Delete Search...
Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 30.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192312301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19231230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19231230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1923
- Monat1923-12
- Tag1923-12-30
- Monat1923-12
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
NachrichtenfürNaunhof Fernruf; Amt Naunhof Nr. 8 Druck und Verlag: GSnz ck G«le, Nnnnhsf bet Leipzig. Markl 2. und Umgegend (Aldrechtshain. Ammelshain. Beucha. Borsdorf, «cha. Srdmauushaiu. Fuchshain. Groß- nnd Kleinsteinberg. Klinga. Köhra. Liudhardl, Pomßeu, Siandtnitz. Threna »fw.Z Dieses Blatt ist amtliches Organ des Stadtgemeinderates zu Naunhof; es enthüll die Bekanntmachungen des Bezirksverbandes der AmtshauptMannschaft Grimma und des Finanzamtes z« Grimma. : Erscheint wöchentlich 8 «alt Dienstag, Donnerstag. Sonnabend nachm 4 Ubr- : 'Nr den folgend. Tag. BezngSpreiSt Wöchentl.35 Goldpfennige mit Äustragen, Pofl! r einschl. der Poftged. monatlich nach Dollarstand. Zm Kalle höherer Gewalt. Krieg : ; Streik oder sonstiger Störungen des Betriebes, hat der Bezieher keinen Anspruch r aus Lieferung der Zeitung oder Nachzahlung des Bezugspreises. : «nzei-enpreis r Die kgespaltene Petitzeile IS Pfg., auswärts 20 Pfg., amtliche: ' Pfg.. Reklameteil (3gesp.) 40 Pfg. Tadelt. Satz SO'/, Aufschlag. Bei undeut-: geschriebenen, sowie durch Fernsprecher aufgegebenen Anzeigen sind wir für s Irrtümer nicht haftbar. r Nummer 154 Amtliches. Bekanntmachung betrl Steuerabzug vom Arbeitslohn. Der Steuerabzug vom Arbeitslohn wird mit Wirkung vom t. Januar 1924 ad wie folgt geregelt: Don dem Arbeitslohn, der für eine nach dem 31. Dezember 1S23 geleistete Arbeit gezah t wird, bleiben ohne Rücklicht ackf den Fam lienstand der jedem Arbeitnehmer bei Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate SO Goldmark monatlich , volle Wochen 12 , wöchentlich , volle Tage 2 , täglich * . kürzere Zeiträume 0,50 . für je 2 angcfangene oder vplle Arbeitsstunden steuerfrei (steuerfreier Lohndetrag). Don dem den fleuersre en Lohndetr.g übe, steigenden Teil der Arbeitslohns sind bet jeder Lohnzahlung 10 */, als Steuer enzude- halten, sofern es sich um einen ledigen oder kinderlos verwitweten Arbeitnehmer handelt. Der Satz von 10 V, ermätzigt sich um je 1 °/o für die Ehefrau, die minderjährigen Kinder und etwaige mittel- lose Angehörige des Arbeit».hmers, wenn sie aus dem Steuerbuche vermerkt sind. Die einzubehalte den Beträge sind auf 0,05 Goldmark nach unten adzurunden. Grimma, am 28. Dezember 1923. Das Finanzamt. Die ortsgesetz ich geregelte Schleusengebvhr ist nunmehr zu entrichten. Die Gebühr wurde berechnet m t 10 Goldpsenntgen auf die Zelt vom 1. 4.-30. 9. 19231 ... ..... 20 . ... . 1.10.-31. 12 1923/lolort fällig . 20 , .... 1. 1.-31. 3.1924, fällig am , 15. Januar 1924 So Goldpfennigen zusammen. Die tzchleusengedühr ist zu den Fälligkeitstagen an die hiesige Stadlsteuereinnahme adzuführen. Besondere Veranlagungsdeschetüe werden in den nächsten Tagen noch zugestellt. Naunhof, am 27. Dezember 1923. Der Sladlgemeinderat. Montag, den 31. Dezember 1923, vormittags 11 Uhr wirb tm Grundstück Bahnhofstratze 24 hier eine Gans meistbietend versteigert. Naunhof, am 29 Dezember 1923. Der Bürgermeister. Die nächste Mutterderatungsstunde findet Mittwoch, den 2. Januar 1924 nachmittags von '/.2 dis 4 Uhr sür Säuglinge und Kleinkinder in der neuen Schule in Zimmer 4 statt. Die Beratungsstunden sind sür Schwangere mit bestimmt. Kinder aus Familien, in denen ansteckende Krankheiten herr schen, (Mosern, Keuchhusten, Dtph'herms, Scharlach usw.) dürfen nicht in die Derotungsstunde gebracht werden. Naunhof, am 29. Dezember 1923 Der Bürgermeister. Meine Zeitung für eilige Leser. * Del den Sachverständigen der Neparationskomnrifsion ist »er Gedanke ausgetauchr, das inS Ausland geflüchtete deutsche Kapital zur freiwilligen Rückkehr zu bewegen. * Frankreich und die Tschechoslowakei stehen vor dem Ab schluß eines Bündnisvertrages. * Nach einem Attentat-Versuch aus den japanischen Prinz- Regenren ist das Ministerium zurückgetreten. Erkenne dich selbst! Rück- und Aue bilde zum Jahreswechsel, „Des Jahre- letzte Stunve Ertönt mit ernstem Schlag; Trinkt, Brüder, in die Runde , Und wünscht ihm Segen nach.» So beginnt ein alter Silvestersang, aber er erklingt »ich, mehr, denn er stimmt nicht mehr mit dem überein, was wir dem verflossenen Jahre nachwünschen. „Es brachte Freud' und Kummer viel , Und führt' uns näher an daS Ziel." vielleicht klingt das besser, ist das richtiger. Gewiß, unendlichen Kummer brachte es uns. Aber doch auch stolze Freude. Das Jahr 1S23 ist das Jahr des Ruhrwider- standes. Denn den Stolz auf die neun Monate dieses Kampfes soll man uns nicht rauben, fällt auch der tiefe Schmerz wie ein dunkler, schwarzer Schatten auf diese Freude, daß dem Kampf der Erfolg, der Steg versagt blieb. Es ist nicht wahr, daß immer nur der Erfolg es ist, der unser Tun rechtfertigt oder verurteilt. Was ist überhaupt „Erfolg- f Wie anders nimmt sich das, was wir heute als „Erfolg* bezeichnen, nach Jahren aus, wenn die längere Zeitspanne den Blick kritischer, wägender werden läßt. Das 18. Jahrhundert hat uns ein Dogma beschert, daS getreulich geglaubt worden ist, ohne daß man jemals an die Richtigkeit des Wortes zweifeln wollte. Es ist die Lehre vom „Fortschritt". Eine Phrase ist's, nichts anderes. Immer bleibt der Mensch derselbe, und wenn man von unserer „aufgeklärten" Zeit verächtlich herabblicken will auf das finstere Mittelalter, so kann man über diese Einbildung nur lächeln. Meister Erwin, der das Straßburger Münster schuf oder der Erbauer eines modernen Wolkenkratzers, — wer ist gröber? Immer sind die Menschen — eben Men schen geblieben, die strebend sich gemüht, durch die Höhen Und Tiefen des Daseins wandelnd sich selbst zu erkennen. Und diesen verspricht der Engelchor in Goethes Faust die j Erlösung. Dich auf sich selbst besinnen als Mensch, — das ist ! aber nicht das Leyte. Weil der Mensch nicht allein steht, a«h ntÄ at- Sandkorn in dem großen Haufen, Menschheit Sonntag, den 30. Dezember 1923 34. Jahrgang genannt. Sondern ein organisches Glied dieses Großen, dieses Menschengeschlechtes ist. In die Menschheit dineingeboren ist, in ihr lebt in der vieltausendjährigen Aufeinanderfolge seiner Volksfamilie, also seiner Nation. Nur wer fest in ihr wurzelt, breitbeinig steht auf dem Boden seines Volkes, vermag im Glied eines anderen Volkes den Menschenbruder zu sehen. „Erkenne dich selbst!" wollte ein alter griechischer Philosoph über den Tempel schreiben lassen, in dem alle menschliche Erkenntnis verwahrt wurde. „Erkenne dich selbst!" — das ist auch die Mahnung, die mar. immer und immer wieder an sein Volk richten muß. lind allein diese Selbsterkenntnis ist Menschheitsfort schritt, weil sie die Einzel- wie die Volkspersönlichkeit her auslöst aus dumpfem, vegetativem Dahindämmern. Haben wir nun im vergangenen Jahre einen Schritt auf diesem Wege getan? Die Antwort gibt der Ruhrkampf. Er war keine wirtschaftliche Auseinandersetzung, sondern es war das Emporflammen eines Volkes, das sein Jnner- ßes, sein Eigenstes verteidigte, sich selbst, sein Ich, seine Persönlichkeit. Und diese ist nicht unterlegen, die Ueujahrsbitten. 1. Januar 1924. Tag um Tag in grauen Stunden wuchs das Jahr zu Not und Gram, heulend schlug der Tod uns Wunden ohne Scheu und ohne Scham. Nutzlos hoben wir die Hände; ob die Welt verloren war» niemals sich das Schicksal wende? — gib uns Hoffnung» neues Jahr! Tausend Fäuste muhten ruhen und den Amboh deckle Staub» leer die Kästen und die Truhen, Leben ward des Hungers Raub. Ohne Brot und bar der Hülle fror der Kindlein bange Schar. Schlechte schwelgten in der Fülle — gib uns Arbeit, neues Jahr! Wo mit gold'nen, vollen Gaben einst die Flur in Segen stand, krächzen der Zerstörung Raben, tobt der Zwietracht grauser Vrand. Winter ward es auf der Erde, tückisch lauert die Gefahr. Wann erklingt ein neues: Werde! — gib uns Frieden, junges Jahr! Heinrich Soerri» gab sich nicht uns, als wir den Widerstand aufgaben. Die setzt den Komps fort, konnte ihn fortsetzen, weil der brutale Angriff auf sein Dasein die sein Bewußtsein umnebelnden Phrasen hinwegblies, der äußere Zusammenbruch war kein innerer; sonst wäre er wirklich ein Rückschritt geworden. Im Gegensatz zu internationaler Bindungslosigkett schreibt z. B. der Vorwärts in seiner Weihnachtsnummer: „Für die deutsche Sozialdemokratie gibt es nur ein Vaterland, das Deutschland heißt." Diese Erkenntnis, die Selbst erkenntnis als Volk, — bas ist Fortschritt, und Poin- carö hat uns im vergangenen Jahre auf dem Wege zu dieser Erkenntnis vorwärtsgepcitscht. Schwer und hart ist der Weg des Erkennens, mit Schmerz und Leid ist er gepflastert, ganz besonders der, den unser Volk zurücklegen muß. Groß sind die Opfer, die ge bracht wurden im verwichenen Jahre, nicht minder groß werden sie sein, die im kommenden gebracht werden müssen, damit unser Volk vorwärts schreite. ' Hab und Leben Dir zu geben, Sind wcr allesamt bereit. Man sprach und spricht so viel vom „Untergang des Abendlandes". Nur Schwächlinge reden so. Nicht der Mann, nicht das Volk, das strebend sich bemüht und dessen Unsterbliches himmelwärts getragen wird. Und dies ist die Freude, die uns neben dem vielen Kummer das Jahr 1923 brachte; wir haben die Zuversicht, daß uns das Jahr 1924 auf diesem Wege weiter ziehen sieht, den andere Völker schon vor uns gegangen sind. Keuchend schleppen wir uns dahin; denn furchtbare Lasten hat ein grausames Schicksal uns aufgebürdet. Aber wir wollen vorwärts, wir mal Le n nicht zusammen- - brechen, wir wollen kämpfen, weiter kämpfen sür unser uns ! unseres Volles Dasein. Und Leben ist Kampf, Und Kampf ist Sieg. Dr. Pr. Freiwillige Rückkehr -es