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Weißeritz-Zeitung : 15.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192001158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19200115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19200115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1920
- Monat1920-01
- Tag1920-01-15
- Monat1920-01
- Jahr1920
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.01.1920
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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung un» Anzeiger sür DWMiswawe, Schmiedeberg «.A. OipUINKNk-ii;* Merteljährltch Mark ohne Zu- MMjjSPIktS- — Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Vemeindeverbauds-Gtrvkonto Nr. 3. — Postscheck konto: Leipzig 12548. Aelkepe Zeitung -es Bezirks Amtsblatt für die Amrshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde dlNIKili-lNsk-it-' Sechsgespalten« Aorpuszeil« . Pfg.. auberbalb der Amts- bauplmaimschaft ' Pfg^ im amtliche« Teil (nur von Behörden)' dezw. ' Pfg- — Eingesandt und Reklame« Pfg. - Veranlworllicher Redakteur: Paul Ieüne. - Druck und Verlag: Lari Iehne in Dippoldiswalde. . Nr. 11 Donnerstag den 15. Januar 1S2V 86. Jahrgang verttlches u w Sächsisches. " Ll»»oldi,»«l»e. Für Dienstag nachmittag war nach dem Bahnhotel hier eine Sastwirteversammlung de» Bezirk «inberusen worden, in der zu dem erneuten bedeutenden Bier» p ceis-Auf schlag der Brauereien Stellung genommen werden sollte Herr Schwind mutzte bei Eröffnen konstatieren, datz der Besuch recht gering sei, er bedauerte dies umsomehr, al» es von einer gewissen Interesselosigkeit zeige. Er gab zu nächst einen kurzen Rückblick aus ISIS, auf alle die Lasten, die in jenem Jahre da« Gastwirtsgewerbe aufgebürdet er halten, aus die in« neue Jahr mit herüber genommenen noch nicht spruchreifen Belastungen, denen sich nun eine enorme Bierprelr-Ettigerung von etwa 60"/o zugesrlle. Sie zu tragen, sei au»gesch!olsen, seien doch auch alle anderen Aus gaben im Gewerbe ins vielfache gestiegen. Nach einer kurzen Aussprache beschloß man gleich dem Gastwirts-Verbande sür Dippoldiswalde den Preis für da« ganze Gia« einheimischen Biere«, hell oder dunkel, auf SO Pf., sür den Schnitt auf 40 Pf festzusetzen, während für echte» Kulmbacher oder Münchner I M. bez. 75 Pf. sür Gla« bez. Schnitt gefordert werden sollen. Preisfestsetzung für Berkaus über dir Strotz« wird dem einzelnen überlassen. Nnschlietzend an diesen wichtigsten Punkt der Tagesordnung besprach der Herr Bor- sitzende noch die Vorschriften betr. Branntwein-Monopol, wo nach es nicht gestattet ist, die Banderole vollkommen zu ent- fernen, sondern nur soweit, al» es zum Ausschank au« der Flasche notwendig ist, ferner auch die Kontingentierung de« Branntwein« Auch zu dem Wucher» und Schleichhandels- grsetz, dar schon in der letzten Saalinhaber Verbandr-Ber- sammlung behandelt worden war, nahm er nochmals Stellung, und bat um Einigkeit und feste» Zusammenhalten, fall» ein . Unabänderlich" der Regierung den Streik herauf» beschwöre. Zum Schluß gab er noch Erklärungen über die Polizeistunde, die auf >/2ll festzusetzen von Regterungsseite wohl erwogen wordm, wegen de» geringen Gewinne» an Kohlen aber wieder fallen gelassen worden sei. Line Herab» setzang sei wohl vorläufig nicht zu erwarten. Nach Dankes- warten der Herrn Willy Müller—Schmiedeberg an den Vor sitzenden, schloß dieser die Versammlung mit der Bitte an all« noch autz«nstrhenden Kollegen, sich recht bald einer Berus,Vereinigung anzuschlietzen, da nur im Zusammenschluß die Möglichkeit sür rin Gewerbe lieg», sich durchzusrtzm. — Bon nächsten Sonntag, 18. Januar, ah ist die An- nähme von Paketen an Sonn- und Festtagen auf dringende beschränkt, Anweisungen und Zahlkarten, abgesehen von tele graphischen, sowie Wertbriefe sind von der Annahme aus geschlossen. — Da» Präsidium de» Sächs. Mllitärverelnsbunde» hat di« Wahlen der Herren Tierarzt Kettner in Dippoldiswalde zum Veztrksvorstehrr und Hauptmann v. Schönberg in Reich städt zum stellv. Brztrksoorstehir de» Bundesbezirks Dippol diswalde aus Grund der Bestimmungen der vundessatzung bestätigt. Obercarsdorf. Auch in hiesiger Gemeinde sollen die zu den Kriegsanleihen gezeichneten kleinirrn Beträge nunmehr wieder zurückgrzahlt werden. Die durch hiesige Schule au»- gefertigten Anteilscheine gelangen in den nächsten Tagen ab Freilag, 16 Januar, und besonder» Sonntag, 18. Januar, durch die Kastenstelle der hiesigen landwirtschaftlichen Ge nossenschaft bet Herrn Gutsbesitzer Ernst Kranz zur Lin» lösung. Tharandt. Erneute Eingaben der Professoren der Forst- akademie Tharandt an di« Regierung haben die Frage wieder zur Erörterung gebracht, ob die Forstakademie der Technischen Hochschule in Dresden oder unserer Leipziger Landerrmioersttät angrglirdert werden soll. Die sächsische Regierung hat sich mit dieser Frage in der letzten Zeit wiederholt beschäftigt und e« verloutei, datz in einer am 13. d. M. stattgefundrnin Sitzung de« Gesamtminiftertum» entscheidende Stellung ge nommen werden sollte. Wie bi« setzt zuverlässig bekanut- geworden ist, hat sich da» Kultusministerium für rin« An» gli«derung an die Universität Leipzig ausgesprochen, im gleichen Sinne auch die höheren sächsischen Staatsforstbramten ohne Auinahmr. Dr««d«« Wie schon angrdrutet, soll dir Relchsvrrsiche» rungsanstalt für Ungestillte von Berlin verlegt werden. Es kommen in Betracht die Städte Dresden, Stuttgart und Nürnberg. An die Brrlrgung sind folgende Bedingungen geknüpft: Di« in v«tracht kommrnde Stadt soll «inen günstig liegenden Platz für da» Dirnstgrbäude und kin gerignrt«, Wohnhau, für die 3000 Köpfe betragende Bramtenschast zur Verfügung stellen, «brnso sollen di« Umzug»lojten mit 3 Million«« Mark und die rtwaigen Urbertruerungszulagen getragen werden. Nürnberg ist zu diesen erheblichen Auf wendungen bereit, auch Stuttgart hat bereit» von der württem- bergischen Staatsregierung die Zusage einer Unterstützung von etwa 2 Millionen Mark erhalten. In dortigen Par- lamentskreisen hritzt es, datz vor allem Dresden rugelagt habe, alle« zu tun, um sich di« Relch»v«rsichrrung,anstalt zu sichern. — Wie die „Dread. Nach»." an zuständiger Stelle erfahre«, bewirbt sich Dresden ernstlich um die Anstalt, irgend welche Entschließungen der städtischen Körperschaften sind aber noch nicht erfolgt, obwohl nach einer Mitteilung au» Berlin die Angelegenheit schon in einer Woche erledigt werden möchte. Nach der Natur der Sache, da es sich um große Ankäufe von Areal usw. handelt, und au» Rücksichten auf di« konkurrierend«» ander«» Slädt« werd«» di« Verhandlungen streng vertraulich geführt. — Der Bund sächsischer Eisenbahnbeamten gibt ein« Er klärung ab, in der u. a. betont wird, daß die sächsische Elsen- bahnbeamtenschast nichts unternehmen wird, was geeignet wäre, den guten Fortgang der gegenwärtigen Verhandlun gen über die Regelung der Gehalte- und Lohnfragen der sächsischen Staatsregierung mit den Eisenbahner-Organisationen zu stören. Auf die Allgemeinheit soll weitgehendst Rücklicht genommen wrrdrn. — Wie wir hören, wird den sächsischen Beamten eine Erhöhung der Teuerungszulagen in gleichem Matze wie den Reichrbramtrn und den vreußischen Beamten gewährt werden. Die letzte Entscheidung liegt bet der Volkskammer. Dohn«. Der Holz frevel hat im hirsigen Stadtgebiet derart überhand genommen, daß die Waldbestände aus Jahre htnau« auf» schwerste geschädigt sind. Die Polizei ist nun angewiesen worden, gegrn Holzdiebe mit aller Energie vor» zugrhen und sie in jedem Fall« zur Anzeige zu bringen. Lossidaud» erhebt für da» I. Vierteljahr 1920 (Zwischen- haurhaltplan) an Gemeinde- und Schulst«»« 300 Prozent (bisher 180 Prozent). Der Grundbesitz mutz 1,20 M. für 1000 M. Grundwert zahlen. Der Wasserzin« wird auf 48 Pf. erhöht. Trotzdrm stellt man der Volksbibliothek 1065 M. zur Verfügung — Die Selbstbewlrlschaftnng de» Gemeindeobste» erbrachte im Vorjahre 19000 M. Reinge winn. Aus den Erträgen der Wertzuwachsstruer wurde ein Fond» gebildet, der bereit» 17 000 M. beträgt. S«tznktz. Di« Klagen über da» Wildern tschechoslowa kischer Grenzschutzsoldate» auf sächsischem Gebiet im Hinter» hermrdorfer Revier wollen nicht verstummen. In 4 Fällen wurden di« Soldaten keim Wildern betroffen. Wie gewalt tätig sie dabet zu Werk« gehen, erhellt aus folgendem Falle: Der Besitzer der Niedermühle, Peschke, war dem Gendarmerie- Wachtmeister Eckard bei Festnahme eine» Wilderer», der in Hast gesetzt wurde, behilflich. Tag» daraus wurde er auf sächsischem Gebiete ohne jede Veranlassung von tschecho-sto- wakischen Soldatin mttzhandelt und fortgrschleppt und so lange an einem unbekannten Orte festgehalten, bt« der Brr» haftet« «ntlaisrn wurde. ^Letzte Nachrichten.^. n Unruhen in Berlins Zu den Demonstrationen vor dem Reichetag,grbäudr hatten sich ein« große Menschenmenge «tngefunden, dk« zahl reiche rot« Fahnen mitsührtr. Gegen 2 Uhr stillten auch die Straßenbahner den Betrieb «tn. Etwa 3 Uhr 40 Min. wurde von der Sicherhettswehr, die die Eingänge zum Reichs tag« besetzt hielt, Feuer aus die Menge abgegeben, di« flucht» artig auseinanderstob. Zahlreiche verwundete und Tote be- deckten den Platz. Das Feuer währte nur einig, Minuten. Die Nationalversammlung, di« um 3>/r Uhr «öffnet worden war, wurde durch dies n Zwischenfall unterbrochen. Infolge dieser Vorgänge ist der Au»nahmrzustand für da» Reich mit Ausnahme Boyern», öachlen», Württem berg» und Baden« vom Reich,piästdrnten verhängt worden. Die Zahl der Opfer beläult sich, wie vorläufig festgestellt worden ist, auf etwa 18 Tote und 30 verwundet«. Unter den verwundeten befinden sich «ch viele Frauen, die sich leichtsinnigem»«!« der Demonstration angrschlossrn haben und in den Tumult mit htneing,zogen worden sind. Die ver» wundetrn sind im Reichstag geborgen und dort verbunden worden. U Da» Sinken der Mark.^ Neuyork, 13. Januar. Da« tzrrrnaml in Washington setzt« den Wechselt«» der deutschen Mark für den Monat Januar sür Heere»,wecke auf zwei Lent fest. — Zwei ome- »itontsche Lent sind zwei Linhundertstel Dollar, also knapp V Mü- Der Papst beteiligt sich an der^ ! italienischen Anleihe. Rom. Der Papst zeichnete 20 Millionen Lire für die neue italienische Anleihe. L» ist da« «st- Mal, daß sich der Vatikan offiziell an einer italienischen Anleihe beteiligt. Die EnglLnder verhangen den Belagerungszustand. Urb« di, Streikgebiet« im Rheinland« ist Montag früh von der britischen Behörde drr velagerungrzustand verhängt worden. Die Strotzen müssen um 6 Uhr abend« geräumt sein; Ansammlungen sind verboten. Männliche Personen dürfen die Strotzen nur in Abständen von 5 Metern einzeln passieren. Am Sonnabend wurden über hundert Personen von der Lrstunz de« Streik» der Arbeiter de« Elektrizitäts werke« verhaftet, was die Parole zum avgrmrirrn Ausstand btldete. Mehrere Gruben strhrn unter Wasser und drohen zu ersaufen. Sächsische Volkskammer. 79. Sitzung am 13 Jann« 1920. In der heutigen Sitzung standen 4 Regierungsvorlagen zur allgemeinen Vorberatung. Dir erste betraf die Verlän gerung der Gültigkeit der Verordnung über die Genehmigung zur Errichtung von Gemeinde- und Schulsp«lasten vom 19 Februar 1915, die spätesten» nicht schon am 3l.Dezemb«r 1920, sondern erst am 31. Dezember 1925 außer Wirksam keit gesrtzt werden soll Die Vorlage wurde nach kurzer Amsprache dem Gesetzgebung««»,schütz überwiesen. Die zweite Berlage betraf «inen Gesetzentwurf zur Ab änderung de» Kirchenau»1rtU»g«srtze» vom 4. August ISIS. Abg. vr. Kaiser (D. vp) hielt die Vorlage sachlich für nicht unbegründet und hegt« grundsätzlich insofern Vrvenken gegen dieselbe, al» damit die alte Bestimmung immer noch beide- hallen wird, daß Kind« bereit, mit dem 14. Jahre au« der Kirche austreten können. Abg. Rendtorfs (Dnat) «örterte an Hand der Begründung der Vorlage seine früh?« Stellung nahme zu dem Gesetz. — Die Urberweisung der Vorlage an den Gesetzgrbungraurschuß wurde von tun beiden Links parteien und ein Antrag auf sofortige Schlutzberatung von den anderen Parteien abgelehnt. Die Vorlage kommt also ohne Ausschoßberalung in einer Vollsitzung zur Schluß» beratung. Dl« dritte Vorlage, die zur Besprechung kam, ein Gesetz entwurf zur Abänderung der Gemeind«, Ktrchrn- und Schul- strurrg,letze vom I I. Juli 1913 und dr« Hund«struergesetzrs vom 18. August 186» sieht vor, daß die bürgerlichen Ge meinden beschließen können, um den durch Einkommensteuer aufzubringenden Teil de« haushallplanmäßigrn Aufwand» für die bürgerlichen Gemeinden dir Kirch- und Schulgemeinden auf die Zeit vom I. Januar bi» 31. März 1920 zu decken, einen bestimmten Bruchteil de» Elnkommensteuerbrtragrv zu «hebe», den die Skunpftichtigen im Jahre 1919 für die bürgerliche, die Kirch- oder di« Schulgemeinde zu zahlen ge- habt haben. Der Bruchteil muß in allen Klassen dr» Steuer» tarif» der gleiche sein. — In den Gemeinde», die am l. April 1920 ein neue» Rechnung-jahr beginnen, darf für da« «st« Vierteljahr 1920 ei» besonder« Hundesteuertermia «Hobe» werden. Nahezu drbattelo« überwies die Kammer die Vor lage dem Grsrtzgrbung»au»schuß. Die vierte und letzte zur Beratung stehende Vorlage bildete der Entwurf eine» Gesetze» über den Verkehr mit Grundstücken. Drr Gesetzentwurf sieht vor, grundsätzlich jeden Belttzwrchlel der Genehmigung der unteren Verwaltungs behörde zu unterwerfen. Diese kann die Genehmigung ver- sagen wenn öffentliche Interessen entgegen stehen. Die Ge nehmigung ist nicht «forderlich bei Rechkgeschästrn dr« Reiches, de» Landes Sachsen, rin« Grmrinde oder riner anderen Körperschaft odrr Anstalt der öffentlichen Recht» oder einer vom Staat« al» gemeinnützig anerkannten Bereinigung, die sich mit inner« Kolonisation od« der Errichtung von Wohnungen befaßt, zwischen Ehegatten oder Personen, di« unter «inand« tn gnad« Linie verwandt odrr verschwägrrl odrr in drr Kritrnlinir bi» zum 2. Dradr vrrwandt sind, ohnr Rücksicht darauf, ob dir Ehe noch brsteht und beim verkauf von Grundstücken unter 150 qm. Zuständig ist di« vmkhauptmannschast, tn denn Bezirk da» Grundstück gr» legrn Ist, in Städten mit rividt«t« Städlrordnung drr Stadt» rat. Rach rin« längrrrn Au»sprachr, an d« sich sämtlich« Partrltn betrlligtrn, und tn d« di« Drutschnattonalen zum «u,druck bracht«n, daß di« Regirrung mit drr vorlagr be zweck«, d« Sozialisierung, d« Enteignung von Grund und Boden Vorschub zu leisten, wurde die Vorlage ibensall» dem Grsetzgebungsausschuß zur W«ttnb«ratung überwlesrn.
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