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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190702051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-05
- Monat1907-02
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 05.02.1907
- Autor
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Reich», e alten er hat isstex Mert, irr der >o« ge- »erhetzt. Reden !Ut sich Loschen Nicht senden. Wchtm spicke«, nag de» könntet « nein. »emokrat » sollM «tt-l Anxrigrr MeblM Md ÄnMch. «-gramrwkldrrfler chH 6 I /» I I FemsprechMs ^agedkal^ Ri.sL Nr. 20. str die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und.den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. SO. Dienstag, S. Februar 1967, abends. SO. Jahrg. Da» «esaer Lagebta« erscheiat jede» Ta, abeod« mit ««Smchme der Son», und Festtag«. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Mesa 1 Mart SO Psg-, durch unsere Träger sre» tu» Hm» 1 Mack S8 Psg, bet Sbhobmg am Schalter der laiserl. Postaustaltrn 1 Mack SS Psg^ dmch de» Briesträger frei ins Hm» 2 Mack 7 Psg. Auch Monatsabonnements werden angenommen. , Auzeigrw-Atmahme für die Nummer drS Ausgabetage» bi» vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. RotaüoaSdrrrck und Verlag vm Sauger L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße S9. — Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa. -n»>- ««Mo». DomrrrSttrg, de« 7. Ke-nr« »7, »0« vor«. 10 Uhr mr koooam im Rachaose 1 Sofa, 1 Sofatisch, 1 Kletderschrank, 1 Berti ko und 1 Schreib - Üsch gegen sefvrttg« Bezahlung öffentlich zur versteigeruug. Rt^ia. den 5. Februar 1S07. Der LollstreckuvgSbeamle de- Rate» der «ladt Ries«. Freibank Weida. Mittwoch, den S. Februar, von vormittag» 9 Uhr ab, gelangt da» Fletsch einer Auh (roh) zum Berkaus, V» ^8 45 Psg. MöbtuS, G.-B. für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» wGHAHkTAkH» tzormittag» S Uhr de» jeweiligen Ausgabetage». Die GeichSstSstelle^ OeMches und Sächsisches. Riesa, Li Wbruav 1307. —* Auch de» Wahlkampfe» zweiter Teil, die Glich mahl, ist zu Sude. Wa» wird da» Ergebnis sein? Go fragen alle und erwarten mit Spannung die Beantwortung dieser Frage. In beiden Lagern der zur Stichwahl ge kommenen Gegner ist die Hoffnung noch bi» zum letzten Augenblick vorherrschend gewesen, zu siegen. Aber zu wessen Gunsten wird sich da» Zünglein an der Wage neigen? Hoffentlich zugunsten de» nationalen Kandidaten, sagen die vaterländisch gesinnten Kreise, denen zum Ruhme nachgesagt werden kann, daß sie gerade bei den diesmaligen Wahlen so wacker gefochten und einhellig gestritten haben, wie selten bei solchen Anlässen. Und dieser Ruhm wird ihnen bleiben, auch wenn die Wahl doch den Steg der Sozialdemokratie ergeben sollte. Daß da» der Fall sein möge, wünschen natürlich sehnlichst die Anhänger der Sozialdemokratie, mit allen Mitteln haben sie'» versucht, dm schwindenden Anhang zu halten und neue Truppen zu werben. Wmn ihnen da» nicht gelungen sein sollte, dann kann nur da» die Ursache sein, daß die Erkenntnis über den wahren Wert der Sozialdemokratie doch in weitere Kreise gedrungen ist, al» sie selbst glauben und zugeben. Einen Stimmen fang größeren Stile» versuchten die Sozialdemokraten noch in letzter Stunde im hiesigen Kreise dadurch, daß sie Flug blätter mit der Ueberschrtst „An die Wähler de» Herrn Lißke" verbreiten ließen. Offenbar sollte e» den Anschein haben, al» ob das Flugblatt von Herrn Lißke oder von der Leitung der Freisinnigen ausginge. E» ist aber wohl kaum.anzunehmen, daß dadurch der sozialdemokratische Kandidat auch nur eine Stimme mehr erhalte» hat. In den nächsten Stunden wird man e» erkennen können, welche Flagge über dem 7. Wahlkreise, wehm soll. Welche Farbe sie auch zeigt, immer wird e» hier am Elbestrand, wie im ganzm 7. Kreise heißen: „Hie gut deutsch allewege!" —* Am vergangenen Sonntag sand abend» 8 Uhr im Gesellschaftshause ein öffentlicher Familtenabend deS hiesigen evang. JüngltngSvereinS statt. Die überaus groß« Zahl der erschienenen Gäste war ein Beweis dafür, daß man hier in Mesa noch nicht dm Sinn ver loren hat für eine gesunde, die Seele erfrischende Gesellig keit. Der Abend wurde eingeleitet durch Gesang und An sprache, in der auf einen Mann hingewiesen wurde, dessen Gedächtnis bald in allen evangelischen Landen erneuert werden wird, Paul Gerhardt, der ev.-lutherische Pfarrer und Liederdichter. Dieses Manne» zu gedenken, haben wir Deutsche« die heilige Pflicht. Denn Paul Gerhardt war et« echter, wahrer Deutscher, weil er ein echter, wahrer evangelischer Christ war. Da» wollen wir doch nicht oer- geffen mitten in unserer sturmbewegten Zett: Da» Mark eine» jeden Volke», auch de» deutschen Volke» ist und bleibt di« Religion. Daß insonderheit da» Evangelium de» Gotte», sohue» e» ist, wonach ein jede» Menschenherz heiß verlangt, da» bezmgte da» von Mitglied«« des JünglingSvereinS recht wacker aufgesührt« Stück: „Hindurch zur Wahrheit" (ein Bild au» d« evangelischen Bewegung). Vor und nach diesem Stück warm Ginzeloorträge mehr ernsten Charakter». Im 2. Teil wurde nach dem Vortrag mehrer« humoristischer Dichtungen da» Stück: „Die v«uf»artm" ebmso wacker wie da» vorige aufgeführt. Diese» Stück ist sehr gehaltvoll. G» wird darin gezeigt, wie jeder ehrliche und rechtschaffene Berus sein« Ehr« und «1« d« B«uf de» Gelehrt«,, de» Handwerker» und de» Lauern gleich notwendig ist. Mit einem Schlußworte und Schlußgesang endete d« in recht fröhlich« Stimmung »«laufen« Abend. Die Begleitung d« Gesäng« hatte in liebm»würdtg« Weise He« Organist Scheffler übernommen. Dvr deut KönigL. Schwurgerichte Dresden begann gestern nachmittag ein« Verhandlung gegen den 37 Jahr alten, in Zeithai« wohnenden Bankfleischer und Grund stücksbesitzer Friedrich Louis Roch wegen Straßenraubes. Ter Angeklagte ist beschuldigt, am! 14. Dezember vorigen JahveS auf der Straße -wischen Zeithain und Lichtensee die Butterhändlerin Gucke räuberisch überfallen, ihr eine leere Geldtasche und einen Beutel mßt 75 Mark Inhalt weggenommen, hierbei auch ein« Waffe bet sich geführt zu haben. Roch gab die Tat zu und erklärte, er habe sich damals iu bedrängter Lage befunden. Tie Gucke fährt mit einem einspännigen Hundefuhrwerk« seit 15 Jahren von Zeithain nach Lichtens«, um Butter einzukaufen. Roch hatte hiervon Kenntnis. Am! 14. Tezember faßte er den Entschluß, die Frau zu überfallen und zu berauben. Der Angeklagte fuhr an jenem! Tage früh auf einem Rade von Zeithain fort rock» hielt sich dann in der Nahe! deS WaldeS auf, an doch die Gucke vorbeibommen müßte. Als Roch die Frau bemerkte^ band er eine rote MaScke vor sein Gesicht, packte die Gucks von hinten, warf ihr einen Strick um den Hals! und zog sie mit so einem kräftigen Ruck nieder, daß die Frau die Deichsel ihres Wagens boslassen müßte und in den Straßengraben stürzte. Tie Gucke glaubte, sie sollte vergewaltigt werdens Erst nach einiger Zeit merkte sie, daß Roch sie sesthielt, um ihre Geldtasche zu erlangen. Mit einem! langen Messer durchschnitt der Angeklagte den Riemien der Tasche, nahm sie an sich und ergriff die Flücht. Als Roch in der Tasche kein Geld fand, kant er zurück, hielt die Spitze seines" großen Fleischer- messerS gegen die Gucke und rief ihr drohend zu: „Tas Geld oder ich ersteche Dich!" Tie Frau sagte aus" Angst: ^Jüt Wagen liegt mehr Geld !" Roch fand auch darin einen Leinewandbeutel mitt 75 Mark, der in ein Barchenttuch eingewickelt unter einer Kiste versteckt lag. Roch flüchtete alsdann mft! dem Beutel) daS Gelds verausgabte er int eigenen Nutzen, DNA leere Geldsäckchen hatte Roch in einem Handschuh versteckt, Dieses wurde dem Ange klagten zum Verräter, Als Roch verhaftet wurde, ver suchte er sich zu erstechen. Dem! Wahrspruche der Ge schworenen gemäß erhielt der Angeklagte 3 Jähr 6 Mo nat« Gefängnis und 5 jährigen Ehvenrechtsverlüst, !—i Ein wichtiger Gedenktag war für Sachfen der heutige. Heute vor 750 Jahren, ams5, Februar 1157, starb in dem von ihm gegründeten Kloster Petersberg bei Hall« der Begründer der Machst des Wettinschen Fürsten hauses, Markgraf Kvnrad der Große von Meißen. Konrad war der Sohn des Grafen Thilo von Wettin. Eine un glückliche Fehde brachte ihn in die Gefangenschaft seines Vetters!, des Markgrafen Heinrich des Jüngeren von Meißen, auf dessen Schlüsse zu Kirchberg er bis zu dessen Tode in Gefangenschäft verblieb. Nach deM Tode seines BettevS wurde Kvnrad von Kaiser Lothar nicht nur zu seinem Nachfolger in der Markgrafschaft Meißen ernannt, sondern erhielt auch die Markgrafschaft Lausitz und die Grafschaft Rochlitz übertragen. So wurde er zuM Be gründ« der Macht desftWettinschen Fürstenhauses. Kon rad verdient nicht nur den ihm gewordenen Namen „der Große", sondern auch den ihm ebenfalls beigelegten „der Fromme", denn er tat viel für Ausbreitung des Christen tums in seinen Landen. Unermüdlich war er auch in der Kultivierung sein« Lande. Er zog vlämische Kolo nisten in« Land und sorgte enrsig für Ausbreitung der Kultur« — Se. Majestät der Kaiser hat VestiMmk, daß künf tig auch, unter Anwendung der für preußische Kriegerver eine maßgebenden Grundsätze, Fahnenbänder an nichtpreußische Krirgsrvereine verliehen wer den können. Tie Verleihung solcher Fahnenbänder an sächsische Militärvereine würde von folgenden Voraussetz ungen abhängig fern: Die Vereine Müssen sich während mindestens 25 Jahren einwandfrei geführt und als Pfleg stätten königstreu« Gesinnung und kameradschaftlichen Geistes bewährt haben; sie Müssen mindestens 30 Mit glieder ausschließlich der Ehrenmitglied« zählen (mit Rück sicht auf die örtlichen Verhältnisse können indessen Aus nahmen bezüglich der Mitgliederzahl zugelassen werden); die Statuten dürfen zu Bedenken keinen Anlaß gebe«; djie Vereine Müssen dem Sächsischen MllttärvereinÄbund ange hören« Beim Mangels