d« SüchgüdolaW» G» vormittag 9 Ahr oh« Sewützu Wrack und Berd, von Lauge« 4 »iuterlich M viosd. — GchchlifMstchl, »astauloustraß« 59. — Für dl» «edmttoa mraawwrtUch: Hermauu Schmidt tu Mef». Im Hotel zum „Kronprinz" hier sollen Freitag, den 7. Juli 189S, 1v Uhr Var«., a. 1200V Stück Cigarre», 2 Säcke Tabak, 100 Paq. Theetabak, 1 Liganenautomat, 1 Svpha, Sophalisch, 18 Bäude Meyer- Eonverf.-Lexicon gegen sofortige Bezahlung versteigert «erdm. Riesa, 1. Juli 1899. Der Ger.-«»«r» bei« «Fl. Amt-ger. Srkr. «idam. für da» Gelände zwischen Weidaer Weg, Weststraße, Parzelle Ro. 949 de» Flurbuch» und Panfitzer SommnnikationSweg bestehenden Bebauungsplanes liegt an beiden Tagm, wie bisher, von 8—12 «ud von 2—5 Uhr in der RathSkanzlei zur Einficht an». Riesa, dm S. Juli 1899. Der Nach der Stadt. »oetrr». Sch. In Riesa hat sich mit Genehmigung des Direktoriums de» Landesvereins zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger im Sömgreiche Gach'm ei» Zweigverein unter dm» Ramm „Zweigverein Riesa" gebildet. Der Borstand setzt sich aus nachgenannten Herren zusammm: Freitag, dm 7. «ud Gounabend, den 8. Juli 1899 find« bei der unterzeichneten Behörde wrgm Reimgung der Geschäftsräume nur «nrursschiebbaru Gachs« ihre Er- -diguug. Im Standesamt werden an beiden Tagen Anzeigen über GterbspUle vormittags > on 9 di» 10 Uhr angenommen. Der seit 14. Juni dieses Jahre» in der RathSkanzlei aaSliegende Plan No. K7 8t. S. H. ber'Festlegung der südöstlichen Sttaßevfluchtlisie für den zwischen Weidaer Wm und den Speichern erlaufmden Theil d«S sogenannten Pausitzrr SommumkationSweges und üver Abänderung des Bürgermeister «oeterS, Vorsitzender, Oberstleutnant Mehlhon», Stellvertreter des Vorsitzenden, Kaufmann E. Bremue, Schatzmeister, Mühlmbefitzer Robert Gchllaherr, Schriftführer. Diese« wird satzungSgemäß hierdurch bekannt gemacht. Riesa, den S. Juli 1899. ! Bürgermeister Boeterd, Vorsitzender.
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