geflüchteten Kapitals. Plan der Sachverständigen. Etwa Mitte Januar wird der Reparationsausschuß ! der Alliierten zusammentreten, und damit dürften auch die j Sachverständigen-Untersuchungen über die deutsche Zahlungsfähigkeit beginnen. Nach dem, was in > britischen, amerikanischen und italienischen Finanzkreisen § verlautet, wäre die Aussicht auf einige gute Ergebnisse des zweiten Sachversiändigenausschusses, der sich mit der deut schen Kapitalflucht nach dem Auslande be fassen soll, keineswegs so hoffnungslos, wie angenommen werde. Wenn der Ausschuß unter der Annahme vorgehen sollte, eine Konsiskationspolitik wäre das Ziel der alliierten Regierungen, so würden sich vie Arbeiten als fruchtlos erweisen, da ein solches Vorgehen durch die allgemeinen z Gesetze der meisten in Betracht kommenden Länder ausge, § schlossen wäre. Aber die Sachverständigen der oben er wähnten Länder hätten keinerlei derartige Absicht. Sie glauben vielmehr, daß den Interessen sowohl der Alliierten als auch Deutschlands selbst am besten gedient sein werde, ! solche Maßnahmen auszuarbeiten, die die freiwillige Rückkehr eines großen Teiles des ausgeführten Kapitals nach Deutsch- . land veranlassen würden, um das Reich mit dem Arbeits kapital zu versehen, das ihm augenblicklich fehle und dessen j Mangel infolge innerer und äußerer unsicherer Verhält nisse ein Hauptmerkmal des augenblicklichen finanziellen uns wirtschaftlichen Zusammenbruchs Deutschlands wäre. Stresemann Pariser Gesandter? Wie der Berliner Korrespondent des Eclairs versichert, soll Stresemann die Absicht Haden, sich als deutscher Gesandter noch Paris zu begeben. Der 1H-Stundentag. Nachdem dos Ergebnis der Abstimmung im deutschen Metollorbetterverband die Ablehnung des Zehnflundentages mit 41000 gegen 450 Stimmen gebracht hat, traten in Essen gestern die Industriellen des Ruhrgebietes zu einer neuen Besprechung zusammen. Dos Ergebnis ist die Aufrechterhaltung des Zehnstundentages ab 3. Januar. Arbeiter, die noch 8 Stunden Arbeitszeit ihre Betriebe verlassen, werden ausgesperrt und die Betriebe erforderlichen falls sttllgelegt. Der Frankensturz. An den Lavpibörsenplützen der Welt wies der Frank einen weiteren Rückgang auf. Zurückgesührt wird diese Er scheinung aus starke englisch-amerikanische Einflüsse. Wettappell -es Nolen Kreuzes. Die Not in Deutschland. Die gemischte Kommission des Internationalen Roten Kreuzes und die Liga der Roten Kreuz Gesellschaften in Genf haben an alle nationalen Roten Kreuz-Gesellschaften einen Aufruf gerichtet, in dem es heißt: Das Bestehen einer schweren Wirtschafts krise in Deutschland wird bestätigt durch einen Be richt des Delegierten des Internationalen Roten Kreuz- Komitees Oberstleutnant Wild Holz, der sich besonders der starken Unterernährung der Kinder Md dem tiefen Elend der Arbeiter und des M i 1 telstandes sowie der freien Berufe widmete. Di« gemischte Kommission des Internationalen Roten Kreuzes und die Liga der Roten Kreuz-Gesellschasten erachten eine rasche und wirksame Intervention von großer Wer noch ein Glückwunsch Inserat für die am Montag (Sylvester) erscheinende Ans gäbe wünscht, beeile sich. Unsere Expedition ist morgen Sonntag von S—IS Uhr geöffnet. Nachrichten für Naunhof.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview