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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189307147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18930714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18930714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-14
- Monat1893-07
- Jahr1893
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1893
- Autor
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Freitag, 14. Juli 1893, Abend« 4«. Jahrg Hmtzsch. Hmtzsch. Hmtzsch. zölle müßten aufgehoben werden. Abg. Osann (nat.-lib.) führte aus, er hätte gewünscht, daß in Preußen auch die Cioilbehörden gehört würden. Der Kriegsminister von Kaltenborn-Stachau, erklärte, daß die Berichte des Generalkommandos im Einvernehmen mit den Cioilbehörden erstattet seren. Die Oberpräsidenten seien sämmtlich gehört worden. Abg. Schnaidt^ (Volkspartei) wünschte zu er fahren, ob sich der württembergische Kriegsminister bereits mit dem preußischen über diese Frage ins Einvernehmen gesetzt habe. Derwürttembergische Kriegsminister legte dar, die württembergische «riegsvcrwallung habe bei der Reichsregierung den Antrag auf Aufhebung der Manöver noch nicht gestellt, weil die Ermittelungen noch nicht abge schlossen seien. Wenn es die Noihwendigkeit erheische, würde sie nicht davor zurückschreckcn, den Antrag zu stellen. Die Besprechung der Interpellation war damit beendet. Bei der zweiten Berathung der Militärvorlage erklärte der Abg. Graf Hompesch im Namen des Centrums, daß dieses die Bezeichnung des Reichskanzlers, es sei eine politisch-demokratische Partei, ablehnen müsse. Die Centrums partei sei vielmehr im besten Sinne des Wortes konservativ und königslreu (Lachen rechis.) Der Reichskanzler sprach seine Freude über die Aeußerung des Vorredners aus, will jedoch, ehe er sein Urtheil modificire, die weitere Ent wickelung der Dinge abwarten. Abg. Dr. Lieber (Centrum) entgegnete in längerer Rede auf die Ausführungen des Reichskanzlers Grafen Caprivi, betreffend die Umwandlung des Centrums in eine demokratische Partei und erklärte schließlich die gegenwärtige Vorlage für unannehmbar, weil die dauernde finanzielle Belastung des Volkes, die sie bringe, unerträglich sei. Sehnlich äußert sich Beckh (Hospitant der freisinnigen Dolkspar-ei). Abg. Zimmermann (Antisemit) erklärte im -kamen seiner Freunde, die von der Er klärung des Reichskanzlers bei der e sten Berathung über die Deckungsfrage befriedigt seien, seine Zustimmung zur Vorlage (Beifall rechts.) Graf Moltke (Reichspartei) erklärte, seine Partei könne es nicht verantworten, daß man der Militärverwaltung die Mittel zur Stärkung der Wehrkraft vvienthalte. Abg. Lieber (Centrum) sagte: Ich bin mir bewußt, dem Reichskanzler keinen Anlaß gegeben zu haben, der Debatte die persönliche Schärfe zu geben. Ich bin dem Befehle des Herzogs von Nassau, dem Könige von Preußen »reu zu sein, unverbrüchlich treu geblieben. 'Nicht der leiseste schatien kann auf meine Königstreue fallen. Wenn ich meinem Schmerze über die Veränderung der Verhältnisse Ausdruck gegeben habe, so war das mein Recht. Mit einem Worte WindthorstS schließe ich: gebotener Gehorsam ist schwieriger als der angestammte. Ich habe den gebotenen gehalten. (Beifall im Centrum.) LS folgte sodann die Abstimmung über den Paragraphen 1. Die Abstimmung war namentlich. Artikel eins des Paragraphen 1 ward mit 198 gegen 187 Stimmen angenommen. Dafür stimmten die Conservativen, die Reichspartei, die Nationalliberalen, dir Polen, die freisinnige Veremgnngf die Antisemiten, ferner Da» Utes»« Lqchlatt erscheint fetz« Da, Abend« mit «»«nahm« der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher «rzug-prei« bei Abholung in dm Expeditionen in Mesa und Strehla, dm AuSgavestell«, fMt» am Schalt« d« taiserl. Postanstalten 1 Mart 28 Pf., durch die Trüg« frei in« Hau« 1 Mart SO Pf., durch den Briefträger frei in« Hau» 1 Mark SS Pf. Anzet-m-Annahme für di« Nummer de« Ausgabetage« bi« Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich In Riesa. — Geschäftsstelle: Aastantenstraß« SS. — Für die Redaktion »«antwortlich: Herm. Schmidt in Riesa. Bekanntmachung. Die Gemeindeaulagen auf den 2. Termin laufenden Jahres werden am 1. Juli fällig und sind bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung längstens bis zum 18. Juli a. c. an die hiesige Stadthauptcafse abzuführen. Riesa, am 30. Juni 1893. Der Stadtrath. Schwarzenberg. Bekanntmachung. Das auf das 1. Halbjahr 1893 noch im Rückstand befindliche Wchnlgeld ist bei Ver meidung zwangsweiser Beitreibung längstens bis zum 18. Juli a. e. an die hiesige Stadthauptcafse abzuführen. Riesa, am 30. Juni 1893. Der Städtrath. Schwarzenberg. 5 a« t ab a« 4» für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns bis spätesten« H d u k I» Bormittaas v Uhr des jeweilige». Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Graf Herbert Bismarck, vom Centrum nur Prinz Arenberg und Abg. Lender. Dagegen stimmten die Social demokraten, die freisinnige Volkspartei, die Abg. Ancker und Pachnicke (freif.), das Centrum, der Däne Johannsen, die Welfen und die elsässischen Protestier. ES fehlten Aba. von Czarlinski (Pole), Abg. Letocha (Centrum), Ahlwardt und Liebermann von Sonnenberg (Antisemiten). Abg. Gürber (elsässischer Protestler) würde gegen den Artikel gestimmt haben, wenn er zugegen gewesen wäre. Artikel eins des Paragraphen 2, betreffend die Formation,der Fricdenspräscnz, ward ohne Debatte angenommen. Zu Artikel zwei, betreffend die Dauer der Dienstpflicht, liegt der Antrag der Abgg. Prinz Carolath und Rösicke vor, die zweijährige Dienstpflicht so lange festzulegen, als die Friedenspräsenz nicht herabge mindert wird. Prinz Carolath begründete den Antrag mit der patriotischen Absicht, damit eine größere Mehrheit für die Vorlage zu gewinnen. Man dürfe den Socialdemo kraten nicht das Schauspiel gewähren, daß die bürgerlichen Parteien sich in einer nationalen Frage nicht einigen können. Abg. von Stumm wendete sich gegen den Antrag Carolath. Reichskanzler Graf Caprivi hielt den Antrag für unschädlich oder auch für unnöthig. Er kann nicht finden, daß die ver bündeten Regierungen, wenn sie dem Anträge zustimmen, irgend ein Recht aufgeben oder irgend einen Schritt zurück weichen oder eine Conzesston machen würden. Auch wenn eine größere Majorität durch die Annahme des Antrages zu erzielen wäre, hat die Regierung k.inen Gmnd für denselben zu stimmen. Die Vorlage genügt vollkommen. Man sollte meinen, daß sie auch den Herren dort drüben (links) genügen kann. Ist das nicht der Fall, so scheint Mißtrauen gegen die Regierung zu herrschen. Ich bin berechtigt zu erklären, daß, wenn nicht etwa die Durchführung der zweijährigen Dienstzeit unüberwindliche Hindernisse, die nicht vorherzusehen sind, entgegentreren sollten, an keiner Stelle innerhalb der verbündeten Regierungen die Absicht besteht nach Ablauf von L Jahren auf die dreijährige Dienstzeit zurückzukommen. Abg. Bachem betonte, die gesetzliche Festlegung der zwei- jährigen Dienstzeit empfehle sich schon deshalb, weil die Regierung schon vor Ablauf des QuinquenatS mit neuen Vorschlägen zu kommen für ihre Pflicht halten könnte. Der Antrag Carolath bedeute eher eine Verschlechterung als eine Verbesserung der Vorlage; das Centrum könnte ihm nicht zustimmen. Abg. v. Bennigsen hält den Antrag für eine Verbesserung der Vorlage, jedoch nicht für so wichtig, um von seinem Schicksal das der Vorlage abhängig zu machen. Abg. Freiherr v. Gueltlingen erklärte für seine Person, für den Antrag zu stimmen, aber die Gesammtabstimmung von der Annahme nicht abhängig zu machen. A»z. Barth hielt den Antrag für sehr bedeutsam ; seine Freunde legten großen Werth darauf, daß die zweijährige Dienstzeit gesetzlich festgelegk werde. Dies sei ein BolkSwunsch, dem man auf da« Weiteste entgeaenkommea müsse. Abg. Freiherr v. Manteuskel erklärte fich Namen« seiner Partei gegen den Antrag. Abg. Richter erklärte, wenn der Antrag die Fest- Bekanntmachung. Nachdem beschlossen worden