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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261005012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926100501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926100501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-05
- Monat1926-10
- Jahr1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.10.1926
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71. Jahrgang. «7 Dm»>anlch»«i »«ck-tcki«, S«»I»»»ch«-Sa»m»«num«», 20 2^1 «m sür «a»lo»I,rüch«, 20 vii. Dienstag, S. Oktober 1-26 Gegründet 18S8 Bezugs-Gebühr »,m I. tzt» l». oiüob« Po»d«4Uii»vr»tH klod« l»s» »«> >ü«Uch tw»tmuN»»rJuNUlun, iritLau» l tttr wmuU VKIob« Z Mar» »hn, p-IUuN-llu-^-a-dLLr. l^ow». Anzetgen-Preüe: a»b»rkald l SchnMoN«, im» Lau»l,»il»LN«N»li«: «-rt—ltr-»,» SS »2. Druck u. D««aa »,n U«»»lck » NNch«r«I m Drrudru. P»Mck«ck-A»nt» lOSS Dm»»«». Hg I ic k I^!aelimlttags-1'anr1ss k^Sstaui-smt Vorn IS Oklob.r' »d nrlogoe s«a«v Sorinodsrig SssslIsOl'>Lfts-/Xb6nc! Zle Untersuchung von Germersheim. Immer neue Gewalttaten von französischen Vesahungsangehörigen gegen wehrlose Deutsche. Amerikanische Kritik an -er Aede Stresemanns. — Vorstoß Trohkis gegen -ie Sowjelregierung. — Große Spritschiebungen ausge-eckl. Zusammenwirken -er -rutschen un- sranzvslschen Behör-en. Berlin. 4. Oktober. Zn dem GermerSheimer Zwischenfall wird ring von zuständiger Stelle mitgeteilt, -ah die Angelegenheit von deutscher Sette sofort nach Be kanntwerden der ersten Einzelheiten des Tatbestandes an hängig gemacht worden ist. und zwar sowohl vom Auswär tigen Amt der französischen Negierung gegenüber als auch vom Oberkommtssar in Koblenz gegenüber der Nheinland- kommtssion und den französischen Kommandostellen. Die diplo matischen Verhandlungen werden seitdem ans beiden Wegen fortgesetzt. Es kommt zunächst darauf an, mit größter Be schleunigung eine einwandfreie objektive Feststellung des Sachverhaltes herbcizusührcn, -er durch dir bisherigen Erhebungen der deutschen und französischen Behörden noch nicht in allen Einzelheiten hinreichend aufgeklärt erscheint. Zwischen beiden Negierungen besteht Einverständnis darüber, daß die strafrechtliche Sühne dieses ernste« Falles ei» Zusammenwirken der zuständigen deutsche« «nd franzö sische» Organe und die Vernchmuna aller von den dentschen Behörden namhaft gemachten Zeugen erfordert. Ebenso be steht Einverständnis darüber, daß unverzüglich Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine Wiederholung derartiger be klagenswerter Vorkommnisse zu verhüten. Ueber die Einzelheiten des beiderseitigen Zusammenwirkens insbeson dere über die Form der Beteiligung des bayrischen Unter- snchungslciterS sind die Erörterungen noch im Gange. Neue Bluttat -er Franzosen in Koblenz. Koblenz. 4. Okt. Einige junge Leute, die von Ehrenbreit- stein her über die Brücke nach Koblenz ginge», geriete» mit einer Anzahl französischer Zivilisten in eine Schlägerei, weil die Franzosen den Zuruf eines junge» Mannes an seine vorangcgaugencu Kameraden irrtümlicher weise ans sich bezogen hatten. Bei der Schlägerei zog einer der Franzose» ein Messer und fügte einem zwanzigjährigen Manne eine furchtbare Schnittwunde zu, die die Wange vom Ohr bis znm Munde dnrchschuitt. Außerdem erhielt der Ber» letzte noch Messerstiche in den Oberarm. Ans der Fenerwchr wurden dem jungen Manne Notverbändc angelegt. sT.-U.) Aeuyorker Ablehnuna -er Kölner Slresemann-Ae-e. Rcnyork, 4. Okt. Die Rede des NeichSauhenmtnisterS Dr. Stresemann in Köln wird stark ablehnend kom- mentiert. Das .Journal of Commerce" erklärt: Aw- gcsichts -er Washingtoner Erklärungen könne kaum noch ein Zweifel bestehen über dte Opposition der amtlichen Washing- toner Kretse gegen den Plan der Ausgabe der EilenbahnbonS. Trotzt! Arm in Arm Maßregeln -er Sowjets angekün-igl. Moskau. 4. Okt. sTelegraphen-Agentur ber Sowjet unions Dte Oppositionsführer Sinowjew. Trotzkt, Radek, Pjatakow, Smilga und Sapronow be- gaben sich trotz der Beschlüsse der Kommunistischen Partei über die Unzulässigkeit von Diskussionen über die Partei in eine Moskauer Fabrik, um dort eine Diskussion etnzuletten. Dte kommunistischen Arbeiter dieser Fabrik verurteilten aber in einer Entschließung daS Auftreten der Oppositionsführer. Das Moskauer Komitee forderte das Zentralkomitee anf, gegen die Mitglieder des Zentralkomitees, die die Partei beschlüsse verletzt haben, Maßnahmen z« treffe». Kraisins Annäherungsversuche in Lon-on Moskau, 4. Okt. Meldungen aus London zufolge ver lausen die Bemühungen KrassinS, die wirtschaftlichen Be ichlingen zwischen Rußland und England zu bessern, zu- ricdcnsicllcnd. Auch die politischen Verhandlungen Krassins sollen nicht ganz ergebnislos verlaufen sein. Man vermutet hier, daß es Krassin i» absehbarer Zeit ge lingen wird, die englischen Dominions zu bewegen, dte Svwictregternng anzuerkennen. Allerdings ist dte Haupt aufgabe Krassins. eine neue parlamentarische Delegation zu- stände zu bringen und sie zu bewegen, nochmals Rußland zu besuchen, einstweilen an der Hartnäckigkeit des konservativen ParteiauSschusseS gescheitert. lT.-U.) Amerika müßte ja mehr als verrückt fei», men» eS sich znm Geldeintreibcr Frankreichs »der anderer Staaten machen wollte. Di« „New York TtmeS" meint, eS sei wenig diplomatisch, wenn der Minister eines Landes den Staatsches eines anderen Landes auffordcre, zu erklären, ob er tatsächlich daS meine, was er sage. Kaltes Schweigen sei das Höchste, was Strese- mann von Washington verlangen könne. Eine maßgebende Washingtoner Persönlichkeit habe erklärt, Washington könne nicht daran denken, sich mit dem Plan der Eiscnbahnbons zu befassen. Das scheine Stresemann nervös gemacht und ihn zu dem Appell an Cooltdge veranlaßt zu haben. Damit sei allerdings nicht gesagt, daß die Bons nicht von Privaten ge nommen werden könnten. sBekanntlich gilt es hier als strenge Regel, daß die Negierung sede international« Finanz aktion entweder billigt oder nicht billigt, so daß also jede Aktion von ihrer Zustimmung abhängig ist.) Amerika Hab« natürlich, so schreibt dte «New Bork Times" weiter, trotz deS liukische« AnstretenS Stresemanns ein ehrliches Interesse an einer deutsch-französische» Annäherung. Amerika sei bereit, jedem Plan zur Befriedung Europas seine moralische Unter, stützung zu leihen, aber Washington wünsche nicht mehr aus ländische Bons in der amerikanischen Schatzkammer auf zuspeichern. lT.-U.) Die wirtschaftliche un- in-ustr!ette AüstunqsfShiokett. Der Bericht der Genfer Unterkommisston. Genf, 4. Okt. Die Militärkommission der Vorbereitenden Mrüsbungskommission hat ihre Beratungen über die wirt schaftliche und industrielle Nüstungsfähigkeit wider Erwarten in wenigen Stunden zu Ende geführt. Das Resultat ist ein Bericht mit allgemeinen Feststellungen, welche Bor- und Nachteile die Bevölkerungszahl, der Besitz von Roh stoffen, der Angang zum Meere, die Wichtigkeit -eS Eisen bahnnetzes, -ie geographische Lage, die Gefährdung von J-n. dustriezentren in den Hauptstädten us,w. für die Nüstnngs- möglichketten eines Landes haben. Ein ziffernmäßiger Der- gleich dieser Faktoren ist nicht versucht worden. Die Be wertung deS KriegsbndgetS als Grundlage für de» Vergleich der Rüst««gen. eine Frage, die auch erledigt wurde, wird von keiner Seite sehr hoch ei «geschätzt, »eU die Koste« für den MannschastSnnterhalt, für di« Anfchasfnng des Kriegs materials «sw. sehr ungleich sind. Immerhin «olle« Frank reich «nd seine Anhängerftaate« darin eine» indirekte« Ber, gleichsfaktor sehen, während alle andere« Delegationen eine« solche« indirekte« Bergleichsfaktor als unnötig betrachte«, da man genng direkte Verglcichssaktore« besitze. (T.U.) mtt der Apposition. Englischer Dorskotz gegen -ie Gewerkschaften. London. 4. Oktober. In dieser Woche wird in Scarborough die diesjährige Tagung des Nationalverbanbes der Kon. kervativen und der uniontstischen Bereinigung stattfinden. Dte Negierung wird auf dem Kongreß um Durchführung fol gender Maßnahmen ersucht werden: 1. Abänderung deS Gewerkschaftsgesetzes von 190« in de« Sinne, daß die beamtete« Mitglieder ber Gewerkschaften ver antwortlich gemacht werbe« für die dnrch die Dnrchsührnng ihrer Lohnpolitik angerichteten Schäden. 2. Der Pakt über die politische Gewerkschaftsabgabe, der den Liberalen 1S13 durch die sozialistischen Drohungen ab- gezwungen wurde, soll avgeändert werden. 8. Geheime Abstimmungen unter einer unabhängigen Autorität vor jeder Stretkcrklärung sollen für jede Gewerk- schüft obligatorisch sein. 4. Dte Vollmachten der Streikposten solle« begrenzt werden. Man erwartet, daß der Premierminister in seiner Rede am Donnerstag diese Fragen berühren wird. Die kon servativen Delegierten erwarten, daß ihnen ferner die Ge- legenhett gegeben wird, über die Reform deS Oberhauses, sowie über die Propaganda von Ausländern im Jnlande zu sprechen. Die Abreise Lord d'Abernons am 10. Obiober. Berlin, 4. Oktober. Die Abreise des bisherigen britischen Botschafters in Berlin, Lord d'Albernon, ist endgültig auf den 1ü. d. M. festgesetzt worden. Der neue Botschafter, Sir Ronald Ltnbsay, wirb am 21. oder 22. Oktober erwartet. Sachsen hat das Worl! Dr. Stresemann hat in seiner großen Rede auf Sem Kölner Parteitage der Deutschen Volkspartei die klare Ant wort auf dte überragende Frage der ganzen deutschen Innen politik nach dem politischen Zusammengel)en mit den Deutsch nationalen nicht gegeben. Graf Westarp hatte vor einem Monat am gleichen Ort auf dem Parteitage der Deutsch nationalen Volkspartei diese Frage offiziell zur Erörterung gestellt, indem er mit der Anerkennung der gegebenen außen politischen Tatsachen die Hauptwiderstände gegen ein« politische Zusammenarbeit ber beiden Parteien aus dem Wege geräumt hat. Er hat damals seine Ausführungen mit de» Worten geschloffen: „Die Deutsche Volkspartei hat daS Wort." Und der volksparteiliche Vorkämpfer der Arbeitsgemeinschaft der Rechten, Dr. Jarres, hatte in der Vorstandssitzung der Volkspartei in Köln diese Frage durch die Forderung unter strichen, -aß der Parteitag zu der deutschnationalen Er klärung, wieder in dte Regierung eintreten zu wollen, klar Stellung nehmen müsse. Trotzdem hat Dr. Stresemann t«k Köln diese klare Antwort vermieden. Er hat auf Sie konkrete Frage des Grafen Westarp vielmehr geantwortet, daß die Koalitionsbilbung Sache der Fraktionen und der politische» Entwicklung sei: und er hat an die Stell« einer Antwort auf dte konkrete Tagesfrage der Koalitionsbildung die Dar legung der grundsätzlichen Auffassung der Partei über Zu sammenleben und Zusammenwirken der einzelnen Schichte« des Volkes gesetzt. Eine Darlegung, dte die Grunbzüge der Partei als einer nationalliberalen Mittelpartei klar herauS- meißeln und Dr. Stresemann das Arbeiten sowohl mtt rechts als auch mit links offenhalten sollte. Es wäre ei» müßiges Unternehmen, die Rede Stresemanns dahin kom mentieren zu wollen, welche Richtung stärker und welch« schwächer betont ist. Das ist Sache des politischen Tempera ments und der politischen Einstellung des Beurteilers, Dr. Stresemann hat als Grundauffaffung der Partei be tont, daß für seine Partei -er Gedanke des NähertretenS aller bürgerlichen Parteien zueinander eine Selbstverständ lichkeit sei, er hat aber als ebenso grundsätzlich dte Bereit schaft hinzugefügt zu jeder Verständigung mtt jedem, der ge willt sei, den Klaffenkampf aufzugebeu. Daraus kau» ma» gewiß ein« grundsätzliche Bereitwilligkeit zum Zusammen gehen mit der Rechten um so eher herauslesen, als heute vo» einer Preisgabe des Klaflenkampfgedankens bei der Sozial demokratie absolut nicht die Rede sein kann. Auf der andere« Seite hat jedoch auch -er „Vorwärts" seine Gründe dafür, wenn er unter ausdrücklicher Ablehnung der „illusionär««" Auffassung Stresemanns von der Möglichkeit eines sozial demokratischen Verzichtes auf den Klaffenkampf feststellt, daß die Red« „eine schroffe Abweisung des konscrvativ-dentsch- natiottalen Machtwtllens der Illusionäre und Ewig-Gestrigen" bedeute. DaS etn« kann jedenfalls nicht zweifelhaft sein, daß mtt der scharfen Herausarbeitung allgemeiner grundsätzlicher Partelstandpunkte die praktische Arbeit an -er konkreten Tckgesfrag« der Schaffung einer homogenen Regierungs mehrheit nicht nur nicht gefördert, sondern im Gegenteil eher gehemmt wird. Die wichtigste Koalitionsfrage droht damit in unfruchtbaren akademisch-theoretischen Erörterungen zu versanden. DaS hat nicht nur -er Kölner Parteitag gezeigt, sondern das hat sich auch in -er Düsseldorfer Silverberg» Debatte ergeben, die zwar eine starke Opposition gegen di« praktisch-politischen Folgerungen Dr. Silverbergs und auch -esse» stärker« Betonung der Voraussetzung einer sozialisti schen Preisgabe des Klaffenkampfstandpunktcs zu erkenne« gegeben, aber eine restlose Klärung ber Haltung der In dustrie nicht gebracht hat. Es wird darum Zeit, daß die brennende Frage unserer Innenpolitik aus der mehr oder weniger theoretisierenden Behandlung großer Veranstal tungen herausgehoben und in der Praxis ungefaßt wird. DaS Mittel hierzu bieten die sächsischen Landtagswahlen, deren AuSgang sämtliche Parteien nicht nur zu praktischer Arbeit zwingen, sondern mit der künftigen Regierungsbildung i» Sachsen auch die Haltung -er Parle? n im Reiche maßgebend beeinflussen wird. ES ist Kein Zufall, »aß »er Führer der Deutschen Volk»« Partei in Köln ein« Besprechung der BcrMtnisse in Sachsen an dte Spitze seiner innerpolitischcn Erörterungen gestellt hat, Denn gerade Sachsen bietet mit seiner Spaltung »er Sozial demokratie in Dreiviertclbvlschcwistcn, mit denen eine Zu sammenarbeit für keine bürgerliche Partei möglich tst, und in solche, die bereit sind mtt dem Bürgertum zinsannmenzugvhen, eine willkommen« Möglichkeit, das Kräfteverhältnis in bei Sozialdemokratie festeste llcn und daraus zu erkennen
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