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Dresdner Journal : 15.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187709157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-09
- Tag1877-09-15
- Monat1877-09
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 15.09.1877
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Sonnabend, den 15. September V 211 1877 Nres-nerÄMmal ^Ldruesr - - L-i-t»« tritt?«t- »N Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. Amtliche Meldung und «r von Mutze. Körner Nichtamtlicher Theil. ««»erficht. der Oper je weggelassen werden konnte. C. B. M"> auf eine nete des aber vörsennachrichte«. Telegraphisch« »itteru«gSb«richtr. Inserate. Königin Mari« -j-. Telegraphisch« Nachrichten. Zur orientalisch«« Krage. kageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Posen- München. Stuttgart. Weimar. Prag. Stockholm. St. Petersburg.) Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Leipzig. Zschopau. Mockritz. Geising.) vermischtes. Statistik und »olkSmirttzschaft. EingesandteS. Kenilletou. Kirchennachrichte«. Tage»kal««drr. Z«serate. »e—»«> b -IN tz 7'» Feuittetoil. Reditzirt v»« Ott, Vanek. Die Darstellung der Oper ist genugsam bekannt. Sie ist — in Bezug auf die große Oper, trotzdem die rechte „Aida" noch stets fehlte — die vorzüglichste unseres Repertoires. Herr Riese sang die Cavatine im ersten Acte sehr schön, und eS ist nur unbegreiflich, wie diese- entschieden reizendste unter allen Solostücken bei der Lepvw'» Septem- ;: «rfu« scheu Hoi- Dresden, am 14. September 1877. Ihre Majestät die Königin Wittwe Maria, Anna Leopoldine, ist gestern Nachmittag S Uhr I« Minuten nach kurzem Krankenlager in Folge einer Lnngenlähmnng in einem Alter von 12 Jahren 1 Monaten 18 Tagen auf Ihrer Wein bergs-Villa z« Wachwitz sanft verschieden. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie die gesammte Königliche Famüie sind durch diesen Todesfall in tiefste Trauer versetzt worden pelliren, und zwar deshalb, weil angeblich die Bevölke rung beider Reickshälftcn über die Gerüchte einer Allianz zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland im hoben Grade beunruhigt sei und das Aufgeben der bisherigen Neutralitätspolitik befürchte. Gegen die An regung des Abg. Fux wurden konstitutionelle und andere Bedenken erhoben; von mehreren Rednern wurde insbesondere betont, daß es ganz und gar unzulässig wäre, Aeußcrungen Sr. Majestät etwa in Diskussion zu ziehen. Der Fortschrittsclub faßte hierauf keinen Beschluß, dürste aber in einer seiner nächsten Sitzungen mit der Frage sich beschäftigen, ob überhaupt eine neue Orientinterprllation im Abg«ordnet«nhausc eingebracht werden soll. Warschau, 11. September. Der neuesten „Polit. Corr." geht von hier ein ausführlicher Bericht zu, dessen wesentlichen Inhalt wir im Nachstehenden wiedergeben: In russischen militärischen Kreisen wünscht man das Ende des Feldzuges und den Abschluß des Friedens vor dem Eintritte des Winters. Dieses lebhafte Ver langen beeinflußt in hohem Grade die Leitung der mili tärischen Operationen, welche im eigenen Lande von fachmännischer Seite fortwährend eine einschneidende Kritik erfährt. Wenn, was das Wahrscheinlichere ist, ein Friedensschluß nicht vor dem Winter erfolgt, so sind nur zwei Alternativen denkbar: ein Rückzug nach Rumänien oder ein Waffenstillstand. Die russische Armee könnte in ihren Positionen in Bulgarien nicht verbleiben, vor Allem, weil die Beschaffenheit der Donau die Erhaltung der Brücken unmöglich machen und demgemäß die Äpprovisionirung der Truppen aus unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen würde. Dieb genügt, um die vollständige Räumung Bulgariens zur Nothwendigkeit zu machen, es wäre denn, daß die Ruß land befreundeten Mächte der Türkei einen Waffenstill stand von längerer Dauer auferlegen würden. In diesem Falle würde ein großer Theil der russischen Truppen über die Donau zurückgchcn, während der in Bulgarien verbleibende Rest im Laufe des Herbstes ent sprechend approvisionirt werden könnte. General Tot leben bereitet an der Donau auf türkischem Ufer die Konstruktion eines befestigten Brückenkopfes Kaiser Alexander nur seinen „Freund", jedoch nicht gleichzeitig auch seinen „Alliirtcn" genannt. Das un garische Ministerium theilte gestern Abend in einer Note an die Buda-Pester Journale den authentischen Text des Toastes mit, den der Kaiser vorgestern in Kaschau ausgebracht. Derselbe lautet: „Auf das Wohl Meines theuern Freundes, des Kaisers von Rußland, dessen Namenstag wir heute feier». Gott erhalte und beschütz: Se. Majestät!" Nicht nur im ungarischen, sondern auch im österreichischen Parlamente ist abermals eine Orientinterpellation in Sicht. Der Abg. Fux brachte heute im Fortschrittsclub unter speciellem Hinweise den vorgestrigen Toast Sr. Majestät in Kaschau Interpellation in Anregung. Der Abgeord- aus Znaim gab zwar zu, daß der Wortlaut Toastes noch nicht authentisch bekannt ist, trotzdem will er die Regierung neuerlich inter- rine andere auf der Ostseite Grönlands. Um diese Station in Verbindung mit dem Festlande Europas zu setzen, bedarf es des Weiteren einer Station in Finn marken. Von großer Wichtigkeit soll es auch sein, daß einige Stationen oder wenigstens eine in der Nähe des Südpols, z. B. am Cap Horn oder auf den Ker guelen- oder Aucklandsinseln, errichtet werde. Durch derartig gleichzeitige Observationen auf den verschiedenen Stationen an beiden Punkten hofft man Aufklärungen über gewisse, bisher noch unerklärte Verhältnisse hin sichtlich des Erdmagnetismus und des Nordlichtes zu erhalten. * H. Ta ine steht in Frankreich als Cultur- und Literarhistoriker in erster Reihe; auch als Kunstkenner hat er sich durch sein Riesenwerk über Italien bedeu tende Anerkennung erworben. Seine „Geschichte der englischen Literatur", welche in den Jahren 1*63 und 1864 in Paris bei Hachette erschien, hat trotz ihres Um fange- seitdem vier, die englische Uebersetzung fünf Auf lagen erlebt, und die sechste ist im Drucke. Äne deutsche Bearbeitung ist jetzt von Ernst Julius Günther's Ver lag in Leipzig unternommen worden. Die erste Liefer ung der „Geschichte der englischen Literatur von H.Taine, bearbeitet und mit Anmerkungen versehen von Leopold Katscher", dem Uebersetzer von Taine'S jüngstem Werke „Das revolntionLrr Frankreich", ist soeben erschienen. Taine ist mit der englischen Literatur und Sprach« vertrauter, al», seit Guizot todt ist, vielleicht einer seiner Landsleute; aber seine Schriften, und so auch diese, sind durchaus Erzeugnisse de- specifisch franzö sischen Geiste». Da» darf bei der Benutzung und Be- urtheilung in Lob und Tadel nicht vergessen werden. Die deutsche Brar'ritung, soweit nach der ersten Liese- rung zu ermessen, ist sprachgewandt und flüssig zu nennen. Nrnö « 1» » «n «an »m « » Acte», «eu J»ee «er 8b, gr. l-nstr. 1, Ecke der Krim, r S «. i. ».r Rad«, dter lübiie bt- A«sa«i Wrider avtastiiche L Shak- «edichltl l von O )1to ö- »n. id »ltich- 0». d Frl Arlie ard Tb«Y- io She«- srl. Clara ritzTrüok- »beth Sei« Kar Kopp Ritteroo l Lpold-k» »darf Hr. a Reichel Elan» in cher au» ms Wolf v Scheff» irau Wil» ooradi in Bkrnrr, : Kauf«, l Marie I- Fra« Iraser in l Winkel» f Horch, el-aericht !arl Ang. deutschen Naturforscher und Aerzte übernommen. Se. königl. Hoheit war bekanntlich infolge seines erfolg reichen Studiums von der Universität München bei deren 400jährigcm Jubiläum bonori» causa zum Doctor der Medicin