dies« Voraussetzungen können Ge suchs um Bewilligmrg eines Kaiserlichen Fahnenschmuckes, keinesfalls berücksichtigt werden« i—> Dem Verein Sächsischer GeMeknd'eveÄMs ten gehören zurzeit 6481 Mitglied« an. Bei der von dem Vereine unterhaltenen BegräbniÄkasse waren Ende 1906 2247 Mitglied« für 680600 Mark versichert. In Nossen soll Ostern 1907 «ine Gemeindebeamtenschule mit nur ein jährigem Kursus ins Leben treten. Auf ein von der dortigen Ortsgruppe au das DeretnSdirekivriuM gerich tetes Gesuch uM Besprechung dies« Anstalt im Vereins organ und uM eventuelle Gründung ein« Freistelle auf Kosten des Landesvereins ab Ostern 1907 beschloß das Direktoriums wie der „Dr. Anz." schreibt, in sein« Sitzung in Leipzig aM 24, Januar einstimmig, dass Gesuch der Ortsgruppe zu Nossen in ollen Teilen abzulehnen, auch jedwede Unterstützung d« neuen Anstalt zu versagen und diesen Standpunkt auch dann einzunehMen, wenn die An gelegenheit die nächste Generalversammlung beschäftigen sollt«. In Sachsen bestehen zurzeit die beiden Beamten schulen zu Gey« und Nerchau msit zweijährigen Kursen. Tos Direktorium glaubt mit gutem Gewissen vor allem die BediürfniSfvage zur Begründung ein« dritten der artigen Schule verneinen zu müssen, — Zwei „Genossen", die vor der Hauptwahl irr Hohndorf bet Großenhain mit dem Austragen de» „WahlmichelS" beschäftigt waren, entwendeten dabet, so berichtet man dem „Meißner Tgbl.", in einem Restaurant ein Kistchen Zigarren, die sie dann in einem anderen Dorfe »«teilten. Später, al» sie wahrscheinlich das Geschehen« bereuten, teilten sie dem Wirte auf ein« Karte mit, daß sie die Zigarren bezahlen wollten. Die Sache ist ab« an gezeigt worden, und die beiden sehen ihr« Bestrafung ent gegen. —* Bei der Wichtigkeit, die auch dem kaufmännischen Lehrverhältni» beizumeflen ist, ist eS angebracht, daß Eltern und Vormünd« sowie Prinzipale einen schriftlichen Lehrvertrag eingehen. Einen solchen Musterlehrvertrag, der von Jahr zu Jahr weitere Verbreitung findet, gibt dcr Verband Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig, Harkortstraße 3, heraus, von dem Exemplare zu beziehen find. * Gröba, 5. Februar. Die gestrige nationale Wahl- Versammlung im „Anker", die stark besucht war, nahm einen Verlauf, der gute« Erfolg für die Kandidatur Gäbel versprach. Herr Rechtsanwalt Kohlmann aus Dresden sprach in fließender freier Rede über da» reformerische Programm und beleuchtete eingehend die Sozialdemokratie und ihre Ziele. Anhäng« d« letzteren waren in ziem lich« Anzahl erschienen, darunter ein auswärtiger Sprecher, Herr Kochtmann, d«, die gewährte Redezeit dreifach in Anspruch nehmend, die Sozialdemokratie verteidigte. Al» er da» mit viel Stimmenaufwand besorgt hatte, wobei ihm die ztelbewußten Genossen selbstverständlich lebhaft Beifall zollten, betrat ein anderer Redn«, Herr Schlosser Bär au» Dresden, da» Podium, um den anwesenden Arbeitern von dem Gegenteil de» eben Gehörten zu er- zählen. Da» war aber nicht im Sinne der Führer, denn plötzlich kam die Parole: Alle Sozialdemokraten verlassen den Gaal! Unter heftiger Unruhe geschah da» auch. He« Rechtsanwalt Kohlmann kennzeichnete ein solche» Verhalten HsrLksNer. Heck NH teWllWu UW mit Deutschem Haus.
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