ist, einen Markt für Streu» und Futtermittel in hiesiger Stadt zu errichten, wird dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Für diesen Markt sind vorläufig die Bestimmungen getroffen worden, daß derselbe am Diens tag und Freitag jeder Woche bis Abends 7 Uhr, dafern auf diese Tage nicht Feiertage fallen, auf dem städtischen Bauhof hier, Schloßstraße Nr. 10, stattfinden soll und daß ein Zins für Platzbenutzung nicht erhoben wird. Eine fest fundamentirte Brückenwaage (sogenannte Fuhrwerkswaage) steht auf jenem Bau hof zur Verfügung. Chemnitz, den 11. Juli 1893. Der Rath der Stadt Chemnitz. — Müller, Stadtrath. Bekanntmachung) Der Wafserzins auf da- zweite.Vierteljahr 18VS ist bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung längstens bis zum 13. Jnli a. e. an die hiesige Stadtbauptcasse abzuführen. Riesa, am 30. Juni 1893. Der Stadtrath. Klötzer. Bom Reichstag. Der Reichstag hat gestern um die dritte Nach mittagsstunde 8 1 der Militärvorlage mit 198 gegen 187 Stimmen, also mit einer Mehrheit von elf Stimmen angenommen, das ist die Quintessenz der gestrigen Sitzung lowohl, wie die der Rcichstagsauflösung s. Z. und der stattgehabten 'Neuwahlen. In der gestrigen Sitzung des Reichstags begründete Abg. Osann zunächst die Interpellation, betreffend die Manöver in den Gegenden, in denen Futternoth herrscht. Der gegenwärtige Nothstand sei sicher dem im Vorjahre durch vie Cholera erzeugten, dessentwegen die Manöver ab gesagt wurden, gleichwerthig. Der Kriegsminister führte aus, eS sei verfassungsmäßig das Recht tes Kaisers, über die Abhaltung von Manöver» zu befehl- n. Seit den ersten Nachrichten, die über den .Futtermangel aufgetaucht sind, er griff die Militärverwaltung entsprechende Maßregeln. Strohstreu soll durch Torfstreu ersetzt werden und eine andere Futtermischung für Pferde soll eintrcten. Berichte hierüber seien eingefordert, die ausnahmslos sich dahin äugern, daß betreffs des Ausfalles oder betreffs Verschiebung oder der anderweitigen Gestaltung von Manövern zur Zeit eine derartige Maßregel, die den Interessen der Armee be züglich der kriegsmäßigen Ausbildung entgegenläuft, nicht nothwendig ist. (Bewegung.) Es sei vielmehr möglich, durch entsprechende Anordnungen einer übermäßigen Belastung der Bevölkerung vorzubeugen. Es soll die Magazinver- pflegung auf Kosten der Militärverwaltung eintreten. Ferner sollen Zwischenmagazine angelegt werden; wo Roth- stände herrschen, soll das Vieh aus den Manövergegenden angekauft werden. Uebrigens ist es nicht ausgeschlossen, daß sich noch die Futter- und Wasserverhältnisse bis zu den Manövern günstig gestalten. Ich wünsche dies im Interesse aller. Auf Antrag des Abg. Bachem erfolgte die Besprechung der Interpellation. Abg. Bröckmann (Centrum) be dauerte die ablehnende Haltung der Militärverwaltung. Abg. von Fr ege (konservativ) hoffte, daß die Erklärung des Kriegsministers keine definitive sei. Es sei wenigstens das Aussetzen der Cavalleriemanöver zu erwäge». Die Manöver sollten nur auf die Gegenden beschränkt werden, wo der Noihstand nicht so groß sei. Generallieutenant von > Funck erklärte, den Wünschen des Vorredners)) würoe Rechnung getragen. In einzelnen Gegenden habe eine Ber- schiebung der Manöver bereits stattgefunden. Die Ver waltung strebt an, daß alles Erforderliche ohne Belastung der Bevölkerung von der Militärverwaltung geluferl wico. Abg. Burger (Centrum), Abg. Kröber (Vol^parrei) und Abg. Köhler (Reformpartei) unterstützten die Inter pellation. Der bayrische Kriegsminister von Asch erklärte, auch die bayrische «riegSverwaltung sei bereit, dem Noty- stand Rechnung zu tragen. Es sind Verhandlungen einge leitet. Di« Berichte de« Generalkommandos stehen noch au«. Abg. Dr. Schönlä n k (Soz.) Meinte, die Futter und Anzeiger Mttlall md Lyeigtt). relegmmm-AbnNr K RH» 4 ckL ck» 4 4 Femsprechstelle .LageM-ttRissa. Atz' V4A 4 N V H- U. L Nr. 20 ver Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa Hi
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