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Deutsche allgemeine Zeitung : 02.09.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-09-02
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184409023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-09
- Tag1844-09-02
- Monat1844-09
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 02.09.1844
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Ueberblick. Deutschland. SAus Mitteldeutschland- Die deutsche Flotte- ---Mün chen. Mohammed-Ali- Die Reise des Kaisers von Oesterreich. Gnaden acte. Der Geburtstag des Königs. Die Akademien- Der Kronprinz. Das Wetter. * Mainz. Das LudwigSfcst. Preußen. s von der Spree- Das Bcschwcrdeverfahrcn. *' Äcrlin-Ver ordnungen- Die Baucrnunrühcn- — Das Fest in Trier- Vesterreich. Der Admiral Eanbiera- chkvicn. Mohammed-Ali- Der Ver trag mit England. Erzherzog Ludwig. Spanien. * Paris. Einzug der Königinnen in Madrid. Marokko. Großbritannien. Der Spectator über den Krieg. Der Friedensvcrcin- Krankreich. Der Globe über Frankreichs Siege, s Paris- Marokko. Ota- heiti. *Von der Uhone. Kirchliches. Schweiz, ch Zürich. Die Jcsuitenfrage auf der Tagsatzung und in Luzern. Schweden und Norwegen. —Stockholm. Der Reichstag- Prinz Os kar. Marokko. Nutzland und Polen. Der Tschcrkefsenkrieg. Griechenland. chAthen. Die Wahlen. Mavromichalis. Aegypten. Die Verwendung der Anleihe. Differenz unter Diplomaten. — Amnestie. Personalnachrichten. Wissenschaft und chlunst. *Vcrlin. A. v. Humboldt. ** Leipzig- Theater. Handel und Industrie. "Köln- Die Rheinische Eisenbahn. — Berlin- Neueste Nachrichten. Bundestagsbcschluß in der Litulatursachc. Paris- Die Otaheitifrage. Ankündigungen. daß die Zölle, die wir blos als finanzielle Maßregel für zulässig halten, nicht wohl zu niedrig sein können und wiewol wir nicht den preußischen, sondern den hannoverschen Zolltarif als Grundlage eines deutschen Zoll vereins wünschten, doch so wenig Parteimann, daß wir lieber — wenn es nöthig wäre mit einiger Zollerhöhung den Beitritt Oesterreichs, als mit einer uns sonst so erwünschten Zollernicdrigung den Beitritt Hannovers erkauft zu sehen wünschten. Denn wir halten den Beitritt Oesterreichs in politischer und nationalckonomischcr Beziehung für un gleich wichtiger als den jener Länder, und zwar für den Zollverein, für Deutschland und endlich, was nicht minder bedeutend ist, für Oesterreich selbst. Wir glauben sicherer, daß der Beitritt Oesterreich, als daß er jenen Küstenländern von Nutzen sein würde, und mögen kein Bünd- niß als ein solches, das allen Theilen gleichen Vorthcil bringt. Gegen den mystischen Passus: „sodaß die politisch-theoretische Abstraktion dcS Deutschen Bundes zu einer großen industriellen und commerziellcn Wirk lichkeit wird", würden wir gar nichts einwcnbcn, wenn er ganz einfach gelautet hätte: sodaß der jetzt auf im engcrn Sinne staatsrechtlich-politi sche Beziehungen beschränkte Bund auch eine Handels- und Zollvereins gung darstcllte. So aber, wo er sich in eine Redeweise cingeklcidct hat, wie wir sic allenfalls, seit unsere Dramaturgen keine Lcssinge mehr sind, bei Besprechung des Theaters mit nehmen mögen, in der Politik aber sehr ungeeignet finden, können wir doch nicht umhin, zu bemerken, daß uns der Deutsche Bund für die Zwecke, zu denen er sich gesetzt hat, eine sehr concrcte und merkliche Wirklichkeit zu sein scheint, und weder selbst eine theoretische Abstraction noch ein Freund von solchen. Doch wir fragen weiter. Tritt Oesterreich und treten alle die andern Staaten dem Zoll vereine bei: erhält dadurch Deutschland ein Schiff mehr, als cs jetzt hat? Gehören nicht alle diese Schiffe, gehört nicht all der Ruhm und die Aus zeichnung, die in was immer für einem Feld ein deutscher Staat erringt, sei es Oesterreich, sei es Preußen, oder sei cs Hamburg und Lübeck, ge hören sic nicht Deutschland an, so vor wie nach? Ist der Zollverein Deutschland? Hören die einzelnen deutschen Staaten durch den Beitritt zum Zollverein auf, selbständige zu sein? Nichts weniger. Auch sehen wir nicht im mindesten ab, wodurch jene Staaten nach dem Beitritte zum Zollverein ein größeres Interesse erhalten sollten, Kriegsschiffe auszurusten und auszuscnden, als jetzt. Wenn die „norddeutschen Sccstaatcn" bis jetzt nicht für nöthig gefunden haben, alljährlich Kriegsflotillcn ins Mittel meer zu senden, so würden sie es auch dann nicht. Wenn sie cs jetzt nicht im Stande waren, so würde ihre Fähigkeit dazu durch jenen Bei tritt auch nicht um ein Haar wachsen. Ist etwa die Korvette Amazone auf Kosten des Zollvereins, oder ist sic nicht lediglich auf preußische Ko sten zu «Stande gekommen? Würden wol die Stände in Baiern, Sach sen, Württemberg, Hessen, den thüringischen und andern Binnenstaaten sich sehr geneigt zeigen, in ihre Budgets noch ein neues und, nach allen Vorgängen, sehr starkes Kapitel: für die Kriegsmarine, aufzunchmen? Da müßte denn doch vorher nachgcwiesen werden, daß eine solche entsprechende Vorlheilc bringe und daß an diesen Vorthcilcn auch die Binncnstaatcn eben so gleichmäßig participirtcn, wie sic dann zu den Kosten beitragen müßten. Wozu aber würden wir eine solche Kriegsmarine, wie unser Gegner will, brauchen, und was würde sie den deutschen Binncnstaa tcn hclfcn? Wozu England seine Kriegsmarine braucht, wissen wir. Es hat in allen Weltthcilen zahlreiche Kolonien; cs ist mit allen Völkern des Erd bodens in Handels- und politische Beziehungen verflochten, und jede kleine Revolution in irgend einer kleinen Republik Südamerikas, jede Regung irgend eines Neger- oder sonstigen Wildenstammes, jede Laune einer orien talischen Despotie berührt seine Interessen; es muß überall sein, überall sich cinmischcn, wachen, sorgen; es will überall spcculircn und hat eben deshalb auch überall Nisico. Außerdem ist es ein Jnselland, und seine Schiffe find seine Mauern. England braucht eine Kriegsmarine, und die Gründe, um deren willen cs sie braucht, treffen alle Theile des Landes gleich mäßig. Darin besteht überhaupt, von einigen andern wichtigen Umständen abgesehen, sein eminenter Beruf zum Schiffcrstaat, daß bei ihm die mari timen Interessen alle Theile des Landes durchdringen, was bei Ländern, deren Hauptkern Binnenland ist, niemals in solchem Grade der Fall sein kann. Frankreich ist für die Aufgabe, der Schiffer und der Großhändler der Welt zu sein, geographisch ein klein wenig besser situirt als Deutschland, Rußland viel weniger. Beide Staaten haben sich eine große Kriegsma rine erkünstelt, weil sie — was in Deutschland Gott Lob nicht so geht — blos zu befehlen brauchten, um das Ganze zu etwas zu zwingen, waS nur einer Herrschercitelkeit oder höchstens dem scheinbaren Interesse ein zelner Theile diente und dann auch auf Kosten dieser Theile hätte bestrit ten werden sollen. Was aber hat die Kriegsmarine für die Ungeheuern Kosten, die jene Staaten aufgewcndet haben, ihnen genützt? Wir sehen wol, daß Frankreich, weil cS in kindischer Eifersucht England nachässen will, in allen Welttheilcn kleine Händel anfängt, Küstcnplätzr bombardirt. Deutschland. LAuS Mitteldeutschland, 31. Aug. Die augsburgerAllgemeine Zeitung ließ sich neulich aus dem Piräus schreiben (Nr. 236), daß die Ankunft der preußischen Korvette Amazone dort anfangs große Sensa tion gemacht, daß aber dem Berichterstatter seine Freude nachher sehr gc- rrübt worden sei, als er den vielen neugierig Fragenden die Antwort, wie viele solche Schiffe Deutschland weiter noch besitze, habe schuldig bleiben müssen. Nun wenn cr etwas bereitwilliger gewesen wäre, sei» Vaterland zu verthcidiacn, als es anzuklagen, wenn er Ausländern gegenüber gehandelt hätte, wie Franzosen und Engländer allemal handeln, so hätte er den Fra genden keck die österreichische Marine mit demselben Rechte als deutsche und der Corvette Amazone verbrüdert bezeichnen können, wie er diese selbst eine deutsche nennt; oder cr hätte antworten mögen: Kriegsschiffe hat der deutsche Norden weiter nicht, aber seine Handelsmarine ist größer als die ganze französische, und ist frei erwachsen, keine kränkliche Treibhausfrucht. Doch jener Eorrespondent beruhigt sich nicht eher, als bis er hinter jener Korvette, über deren Erbauung und noch mehr über das von allen Seiten der Tüchtigkeit deS Schiffes und der Mannschaft gezollte Lob auch wir uns herzlich gefreut haben, im Geiste eine ganze Flotte hervorkommcn sieht. „Tritt Oesterreich dem Zollvereine bei", so sagt cr, „sodaß die po litisch theoretische Abstractign (?!) des Deutschen Bundes zu einer großen industriellen und commerziellcn Wirklichkeit wird, und senden dann Lie norddeutschen Seestaaten Hannover, Oldenburg, Holstein, Preußen, Meck lenburg und die Hanseaten nur eine der österreichischen Seemacht gleiche Flotille alljährlich ins Mittelmeer, so wird die belebende Wirkung des Schutzes einer Kricgsflagge bald in der Verdoppelung und Verdreifachung der Handclsschiffahrt ihre segnenden Folgen zeigen, und eine gemeinsame deutsche Flagge wird in unserer materiellen Zeit bald mehr Proselyten im Orient machen als der englisch-preußische Bischof in Jerusalem."' Unter suchen wir diesen Passus, dessen Sprache grade keinen ruhigen Geschäfts reisenden im Piräus, sondern Jemanden verräth, der mitten aus dem Tagesjargon dorthin gewandert, um — solche Artikel zu schreiben, etwas genauer. „Tritt Oesterreich dem Zollvereine bei", ist die Prämisse des Verfassers. Hier bemerken wir zuvörderst, daß wir sehr bezweifeln, daß Oesterreich jemals „dem Zollvereine bcitritt", aber sehr hoffen und wün schen,, daß Oesterreich und die jetzt im Zollvereine befindlichen Staaten und wo möglich alle deutschen Staaten einen sic alle umschließenden deut schen Handels- und Zollverein begründen. Äm klebrigen wurde daraus, daß Oesterreich dem Zollvereine beiträtc, noch ganz und gar nicht folgen, daß auch die andern oben genannten Staaten Dasselbe tyätcn; vielmehr ist hier wenigstens der national-ökonomische Zusammenhang ein sehr ge ringer. Auch bleibt immer noch das früher einmal in Ihrer Zeitung (Nr. 22S v.J.) aufgeworfene bedenkliche Dilemma: daß für Oesterreich die Zölle . deS Zollvereins zu niedrig und für die nordwestlichen Uferstaaten zu hoch sind, folglich ein gleichzeHiger Beitritt beider Seiten verdoppelte Schwic- rigkeitcn hat: Wir find übrigens, wiewol unsererseits der Meinung, WM Deutsche UNgemeine Zeitung. S-M , -Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»
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