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Dresdner Journal : 17.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-17
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 17.07.1868
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W 163. Freitag, den 17. Juli. IW Idmmn»e«t»pretst Dres-mrAmE Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann erscheint«: ril^iieli, wit ck«r Koo»- aock Xbrnä» kür är» kolx«aä«a tritt ^Lkrllok i 'Nilr. 8tewixlx«bllt>r, »o««rli»ld ä«, «orüit. Lanä» ?o»t u»ä 8tewx«I«u»<!i>t»xdU>»». Inseratenpreis« tpür äsa ii»W» «luer ^«ipLlte» Inserntenannahme m»w«rw: L«!xrl»! k«. L«^»v»r«re», c»i»oü»»ioQle 6«» vresäasr ^oara»I», «!>eoä»l.: 8. Luol.««, Lvo«x koae; Luodurb-IirU»- Vi»o-L«lp«ix-»»»«! -». ».. X Vo«l.«», >«rU»i O«oriv»'»ed« Uaekk., UiriUrr«»'« Loi»»», 8ovoi.ei» Slo»»,; Lr«m«: L. 8om.or«e; Lr,,!»»: l, kr^noiti«'» ^vovveeodar«»a, Iti»«, X k»»v»v; JiNLkkart ».«.: Kaedk.; »Lw: Xv. Ittoiixira, k»ri»: I,»»»!!», vvl.r.ir» X6o., (8, kl«c« 6« l« Nourse); kr»^: k'». N»i>i.i«!»'» Lucki».; Vl«: Xl.. Oer«i.i«. Hrrausgrbrr: LLnipt. Lrpeäition 6«, Dresäoer ^ouruitl», vreeäeo, Llerlsostra»»» li». 7. TNtrrllek: «"rvlr. — üxr ^Mrllod: 1 „ »» ,. »looLlUell: — „ 1» „ Lio»»U»«Iluw»vrQ: 1 „ Nichtamtlicher Shell. Übersicht. Telegraphische Nachricht',. TigtS-eschicht«. Dresden: Zur Reise des KöliigS. Der Minister des Innern zurück. — Berlin: Alls Ostpreußen. Da- russische Kaiserpaar. Vergleichs- schießen. Falsche Zeitungsnachricht. — Halle: Ober- bürgermeisterwahl. Lehrerpetition abgewiesen. — Hamburg: Letzte Wachtparade des Bürgermilitärs. — München: Die süddeutsche Militärcvnvention. — Stuttgart: Conferenz in Militärangelegenhei- ten. — Karlsruhe: Mr. Bancroft. — Wien: Ministerconferenz. Neue Advocatenordnung. Ver mischtes. — Vrag: Ludwig Haase Preßprocesie. Eisenbahnangelegenheit. — Triest: Von der Marine. Zu den Excrssen. — Paris: Aus dem gesetzgeben den Körper. Tagesbericht. — Bern: In Sachen der Explosionsgeschosse. — Florenz: Vermischtes. — Madrid: Deportationen. Personalvrränderungcn. — London: Tagesbericht. Irkutsk: Großfürst Wladimir. Zusammenstoß mit Chinesen. — Bel- Gerichtliche Vorladungen. — Washington: Am nestie. — Mexico: Conflict mit einem englischen Schiffe. Dresdner Nachrichten. Pr»viazial»achrichte». (Borna. Meißen.) Ei»-es»ndtr«. Feuilleton. T«ßr»l»ltvder. Inserate, Börsrn»»ch« richte». Telegraphische Nachrichten. E«», Da»»rr«t-,, IS. Juli. (W. T. B.) Der au» Abrsfinie« zurückgekehrte Lentnaot Stnmm »ad der Afrikareisevde Gerhard Rahlf» stad »o« Er. Ma jestät trm Könige von Preußen r«psa»gr« und zur Lasel gezogen worden. Aschaffenburg, Mittwoch, 15. Juli. (Tel. der W. Abdp.) Gestern wurde da» Denkmal für die im Jahre 1866 hier gefallenen österreichsche« Offiziere und Soldaten durch den vezirklgerichlvdireetor Kurz im Namen de» Lomit6» der Etadtverwaltung übergeben. Der Redner betonte die geistige Fortdauer der na tionalen Zusammengehörigkeit mit Oesterreich, er feierte die Tapferkeit und Vaterlandsliebe der Gefallenen, sprach für die Versöhnung aller Stämme Deutschlands und schloß mit Versicherungen der Treue gegen den König und Segenswünschen für Deutschland, für Oe sterreich und seinen Kaiser. Der Bürgermeister Will, das Denkmal übernehmend, prieS daS neue Oesterreich als einen Vorkämpfer der Freiheit. Wie», Mittwoch, 15. Jul«, «beud». (W. T B.) Die affirielle „Wiener «bendpoft^ drmentirt die Mit, theilung de» (ultramontanen) Pariser „Umdrr»", vo- uach der Minister de» Jauer», vr. Gitkra, durch ei» grhrime» Sirrular die Statthalter ausgefardert habe» sollte, vo« Seiten der Stweiudevertretungru Adnsie» grgr» die Allorntian zu veraulaisen. Heute ist der Pastvertrag zwischen Oesterreich uud der Schweiz »ntrrzeichnet warde». Derselbe tritt wahr scheinlich am 1. August in Kraft. Feuilleton. Dretdea. Gestern (Mittwoch) Abend gegen 9 Uhr verschied nach längen!, mit großer Resignation ertra genen Leiden im 69. Jahre crncS rastlos thätigen Le ven- der Medicinalrath Herr vr. Karl Friedrich Trinks, Ritter des sächsischen Albrecht- und des Lucchesischrn St. LudwigSorden-. Mit ihm verliert die homöopathi sche Schule ihre erste reformatorische Autorität und den bedeutendsten Nachfolger Hahnemann's, verliert die ärzt liche Wissenschaft überhaupt einen scharfsinnigen Den ker, einen fort und fort bis in seine letzten LebenStage dem Fortschritte huldigenden Forscher, einen feinen und klaren Diagnostiker, noch mehr aber verliert die me- dicinische Kunst einen mit seltener Arzneikenntniß auS- gestatteten Therapeuten, einen Arzt im vollsten und edelsten Sinne des Worte-. Eine zahlreiche Elicntel an- den nieder« wie aus den höchsten Schichten der Gesellschaft, die ihm unwandelbar treu bis an sein Le- benSende anhing, beweint in ihm einen ebenso vorsich tigen und sorgsamen, al- theilnehmenden und unermüd lichen Berather, und da- Glück, da- seinen Fußtapfen folgte, war nur der nothwendige Au-fluß einer durch lange Erfahrungen erworbenen Beobachtungsgabe und Technik. Wie der Verblichene oft au- weiter Ferne durch Briefe und Telegramme berathen und citirt wurde, so weilte auch stet- eine große Zahl Fremder hier in Dre-den- Mauern, um seine- Rathe- sich zu bedienen, daher dieser Verlust in nahen and weiten Kreisen die regste Teilnahme finden wird. Schwerlich auch wird eine gleich große ^apa ität, die für alle Gebiete deS Wissen- ein ernste» Interesse hegte und in den meisten einen seltenen Schatz von »tuntnisim sich erworben batte, wieder so bald ersetzt werden! — Ein ausführ licheres Lebensbild deS Verblichenen wird den zahlen- Besteuerung, oll den Natioualrredlt schädigend, grmiß» »illiat. Die wegen J»soltir«»g eine» englischen Geerapl« tän» durch die Zallbchard«» da» Mazotla» in Mexir» »argr»a««t»e vlalad« diese» Hofen» (vgl. die „Tages- geschichte* unter Mexico) davert »och fort; der Tapi« ton erwortrt die J»flr»ttta»e» de» Admirol». Wir». Donnerttag, 16. Juli. (W. T. B.) Die „Wiener grttuag" verSffeuilicht ei» kaiserliche» Po teat, welche» die einzelnen Loadtoge zum 22. August einberuft. Ferner p»blirirt da» amtliche Blatt eine kaiserliche Entschließung, durch welche die Vertagung de» ReichSrath» bi» zum 17. Oktober verlängert wird. Triest, Mittwoch, 15. J»li. (Tel. d. W. Abdv.) Do» Mu»icipiu« «achte gestern beko»»t, der Pa- trouillendienst werde fortan