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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190012215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-21
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1900
- Autor
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»«rrrarr s«drw» «K »wchch. d« IvwtGl. NatShalptmmmfihaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts md de« Stadtrath» xn Mesa, sss Freitag, St December 1900, Wend« 58 Jahr«. »denb« mit AuSnabme der Sonn- und Festtage. Bierteltäbrliwer V«n,»vrri» bei Abholuna in den Expeditionen in Riesa und Strehla'oder^dÄ^unte« fni h». Hau» 1 Mart 50 Pfg., bet Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 25 Pfg., durch den Briefträger frei in« Hau« 1 Mark «5 Pf. Wgeigm-Wmchuu für die Rümmer de» Ausgabetage» bi» Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und B«lag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstellen Kaüantenstraße 59. — Mr die Redactton verantwortlich: Hrrm. Schmidt tu Riesa. Nachdem der Gemeinderath zu Poppitz die Aufstellung eine» Bebauung-plane« für die Flur Poppitz beschlossen hat, wird in Gemäßheit von 8 38 de« allgemeinen Baugesetze« vom I. Juli diese« Jahre« über da« Plaugebiet die Baufperre »ckt der Wirkung verhängt, daß Bauten in demselben nicht oder nur insoweit Genehmigung finden werden, al« sie nicht die Durchführung der Planung zu erschweren geeignet find. Königliche AmtShaupimannschaft Großenhain, am is. Dezember isoo. 3486 6. vr. Uhlemann. K». De« Meißener Elbwmterhafen betr Nachdem für den obenbezeichneten Hafen unter'« 5. diese« Monat« eine neue Hafen ordnung errichtet worden ist, auch die Gebührensätze für die Ueberwinterung der Fahrzeuge in diesem Hafen neu festgesetzt worden find, wird die« mit dem Bemerken hierdurch veröffentlicht, daß Druckrxemplar« der Hafenordnung nebst Gebührenverzeichniß bei der Königlichen Bauver walieret hier bez bet dem hiesigen Hafenmeister gegen Erlegung von 20 Pf. für da» Exemplar zu erlangen find. Meißen, am 19. Dezember 1900. Königliche Amttzhauptmanuschaft al» Elbstromamt. No. 479 S. von Tchroeter. . W. Da« auf da» Jahr 1900 noch rückständige , Schulgeld und Fortbildmrgsschulgeld ist baldigst, längsten» aber bi» znm 15. Januar 1901 an unsere Stadthauptkasse abzuführen. Riesa, am 20. Dezember 1900. Der «ach der Stadt Mesa. St.-R. Ar. Wegelür. Hmtzsch. verlttches «a Sächsische«. Riesa, 21. December 1900. — Ein Bubenstreich ist wieder im Stadtpark auSge- führt worden, indem Ende voriger oder Anfang dieser Woche von den äußeren Bäumen der jungen Fichtmanpflanzung in Nähe der Baumschule ein Theil der jungen Fichtentriebe abge rissen worden ist, infolgedessen die Aeste verdorren und so die Bäumchen entstellt werden. Die jungen Triebe sollen wahr- schttnlkch zu Dekorationszwecken verwandt werden, bez. find be- reit» daß« verwandt worden. Wer in der Sache Mittheilungen, die zur Ermittelung de» Thäter« zu führen geeignet sind, machen Ian», wolle solche an die Polizeiwache gelangen lasten. — Heute Freitag haben wir kalendergemäß Winter« An fang und den kürzesten Tag. Da» letztere war, da e« klaren Himmel urck Sonnenschein gab, gegen die anderen Tage nicht besonder» auffällig, bezüglich de« Ersteren aber lasten un« die sichersten Merkzeichen vollständig im Stich: trotz de« kalender- mäßigrn Winteranfang« fällt e« dem Winter noch immer nicht «in, anzusangen. — Der Herr Reichskanzler G af v. Bülow, der gegen wärtig eine Rundreise behus« Vorstellung bei den Regenten der größeren Bundesstaaten unternimmt, wird zu diesem Zwecke in Dresden morgen Sonnabend, eintreffen und von Sr. Majestät dem König in Audienz empfangen werden. — Sofern die jetzige, müde Witterung andauert, wird von Setten der Sächsisch - Böhmischen DampfschiffahrtS-Gesell- ' schäft der Verkehr auch weiterhin aufrecht erhalten werden und zwar bleiben die Verbindungen de« jetzt gilttgen Fahrplane», zwischen Schandau-DreSden-Mühlberg, bis mit 27. d. Mt«, also auch während der WrihnachtSfeiertage, bestehen, dagegen tritt am 28. d. Mt». eine neue Fahrordnung in Kraft und diese ist r. mit Rücksicht aus die Jahreszeit noch etwa« verkürzt worden. Auf der oberen Strecke fahren die Schiffe vom letztbezeichneten Tag« an nur noch bi» Pir in, auf der unteren Tour wird da gegen die Ausdehnung de» Verkehr» bi» Mühlberg belbehalten — Im Gefolge de» Flaschrnbierhandrl», der ackerwärt» einen großen Aufschwung genommen ha», hat eine Unsitte weite Verbreitung gefunden, die für die ihr huldigenden Personen mit recht empfindlichen Nachteilen verknüpft sein kann. Selbst Flaschen, die ausdrücklich sowohl im Glase al« auch aus dem Patrntver- schluß patentamtllch eingetragene Waarrnzeichen tragen, werden vielfach von den Kunden dem Lieferanten nicht wieder zugestellt oder jpnc Verfügung gehalten, sondern ohne Weitere» in eigene Verwendung genommen. Ein solche» Verfahren verstößt aber gegen 8 14 de» Besetze» zum Schütze der Waarenbezeichnungrn vom 12. Mai 1894, der die wissentliche Zuwiderhandlung gegen seine Bestimmungen außer der Entschädigungspflicht mit Gckd- strase von ISO di» VOOO Mk. oder mit Gefängnisstrafe bi» zu 6 Monaten bedroht. Erst in diesen Tagen wurden eine Pro- ductenhändleriu, die derartige Flaschen mit Patentverschluß und Waarenzeichrn in ihrem Geschäft« «etter verwendet hatte, von der 4. Strafkammer hiesigen Landgericht» auf Grund der citlrten gesetzlich« Bestimmungen verurtheilt. Mit Rücksicht auf die Lage de» Falle» erkannt« da» Gericht nur auf die zulässig nied- Ägste EÜraft von ISO Mk. — Die Sitte, Weihnachtsstollen zu backen, ist uralt und iy Sachsen um da» Jahr 1400 entstanden. In jener . Zeit suchte man in den verschiedenen Formen der Backwerke p kirchliche Erinnerungen wteherzugeben. So sollten -ei sspiel-weise die Pfannkuchen den Schwamm darstellen, mit dem der Heiland am Kreuze getränkt nmrde, und die Brezel die Fessel, die der Herr tragen mutzte. Der Stollen ist in seiner Form nicht» Anderes als eine Versinnbildlichung des Christkindes. Früher war namentlich die Stadt Sie benlehn durch ihre Stollen berühmt. Die dortigen Bäcker verschickten ihre Backwaaren weithin. Deshalb geriethen sie 1615 mit den Meißner Bäckern in ernsten Streit, weil diese nicht dulden wollten, daß das Siebenlehner Gebäck nach Meißen gebracht werde. Die Dresdner Bäcker be schwerten sich 1663 ebenfalls darüber, daß die Bäcker zu Siebenlehn große Fuder Backwerk nach Dresden- brächten. Tie Zubereitung der Stollen mag zu jener Zeit freilich eine andere als jetzt gewesen sein. .Bis zum Jahre 1447 durfte man, wenn gerade die Fastenzeit war, zum Back werk keine Butter nehmen. Da nun dem Weihnachts feste das große Adventsfasten vorausging, konnte man des Butterverbots wegen zum Stollenbacken nur Oel be nutzen. Das war sehr unbequem, und das Gebäck mochte nicht allzu fein schmecken. Darum wendeten sich Kurfürst Ernst und sein Bruder, Herzog Albrecht, an den Papst mit der Bitte um Aufhebung dieses Verbots. Dieses geschah. Später — ums Jahr 1491 — durften auch Andere ihr Gebäck mit Butter mengen. Allerdings war an diese Er- laubniß vom Papste die Bedingung geknüpft, den zwanzig sten Theil eines Goldgüldens zum Freiberger Dombau jährlich zu entrichten. Als Sachsen evangelisch wurde, fiel das Verbot selbstverständlich weg. Meißen. In Folge der Außerbetriebsetzung der Erz bergwerke in Freiberg hat der Wasserzufluß durch den Rothschönberger Stollen nach der Triebisch aufgehört. Da durch ist der Triebisch ein großer Theil ihres früheren Wasserreichthums genommen, und die vom Stollenausfluß bis nach Meißen an der Triebisch stehenden Mühlen und sonstigen Betriebe sind durch diesen Ausfall in ihrem Wei terbestehen gefährdet. In welcher Weise für die in ihrer Existenz bedrohten Müller u. s. w. eine Wendung zum Besseren eintreten könnte, ist noch nicht festgestellt,! in einzelnen Betrieben soll bereits die Frage des Domizil wechsels erörtert worden sein. Jedenfalls ist die An gelegenheit für die Triebischthalbewohner und besonders die Betriebsinhaber eine sehr ernste. Durch den Wegfall des Stollenwassers wird in der Triebisch auch «insofern wieder eine Aenderung eintreten, als diese durch das Feh len des salpeterhaltigen Bergwassers im Winter wieder fest zusrieren wird und die vor mehreren Jahren herge stellte, damals aber als nutzlos erwiesene Eindämmung tun Turnplatz würde nunmehr zur Herstellung einer Eisbahn wieder zu gebrauchen sein. Ebenso wird sich die Triebisch auch wieder mit Fischen und Krebsen beleben, innerhalb der hiesigen Stadt liegt der Fluhlauf jedoch den größten Theil des Jahres über trocken. (Döb. Anz.) Nossen, 19. December. Heute früh gegen vier Uhr verunglückte beim Bahnbau auf der Noffen-Roßweiner Strecke der Brückenbauer Ebert au» Flöha vom Meißner Jacobiwerke. Durch ein« umfallenden Träger war dem BedaurrnSwetthen, der al» Soloat schyn einmal ttnen doppelten Bruch de» recht« SchenkckS erlitten hat, der linke Unterschenkel zerschmettert wor den. Heute gedacht« Ebert seine Arbeit« hier zu vollenden, um dann zu den Sein« zmückzukrhrrn. Mit der Fahrbahre der Freiwilligen Feuerwehr wurde der Verunglückte in da» hirfige Stadlkrankenhau» gebracht. )-( Dresden, 21. Dez. Die vier Jahre alte Toch ter des Kaufmanns Diettrich wurde gestern Mittag in der Porsbergstraße durch die Straßenbahn überfahren und sofort getödtet. Kami uz, 20. December. Hier wird nächste Ostern eine Lehrwerkstätte für Elektromonteur« ynd Werkmeister eröffnet werd«; dieselbe bezweckt denjenigen, welche sich zu Monteur« und Werkmeistern ün ElektricitätSsache auch nach der wissen schaftlichen Seite hin auSbildm wollen, hierzu Gelegenheit zu geb«. Die Leitung der Lehrwerkstätte liegt in den Händen der Inhaber de» Kamenzer Elektricltät»werke» Gebrüder Vogler, deren einer staatlich geprüfter Lehrer ist, während der andere im In- und Auslande im Maschinenfache in hervorragender Weise thätig war. Anmeldung« und Anfragen find an die Herren Gebrüder Vogler zu richt«. Zittau. An den Folgen einer Blutvergiftung ist der Inhaber der Restauration zum Bergkeller Herr Her mann Kirsten am Dienstag früh gestorben. Der noch junge und kräftige Mann hatte sich mit einem Gegenstände aus Versehen ins Zahnfleisch gestochen, wodurch, die Blutver giftung hervorgerufen wurde. Trotz aller ärztlichen Mühe und einer Operation ist der Bedauernswerthe nach heftigen Schmerzen gestorben. — Ein Konkurs, bei dem nach voller Befriedigung aller Gläubiger noch reichlich 15000 Mark übrig bleiben, darf man jedenfalls mit Recht als eine Seltenheit hinstellen. Ein solcher Konkurs ist jetzt be endet, er war über den Nachlaß des verstorbenen Fabrik besitzers Oskar Beckert in Zittau, alleinigen Inhabers der Firma M. Beckert u. Co. in Zittau eröffnet. Freiberg, 20. December. In der verfloßenen Nacht sind in unserer Stadt mehrer« Einbrüche verübt worden. Dm Dieben fielen Geldsummen bk» zur Höhe von etwa 100 Mark, verschiedene Wäschegegenstände u. s. w. in die Hände. An einer Stelle entwendeten di« Thäter außer baarem Geld« auch eine angeschraubt gewesene, eiserne Cassette, etwa 25 x 15 X15 oru groß, mit Werthpapieren. Die Art der Ausführung sowohl al- auch die Thatsache, daß in dm letzten Tagen in Nachbarstädten gleichartige Einbrüche vorgekommen sind, lasten vermuthen, daß man e» mit umherziehenden gewerbSmäßigm Einbrechern zu thmr hat. Zweckdienliche Mittheilungen in dieser Sache, namenlich über dm Verbleib der Cassette und der Papiere werden bei der hiesigen Polizeibehörde entgegmgmommm. Chemnitz. Die ehemalige Ortskrankenkasse zu Koppel, die bei der Einverleibung deS OrtrS nach Chemnitz mit der Chemnitzer Ortskrankenkasse verschmolzen Word« ist, kann ihr« Verpflichtungen nicht Nachkommen, wttl sie in Zahlungsschwierig keiten gera'hen ist. Der ehemalige Vorsitzende der Kaffe erläßt jetzt ein Cirkular, in welchem dm Gläubigem jAerztm und Apothekern) 30 Procent grbotm werden. Die "noch laufend« Berbttidlichkeit« betrag« 8162,91 Mark, dm« zur Deckung nur 1574,36 Mark gegmüberstrhm. Der Fehlbetrag soll da durch entstanden sein, daß dir Kaste im letzten Jahre d« Mit gliedern gegenüber abnorme Leistungen zu erfüll« gehabt habe. Zwickau, 20. Dezember. Die vorgestern hier «gHaltme Diözesaavrrsammlung der Ephorie Zwickau Lat btWoffen: 1) Die Synode zu ersuch«, beim LandrSkonflstortun Schritte zu thun zur Herbeiführung eine« rechtlich« Zusammenschlüsse» der evangelischen Landetkirchm zur Lösung einzelner Aufgabm; 2) da» Kultu-mtnlstrrium bez. Staat» «gieruug und Landtag zu ersuch«, etwaige Anträge auf Aufhebung «wer Abänderung de» Kirchengesetze» vom 23. August 1876 im Interest« der Wohlfahrt und de» kirchlichen Frieden» abzulehnm. — Von der Zwickauer Diöcesan-Kollektr wurden 100 Mk. an die Gemeinde Friedrichtgrüu zur veschasfung einer Heizungganlage für die Kirche gegeben, 200 Mt. für Errichtung emer Gemeindediakonie in SNederhaßlau und 200 Mk. für Beschaffung einer musikalisch« Wanderbibliothek für kleine« Kirchemhörr der Ephorie verwendet, Zwickau. Da» hiesige Landgericht hat etqen Fechr- rad-Marder, den 21 Jahr« alte« Dtallschweizer Karl Os wald Meyer aus Hohenstein, eine« rückfälligen Die--Wege»
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