Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.10.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19121017027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912101702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19121017
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912101702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-10
- Tag1912-10-17
- Monat1912-10
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«Vb»»« ,m r«V »ich« d«r«tt» ai, />V^NH»^/IW)AÄvV M- s UUh UmDrbMhg W »G i» K«« »isimlaitigad« »7. Achrm»,. Zl: 287. ve-*,«.»«»»tzr >t»r««t„hrl. für Lr»,. de» »et «IB« ,««- «»N»«r Zulraaun, <»n E»»n- »»» Mont»,»» nur «l»m«Il H,l!0 M , durch iu»«Ii»t^»t,m. nMondr« dt»«,« M. «ei »InmaUger Zu- Ilellun, durch dl« Polt !>M.«°dne«tftklI»r»>>. Die den Lesern »o>« Dredden u. Umgrdun, am Tage aarijer tu- «chellten «dend Au«. «den «rhaiten die au» , Wirtiaen «ejiedrr mit der Mor,«».Au»aal>c ^ plsammen praeiteUi. Nachdruck nur mil dcul- Itcher Ouelrnanzabe t.Dre,». «achr "> v>- Mg. — Unaeriangle , Manuskripte werden nicht ausdewahr«. D»»«erst«s, 17. Oktober 1912. Telegramm-Adresse: Nachrichte» Dresden. Heg^ürrSeL 1856 Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrasre 58M. Fernsprecher: ii. ros« * r««i. M»iei,e«-r«rti »»nah«, van »ukitn dtaungen d>» nachw U Utzr. Tannlag» nur Marienftras» U« »an II di» >/,! Uhr. Di, «inspaliiar Idrundjeti« tu>. n Lüden» M Pf,, gianNIIe» Nachrtchlen »«» Dre.d.» »b Pf, die Meispaliig« Zeile aufI«tset«e70Pf,,di- Meispailige Rekiain, »eile 1,50 M, — An Nummern nach San» und geirrt»,«» di, etnspatiig« Lrundleii, « Ws, Familien. Nachrichten au» Dre»< den die virundjeile M Pf, — SuswLrtige Aufträge nur gegen Norauabezadiung, Jede» Belegtlait kostet I» Pf. WüIIlMllk lür vraiil3ii88tLt1iiiiM enipkieklt in grösster ^usvskl un«I jener preislsgc V. Wsdrlv. llilnchoi'relli«,. «M> WW V»»» Xon.kl. «otl.sfsrsni >: SesiMigu«,°k»«^kN.n, erdeten. ALrv orttgo Lesern, Der Rat der Stadt Dresden s,at eine Vorlage >fertiggestellt, die sich mit der Anlage eines Lustschiss- Hafens und Flugplatzes bcsafit: die Bvllendnng der L ii ft s ch i f s >i a l l e ist für Juni 1» I 3 zu erwarten. Majo r v. M a s s o iv , Gencralstabsossizier der IN. Di vision, wird sich auf Befehl des Kaisers in das bul garische Hauptquartier begeben. Die Unterzeichnung der Friedensprälimina rien zwischen Italien und der Türkei hat überfall grobe Befriedigung erweckt: in Paris hegt man daraufhin die Hoffnung auf eine sehr kurze Dauer dcsBal- l a n k r i e g c s. Italien erklärte durch besondere Botschaft den Bci - tritt zur Aktion der Großmächte ans Ausrechi- crhaltung des Statusguo am Balkan. Das österreichische Rote Kreuz hat beschlösse», nach Bulgarien und Montenegro Lanitätspersv- nal und Material zu entsenden. Die Montenegriner sind, verstärkt durch Malis- sore » . nach erbitterten Kämpfen weiter gegen Skutari notgedrungen. Der griechisch e G r sandte in Stambul erhielt von seiner Regierung den Befehl, vorläufig in Kvnstanti- nopcl zu bleiben. Rvvscvelts Wunde ist gefährlicher, als man erst annahm: Rooscvclt wird mindestens zehn Tage im Krankenhaus bleiben müssen. , ———„ -l Ser Kries auf dem Balkan. D»c Konscrcnzsragc. Wie das Reutersche Bureau erfährt, haben die Pläne Poincaräs für eine Konferenz der Mächte be züglich der Balkanwirrcn noch nicht die Form eines end gültigen Borschlages zu diesem Zwecke angenommen und können eS auch nicht, bevor die Anschauungen aller Mächte bekannt sind. Der Wunsch Frankreichs wie der anderen Großmächte ist fetzt, durch jedes mögliche Mittel euro päische