promovirt worden. Nach den bereits vorliegen den Anmeldungen zu schließen, wird die Versammlung aus allen Theilen Deutschlands sehr zahlreich besucht werden- * Der englische Botschafter Mr. Layard in Kon stantinopel, welcher sich bekanntlich schon vor 30 Jahren durch die Ausgrabungen in Niniveh einen berühmten Namen erworben, hat vom Sultan einen Ferman für weitere Ausgrabungen auf derTrümmerstätte von Niniveh erwirkt. * Die Idee, in den Nordpolgegenden eine Reihe von Stationen zu errichten, wird nunmehr wenigstens thcilwrise durch Weyp recht, dem einen der Leiter der österreichischen Nordpolexprdition von 1874, und den Grafen Wilczek, welcher diese Expedition zum großen Theil ausgerüstet hatte, verwirklicht werden. Diese beiden Männer haben nämlich der meteorologischen Gesellschaft in Utrecht mitgethetlt, daß sie eine neue Expedition nach den Nordpolgegenden vorzu- nehmen gedenken, welche ungefähr 1 Jahr dauern soll und deren Zweck dir Errichtung eine» meteorologischen Observationsposten» auf der Nordseite Novaja Semlja- ist. Gleichzeitig wird die Errichtung ähnlicher Stationen an verschi-drnen anderen Punkten beabsichtigt, welche die beiden Eigenschaften in sich vereinen, daß sie unter einem möglichst hohen Breitengrade liegen und einiger maßen leicht zugänglich sind. Als Punkte dieser Art werden bezeichnet: Spitzbergen ca. 80 Grad nördlicher Breite, die Küste Sibirien» in der Nähe der Mündung der Lena, ein Punkt in der Nähe de» varrowsundes, Upernavik auf Grönland und al» Verbindung»punkte zwischen diesen eine Station auf Novaja Semlja und Dresden, 14. September. Abermals ist unser hohes Königshaus und mit ihm das ganze Land in tiefe Trauer versetzt worden: Ihre Majestät die verwtttwcte Königin Maria, Höchstderen Erkrankung an einer katarrhalischen Lungenentzündung wir unterm 12. September meldeten, ist gestern Nach mittag kurz nach 5 Uhr auf Ihrer Weinbergsvilla bei Wachwitz sanft entschlafen. Ihre Majestät, Königin Maria Anna Leopoldine, Prinzessin von Bayern (des Königs Maximilian Joseph Tochter) war geboren am 27. Januar 1805 und vermählt am 24. April 1833 mit unsere» hochseligen Königs Friedrich August II. Majestät. Sie war die Schwester Ihrer Majestät unserer Königin Mutter (geb. 1801) und Zwillings- schwestrr der verewigten Erzherzogin Sophie von Oester» reich. Reich begabt mit Kenntnissen, der Frucht ernster Studien im Gebiete der Wissenschaften und Künste, aus gerüstet mit Energie und einer seltenen Willenskraft, waren doch Religiosität und die Tugenden des Herzens Ihr stet» der schönste Schmuck. Mit rührender Liebe brthätigte Sie zu allen Zeiten eine treue, warme An hänglichkeit an ihr zweites Vaterland Sachsen. Ihre glücklich« Ehe mit Sr. Majestät dem König Friedrich August war mit Kindern nicht gesegnet. Seit dem er schütternden Tode Ihre» königlichen Gemahls (1- 9. August 1854 in Tirol) lebte die hohe Entschlafene in stiller Zurückgezogenheit theils in Dresden in dem k. PalaiS anf der Augustusstraße, thril» auf Ihrer WeindergS- villa bei Wachwitz. Geräuschlos „wohl zu thun und mit- zutheilen" war Ihre Freude; gemeinnützige Vereine und Institute fanden in Ihr stets eine opferwillige Protec- torin, Kranke, Arme und Bedrängte eine theilnchmende Trösterin und werkthätige Helferin. Ihr Andenken wird rin gesegnete» bleiben. Verordnung, die Landestrauer für Ihre Majestät die Königin- Witwe bett. In Folge des am gestrigen Tage ringetretenen Ab lebens weiland Ihrer Majestät der Königin-Witwe Maria werde« sämmtltche Obrigkeiten hierdurch noch besonder» angewiesen, innerhalb de» Bereiche» ihrer amtlichen Wirksamkeit dafür Sorge zu tragen, daß die durch das Mandat vom 13. April 1831 für den Fall de» AblrbruS einer verwitweten Königin getroffenen Be stimmungen über dir Landestrauer alsbald in Vollzug gesetzt werden, und zwar Allerhöchster Anordnung ae- mäß mit der Maaßgabe, daß die vorgeschriebrne Ein stellung der Musik und der öffentlichen Lustbarkeiten mit dem 15. laufenden Monat» zu beginnen und biS mit dem 19. September anzudauern hat. Die gegenwärtige Verordnung ist in allen Amts blättern unverweilt zum Abdruck zu dringm. Dresden, am 14. September 1877. Ministerium de» Innern. Für den Staat-mtnister deS Innern. K. Hoftheater. — Altstadt. — Donnerstag, den 13. September aastirte in Verdi'S „Aida" Frl. Kolma in der Titelpartie. Ihre hohe Sopransttmme hat in der unteren Octave einen etwa» herbe« und Hanen Ton ohne pastose Fülle, ist aber in der oberen Octave von ausgiebigerem, Hellem, durchdringendem Klang, etwa» scharf, ohne jedoch dünn zu werden. Die Stimme der jnngen Sängerin kann wirkungsvoll und anziehender werden, wenn sie erst Begnstigung, warmen Ausdruck de» Gefühl-, d-r Leidenschaft gewinnt, wozu übrigen- auch deutliche TextauSsprache gehört. Auch die Einförmigkeit der reinen ToncolorttS würde damit abnehmrn. Ihre Gesang-au-bUdung erweist sich — abgesehen vom öfteren Hinübrrziehrn (nicht porta- msnio) von Ton za Ton in die Höhe, was abzulegrn ist — befriedigend gut geschult. Hinsichtlich der lfvr- mellen und musikalisch intelligenten Gestaltung de» vor- trag- scheint aber rhr Unterricht — nach der AnSfih- rung der Scene vnd Arie im erste« Acte zu urtheilen — »ungenügend gewesen zu sein. Manche Schwan, kungev in der Intonation sind wohl der Befangenheit einer Anfängerin auf der Bühne zuzurrchnrn, die nun erst durch praktische Utbung bewußte Sicherheit ge winnen und mit fleißige« selbstständigen Studium ihre Individualität freier entwickeln muß. Von diesem Standpunkte aus war die Gesammtleistung Frl. Kolma'S «tue recht lobenSwerthe, und manche Mo mente derselben berechtigten zu der Annahme, daß sie ein bcachtenswerthe» ll«d bildungsfähige» Talent für den dramatischen Gesang besitzt. Telegraphische Nachrichten» St. Petersburg, Donnerstag, 13. Sep» tember, Nachmittags. (W.T.B.) Ein officielle» Telegramm auS dem Hauptquartier Parodim von gestern 1tt Uhr 4V Minuten Abend» meldet: Gestern (Dienstag) von Tagesanbruch an bi» Nach mittag» 8 Uhr wurde Plevna von nn» beschossen; darauf begann der Sturm. Bi» zum Abend waren 3 Nedouten der Türken auf der südlichen Krönt durch General Skodelew und die große Grivica - Redoute durch General Rodionow ge nommen. Letzterer wurde dabei leicht verwundet, der Eommaudeur de» 17. Infanterieregiment», Klügeladjutant Schliter, wurde getödtet General Dobrowolski, Chef der 3. Schützenbrigade, ist ^etchfallS getödtet- An dem Sturm auf die letzte Redoute nahmen 6 russische Bataillone und 1 rumänisches Bataillon Theil. Erobert wurden 2 Kähnen nnd S Geschütze. Heute (Mittwoch) mit Tagesanbruch begann auf der ganzen Linie aufs Nene eia heftiges Feuer; unsere Truppen stehen angesichts der türkischen Befestigungen auf den gestern genommenen Positionen. Unsere Verluste la^oratoaaaaakm« »usvttrtsr Orv-Uosr Journal»; NsMduU-lOi-UK-wt«» N. . L S«rlu> - Vi-o-NLwdur, ». U Uüuodeu. Kack. LsrU»: ä. vr-w«»: L' AHiotte, L Lür«-»»«; Od-wllU» N : u 0 //«-«»««»»'«vH« llu^bk., VÜrUt»: /»«v D , O. Sc/nkwter, «vt» vsrU» rrsaUart» L Oo, NiunkurU: Vl,»: OppettL U«r»u»r«dorr tiöni^I. LrpvckiUou ürsstloor Journal», Drssckvo, Lvivßenitrittsv Xo. 2V. Kanu»«»: 10 Luu» «»or z«p»lt»aaa kairwaU» >0 kl Ont« rti« Lotto «0 kt. «rrakat»«,» Illich uüt ^aonodmo ck«r 8o«o- «ack poiort»«« Xbouck» kür Uso koMoockoo Io«. d. I. in II- SSchs. urch do» » Tagt» langt >ft nstsinnt» * Der vom Gesammtvorstand erstattete Bericht über den Tonkünstlervrrein zu Dresden, die Zeit vom April 1876 bis April 1877 umfassend', ist soeben er schienen und constatirt, daß der Verein fortdauernd be strebt gewesen ist, einerleits bedeutende Schöpfungen der Vergangenheit — namentlich unbekannter gebliebene oder wieder in Vergessenheit gerathrne — in Erinnerung zu bringen, andererseits durch Vorführung hervorragenderer Werke neuerer und neuester Zeit den Mitgliedern die Kenntniß von den Leistungen der Gegenwart zu ver- mitteln und die Bildung eine» eigenen UrtheilS zu er möglichen. Nach beiden Richtungen hin wurden auch im vergangenen Vereinsjahrr durch die eifrige und aufopferungsvolle Thätigkeit der au-führenden Mitglie- der die erfreulichsten Resultate erzielt. Die zuhörendrn Mitglieder nahmen an den Productions- wie an den UebungSabendeu das Dargebotrne mit lebhafter Theil- nähme entgegen und förderten dadurch wesentlich die Regsamkeit im Verrintleben. Am Schluffe deS Ver- einSjahreS zählte der Verein 13 Ehrenmitglieder, 167 ordentlich« Mitglieder (lbl einheimische und 16 au», wärtige) und 100 aiißeiordentlicke Mitglieder. Die vereinSbibliothrk wurde um 32 Nummern erweitert, wovon 12 Nummern Schenkungm zu danken sind. * D«r „A Z." zufolge hat der Herzog Karl Theodor in Bayern ba» Ehrenpräsidium der vom 18. bis zum 22. d. in München tagenden50.Versammlung der am gestrigen Tage betragen allein über 5000 Ver wundete; die Anzahl der Tobten ist noch nicht fest- gestellt. (Vgl. die Rubrik „Zur orientalischen Frage" unter Bukarest.) Sistova, Donnerstag, 13. September. (Tel. d. N. W. Tgbl.) Die Türke« haben die vorderen Schanrea bei Plevna in guter Ordnung geräumt; sie verloren keine Gefangene«. Der russische Ver lust beträgt 2000 Tobte und 5000 bi» 6000 »er- wuudete. Serajewo, Donnerstag, 13. September. (Tel. d. N. W. Tgbl) Da» Standrecht und der Belagerungszustand ist auf ganz Bosnien auSge- dehnt worden. Belgrad, Donnerstag, 13. September. (Tel. d. N. W. Tgbl.) Ein Manifest de» Kürsten Milan wird am 18. b. erscheinen. Montenegro hat seinen vorjährigen Allianzver- trag mit Serbien erneuert und sich zum Marsch gegen Siminitza verpflichtet. DaS amtliche B att bringt einen Aufruf, wel cher zur Herbeischaffnng von Verbandzeug anffor- dert. Fremde Aerzte treffen hier «in. Konstantinop«!, Donnerstag, 13. Septem der, Nachmittag». (Tel. d. Dresdn. Journal Der Schah von Persien hat den Sultan zum Jahre»- tage seiner Thronbesteigung beglückwünscht. Der »hedive hat eine neue Division ägyptischer Truppen gesandt. ES werden Vorbereitungen zu einer Zwang»- aulrihe im Innern getroffen. Von OSman Pascha und Suleiman Pascha lie gen keine officiellen Nachrichten vor. Der Gouverneur von Widdin meldet unterm 10. d., daß da» Bombardement dieser Stadt von Kalafat aut Tag» vorher 3 Stunden andanerte. Dir Türken erwiderten da» Keuer und zerstörten dir Mehrzahl der Redouten und Gebäude de» Feinde». In Widdin worden 13 Bauwerke in Brand geschossen und 6 Personen verwundet. Da» Bombardement von Rahova dauert fort. Eine Depesche von Hafiz Pascha au» Novi- Bazar vom 9. d. mrloel, daß 5000 Montene griner die Verschanzungen am Tarafiusse angegriffen haben, aber nach einem 15stündigem Kampfe zu- rückgrworfen wurden und 300 Todte zurücklirßen. (Vgl. dagegen die Meldung ausCetinje in der Rubrik „Zur orientalischen Frage".) Jur orientalischen /rage. * Wien, 13.September. Der Trinkspruch, wel cher vorgestern in Kaschau von Sr. Majestät dem Kaiser Franz Josef auf Se.Majestät den Kaiser von Rußland anläßlich des Namenstages des Zaren ausgebracht und von den hiesigen, wie von den ungari schen Blättern lebhaft commentirt wurde, ist von dem Telegraphen in einer unrichtigen Fassung weiter ver breitet worden. Der Kaiser von Oesterreich hat den
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