nicht mehr durch dir Teni« torialmiliz, sondrrn durch die Truppe» »ersehen «er den. Abend» war do» Muniripium in permanenter Sitzung und beschloß dir Einsetzung einer U«ters»chu»a»- rommisfion übrr die letzte» Vorfälle. Die Cammisfia« hat in»bes>ndere die Aufgabe, da» Gebahrr» der Po lizei zu prüfe»; ferner wurde Brschlofsen, allfalli, eine Deputation an Sr. Majestät den Kaisrr abzusrnden und eine Lommisslon für Errichtung einer Stadtwache eiuzusrtzr«. Der städtische Au»sch«ßfond erhielt be reit» die nothigen Weisungen. Abend» demonstrirte da» Volk zu Gunsten de» Militär»; r» wurde zur Beleuchtung der Stadt aufgefordert; e» fand auch theil- weise »ine Beleuchtung statt. Es kamen »errinzette Ausschreitungen vor dem Bischosrplatze so wie gegen den Palizridireetor und Mitglieder der Territo rialmiliz vor. Heute herrscht vollständige Ruhe. Heute Abend nschini die dritte Proklamation de» Muniripium», welche die Bevölkerung behufs der For derung der getroffenen B«rficht»maßregrln auffordeet, eine ruhige Haltung zu bewahre« uud Zusammenrot tungen und lärmende Demonstrationen zu vermeidr». Pari», Mittwoch, 15. Juli, Abend». (W.T.B.) Der „Abrndmouitrur" bezeichnet in seiner Wachen- rundschau die vom Minister de» Auswärtigen, Mar quis de Moustier, am 8. d. M. in der Deputirten- kammrr gehaltene Rede (vgl. Nx. 157) »l» rin neue» Unterpsand für die gemäßigt,» und versöhnlichen Idee» Frankreich«. Da» awtliche Blatt sagt: Frankreich habe sorgfältig vermieden, in Deutsch land irgend welche Fragen aufzuwerfen. Fern davon, eine Politik deS Mißtrauens und der Aufreizung zu befolgen, habe Frankreich nichts verabsäumt, um die Gemüther zu beruhigen, niemals Oesterreich eine preu- ßtnfeindliche Haltung angerathen und niemals daran gedacht, Oesterreich von der großen und der Sym pathie würdigen Arbeit seiner inncrn Wiedergeburt abwendig iu machen. D»r .,Fra„e" zufolge Hütte Vr»eral Prim Lauda» vrrloff,» »ad befoude sich auf de« To»ti»e»te, v»? sei jedoch uubrkanut. Flareuz, Mittwoch, 15. Juli,«beud». (W.T.B.) Die D-putirtenkommrr nohm i» ihrer heutigen Sitzung eiae Gesetzvorlage an, betreffend die Restitution der Rkiten und Nachzahlung vou 2,218.66V Frane» (Zinsen seit dem Jahre 1862) an »wei jetzt an Prinzen au» dem HauseHabSbura »«mahnePrinzessinnen de» Hause« vourbou. Der Ministrrpräfident Mrnabrr» befürwoe- ttte dir Gesetzvorlage au« Rückfichte« der politische» Coudrsiruz. London, Mittwoch, 15. Juli, Mittog«. (W.T.B.) Ja Irland Haden gestern wieder Lrawalle an« Aulaß va» Religio»«streitigkeitrn stattgefn»de». Kopenhagen, Donnerstag, 16. Juli. (W.T.B.) Gestern Nachmittag 4 Uhr wurde in dem »ahegelegr» »r« Srrbade Klampenborg die Verlobung de» Kron» Prinze» Friedrich von Dänemark (geb. 1843) mit der einzigra Tochttr de» König» von Schweden, Prt»» zrsfin Louise (geb. 1851) öffeatlich derlarirt. Belgrad, Mittwoch, 15. Juli. (Corr.-Bür.) Der baffationShvf erwählte für die Vormundschaft de» Fürsten drn peufionirtrn SruatSpräfideutru Gtevtscha Mihajsowitsch, den Minister d « Jauern Milojko- witsch? den Justizminister kzraitsch. Die Schlußvrr- haudluug de» Attratatsprorrffr» fiudrt am 23. d. «t« statt. New-York, 4. Juli. (W.T.B.) Der Gubfi- dienromitS hat rinfiimwig drn Antrag auf Loup»»- Tü-esgeschichLe. Dresden, 16. Juli. Se. Majestät der König sind auf der Reise durch das Voigtland gestern Abend in Bad Elster eingetroffen. Der heutige Tag ist zum Aufenthalt daselbst bestimmt. Nachstehend theilen wir die über die Reise Sr. Majestät uns heute vorliegen den nähern Berichte mit: Aus Plauen tragen wir unsern gestrigen tele graphischen Mittheilungen aus den dortigen Blättern noch Folgendes nach: Der ganze Zug von der Landes- arcnze bei Elsterberg bis nach Plauen glich einem Triumphzuge; am sogenannten Steinicht, wie bei Schloß Liebau war die Plaucnsche Sängerschaft zum Empfange aufgestellt, die ihre Aufgabe auch meisterhaft zu lösen wußte. Desgleichen waren auch Deputationen der Krcis- stände und der Ritterschaft bis dahin entgegen gekom men, um Se. Majestät freudigst zu begrüßen und will kommen zu heißen. Die Stadt Plauen selbst prangte in einem noch nie gesehenen Flor und Schmuck; alle Häuser an den nur einigermaßen belebten Straßen waren aufs Festlichste beflaggt und bekränzt. Die An kunft Sr. Majestät in Plauen erfolgte mittelst Extra zugs Abend- kurz nach 7 Uhr. Nach stattgefundcner Begrüßung durch die königlichen und städtischen Be hörden und die Geistlichkeit fuhr Se. Majestät in offenem Wagen unter dem Geläute aller Glocken durch das aus gestellte Militär und die sich demselben anschließende Eommunalgarde bis zur Ehrenpforte bei Redlich's Re stauration, woselbst die mit ihren Lehrern ausgestellten Mittel- und Oberklasscn der drei Bürgerschulen drn Landcsvater mit dem Gesänge des „Sachsenliedes" empfingen, worauf ein Knabe ein Hoch! ausbrachte, und ein Mädchen unter kurzer Ansprache einen Blu menstrauß überreichte, der huldvollst entgegen genom men wurde. Zwischen einem Spalier von mindestens 20,000 Menschen aus Stadt und Land fuhr Se. Ma- lqstät mit hohem Gefolge hieraus iu „Dcil's Hotel", v»r welche'?! Abends 9 Uhr die „Liedertafel" in Ver bindung mit Seminar, Gymnasium und Realschule, bei Beleuchtung von 400—500 Lampions, eine vom Can tor Gast componirte Serenade und einen Hymnus von Schneider und zum Schluffe ein dreifaches harmoni sches Hoch! mit Musik brachte und sich einer huldvollen Aufnahme zu erfreuen hatte. Se. Majestät ließ sich die Vorsteher der „ Liedertafel" verstellen und geruhte den Sängern für die bereitete Freude zu danken. So schloß der erste Königsfesttag iu Plauen. (Von einer Illumination der Stadt war infolge einer Bekannt machung der königlichen Amtshauptmannschaft und des Raths abgesehen worden, „weil eine derartige Festlich keit eine Störung der Ruhe mit sich bringen würde, deren Se. Majestät nach den unvermeidlichen Anstreng ungen über Tag dringend bedarf und ausdrücklich be gehrt haben.") -n. Alten salz, 15. Juli. Unter dem Geläute der Glocken, empfangen vou einer großen, dieses feierlichen Augenblicks harrenden Menschenmenge, gelangten Se. Majestät unser geliebter Landrsvatcr, von Plauen über Neüensalz kommend, heute früh vor 9 Uhr hier an und wurden von dem Ortsgcistlichen an der am Ein gänge des festlich geschmückten Dorfes errichteten Ehren- vfvrte ehrerbietigst begrüßt. Die Schulkinder von Alteu- sa(z, Thoßfell und Zvbes bildeten von da Spalier bis ^i dem Bezirksarmen- und Arbcitshause, welches von Sr. Majestät, unter Führung des Directors desselben, Rittergutsbesitzers Seiler auf Neuensalz, und des Vicc- directors Herrn v. Dodenhausen in eingehendster Weise besichtigt wurde. Länger als eine Stunde verweilten chcn Freunden und Anhängern des thcuern Geschie denen demnächst geboten werden. vr. Hirschel. /. Eis»nbah»k«rte». Obwohl heutzutage jedes Cours buch eine Karte vom Eisenbahnnetze der darin behan delten Länder enthält, so sind separate kartographische Darstellungen der großen Verkehrslinien und ihrer Verflechtungen darum nicht minder ein Bedürfniß ge blieben, und die Nothwendigkcit für den Besitzer, durch öftere Neuanschaffung sich immer im Laufenden des fort währenden Veränderungen unterworfenen derzeitigen Standes zu erhalten, dürfte die wiederholte Hinweisung der Presse auf neue Erscheinungen des cinschlagenden Verlags immer willkommen erscheinen lasten. Wir alaubcn daher unsern Lesern einen Dienst zu crwei ken, wenn wir sic u. A. auf die im Verlage von Karl Flemming in Glogau erschienene große „Karte der Eisenbahnen von Mitteleuropa", mit Angabe sämmt- licher Bahnstationen, Hauptpost- u. Dampfschifffahrts- Verbindungen, bearbeitet von H. Müller, aufmerk sam machen. Da dieselbe sich nicht auf Wiedergabe der unmittelbar an den Eisenbahnen gelegenen Ort schaft beschränkt, so war cs möglich, auch jene klei nem und abgelegenen Orten, die aber oft genug Reise ziel sind, wie Badr- und ErholunaSörter, in das Netz der dargrstrllten Reisetouren rinzuschlteßcn. Die Karte, au- zwei großen Blättern »usammengefügt, ist in zwei Ausgaben, mit und ohne Unterscheidung der Staats gebiete durch Buntdruck, erschienen. — In noch grL- ßcrm Maßflabt giebt W. Liebenow, Nkchnungsrald im preußischen Handelsministerium, eine Karte von Norb- deutschlaud zur Uebcrsicht der Eisenbahnen, einschließ lich der prvlectirten Linien, der Gewässer uud Haupt sächlichsten Straßen. Um die weitvorsprtngenden Ecken Norddeutschlands im Rahmen eine- Rechteck- unterzu- bringcn, hat die Karte beiläufig weit über das nord deutsche Bundesgebiet ausgedehnt werden wüsten. Sie umfaßt daher nach Osten russisch-Polen, nach Nor de» fast ganz Dänemark mit Südschweden, nach Sü den einen Theil von Baden, Württemberg, Bayern und Oesterreich, und erstreckt sich in letzterer Richtung bi- Karlsruhe, Heilbronn, Regensburg und Lunden- burg. Außerdem unterscheidet sic ein- und zweigleisige Bahnen und bringt hierdurch mehr als andere Eiscn- bahnkartcn die Superiorität Norddeutschlands in der Entwickelung seines Eisenbahnwesens zur Erscheinung. — Schließlich wollen wir nicht untcrlasscn,' daran zu erinnern, daß auch die bekannte Eiscnbahnkarte des Herrn Prof. Michaeli- in Freiberg (Dresden, Bur- dach'scher Verlag), durch fortwährende Nachträge ver vollständigt, für 1868 in neuer Ausgabe erschienen ist. — Endlich haben wir, im Anschluß an das EingangSbe- mrrkte, noch eines mit Karten besonders reich ausac- stattrtcn neuen „CoursbucheS" zu gedenken. Es erscheint dasselbe im Berlage der Griebcn'schen Reise handbücher (C. A. Goldschmidt) in Berlin, n drn der einfachen! Ausgabe mit nur einer colo- rirpcn HaupikaNe, auch noch in einer zweiten, die üb«dem mit 14 cvlorirten Routenkarten auSgestattet ist. Zum Ausgangspunkte der dargestellten Routen ist siebenmal Vcrlm, fünfmal Wien, viermal Frankfurt, je zweimal Köln, Paris, Triest, je einmal Kopenhagen, Eydknhnen, Pesth, Genf, Karlsruhe, Stuttgart, Mün chen und Dre-den grwählt. 1 Literatur. „AuS benKatakomben deSEallist an der Via-Appia zu Rom. von Edmund Alex. Mit Holzschnitten Dre-derr, Verlag von JustuS Nau man»'- Buchhandlung (Heinrich Naumann). 1868." Der Verfasser, ein junger Theolog, verwelke i« ver ¬ flossenen Jahre in Rom und ladet mit seinem Schriftchen zu einer instructiven Wanderung durch die unterirdische Gräbcrstadt der Katakomben ein. Er hat die hier ein- schlagenden Schriften höchst sorgfältig benutzt, und sein Büchlein ist mit warmer Hingabe an die Sache und in gefälliger Form geschrieben. Nach einer allgemeinen Beschreibung giebt Herr Alex zunächst eine Besprechung der Inschriften — der Graffite, wie der eigentlichen Grabinschriften, — sodann eine Beschreibung der auf- gcfundenen Denkmäler der Kunst — der Sculptur, wie der Malerei, — und schließt mit einem historischen, bis iu die älteste Zeit der Katakomben reichenden Uebcr- blick. Das hübsch ausgestattete Büchlein sei hiermit gebildeten Kreisen angelegentlich empfohlen. * Die hohe Gunst, in welcher der Herausgeber des ,^loni!eur v»!e," bei dem hochseligen König Leo pold von Belgien gestanden hatte, scheint sich auch auf drn zweiten der Söhne Sr. Majestät vererbt zu ha ben. Se. königl. Hoheit der Gras von Flandern, der ein erleuchteter Bibliophil und, nebenbei erwähnt, im Besitze einer der herrlichsten Prioatblbliotheken ist, bat während seiner Anwesenheit in Dre-ven auf Oetliu- ger'S DatenwerkauS freiem Antriebe zu abonniren gerutzt. " Die „Südd. Pr." meldet, daß Richard Wag ner in Zürich nicht unbedeutend erkrankt sei» soll. * Die E. K. Z." meldet: Auf Anregung des DecanS der theologischen Facultät, Professor- Gemisch, hat der Senat der Universität Berlin einstimmig rin« akademische Jubelfeier de- 100 jährigen Geburtstage- Schleiermacher - beschlossen. Dem vernehmen nach ist eine gleich« Feier auch vom Berliner Magistrat i» Aussicht genommen. Allerhöchstdieselben in der Anstalt, nahmen von den sämmtlichcn Räumlichkeiten, den Büchern, den Arbeiten der Inwohner die genaueste Kenntniß und schieden unter dem Ausdrucke Höchstihrer Zufriedenheit, um, nach kurzem Aufenthalte auf dem Schlosse von Neuensalz, welches, so wie das ganze Dorf in reichem Flaggen- und Guir- landenschmucke prangte, über Theuma nach Oclsuitz weiter zu reisen. Mitten im Dorse Theuma wurde wieder ein kurzer Halt gemacht; an einer Ehrenpforte, zu deren beiden Seiicu oie Schulkinder mit grün-weißeff^- Fahnen und mit Kränzen aufgestellt waren, hielt der Pfarrer eine kurze Ansprache, in welcher er darauf hinwies, daß einst im Jahre 18l8 hier gute Patrioten bei Gelegenheit des 50jährigen RegicrungSjubiläurns Friedrich August's des Gerechten eine Eiche, und 1819 zur Feier von dessen goldncm Ehejubiläum eine Linde gepflanzt hätten, sowie daß zum Andenken an den heu- tiacn Tag von den Bewohnern des Dorfes wieder eine Eiche gepflanzt worden sei, mit dem herzlichen Wunsche, daß, sowie jene Eiche und Linde (unter welchen der Wagen Sr. Majestät hielt) groß und kräftig ständen und seit 50 Jahren des Dorfes Zierde seien, so auch der jetzt gepflanzte Baum grüne und gedeihe und eine glückliche Zukunft des erlauchten Hauses Wettin und dessen gesegnete Regierung im tyeucrn Vaterlande Sachsen andeutcn möge. Se. Majestät schieden unter den Segens wünschen und den aus dem Herzen kommenden Hochs der Bevölkerung des Dorfes mit den Worten: daß Ihnen eine so lange Negierung wie Ihrem Onkel wohl nicht beschieden sei, daß man aber, falls es Ihnen ver gönnt sein sollte in 4 Jahren ebenfalls das gvldne Ehe jubiläum zu feiern, hier wieder eine Linde pflanzen möge. 0 Elster, 15. Juli, Abends 28 Uhr. (Tel.) Unter dem Jubel einer unabsehbaren Menschenmenge ist unser geliebter Monarch so eben, 7 Uhr Abend-, im festlich geschmückten Elsterbad angckommen und im „Wettiner Hof" abgestiegen. 0 Bad Elster, 16.Juli. (Tel) Hellte früh 7 Uhr erschienen Se. Majestät an den Brunnen, machten Ein käufe in den Kolonnaden, besichtigten »eingehend die Badeanstalten, bestiegen dann den Au-sicht-punkt.Betty- bank und fahren soeben (Vorm. 9 Uhr) nach Schön berg zur Besteigung des Kapellenbergcs, der südlichsten sächsischen Höhe. > . Dretdea, 16. Juli. Se. Excellenr der Herr Staats- minister v. Nostitz-Wallwitz ist gestern hierher zurückgckchrt und hat die Leitung der Geschäfte seines Departements wieder übernommen. ) Berlin, 15. Juli. In Bezug auf die Verhält nisse und Aussichten iu Ostpreußen enthält ein von der „Pr. C." veröffentlichter Bericht aus Gumbinnen folgendeMittheilungen, die leider keine volle Beruhigung hinsichtlich der Beseitigung jedes Nothstandes für den nächsten Winter geben: „Die Witterung ist seit acht Wochen dem Wachsthum der Feldfrüchtc nicht günstig gewesen. Die anhaltende Dürre und oft glühende Hitze hat vielfach ein Abwelkcn der Saaten und eine spärliche Fruchtbildung zur Folge gehabt, so daß die Erntcaussichten nur als sehr mittelmäßig bezeichnet werden können. Die Heu- und Kleeernte dagegen hat überall einen günstigen Verlauf gehabt und einen höchst zufriedenstellenden Ertrag geliefert, obwohl die Nach wahl bei der andauernden Trockenheit ein weniger gu tes Resultat verspricht. Der Stand der Kartoffelfel der ist ein erfreulicher; die Pflanzen haben eine ge sunde, frische Farbe, und cs hat sich die in Massen von auswärts cingeführtc Aussaat als dem hiesigen Boden sehr zusagend bewährt. Die Zahl der bei öffent lichen Arbeitsstellen beschäftigten Personen ist geringer geworden, da die Landwirthschaft bedeutende Kräfte in Anspruch nimmt. Obwohl die Lohnsätze gegen die Vor jahre nicht unerheblich gestiegen sind, so fällt es dem Arbeiter bei der Kostspieligkeit der täglichen Lebens bedürfnisse doch schwer, für die Familie das Nöthige zu erübrigen, so daß die Orts- und Kreisarmcnlastcn noch immer eine ungewöhnliche Höhe behalten. Die Thätigkcit der Privatwohlthätigkeitsvcreine ist im We-
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