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Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.12.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-12-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188912217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18891221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18891221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-21
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 21.12.1889
- Autor
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WWWWWMW» Nr 287. — s Jahrgang. «jt an jede», Wochentag Abend (mit dem Datum des solgende» Tage-) zur Ber- «tuduna gelangende unparteiische Zeitung „Sächsischer Lande«.Anzeiger" mit täglich einem Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft L. Sächsischer Erzähler z Sächsische Gerichtszeitung 4. Sächsisches Allerlei s. Jllustr- Unlerhaltungoblatt 8. Ssrmtagöblatt ? Lustiges Bilderbuch kostet bei de» Ausgabestellen monatlich 70 Psg., bei den Post - Anstalten 7b Psg. Sächsischer Landes-Ai-eiM Verbreitetstes unparteiisches tägliches Lokalblatt. DieHanptbiatter de« „SSchs.LandeS-Anzeigers"erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch meiner billigeren Sonder-AuSgabeals: „Chemnitzer General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Pfg.freiinSHans: außerhalb Chemnitz monatlich 50 Psg.unt Zutragen. PostzutungspreiSliste für MO: Nr. 1307. Sonnabend, 21. Dececkder 188-^ Der Sachs. LandeS-Anzeiger ist eingetragen s.d. IbgOerPost-ZtgS.-PrciKiste: Nr. 527«. FürAü onnenten erscheint je einmäl nn Jahr: Jll-str. lkalende, der Sächsischen Landdoten. Jllustr. WcihnachtSbuch (Jahresbuch). Verlags-Anstalt: Alexander Wiede Chemnitz, Theaterstraße Nr. 5. Fernsprech - Anschluß Nr. 136. Telegr.-Adr.: Landcs-Anzeiger. Chemnitz. Lnzeitzenprels: Raum eine« schnialen CorpuSzeil« 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (lspaltige Petitzeile) 30 Psg. — Be! Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle ma» den Einrückungsbetrag <i» Briefmarken) beifüge» tjc 8 Silben CvrpuSschrift bilde» ca. 1 Zeile.) — Anzeige», können nur bis Bormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. — Die Anzeigen finden ohne PreiSausschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „Sächsischen LandeS -Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter Drahtnachrichten unseres Anzeigers. Bom 20. December. Rouen. Eine schreckliche Explosion hat hier statt- gesunden. Das im hiesigen Bassin ankernde Schiff „Fer- -uffori" ist mit 2000 Tonnen Petroleum in die Luft geflogen. Hierbei verbrannten 2 Matrosen, während mehrere verkohlte Leichen ans Land geschleudert wurden, zahlreiche Personen find dnrch die entsetzliche Katastrophe verwundet, das Bassin steht, in Folge des brennenden Petroleums, das sich mit der Wassermenge vereinte, grötztentheils unter Flammen. Rom. Hier cnrstren nenerdings Gerüchte von einer Rinisterkrists. Eris pi soll aus diesem Grunde mit Magliani in Unterhandlung getreten sein. Brüssel. Zwei Drittel der Garnison find an der Influenza erkrankt. London. Mehrere Commandeure der Mittetmeer- slotte haben den Befehl erhalte», sich mit ihren Schiffen zur eventuellen Abfahrt nach Lissabon bereit zu halte». PoMlsche runttdscha»». Chemnitz, den 20. December. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm ist an einem leichten Er- Mnngsleiden erkrankt. Das Nnwohlsein war auch dis- Veranlassung, daß die beabsichtigte Neise zum Herzoge von Altenbnrg im letzten Augenblick aufgegcben wurde, obgleich der Extrazug auf dem Bahn Hose in Potsdam schon bereit stand, alle Jagdgäste schon versammelt waren. Unter den Letztere» befand sich auch der kaiserliche Leibarzt, Generalarzt vr. Leuihold; er fuhr mit den übrigen Herren nach Berlin zurück, ein Beweis, daß die Indisposition des Kaisers von keinerlei Bedenken ist. — Der „Reichsanzeiger" schreibt ebenfalls, daß es sich nur um eine ganz leichte Erkältung handelt. Der Monarch erledigte die laufende» Vorträge in üblicher Weise. — Gustav Freyiag hat eine» Artikel über den Kammerherrn und Hofmarschall Freiherr von Nor mann, späteren preußischen Gesandten in Brannschwcig, veröffentlicht. Freiherr von Norman» wurde 1864 Privaisecrctär und Vertrauensmann des damaligen Kron prinzen von Preußen. „In späteren Jahren war er fast nn allen Arbeiten und Sorgen des Kronprinzen, großen und kleine», im Staat und in der Familie, als Vertrauter mit seinem ganzen Herzen und seiner Feder betheiligt, und wenn der Kronprinz im Kriege oder auf Ressen abwesend war. halte er die ganze geschäftliche Cvrrespondenz zu besorge». In dieser Stellung blieb er 20 Jahre. Ihm kam dabei zu Gute, daß er ei» dnrchgebildeter Soldat war, so daß er guch in militärischen Angelegenheiten dem Kronprinzen als Mann von Fach zur Seite stehen konnte. Es gab wenig, was der Herr nicht mit ihm besprach, und bei de» verschiedenartigsten Ausgaben, Welche dem Kronprinzen nahe traten, wurde Norman» stiller Beirath und der geschäftlich Anssührende. Oft suchte der Kronprinz aber -auch in freien Stunden.seine» Vertrauten auf, er fand dort Trost und gutes Urtheil. Und nächst der Kronprinzessin war eS Norman», in dessen treuer Seele er niedcrlegte, was er ersehnte und für die Zukunft beabsichtigte. Z elten,, ist ei» so volles Zutrauen dem Diener eines Fürsten zu Theil geworden, und ein besserer Bewahrer des Anvertrauten, ein selbstloserer Nath- geber, als Norman» war, wird schwerlich wieder zu finden sein. Auch das äußere Leben begünstigte den Verkehr des Kron prinzen mit seinem Getreuen. Seit 1867 wohnte Norman» i» einem kleinen Hause zu Bornstcdt und an seine Wohnung stieß der Salon der Herrschaften. Dort leitete Normann auch die Verwaltung des Gutes, baute Arbeitshäuser, Wirlhichcistsgebäudc, ein neues Schulhaiis, ließ die Wiesen entwässern und wirthschaftete ans diesem kleinen Stück Erde, wie der Amlmn»» einer geliebten Gutsherrschast. Es Ware» glückliche Jahre für ihn. Später setzte der Kronprinz dnrch, daß Normann das kleine Schloß Lindstedt zur Somnierwohnung erhielt. Im Jahre 1883 mußte Norman» die Sorge für den Hofhalt als Hvfmarschall übernehmen, doch auch jetzt blieb er des Kronprinzen Vertranter und Secrelär. Aber im Jahre 1884 schied er vom Hofe und ging in den Staatsdienst über. Nach kurzer Vorbereitung wurde rr im Sommer preußischer Gesandter für Brannschwcig, Oldenburg und Lippe. Am frühen Morgen des Tages, n» welchem Normann den Hofhalt des Kronprinzen verließ, kam Dieser auf das Zimmer des Scheidenden, umarmte und küßte ihn und sagte: „Wenn ich Kaiser bi», sind Sie der Erste, den ich in meine Nähe rufe." Einige Zeit, nachdem der kranke Kaiser Friedrich in Charloitenburg a»ge- koinmen war, wurde gegen