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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187903081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18790308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18790308
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-08
- Monat1879-03
- Jahr1879
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187S. für Zschopau und Nmgegeud. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Zschopau. 47. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend früh. Vierteljährlicher Abonnementsprets bei Abholung in der Expedition 1 M., bet Zusendung durch den Boten 1,1b M. Sonnabend den 8. März. Inserate von 3 Zeilen an die gespaltene Zeile 8 Pf. Annahme dersel^n längstens bis Mittag 12 Uhr ^es dein Tage des Bekanntmachung. Da die Gefahr nahe liegt, daß im Falle eines plötzlich eintretenden Thanwetters nicht unbedeutende Hochfluthen in den im Bezirke der Unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft gelegenen Wasserläufen entstehen können, so will die Königliche Amtshauptmannschaft nicht unter lassen, die Adjacenten der Wasserläufe auf die mögliche Gefahr ausdrücklich aufmerksam zu machen, zugleich aber auch den Besitzern von Stauwerken, provisorischen Einbauten in den Wasserläufen u. dergl. m. hiermit unter Hinweis auf die Vorschrift im vorletzten Absätze von Z 10 des Mandats vom 7. August 1819 (Gesetzsammlung 1819 Seite 209) und die dort für Zuwiderhandlungen angedrohten Nachtheile, aufzugeven, sofort bei Eintritt von Wasserwuchs von den Stauwerken alle beweglichen Theile (Aufsätze) abzunehmen, die Stauschleußen zu öffnen, auch sämmtliche provisorische Ein baue u. dergl. schleunigst aus dem Bereiche der Wasserläufe zu entfernen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 4. März 1879. von Weiffenbach. vr. HP. Gertliches und Sächsisches. — Beim hiesigen Vorschuß-Verein betrug im Monat Februar die Einnahme 60533 M. 48 Pf., die Ausgabe 58,022 M. 1 Pf., die Prolongation 28390 M. — Der Petition betreffs Besteuerung der Wan derlager und Waarenauctionen, welche der Stadt gemeinderath in Plauen an das k. Ministerium des Innern gerichtet und bereits abgesendet hat, sind nachträglich beigetreten: Treuen, Radeberg, Sebnitz, Roßwein, Adorf, Annaberg, Mittweida, Ehrenfriedersdorf, Glauchau, Dahlen, Kamen;, Rochlitz, Zschopau, Lengenfeld, Neustädte!, Nossen, Dresden,Reichenbach,Schneeberg, Eibenstock, Saida, Marienberg, Hohenstein, Werdau, Crimmitschau, Pegau, Riesa, Lommatzsch, Pirna, Waldenburg, Markneukirchen, Lichtenstein, Grimma, Dippoldis walde und Meerane. — Im zweiten Verzeichniß der beim Deutschen Reichstag eingegangeuen Petitionen sind folgende Petenten aus dem Königreich Sachsen aufgeführt: Die Cigarrenarbeiter Bautzens und Genossen, mit mehr als 12000 Unterschriften, wünschen keine Erhöhung der Tabackssteuer und die Ablehnung des Monopols; vr. wwä. Mehner in Chemnitz bittet, in Erwägung zu nehmen, die Jmpffrage einer zu gleichen Theilen aus Jmpffreunden und Jmpfgegnern und einigen unparteiischen Referenten zusammengesetzten Commission zu überweisen, welche die Aufgabe haben würde, die Jmpffrage außer halb des Reichstages erst wissenschaftlich zu er örtern; die Vorschußvereine zu Lindenau-Plagwitz, Chemnitz, Meerane bitten um Aufrechterhaltung der allgemeinen Wechselfähigkeit; eine große Menge sächsischer landwirthschaftlichcr Vereine petiren um Zustimmung zu den Zoll- und Steuerreformplänen des Fürsten Reichskanzlers; die Handels- und Gewerbekammer zu Plauen trägt einige Wünsche in Bezug auf die Gebührenordnung für die Rechts anwälte vor. — In Dresdner Abgeordnetenkreisen circulirt neuerdings das Gerücht, die Regierung werde in Sachen der mit dem 1. Oktober d. I. ins Leben tretenden neuen Gerichtsorganisation jedenfalls Mitte Juni einen kurzen außerordentlichen Land tag einzubcrufeu gcnöthigt sein. — Diekgl. Kreishauptmannschaft Zwickau hat auf Grund des Socialistengesetzes die Nummern 41 und 50 des gegenwärtigen Jahrgangs des in der ehemaligen Genossenschastsdruckerci in Chemnitz hergestellten „Chemnitzer Abendblatt" verboten und dieses Verbot auch auf das fernere Erscheinen des Blattes erstreckt. — Freiberg beklagt den Tod eines seiner besten Bürger, des vr. msä. Walther, der in ver schiedenartigster öffentlicher Thätigkeit sich mannig fache Verdienste erworben hat. Er erlag am Montag Abend dem Typhus als ein Opfer seines Berufes. Da in neuerer Zeit der Typhus in dem dortigen städtischen Krankenhause besorgniß- erregend auftritt und seit dem Tode des diri- girenden Arstes, Hrn. vr. Walther, abermals fünf neue Erkrankungen vorgekommen sind, hat es der königl. Bezirksarzt, Hr. Medicinalrath vr. Cttmüllcr, im sanitären Interesse als unstatthaft erklärt, dem Verstorbenen ein öffentliches Begräb- niß zu geben. Der Stadtrath fordert deshalb die Corporationen, sowie die gesammte Einwohner schaft Freibergs auf, sich Donnerstag Nachmittag 3 Uhr vor dem Rathhause zu versammeln, um von dort in feierlichem Zuge nach dem Dom zu gehen, woselbst eine kirchliche Gedächtnißfeier für den vielbeklagten Todten stattfinden wird. — In den Monaten Januar und Februar, also in 59 Tagen, haben in der Stadt Freiberg 56 öffentliche Tanzmusiken, 12 Karpfenschmäuse, 38 öffentliche Concerte, 90 sogenannte Abend unterhaltungen, 40 Vergnügungen in Vereinen und geschloffenen Gesellschaften, 6 Costümkränzchen und 6 Tanzstundenkränzchen, zusammen 248 Ver gnügungen stattgefunden. Die polizeiliche An meldung dieser 248 Vergnügungen brachte der Armencasse das Sümmchen von 522 Mark ein. — Am 4. März wurde die seit dem 1. d. M. vermißte 4 jährige Tochter des Gutspachters Ger ber in Reinsdorf bei Zwickau unter einer Brücke todt aufgefunden. Die anfangs gehegte Ver- muthung, daß das Kind sich verirrt und erfroren sein möge, bestätigt sich nicht, vielmehr liegt zweifel los ein Verbrechen vor, da die Section der Leiche ergeben hat, daß das Kind erwürgt worden ist. Eine in der Nähe der Eltern wohnende Frau, bei welcher sich dasselbe an dem Nachmittage, an welchem es zuerst vermißt worden war, aufge halten, ist bereits verhaftet worden. — In Dresden hat beim Spalten von Holz ein Knabe einem anderen, welcher ihm solches zu langte, mit dem Beile drei Finger der linken Hand zerschlagen, die dann im Stadtkrankenhause, wo- hin man den Verletzten brachte, alsbald abge nommen werden mußten. — Der Tischler Kraus aus Gebirge bei Marienberg kam den 2. März früh 7 Uhr von Dörfel bei Marienberg und wollte nach Hause. Er begab sich, um schneller nach seiner etwa noch 25 Schritt entfernten Wohnung zu gelangen, auf die Bahnstrecke. Da kommt der Zug hcrange- braust. Klaus konnte wegen der zu beiden Seiten der Strecke aufgethürmten Schneemassen nicht ausweichen, die Locomotive ergriff ihn, zermalmte ihm das eine Bein und verletzte ihm den Kops dermaßen, daß der Unglückliche nach wenig Augen blicken starb. Uagesgcschichte. — Das „Militärwochenblatt" schreibt in seiner neuesten Nummer: „Den Kameraden glauben wir einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie auf die sehr interessanten Betrachtungen aufmerksam ma chen, welche sich ergeben, wenn man die in dem selben Maßstabe ausgeführten beiden Dislocations karten von Frankreich und Deutschland — ent worfen vom Hauptmann v. Tröltsch — mit den Grenzen aneinanderlegt, wobei mau sich die kleine Mühe nicht verdrießen lassen darf, mit Roth- und Blaustift die auf den übergreifenden Theilen der Karten garnisonirenden Regimenter flüchtig anzu deuten. Es drängt sich dem Beschauer eine Fülle von Bildern auf, von denen wir nur einige an deuten wollen. Man kann daraus schließen, daß Frankreich seinen rechten, durch reichlichste Festungs und Fortsgruppen gestärkten Flügel an Infanterie geschwächt hat, um sich auf dem linken Flügel zu einem offenbar die Neutralität Belgiens nicht achtenden Offensivstoße zu sammeln, der mit vier vollständigen Arineecorps sofort kraftvoll in An griff genommen werden kann. Die weit vorge schobene überstarke Zusammenziehung von Cavallerie auf deni rechten Flügel ist so in die Augen sprin gend, daß an eine Absichtslosigkeit kaum gedacht werden kann. In ihrer isolirten Stellung soll sie neben dem Aufklärungsdienste Wohl versuchen, den deutschen Aufmarsch gewaltsam zu zerstören." — Das „Elsässer Journal" will diesen Hinweis niit der Bemerkung abschwächen: „daß die fran zösische Cavallerie schon seit Jahrhunderten in den östlichen und nordöstlichen Landesgegenden unter gebracht wird, weil sie dort schöne, weit ausge dehnte Weideplätze (!) finde, was in Süd- und Centralfrankreich nicht der Fall sei. Aus dem nämlichen Grunde liege der Rest der französischen Cavallerie meistens an der Loire." — Das „El sässer Journal" — so entgegnet dem die „N. A. Z." — mag ein Interesse daran haben, die Bedeutung, welche jene Truppenaufstellungen in den Augen des denkenden Militärs gewinnen, herabzumindern, nur wolle es seine Leser nicht glauben machen, daß die französische Cavallerie auf Kühen reitet. Wir wüßten sonst in der That nicht, was die „Weideplätze" mit der Cavallerie zu thun hätten, welche ihre Pferde bekanntlich an der Krippe füttert. Im klebrigen lehrt ein Blick auf die ethnographischen Verhältnisse Frankreichs und auf seine Viehzucht, daß auch in anderen Theilen des Landes an ausgezeichneten Weide plätzen kein Mangel ist! Darmstadt, 5. März. In der vergangenen Nacht ist Feuer in dem vom Großherzog gegen wärtig bewohnten Theile des Schlosses ausge brochen. Das Feuer blieb auf den Dachstuhl be schränkt. Nürnberg, 5. März. Heute fanden dahier auf Grund des Socialistengesetzes Haussuchungen nach verbotenen Druckschriften statt, und zwar sowohl in Privatwohnungen, als in den Geschäfts- localitäten der Grillenberger'schcn Buchhandlung. In der Wohnung Grillenberger's wurde nichts vorgefunden; im Geschäftslocal wurden einige nicht verbotene Sachen zur Ansicht mitgenommen, sowie einige Maculaturexemplare alter Kalender
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