^ 66. 1892. für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Zschopau. 60. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet Niertelsahrsvrets 1 Mark ausschließlich Boten» und Postgebühren. Sonnabend den 4. Juni. Jnsnal« w-rd-n mi, 10 Ps. Mr dl- g-spatt-n- b-r-chn-I und bis mittag« 12 Uhr dk« dem Lag- dt« Erscheinen« vorher. gehend» Tage« angenominr». fohl läuten Pfingsten allerorten Die Glocken in die Welt hinein; Wohl singt's in jubelnden Akkorden Die blaue Luft, der grüne Hain; Wohl duften's hier und da und dorten Gar wunderlieblich frische Mai'n; Wohl feiern fröhlich wir es heut, Und doch ist Pfingsten weit, noch weit. So lange, mit sich selbst zerfallen, Mit Gott und mit der ganzen Welt, So lang', verlassen gar von allen Und ganz allein auf sich gestellt, Noch Herzen ihre Wege wallen Da unter'm großen Himmelszelt, So lang' sie voll Zerfahrenheit, So lang' ist Pfingsten weit, noch weit. Am Frieden fehlt's, an jenem Frieden, Der da auf Herz und Haus und Land Ausstreuet himmelduft'ge Blüten Mit weicher, reicher Segenshand; Der seine Gaben gern hienieden Austeilt, wie er sie droben fand; So lang' für ihn nicht Raum, nicht Zeit, So lang' ist Pfingsten weit, noch weit. Liegt es am Gottesgeist, der wieder Und immer wieder niedersteigt, wenn nicht der Zwietracht gift'ge Hyder Aus dieser argen Welt entweicht? An uns liegt's, wenn umsonst er nieder Steigt und uns seine Gaben zeigt. Er kommt, und wir. wir lassen ihn Nicht ein in unsre Herzen zieh'n. Fühlt nicht ihr wieder heut sein Wehen Und nicht ihn selbst, -es Friedens Geist? Laßt auf, laßt auf die Herzen gehen, Wenn Frost und Winter sie umeist! Laßt es an euren Früchten sehen, Was solch ein Geist im Herzen heißt! Wenn zum Empfange ihr bereit, Dann, dann ist Pfingsten nicht mehr weit! L. 6. Bekanntmachung. Den wegebaupflichtigen Gemeinden rc. des hiesigen Bezirks wird zur Nachachtung hierdurch eröffnet, daß etwaige Gesuche um Bewilligung von Unterstützungen aus Bezirksmitteln für das folgende Jahr spätestens bis Ende August jeden Jahres und so auch dieses Jahr, einzureichen sind. Königliche Amtshauptmannschast Flöha, am 28. Mai 1892. von Gehe. Sturm Am Bekanntmachung. zweite» Pfingstfeiertage vormittags von 11—12 Uhr wird das zur Entgegennahme der Anzeigen über Sterbefälle und das S behufs An- und Abmeldung beurlaubter Soldaten sein Zschopau, am 3. Juni 1892. Der Stadtrath. Kretzschmar. Bekanntmachung. Das Einbringen von Pfingstbäumchen (Maien) ist nur denjenigen erlaubt, welche entweder Waldbesitzer selbst sind, oder welche über den recht mäßigen Erwerb solcher Bäumchen genügend sich auszuweisen vermögen. Diejenigen, welche einen solchen Ausweis nicht zu erbringen vermögen, haben außer Beschlagnahme der Bäumchen ihre Bestrafung zu erwarten. Zschopau, am 30. Mai 1892. Der Stadtrath. ,, Kretzschmar. Bekanntmachung. das freie Herumlaufenlasfen der Hunde in den öffentlichen Anlagen betreffend. Nach Gehör der Stadtverordneten verbieten wir hiermit, Hunde in den öffentlichen Anlagen der Stadt frei herumlaufen zu lassen. Zuwiderhandlungen gegen dieses Verbot werden an den Besitzern der Hunde mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechender Haftstrafe geahndet werden. Zschopau, am 31. Mai 1892. DerStadtrath. Kretzschmar.