Normann ei» Wunsch des hohen Herrn ausgesprochen, ihn in seiner Nähe z» habe», und es war von der Versetzung Normann's nach Berti» die Rede. Als er deshalb zum Kaiser gerufen wurde, und an das Lcidenslagcr trat, breitete der liegend« Kaiser beide Arme nach ihm aus. Normann sank vor dem Lager weinend auf die Kniee, und der Kaiser hielt ihn lange um schlungen. Es war das letzte Wiedersehen. Wenige Tage nach dem Kaiser starb auch Karl von Normann durch einen Herzschlag, ohne jede Krankheit." — Zu den Kaiscrmanövcru schreibt die „Post": „lieber die Kaisermanöver im nächsten Jahie brachten verschiedene Blätter vor einigen Tagen übereinstimmend die Nachricht, daß dieselbc» zwischen dem 8. und 11. Armeecorps in der Gegend von Mainz stattfindc» Würden. Heute lese» wir, daß bereits der Platz für die Kaiserparade in der Nähe von Kassel fcstgeslellt sei. Alle diese Nachrichten sind leere Vermthnngen. Die Frage ves KaisermanöverS wird stets erst Ende Januar oder Anfang Februar an entscheidender Stelle in Er wägung gezogen. Bis dohin beschäftigen sich die Militärbehörden überhaupt nicht mit dieser Angelegenheit, zumal zu den Kaiscrmanöver» Reserve» der betheiligten Armeecorps eingezogcn werden, und die Entscheidung, welche und wieviel Reserven cingezogen werden sollen, ebenfalls erst Ende Januar in Erwägung gezogen werden kann." ' — Dem im Frühjahre neu zu wählenden Reichstage wird, wie die „N. A. Z." mittheilt, in der ersten Session schon ein Trunk suchtsgesetz zugehen. — Der Bergmannsstreik im Saargebiet kann in der Hauptsache als beseitigt gelten! Auf das Versprechen der Bergbehörde, die ge machten Concessionen gewissenhaft zn erfüllen, hat am Donnerstag Morgen die große Mehrzahl aller Arbeiter ihre Thätigkeit wieder begonnen. Weitere Theile begannen im Laufe des Donnerstags mit der Wiederaufnahme der Arbeit. — Aach auf der Centrums-Grube in Karsten in Oberschlesien, wo ein Streit der Schlepper ansgcbrochen war, ist dieser beendet. — Herr vr. Hammacher wird mit Rücksicht auf seinen Wohn sitz in Berlin seine Stelle als Vorsitzender des großen bergbaulichen Vereins in Dortmund binnen Kurzem »icderlegen, damit ein i»> Bezirk wohnender Industrieller dieselbe übernehmen könne. — Bei der Ersatzwahl zum preußischen Landtage im Wahlkreise Brieg-Ohlau wurde der erste Staatsanwalt in Frankfurt a. d. Oder, Herr Schuhmacher, mit 243 gegen 131 Stimmen gewählt. — lieber die Influenza in Berlin wurde ans Anregung des Vorsitzenden, Professors Leyden, in ber letzten Sitzung ves dortigen Vereins für innere Medici» verhandelt. Der Vorsitzende faßte die Meinungcn dahin zusammen, baß die Epidemie eine durchaus gut artige ist, daß Todesfälle der Bevölkerung überhaupt nicht vvrg« kommen sind. Nachdem in Folge des warmen Wetters der letzten Tage wiederum zahlreiche neue Erkältungskrankheiten eingetreten sind, wird die Zahl der Gesammtsälle auf ein Zehntel der Bevölkerung geschätzt. Vor acht Tagen sollten es nach Berliner Blättern be kanntlich schon ein Drittel sein. — Die Untersuchung gegen den Attentäter Müller auS Oeth lingen, der auf de» Prinzen Wilhelm von Württemberg geschossen halte, hat seither gezeigt, daß von einer völligen Geistesgestörtheit des Angeklagten keine Rede sein kan». Auch eine zeitweise Geistes gestörtheit ist noch keineswegs festgestellt. Neuerdings hat Müller angegeben, er sei durch die Lectüre der „Münchener Neuesten Nach richten" zu dem Attentat auf den Prinzen Wilhelm veranlaßt worden. Dort habe er nämlich gelesen, der König beabsichtige, die Thronfolge, ordnung in Württemberg zu Gunsten der katholischen Linie des Königshauses abzuändern, und da habe er das Scheinattentat ver übt, um diesen Plan zu Hintertreiben. In den „Neuesten Nach richten" ist eine Meldung des erwähnten Inhalts nicht zu lese» ge. Wesen. Immerhin erreicht Müller mit solchen raffinirlen Lügen eine lange Hincmszögerung der Voruntersuchung. — Der letzte Staatspfarrer in der Provinz Posen. Ino. Woda, welcher zur Zeit des Culturkampfes die Stelle eines Anstaltsgeist liche» an dem Zuchthause zu Fordon übernommen hatte, ohne hierzu die Genehmigung seiner Vorgesetzten geistlichen Behörde erhallen zu haben, hat diese Stelle ausgegeben und si y den erzbischöflichen Be Hörden zur Disposition gestellt. Von den ehemaligen 10 Staats geistlichen der Erzdiözese Posen-Gnesen sind vier zum Gehorsam gegen die geistliche Behörde zurückgekehrt; zwei sind im Ungehorsam gegen die Kirche gestorben, und vier beharren bei ihrer früheren Haltung — Die Strafkammer in Mannheim vernrlheilte einen dortigen Caplan Leist, der einer sterbenden Frau die Sterdesacramente ver weigerte, weil sie einen Altkatholiken geheirathet habe, »nd ihr er klärte, die Civillrauung sei überhaupt nicht giltig, zu 150 Mark Geldstrafe. — In den letzten Monaten sind wieder eine Anzahl russischer Unterthancn aus Berlin ausgcwiescn worden. Meist waren es Leute israelitischer Confessio». — Aus Spandau sind in diese» Tagen je 6 Mann der dortigen Regimenter abgcreist, um sich nach Südwestancika zur Schutztruppe des Hauptmanns von Franyvis zu begeben. Im Ganzen gehen 40 Mann unter Führung eines OsficicrS dorthin. Oesterreich-Ungarn. Im Herrenhanse wurde, wie aus Wien gemeldet wird, eine Zuschrift des Ministerpräsidenten verlesen, wonach Erzherzog Johann infolge Verzichtes ans Rang und Titel aus der Mitgliederliste des österreichischen Herrenhauses gestrichen wurde. Der Kaiser empfing gestern die mährische Bauerndeputation, welche eine Abänderung der Branntweinsteuer erbat. — Eine Versammlung Warnsdorfer Industrieller hat sich für ein gemeinsames österreichisch deutsches Zollgebiet unter der Boraussetznng ausgesprochen, daß der Zwischenzoll ein Ansgleichszvll der verschiedenartigen Productivns Verhältnisse werde. — Neuerdings tauchten Gerüchte von einer Tisza Krise auf. Dieselben sind sehr durchsichtiger Natur. Wahr ist nur, daß die Opposition jetzt auf dem Jatriguenwege zu erreichen sucht, was ihr im Parlament unmöglich geworden ist. Italien. Dem „Popolo Romano" zufolge soll eine Heirath der Prinzessin Henriette von Bayern mit dem Herzog von Apulien dem ältesten Sohne des Herzogs von Aosta geplant worden. — Die Jrredenta-Pgrtei wollte ein Oberdank-Manifest an de» Straßenecken anschlagen. Die Polizei verbot dies. Heute finden zahlreiche ge schlossene Obcrdankfeiern in alle» Stadtguartieren statt. Frankreich. Der Marinenciiiister zeigte dem Ministerrathe an daß er mit zwei Privatwcrsteu wegen des Baues von zwei Panzer kreuzern und drei Panzerschiffen abgeschlossen habe. — Die Monar chislcn der Deputirtenkammer haben beschlossen, eine Svndergruppe zu bilden und sich sowohl von den Bonapartiste», wie von den Bon langisten lvsznsagen. — Die Minister Tirard, Freycinet, Spullcr. Rouvier und Faye sind an der Influenza erkrankt. Spuller wird dadurch verhindert, der Eröffnung der Eisenbahn von Cote d'vr am Sonntag beizuwohnen. — Der neunzehnjährige Mörder Kaps wurde am Donnerstag in Paris hingerichtet. Trotz seiner Jugend hatte er bereits zwei Raubmorde und mehrere Mordversuche begangen. — I» Monaco hat sich ein junger Russe nach Verlast einer enormen Summe erschossen. Von einer Aufhebung der Spielbank hörte man aber nichts. Rußland. Dem Kriegsminister ist ei» außerordentlicher Credit von 60 Millionen Rubel» zur Einführung eine- neuen kleinkalibrigen Gewehr- bewilligt worden. Diese neue Geldsumme ist vom Fiua.:- uiiuister ohne weitere Anleihe beschast worden. England. Die englischen Admiräle der Mittelmeerflotte und der Canalflotte erhielte» in Folge des ConflicteS mit Portugal von der Admiralität den Auftrag, die in Lissabon befindlichen Marine- - vo-räthe »nd die Spitalvorräthe wegznholen. Auch erhielt Admiral Frei» autle die Ordre, den „Agamemnon" in Zanzibar zu behalten. Orient. Ein Athener Telegramm berichtet über einen Zusammen» toß der Insurgenten mit türkischen Truppen im Bezirke Sphakia auf der Insel Kreta. Fünf Soldaten sind gefallen. Christen wurden eingekerkert und allenthalben entwaffnet. Afrika. Aus Zanzibar wird telcgraphirt: Emin Pascha ist jetzt außer Gefahr, doch hat derselbe noch immer geringen Ausfluß aus dem Ohr. — Eine Versammlung der indischen Geschäftsleute in Zanzibar überreichte Stanley eine in einer silbernen Cassette ver- chlossene Adresse, in welcher dessen große Verdienste -ein die Eröff nung des Handels nach Centralafrika gepriesen werden. Stanley» dankte und wies auf die Nothwendigkeit des Baues einer Eisenbahn von Mombassa nach dem Victoria Nyanza hin, in Anbetracht der tarke» Bevölkerung der benachbarten Provinzen und der großen Empfänglichkeit derselben für europäische Erzeugnisse. Amerika. Wie aus Washington berichtet wird, beschloß der Congreß, dem Vorschläge Harrison's entsprechend, eine Verlängerung des internationalen Seeuferstaaten-Congresses bis znm März 1890. — Telegramme aus Rio de Janeiro über Lissabon melden, die Un zufriedenheit mit der republikanischen Regierung wachse täglich. Di« Provinz Rio Grande äußere den Wunsch, lieber Uruguay einverleibt zn werde», als der brasilianischen Republik anzugehören. Die Letztere scheint sonach nach manchen Stur,»tagen entgcgenzugehen. Sächsisches. — Dresden, 19. December. Der König!. Musikdirektor Her* A. Trenkler hat die auf ihn gefallene (einstimmige) Wahl zum Stadtinusikdireclor von Meerane abgelehnt. Herr Trenkler bleibt an dir Spitze der von ihm hier gegründeten Dresdner Concert-Capelle. (Diese Nachricht wird den guten Meeranern jedenfalls eine wenig angenehme Wcihnachtsbescheerung sein. — Bon hier wird geschrieben: Die für die übernächste Finanzperiode in Aussicht genommene Er höhung der Gehalte der Civilstaatsdiener wird hoffentlich auch eine procentuale Erhöhung der Pensionen der i» Ruhestand befind lichen Civilstaatsdiener, bez. der Wittwe» und- Waisen bereit- ver storbener Civilstaatsdiener zur Folge haben. Würde dies, nicht der Fall sein, so würde eine nicht zu rechtfertigende Ungleichheit ent stehen, sofern die jetzt noch i»> activen Dienste befindlichen Staats» diener in Folge der Erhöhung der Gehalte »ach Eintritt in den Pensionszustand, bez. die Hinterlassencn derselben bei den» Ableben der letzteren, eine höhere Pension beziehen würden, als die dermaligen Pensionäre, welche in gleicher Dienststellung sich befunden haben, bez. deren Hinterlassene. Bei der zuletz» stattgefundenen allgemeinen Ge haltserhöhung, welche vom 1. Januar 1874 ab in Wirksamkeit trat, erfolgte dnrch Gesetz, Pensions und Wartegeld-Erhöhungen beireffend, vom 15. Juni 1874 (Gesetz- und V.-Blatt S. 69) auch eine pro- centuale Ausbesserung der Pensionen. Es würde von einer großen Anzahl Betheiligter mit Dank erkannt werden, wenn die Regierung bei nächster Gelegenheit in einer der Kammern eine Erklärung abgebeu wvllte, welche jene Masse der Beamten, bez. deren Angehörigen zu beruhigen geeignet wäre. — Meißen, 16. December. Die Schweinefleischpreis« gehen hier bedeutend herunter. Gestern kaufte ma» de» Centner lebendes Gelvicht schon mit 43, 44 und 45 Mk. und man rechnet darauf, daß in 8 Tagen der Centner nur »och 40 Mark kostet. Dieses rasche Fallen der Preise schreibt man der Einfuhr von ge schlachtete» russischen Schweine» zu, die jetzt in Massen in DrcSden ankomme» und verkauft werden, — Tharandt. Der Forst-Akademiker Scholz aus Königgrätz, welcher sich vor einige» Tagen hier erschoß, ist, wie nach hiuter- lassenen Briefen des Verblichenen, sowie nach dem Inhalte der öffent lichen Danksage seitens des Bruders fast außer allem Zweifel steht, das Opfer eines sogenannten ameriknnischen Duells geworden. Das Nähere darüber entzieht sich der Ocsseutlichkeit, da von den betheiliglen Seilen das größte Schweigen beobachtet wird. — Nach einem vreitägigen Aufenthalte in Dresden ist der Bedouerswerthe nach seiner Rückkehr sofort zur That geschritten. — Ueber die in Leipzig auftretende Influenza wird von dort berichtet, daß sowohl in der Änrnison wie in gewerblichen Kreisen Erkrankungen vorgekommen sind. So mußte am 18. in einer größeren Buchbinderei der Betrieb eingestellt werden, da sich die Hälfte der Arbeitskräfte krank gemcldet hatte. Auch der dirigirende Arzt der städtische» Klinik ist an der Influenza erkrankt. — Rötha, 19. December. Gestern gegen Mittag wurde unweit der Neumühle ans Bühlener Flur der Leichnam des Kaufmanns B. aus Thonberg aus dem Plcißenflussc gezogen und vrtspolizeilich auf gehoben. Derselbe soll hier in Geschäften zu thun gehabt haben. — In Wurzen zieht heute das Jägerbataillon in sei» neues Heim, die von der Stadt neuerbaute Kaserne ein. Zur Uebernahme verweilte am 17. d. M, Generalleutnant Schurig in Wurzen. — In An nab erg wurden vor einigen Tagen eine größere Zahl Gaslaternen böslvilligerweise zertrümmert. Der Stadtrath hat 100 Mark Belohnung auf die Entdeckung des, bez. der Thäter gesetzt. , — In dem Fabrikgraben von Schedewitz, der abgeschlagen, worden war, fand man den seit 11. August d. I. vermißten Maurer Zölsmann aus Zwickau als Leichnam. — Schneeberg, 18. December. In unserer Nachbarstadt Neustädte! ist der Bau eine» neuen Rathhauses, eine» zweiten Schul hauses und einer Turnhalle, die zugleich als Festsaal für Schul« und Rathhaus dienen soll, in Aussicht genommen worden. Von den ein gegangenen 8 Entwürfen zur 'Preisbewerbung hat die Prüfung«- Commission, die als Sachverständige die Herren BrandversicherungS- Inspektor Lehmigen in Schwarzenberg und Stadtbaurath Kretzschma»
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