Verwicklungen zu verhindern. Jetzt, da der Kampf begonnen hat, sind die Unterhandlungen im Gauge. die eine Konferenz der Mächte bezwecken, sobald sich eine Gelegenheit für eine endgültige Lösung der Balkan frage bietet. Aber entgegen anders lautenden Gerüchten diskutieren die Großmächte über die Frage, durch welche Mittel cs möglich ist, die Orientfrage zu lösen. Das Ein vernehmen unter den Großmächten sei bereits innig. (Ra, na! Red.» Die Ereignisse der nächsten Zu kunft würden es wahrscheinlich nur noch inniger gestalten. In dieser Hinsicht dürfte kein Grund (?) zu Befürchtungen vorliegcu. Gegenüber den im Auslände verbreiteten Ge rüchten, das! der Ministerpräsident Poincarä den Gedanken au eine intcrnativnale Konferenz zur Lokalisierung und äuhcrst raschen Beendigung des Balkanzmistcs angeregt habe, will der „Tempo" wissen, das! sich die französische Re gierung darauf beschränkt habe, den Kvutakt zwischen den Grosim ächten ausrechtzucrhaltcn. Der Meinungs austausch zwischen den Mächten dauere fort. — Gestern nach mittag empfing der Ministerpräsident den türkischen Botschafter und den bulgarischen Gesandten, der Reserveoffizier ist und abrcist, um sich zu seinem Regi ment zu begeben. Die österreichische Delegation begann die Verhandlung des E x t r a o r d i » a r i u m s des Heere s und -er Nachtragobewilligung für das Heer. Berichterstatter Graf E l a m - M a r t i n i tz erklärte, er müsse entschieden der von den Gegnern der Vorlage ausgestellten Behauptung widersprechen, dass die Einbringung derselbe», welche keinen aggressiven Eharakter trage, in der Ocfscnt- lichkeit beunruhige und eine Vermehrung der Kriegsgefahr bedeute. Der österreichisch-ungarischen Politik kann mau nicht den Vorwurf machen, dasz sie auf nachbarliche Sensi bilität nicht genügend Rücksicht nehme. ES wäre nur zu wünschen, dast auch vice vecxa die bei Oesterreich-Ungarn be stehende Sensibilität möglichst geschont werde. (Zustimmung.) Redner schlost: Sollte, was Gott verhüten möge, dennoch ein groster Krieg ausbrechen, die Ouvertüre zu dem selben wird keine lange sein. Dann wird eö zu spät sein, Unterlassungssünden nachzuholen. Wir müssen daher das jenige, was notwendig für die Armee ist, heute besorgen und nicht auf morgen verschieben. Delegierter Dr. Kramarcz führte aus: Wenn wir gegen jede Einmischung Oesterreichs eintreten, so handeln wir nicht nur als gute Slawen, sondern auch als gute Oesterrcichcr. Was sich auf dem Balkan abspiclt, ist das Streben nach Emanzipa tion. Redner meint, das; es in wirtschaftlicher Be ziehung für O e st e r r e i ch - U n g a r n nur von grostem Vorteil wäre, wenn die B a l k a n st a a t e n Mazedo nien bekämen, weil sich dann diese Länder in ungeahnter Weise entwickeln würden, und da habe Oesterreich-Ungarn nur ein Interesse daran, dast es in diesen künftig ausblühen den Ländern den ersten Platz cinnehmc und nicht Italien oder Deutschland. Im Laufe der Debatte erklärte derKricgS m i n i st c r, die Bewilligung der HeereSkrodlte sei just so notwendig, als der allgemeine Wunsch nach Frieden lebhaft. Sicherlich seien die der Bevölkerung zugcmuteten Lasten drückend, aber im Vergleich zu den anderen Staaten noch immer am gering sten, und die schwersten Rüstungen — selbst lange fortgesetzt — seien noch immer einem modernen IKricgc v o r z n z i c h c n. UebrigenS glaube trotz aller Fricdcnsbestrcvuugcn doch niemand an einen ewigen Frieden. Gerade der eben aus gebrochene Krieg sei ein typischer Beweis dafür, dast nicht die Herr scher, nicht die Regierungen der fünf kriegführenden Staa ten, sondern die Völker selbst an dem Kriegsausbruch schuld seien: sonst wären die erstaunlichen Leistungen bezüglich der Mobilisierung, wie es jetzt zu beobachten sei, nicht möglich. Der Minister erörterte eingehend daS schweizerische Miliz- wese», dessen Vorbedingungen und Grundlagen in Oester reich nicht zutreffcn, und konstatierte, dast keine Armee der Welt aus demokratischerer Basis stehe als die österreichisch-ungarische. Der Minister dankte für die warmen, anerkennenden, der Armee gewidmeten Worte, für das allseitig der Armee bekundete Interesse, und schlost: Daraus schöpfe ich nicht nur die Hoffnung, dast alle notwendigen Forderungen werden bewilligt werden, sondern die noch schönere Hoffnung, dast wir in ernster Zeit uns stets zusammeufindcn werden, geschloffen Mann für Mann, nie mandem zum Trotz, uns allen aber zum Wohle und znm Schutz. (Lebhafter Beifall.) Delegierter Graf Latour erklärte: Die Leitung der österreichisch ungarische» Politik werde sich gewif; dessen bcwustt «ein, das; sie ans die Wehr macht des Reiches in allen Teilen und unter allen Um ständen zählen könne. Dieses Bewusstsein werde ihr Selbst vertrauen heben, für die V e b e n S t n t e r cs s c n der Monarchie kraftvoll ein z » tret e n , wann immer, wo immer und von wem immer sic gefährdet sein sollte. Diese Gefährdung werde aber um io sicherer nicht ein- treten, als die Monarchie jederzeit vorbereitet sei, ihr er folgreich zu begegnen. lZnstimmnng,) Norgehen der Türke? Die Pforte hat, wie schon kurz mitgeteilt, beschlossen, ihre Gesandten in Sofia, Belgrad und Athen mit ihrem Personal abzn berufen und nur eine» Sekretär zwecks Bewachung der Archive zurückzulasscn. Die Mastnahme wird sur Sofia und Belgrad damit gerecht fertigt, das; Bulgarien und Serbien die bekannte Rote über Mittelteil, für Athen damit, das; Griechenland in der Kam wer die kretiichen Abgeordnete» zullest. Der türkische Minister des Acustercn teilte dem griechischen Minister des Aeusteren mit, Griechenland tonne die zurückgewirscne Note durch seinen Gesandten in Kvnskantinopel überreichen lassen. Die türkisch-montenegrinischen Kämpfe. Die M ontenegrin e r find, verstärkt durch Malisso ren, nach erbitterten Kümpfen weiter gegen Skutari v o rg e d r n n g c n , da die türkischen Truppen noch nicht die Offensive ergreifen konnten. Viele Tausende von Arnauteu gingen znm Schutze Stutaris ab. Tie Festung Hum, die letzte Befestigung zwischen Tust und Skutari, hat sich mit der Garnison ergeben, die gefangcngcnom- mcn wurde. Unter den Gefangenen befinden sich 6»' Offi ziere, darunter der Kommandant von Tust. Aus türkischer Seite lasst man sich durch die ersten scheinbaren Erfolge der Montenegriner nicht verblüffen, da man wohl weist, dast sic die genommenen Stellungen nicht halten können. Bulgariens Unentschlossenheit. Der bulgarische Ministerpräsident Gcichow erklärte dem Sonderberichterstatter der „Agenee Ha uns", die Hoff nung ans Erhaltung des Frie.denS werde immer schwacher. Die Türkei weise fremde Ein mischung zur Kontrolle der Reformen in Mazedonien zurück: und -och sei diese das einzige Nüttel, nm die Re formen zum Abfchlust zu bringen. Wenn die türkische Ant wort eS gestatte, ans einer Grundlage in B e rhandl u n - g e n zu treten, welche die Gewähr biete, dast nicht von vorn herein mit einem sicheren Mistersvlge gerechnet werden müsse, so werde Bulgarien sich nicht weigern, in Unter handlungen zn treten. Die Anncrivn Kretas durch Griechenland und ein daraus gegebenenfalls sür diese Macht entstehender Machtzuwachs sei ohne Einfluss auf die bulgarische Regierung. Sie würde sich daraus keinen Vor wand schassen, um im Falle eines Bruches mit der Türkei »nd des bulgarischen Sieges Gebietserweiterungen zu ver langen. Grieckiculand zögert ebenfalls. Der griechische Gesandte in Sta m b u l erhielt von seiner Negierung den Befehl, vorläufig in Kon st a n t i n v p e l zu bleibe». Ei« deutscher Generalstäbler geht nach Bulgarien. Major vou Massom, GencralstabSoffizicr der 1ü. Division, wird sich ans Befehl des Kaisers in das H a u p t g u a r t i e r der bulgarischen Armee be geben, nm vou dieser Stelle aus die kommenden Kriegs- ercigniffc zn verfolgen und zu beobachten. Das österreichische Rote Kreuz bat beschlossen, »ach Montenegro und Bulgarien Sani tätspersonal und Material zu entsenden. Dem otto manischen .Roten Halbmond ivurde bereits Bcrbands- matcrial tm Werte von «MX! Kronen übermittelt. Der Kunst und Wissenschaft. Mitteilungen an« dem Burean der Königliche» Hof theater. Die Uraufführung des neuen Dramas „Bclind e" von Herbert Eulenberg findet Dienstag, den 32. Oktober, anher Abonnement im Königlichen Lchanspiclhausc statt. Die auf diesen Abend fallende AbvnncmentSvorstcllung wird auf Donnerstag, den 2k. Oktober, verlegt. Im Opern Hause geht morgen, Donnerstag, die Oper „Die RegimentStochtcr" von Donizctti in Szene. Die Besetzung ist die folgende: Marchcsa: Fräulein v. Ehavannc, Marte: Fräulein Wesel <als Gasts, Sulpice: Herr Erniold jzum ersten Male», Tvniv: Herr Soot, Hortensia: Herr Pauli (zum ersten Males. Im Schauspielhaus wird die für Sonnabend, den I». Oktober, augcküudigte Ausführung vou Lcssingö dramati schem Gedicht „R athau der Weise" ans Donnerstag, den 31. Oktober (Reformationsfest), verschoben. Sonnabend, de» IN. Oktober, geht Shakespeares „Othello" in der iicncn Einstudierung in Szene. 1* Das dritte von Alfred Sittard veranstaltete Bach- Konzert hatte die Krcnzkirche recht ansehnlich gestillt. Auch in Dresden wird das Verständnis für die erhabene Grösst n»ü Vielseitigkeit, die ans Vachs Schöpfungen spricht, ein immer allgemeineres. Gegebene Anregungen weiter auS- znbaucn, ist Aufgabe der Zukunft. Was uns an Werken in bewundernswerter Fülle der Klassiker des Prvtestantiö- mns schenkte, das hat Dauerwert, nicht zuletzt auch als musikalischer Ausdruck evangelischen Geistes. Seine warme Subjektivität lässt dir Herzen entstammen. Wer Bach unse rem Volke wledcrgeben will, mnst das persönliche Ich in den Hintergrund stellen, must alle Momente anSschalten. die bei Kvnzcntrqlion und Verinnerlichung als Hemmnis wirken. Ten Orgclmcjster Bach liest Sittard zu Worte kommen in je zwei Präludien und Fugen sowie in drei Orgelchvrälcn, farbenprächtigen Tonbildcrn in beispiel gebender AiiSfeilnng, die man allsonntäglich austcuischen möchte gegen wvhlgcmrintc Improvisationen selbstgefälli ger Organisten. DaS anspruchslose Fugenmerk in e litt nntcrTempowillkür rcchtmcrklich, auch fiel die inkonscgncnte Behandlung der Mordente ans. Glänzend kam die andere Tonschöpfung heraus (in O>, in rühmlicher Klarheit der durchbrochenen Arbeit. Gebundenes Spiel ist bei Sittard Prinzip. Im Sinne Bachs registrierte er unter Wahrung deutlicher Pcdallinicn großzügig im Gegensätze zn manchen Koloritvirtnvscn von heute, die sich über Stilsragcn graue Haare nicht wachsen lassen. Auch für andere Instrnmen- talistcn schuf der ThvmaSkantvr eine vorzügliche Schule. Die Brandenburgischcn Konzerte, von denen Professor Henri Petri das vierte in 6 lmit zwei Flöten und Streicüvrchesterj meisterlich zur Ausführung brachte, bergen in ihrer reichen Pvliwhvnie Gold in Barren. Die Plastik der Gedanken kam zu guter Geltung, und die geistvolle Durchdringung von Tntti und Koiizcrtinv zeitigte vorzüg liche Wirkungen. Idealisierter Orgclstil liegt den Vokai- schüpfungen Bachs zugrunde. Wir hörten am Dienstag drei Arie», ein Duett und die Kantate „Es ist ein trotzig und verzagt Ding". Helga Petri sang ihre Svpran-Arie mit sorgfältig geschulten Mitteln und bemerkenswerter Intelligenz. Wunderschön nahm sich die imitierende Oboe aus, die in Kurt Pnetz old einen trefflichen Vertreter gesunden hatte. Emmn Leisner ist als ausgezeichnete Altistin bekannt. Sic bewährte sich als solche bet Ausfüh rung der Pfingstarie: „Komm, leite mich". Hierbei fehlte es dem Flötenterzctt bisweilen an IntvnntionSrcinhcit. Im Tempo überhastet nahm Georg Zottmanr von der Hvfoper seine heikle Bast-Arie. Den Koloraturen ging bei flackernder Mitiellagc die Klarheit ab. Die Stimme kam fpäter bei sorgfältiger Tcrkbchandliing «Rezitativ, An dante) bei weitem vorteilhafter zur Geltung, ebenso auch bei der Petri. Prächtig gelang das leichtbeschwingte Duett für Sopran und Alt „Wir eilen" mit Ecmbalo, sür das Professor Dr. Mar Seifert zeichnete. Tie Führerschaft der Flöten hatte Kammervirtuos Philipp Wunder lich übernommen. Fuge und Choral in der Kantate sang recht anerkennenswert der F r a u c n k i r ch e n ch o r. Einige Verstärkung freilich ipärc erwünscht gewesen. Die Stimmen gingen im Eifer teilweise über ihr Vermögen. Das G c w e r b c h a n s v r ch c st e r, durch Mitglieder der Königs. Kapelle ergänzt, loste seine Aufgaben recht befrie digend. Auch als Dirigent zeigte sich Alfred Sittard in günstigem Lichte. Sein Weggang lästt eine Lücke offen im heimischen Knnstlcben. ü. I'. s- Die Theatcrschnlc Scnff-Gcorgi hak durch die un längst erfolgte Begründung eines PatronatvercinS, der be gabten und bedürftigen Schülern der Anstalt seine Hilfe ziiwcnden will, eine kräftige Stütze erhalten. Das; die mit ebensoviel Eüer wie Geschick geleitete Theaterschule einer solchen Unterstützung würdig ist, bewies aufs neue eine am Dienstag nachmittag sür die Mitglieder des PatronatvercinS veranstaltete Sondervorstellung in dem durch Vergröße rung der Bühne zu einem recht brauchbaren Thcaterranme gewordenen Saale des Katholischen Gesellenhanscs sKnnffcrstrasstj, Man spielte den recht unterhaltsamen Vierakter „Cornelius B ost" von Franz v. Lchön- thnn. Unter der Regie des Herrn Hosschanspiclers W. G ii n z war eine so gefällige, abgerundete und lorgsältigst einslndierte Vorstellung zustande gekommen, dast man mehr als einmal vergast, jugendlichen Mimen gcgcnübcr- znstchcn, die sich grösttenteils noch mitten im Studium be finden. Einige Einzelicistungen dürfen als besonders er frculich, weil von entschiedener Begabung zeugend, gebucht werden. Wir rechnen hierzu in erster Linie die scharf- ilinriffcne Ehgrakterzcichniing des superklugen und be ständig genassührten Kabinctisrais v. Pcrnwald durch Herrn Richter und die liebenswerte, frisch zugreiscndc Verlörperung des herzigen Backfisches Paula durch Fräu lein L a n d t. Der Baronin v. Foldhcim lieh Fräulein L a n ck viele treffende Züge der vornehmen, begehrens werten jungen Witwe von Adel der Geburt »nd der Ge sinnung. und Herr Lind lg holte aus der Rolle des un geschickt-gutmütigen jungen Krviilsscs Bäckers so ziemlich alles licrans. was daraus zn machen ist. Die schwierige Aufgabe, de» unter der falschen Flagge eines Malers Eor ncliiis Bost segelnden jungen Prinzen von Schvningcii glanbhast darzustcllcn, war Herrn Aehnclt zugcfallcn: Redliches Bemühe» »nd ernster Studie,ifleist licstcn aiiff^
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview