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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-01
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189609010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-01
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 01.09.1896
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWfts-ÜMM fir Koftdors, Mdktz, Aenirdors, Mdors, Sl LgNen, Kejmichrort, Umem» mb MW.. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. 4«. Jahrgang. — Rr. 203. Dienstag, den 1. September 1896. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalte«, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Tagesgeschichte. * — Lichtenstein, 31. Ang. Den Mitglie der» de. Sächsischen Militärvereine, welche an der am 3. September d. I. bet Zeithain stattfindenden Kaiserparade teilzunehmen beabsichtigen, wird eine Preisermäßigung aus den Sächsischen Staatrbahnen in der Weife gewährt, daß für die Fahrt nach Röderau am 2. oder 3. September und für die Rück- fahrt am 3. oder 4. September in III. Wagenklaffe der Militärfahrpreis erhoben wird. Die Karten sind nur gegen Vorzeigung eines von dem Borstande de» betreffenden MtlitärvereinS ausgestellten und abge- stempelten Ausweise» auszugeben. * — DaS mechanische Kunstwerk de« Herrn Franz Böhme aus Chemnitz, welches seit gestern Sonntag im Saale des Ratskeller- zur öffentliche» Ansicht ausgestellt ist, erweckt lebhafte» Interesse und ist wirklich de» Besuches würdig, da ein ähnliches Werk hier noch nicht zur Ausstellung gelangte. Der Bau deS Werke» macht aber auch dem Verfertiger, Herrn Böhme, alle Ehre, denn e» ist in demselben, abge sehen noch von der künstlerischen Handfertigkeit, eine sinnige Idee verkörpert, die nur durch ununterbrochenen Fleiß und Ausdauer entstanden sein mag. Wir em pfehlen deshalb jedermann, auch dem schlichtesten Arbeiter, diese» Kunstwerk zu besichtigen. * — Der erst seit 2 Jahren bestehende „Allgem. Turnverein L.-C." hielt gestern nachmittag in dem eigen» dazu hergerichteten Garten de» Restaurateur« H. Körb« sein erste« Schauturnen, verbunden mit Concert, ab. DaS Programm bestand au» einem von 40 Turnern auSgeführten Aufmarsch mit Freiübungen, Geräteturnen mit einmaligem Wechsel, Stabreigen, auSgeführt von 16 Turnern, Borturner turnen, bestehend in zusammengesetzten Uebungen am Pferd, Reck und Barren, Turnspiele und Kürturnen. Die einzelnen Nummern wurden von dem zahlreich anwesenden Publikum mit Beifall ausgenommen. * — Im Konkursverfahren über da« Vermögen de» Bäckers Paul Hermann Schubert in Mülsen St. NiclaS soll die Schlußverteilung erfolgen. Dazu sind 706 M. 62 Pf. verfügbar. Nach dem auf der Gerichtsschreiberei de» Königlichen Amtsgerichts Lichtenstein «iedergelegtea Verzeichnisse sind dabei 7 M. 72 Pf. bevorrechtigte und 3383 R. 52 Pf. nichtbevorrechtigte Forderungen, ferner die Gericht«- kosteu zu berücksichtigen. * — SerSdorf, 31. Sag. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ertönten in hiesigem Orte Feuerstgnale. In der Scheune des GartengutSbesitzerS Ferdinand Gimpel war Feuer auSgebrocheu, welche» dieselbe mit samt den Erntevorräten biunen kurzer Zeit in Asche legte. Auch ein angrenzende» Schup- pevgebäude fiel dem Feuer zum Opfer. Da» Wohn haus konnte gerettet werden. Sin Hund, sowie mehrere Hühner fanden in den Flammen den Tod. Außer der OrtSfeuerwehr waren noch die Wehren au» Lugau, Oberlungwitz, Hohenstein, HermSdorf und Hohndorf zur Hilfeleistung erschienen. Auf welche Weise da» Feuer entstanden, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. — Ein neue» Mittel gegen Gicht. Da« „Leipz. Tagebl." schreibt: Unter dem Namen Fango-Be- Handlung kommt jetzt in Deutschland eine neue Be- Handlung gegen Sicht, Rheumatismus, Ischia» uad Frauenleiden in Aufnahme. Dieser Fango ist vul kanischer Schlamm au« de» Thermen von Battaglia in Italien, den die heißen Quellen au» dem Innern der Erde ans Tageslicht befördern; er ist stark salz-, eisen- und schwefelhaltig und wird einfach al» Ka- »«Plasma in erwärmtem Zustande auf den kranken Körperteil aufgelegt, ist also nicht mit eine« M»or- dad zu verwechsel». Die damit erzielte» Erfolge fülle« geradezu erstaunlich sein. In de» bekannten Stuttgarter Schwimmbad werden heute scho» über S0 Applikationen am Tag abgegeben, »bwohf die Such« erst feit M«ze» eingeführt ist. Bertrau-ner- »eckeud ist dabe^ -aß die Applikationen nur gegen Verordnung de« HauSarzte» des Patienten abge geben werde«. Die Firma Ang. Klumpp, München, befaßt sich mit der Einrichtung in Deutschland. Diese Fango-Behandlungen sind schon heute in Nürn berg, Reichenhall, Kissingen, Wiesbaden, Köln, Aachen, Burtscheid rc. zu haben. Wie wir hören, sollen diese demnächst auch in Leipzig, Dresden, Breslau, Berlin, Hamburg rc. zur Einführung ge langen. — Um da» billigste Licht unter den hauptsäch- lichsten BeleuchtungSarten herauszufinden, find vor kurzem in England interessante Versuche gemacht worden. Nach denselben betrugen die Kosten für eine Beleuchtung in der Stärke von 48 Normal kerzen bei Gas in einem runden Argandbreoner in 2003 Brennstunden 79 Mark, dasselbe Verhältnis bei einer Wenham-Lampe 48 Mark, bei einem Glüh lichtbrenner 25 Mark, bei einer großen Petroleum- lampe 50 Mark und bei elektrischem Glühlicht 168 Mark, welch' letztere» sich somit al» die teuerste aber einfachste BeleuchtungSart herauSftellte. Hierzu be merkt da» Patent- und technische Bureau von Richard LüderS in Görlitz, daß das elektrische Licht voraus sichtlich und in nicht allzulanger Zeit nach und nach ebenso billig wie andere Beleuchtungsarten werden und sich infolge seiner überaus große« Vorzüge gegen anderes Licht immer mehr Eingang verschaffen wird. — Nachdem der Export-Verein für daS König reich Sachsen die äußerst mühevollen, weit verzweig ten Vorarbeiten bet der Herausgabe deS mehrfach angekündigten „Führer durch die Export-Industrie SachsenS und Thüringens" nunmehr beendet hat, befindet sich die Redaktion dieses Werke» endlich in der Lage, mit der Drucklegung zu beginnen. Dieser Führer wird daS vollständigste und übersichtlichste von allen existierenden Export-Handbüchern der va terländischen Industrie werden, indem die sämtlichen Behörden der in Frage kommenden industriellen Orte ausnahmslos den Verein durch Aufgabe der expor tierenden Firmen in zuvorkommendster, dankenswer te« Weise unterstützt haben, und deren Aufgabe dann noch durch dem Export-Verein meist noch befreundet« Firmen an den betreffenden Plätzen, sowie durch einen vom Export-Berein hinauSgesandten Beauf tragten näherer Sichtung unterzogen worden, wo durch wohl sämtliche empfehlun-Swerte Firmen Auf nahme gefunden. Da der Verein durch Zirkulare, briefliche Aufforderungen, durch die Presse, wie durch Reisende die Fabrikanten über da« Werk hat genügend unterrichten und aufklären lassen, so trägt der Einzelne, dessen Firma, besonder» an den vom allgemeinen Verkehr abgelegenen Plätzen, ungeachtet der größten Sorgfalt dennoch übersehen sein sollte, selbst die Schuld, wen» seine Firma nicht vertreten sei» sollte. Diesem Führer wird ein in vier Spra chen erscheinende», vollständig auSgearbeiteteS Be- zugSverzeichni», sowie ein Firmen- und OrtSregister beigegeben. Die jeder Gruppe, welche in der Rei henfolge der Reichsstatistik geordnet sind, vorgehen- den Einleitungen über deren Umfang, Arbeitsleistun gen und Export, werde» ebenfalls in vier Sprachen bearbeitet. Der Führer erscheint in festem, dauer haftem, elegantem Einbande in groß Oktav, und wird ca. 30 Bogen umfassen. ES wird ein Nach- schlagebnch, welche» nicht nur den ausländischen Ein käufer», sondern auch allen Behörden und der hei mischen Industrie vo» großem Nutzen sei» wird. Die Verbreitung erfolgt an Interessenten vollständig kostenfrei über alle Länder der Erde. Der Verein entlastet aber auch die Fabrikanten von allen lästige» Anfragen auswärtiger Einkäufer, da er jederzeit die Vermittlung zwischen Beiden übernimmt, und da diese» Werk ca. 4 bi» 5 Jahre ausliegt, ehe eine neue Bearbeitung erfolge» kann, so dürften auch diejenigen Fabrikanten von der Veröffentlichung ihrer Firmen und ihrer Produkte Nutzen haben, welche zwar jetzt »oll beschäftigt sind, aber doch bei eimr Aendrruvg der Lage de» Weltmärkte» t» ge- «auuter Zeit vo» einer Geschäft-flaue betroffen werde«, da jeder vorsichtige GeschäftSmana sich bei Zeiten vorsehen sollt,. An dem Werke, welche» in ca. 15000 Exemplaren erscheinen soll, haben sich über 1100 «eist erste Firmen, wovon i» den letzte» 4 Wochen noch ca. 100 Firmen beigetreteu sind, mit Inseraten, mit besonderer Hervorhebung der Spezialitäten beteiligt. Der Export-Verein bringt in der uneigennützigsten Weise den vaterländischen Industriellen durch Aussendung dieses Werke» große Vorteile entgegen; möchten die betreffenden Fabri kanten diese gewiß hoch anzuerkeunende Tyätigkeit unterstützen. — Dresden, 29. Aug. Ja Donath» „Neuer Welt" in Tolkewitz wurde gestern abend nach Schluß de» CoocerteS die Büffettmamsell räu berisch angefallen. Die Kasse wurde um de» Be trag von 100 Mark, sowie um mehrere Wertsache» beraubt. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen eilten Leute herbei, welche die Büffettmamsell mit verbun denen Augen uad völlig bewußtlos, in einer Blut lache liegend, vorfandeu. Erst nach geraumer Zeit kam die Uebersallene zu sich. Bon dem Thäter fehlt bisher jede Spur. — Dresden, 29. Aug. DaS Personen dampfschiff „Austria" liegt gegenwärtig auf dem hiesige» Schiffsbauplatze, um einer größeren Repa ratur unterworfen zu werde». Der Dampfer hatte nämlich vor einigen Tagen einen verhängnisvollen Zusammenstoß bei Nosswitz, über den folgende Mel dungen vorliegen: Ein kleiner Kohlenkahn hatte in Rosawitz eingeladen und eben umgelegt und schwamm die Elbe hinab, während ein Kettenzug mit mehre ren Kähnen stromaufwärts fuhr. Der Kettendampfer, dessen Führung sah, daß im Rücken des Kahnes da» Personendampfschiff „Austria" in da« Fahrwasser hereinbog, gab sofort Signal und stoppte. Nun kam aber oberhalb de» Dampfschiffe» auch ein Floß die Elbe herab, und der Kapitän de» Dampfers an statt rechts auszuweichen, will mit seinem Schiffe noch rasch mitten durch. Da» reißende Wasser aber warf da» Schiff mit aller Wucht an den Ketten dampfer, sodaß daS Vordersteven sofort eingedrückt wurde, während sich da» Hinterteil des Schiffe» an den Kahn anlegte und diesen umriß. Mit Mühe konnte sich die Bemannung de« Kahne» auf diesem erhalten; da» Fahrzeug aber hatte offenbar bei dem Zusammenstöße ein Leck erhalten, e» schwamm noch biS zur Kettenbrücke, dort schoß plötzlich ein großer Wasserstrahl aus dem Fahrzeuge empor, während diese» selbst vollständig untersank. Die Bemannung konnte sich noch retten; das Fahrzeug selbst liegt ganz unter Wasser. Der Dampfer mußte sofort seine Passagiere absetzen. Der Kahn trug 3500 Centner Kohlen und gehörte dem Schiffseigner F. Busse i» Fürstenwalde an der Havel. — Leipzig, 29. Aug. Ein gefährlicher Heiratsschwindler, welcher schon zweimal wegen ähn- licher Betrügereien vorbestraft und zaletzt 2 Jahre detiniert gewesen ist, ist hier gefaßt worden. Auf seine HeiratS-Annoricen hatten sich in überaus großer Zahl meistens ältere ehestandslustige, dem dienende« Stande angehörige Mädchen, denn eine Gattin dieser Klasse hatte er besonders zu freien gewünscht, ge meldet. Der Mann hatte den bedauernswerten Schönen vorgespiegelt, er sei Witwer, seit lange Zeit Geschäftsführer in einer großen Fabrik in Berlin gewesen und beabsichtige nun, sich auf eigene Füße zu stellen. Nar an solche Mädchen hatte er sich je doch herangewacht, welche „Pfennige" hatten. Dem Trugbold war eS bald gelungen, von einer Maid ein Sparkassenbuch mit 467 M., von einer anderen zwei solcher Bücher mit über 1000 M. Einlage in seinen Besitz zu bringen. Jo etwa 6 Wochen ist all' diese» Geld von dem gewissenlosen Joduftrie- ritter, welcher identisch mit einem 35jährigen Tape zierer au» Saasa ist, in Sau« und Brau» verjuchhet worden^denn al« er verhaftet wurde, besaß er nur »och 1 M. 50 Pfg. Während er da» erbeutete Geld
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