Delete Search...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310304012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931030401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931030401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-03
- Tag1931-03-04
- Monat1931-03
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
/-ee^/kee M>rVe/k- M7<5 ^-e/k«/swFS-e Die Sozialdemokraten stimmen für SKlele bandelte es sich darum, daß die Sozialdemokraten praktisch das vom ErnährungSmtntster Schiele vorgesehene Brotgesetz ausgehoben haben. Daß der RetchSernährungSminister Schiele hier «in« empstndltcke Schlappe erlitten hat, läßt sich nicht bestreiten und wird auch im NegierungSlager selbst ohne weitere- zugegeben. Die »«eite Niederlage, die die Sozialdemekratie wiederum aemetusa« mit den Kommunisten de« Er, «ährungSmintfter bereitete, «ar die Durchsetzung d«S sogenannte« Gesriersleischkontingents. Trotzdem sich Schiele im Lause der Sitzung nochmals für die Ablehnung des sozialdemokratischen Antrages etnsetzte, reichten die Stimmen der Regierungsparteien nicht aus, um den sozialdemokrattsch-kommunisttschen Ansturm abmehren zu können. , , , Wenn nun trotz dteser offenkundigen parlamentarischen Niederlagen Schiele di« Sonseguen» eine- Rücktritt-, nicht gezogen hat, so liegt da» daran, daß die Sozialdemokraten einmal bet der Abstimmung über da» kommunistisch« Mib- trauen-votum für Schiel« stimmte«, um ihm s, SU ver stehen zu geben, dab sich ihr Widerstand nicht gegen seine Person richt«, und dann am Wunsch^ Dr. Brüning», da» Reich-erndhrungSmtktsterium nicht verwaist zn sehen. , Was nun da» G e f r t e r s l e t sch k o utt irg c n t an geht, so rechnet die RetchSregterung anscheinend damit, bah der Reich-rat es ablehnen wird. Dann müßte eö vom Reichstag erneut, und zwar mit Zweidrittelmehrheit, an genommen werden. Eine solche kann aber von Sozialdemo kraten und Kommunisten nicht ausgebracht werden, und so beftehl die Möglichkeit. baß baS Gefrierfleisch, kontingent trotz de» heutigen Erfolges ber Linken nicht zur Wirttlchkett wirb. Wenn auch die Verhältnisse für da» Kabinett Brüning keineswegs als günstig anzusehen sind, so glaubt man bei den Regierungsparteien doch damit rechnen zu können, daß es gelingen werbe, zu einem Einvernehmen zwischen Re gierung und Sozialdemokraten zu gelangen und die (Gefahr einer Kabinettskrise zu vermeiden. Allerdings würde das ein ziemlich starkes Nachgebcnder Negierung gegen über den sozialdemokratischen Wünschen zur Voraussetzung haben. Berlin, 8. März. Die parlamentarische Lage, in der sich da» Kabinett Brüning befindet hat heute noch kein« Klärung erfahren. Die Verhandlungen mit den Sozialdemokraten, die sich jetzt, nachdem die Soztaldemo- kratie heute in zwei wichtigen Punkten der Agrarhtlfs- maßnahmen gemeinsam mit den Kommunisten die Regie rung in die Minderheit brachte, in ber Hauptsache auf den Weyr- und Sozialetat beziehen haben noch zu keinen Ergebnissen geführt. Reichskanzler Brüning hat heute -war längere Zeit mit Dr. Brettscheid verbandelt, aber «in Resultat ließ sich nicht erzielest. Vielmehr tat es durch- au» hen Anschein, al» ob die Besprechungen noch die nächsten Tag« in Anspruch nehmen würden. WaS den W « hr «tat augeht, ft fchetnen die Sozialdemokraten auf ihren lediglich aus Agitation»-künden vorgebrachten Antrag aus Streichung der Baurate für den Panzerkreuzer v verzichten und auch im Übrigen dem Wehretat beitreten zu wollen. Den Verzicht auf eine billige Agitation beim Wehretat wollen sich di« Sozialdemokraten aber dadurch reichlich teuer bc- zahleu lassen, daß bit 'Regierung bestimmten soztgldcmo- krattkcheu Wünschen, die auf steuerlichem und sozial- polrttschem Gebiet liege«, rvtspreche« soll. Nähere Angaben darüber, wie diese Wünsche im einzelnen aussehen, find heute allerdings weder von ber Regierung noch von der Sozialdemokratie gemacht worden. Ma« wirb aber nicht fehlgehen in der Annahme, daß e» den Sozialdemokraten in erster Linie darauf an, kommt, «ine Minderung der foztaleu Leistungen zu vermeide». Die Sozialdemokraten wollen vor ihren Anhängern und aegenttber ber kommunistischen Agitation erklären können, daß sie e» gewesen seien, die die Gefahr einer Verringerung ber zur Zeit bestehenden sozialen Leistungen abgewendet blltie«. Kür die Negierung icheinen sich aber aus dielen sozialdemokratischen Wünschen allerlei Schwierigkeiten zu ergeben. Eine reichlich sonderbar anmutenbe Lage bat sich daraus ergeben, dab, wie schon oben gesagt, die Sozialdemo kratie heute im Verein mit den Kommunisten di« Regierung bet den Abstimmungen Uber den ErnährungS' «tat zweimal in die Minderheit brachte. Das erstemal Das GrfrikrNcMkenIingcn» als siaastnis vroktmolSuug aoaarar AarUavr SvkrUtleltuag MiMcrvrMM Sldink beim RMskaml« vrüatng Met Nrllluna »er ltchsi »en Mnl»e zu Verls«, 8. März. Ministerpräsident Schleck Hai heute »em Reichskanzler diegesawteNotlageSachseu-i« eluer sehr ausführlichen Besprechung dargeleg» und hierbei betont, baß e» bringend notwendig fei, alsbald dem Lande di« Hilfe d«S Reichs zuteil «erden zu lasten. Hierbei find kuSbeftndere eingehend di« Lage der fächfiicheu Land, »fr 1 schaft und der durch die Wohlfahrtserwerbs, lofeuuuterftützungen verursachte Notstand der Ge, mein de» behanbelt worden. Anch hat Miniftervrästden« Schieck um Berücksichtig«»»« der Wünsche gebeten, die in der kür Freitag angeletzten Besprechung von den sächsischen Wirt, kchastSsührern unterbreite« «erden. Der Reichskanzler er, rannte au. daß in Sachten besondere verhiiltniste vorliege» m»b sicherte eine Prüsung zu. Am nächsten Donnerstag und Frritag finden Beratungen sächsischer Regierung»- und WtrtschastSvertretcr sowohl mit dem RetchSwirtschastSmtntstertum als auch mit dem Kanzler salbst statt. Die erste Beratung am Donnerstag beginnt nachmittags Nb Uhr im RetchSwtrtschastSmtnistertum. Zu diesen Beratungen werden der Finanz- und Wirtschaft«. Minister Dr. Hedrtch, Ministerialdirektor Dr. Klien vom sächsischen WtrtschastSmintstertum und Ministerialrat Dr. Florey vom gleichen Ministerium in Berlin eintrelfen. Außerdem werben die folgenden führenden Herren ber sächsischen Wirtschaft teilnehmen: Der Generaldirektor des Sachsenwerks Wittke, ber gleichzeitig Vorstand de» Ver- banbe» Sächsischer Industrieller ist. ferner VelchlägefabrikaNt Thümmel au» Döbeln, Admiral Rävmann von ber Firma Heine L So. «Leipzig». Kommerzienrat Nebel. Vor- sitzender der Handelskammer Plauen, ein bekannter Textil- Industrieller. Kommerzienrat Heyden iDreSben». ber die Interessen ber Shemie vertritt, ferner Kommerzienrat Bogel illhemniyi. Kommerzienrat Stöhr iveipzigi vom Verband Sächsischer Industrieller, sowie eine Anzahl anderer Herren. Im NeichSwirtschastSministcrium wird man am Donnerstag zunächst folgende Kragen besprechen». Erteilung von RrichSaufträgen gn die sächsische Wirt, schuft, die bereit» bekannt« Beschwerde der Zentral!« fiernug ber »ssentlicheu Gelber ty Berlin, «vburch die ' LäÄer die örtlichen Fluanzinstitute tu ihre« I WlrkuugSmögllchkelten beschränkt werden, Kina«, zierung einer RelchSaussuhrbürgschaft unter besonderer Berücksichtigung der sächsischen mittler«« und kleinere» Industrie« Ausgestaltung des Außenhandels, Nach» richtendienfte» und die Beteiligung sächsischer R«, gierungSvertreter an den Haudelsvertragsverhand» langen. An die Besprechungen im RetchSwirtschastSmtnisterium schließt sich bann am Freitag eine Besprechung beim Reichskanzler selbst an. Erneut wird Dr. Brüning Be richt über die katastrophale Verschlechterung ber Wirtschafts lage erstattet werden. In diesem Zusauunenhang wirb man auch auf die strukturellen Veränderungen ber ProbuktionS- basis etngehen und hierbei die Frachtenfrage anschnciden. Die sächsische Wirtschaft wird ferner Klage wegen ber Ueber- lastung der Industrie durch össentliche Abgabe» führen und dabet auch die Lohnsrage anschnetbem Reue Ge-senktmven tu Griechenland Athen, ». Mär», «ei dem Dorfe Bissig sProvinz Korinths ans dem Pelepounes bat sich urplötzlich die Erde in «ine« Umfang von - Quadratkilometern gesenkt. Durch die Srdsenkung entstand eine neu« Quelle, deren Master dem Gols von Korinth zusließt. DaS Dors K « utna in oer Näh« der Stadt Atghien, «in Ort mit NW Häusern, ist durch die Erbsenkung saft vollkommen zerstört. ES sind bisher 8 Tote, 8 Schwerverletzt« und zahlreich« Leichtverletzte zu beklagen. Weitere Srdseukungen um üü bis rvo Meter haben die Dörfer Olena, Gumer« und Levlochort nah« ber Stadt PyrgeS ebensall» aus dem BelevanneS »e, trossen. Die Einwohner, unter denen bei Eintritt der Katastrophe große Pautk ««Sbrach, kampiere» «nter freie« Himmel, Bergrutsch an ter Mosel Trier, 8. März. In dem bekannten Weinort Thör- ntsch an der Mosel ereignete sich heute ei» Bergrutsch, bet dem sich viele hundert Kubikmeter Boden loülöste» »nd lawinenartig in» Tal stürzte»!. Sie rissen Wetnstöcke und Mauer» mit sich. Der Schade» ist beträchtlich. , Su-etendeutschlandS Trauert«- Von Olhmar Kall in a-Karlsbad Mitglied des Prager Parlaments Am 4. März jährt sich zum zivölstenmal der Tag, an welchem die subetendeutsche Bevölkerung, vertrauend ans Recht und Gerechtigkeit, auf den Straßen und Plätzen ihrer Heimat ausmarschierte, um aller Welt kund zu tun, dab sie, pochend aus das Selbstbestiinmungsrecht ber Völker, den An schluß an bei» deutschen BolkSstaat, umfassend das geschlossene mitteleuropäische Sprachgebiet, fordere. Das subetendeutsche Gebiet war damals noch auf Grund ber allgemein geltenden völkerrechtlichen Bestimmungen «in Teil der Republik Deutschösterreich. Ueber alle Partetgegen- sätze und Partetschranken hinweg beseelte das subetendeutsche Volk nur etu Wille: die Sehnsucht nach dem groben deutschen Vaterland e. Dieses heiße Streben wurde nach außen hin verkörpert durch die beutschböhmtsche Landes regierung, an deren Spitze Dr. Lobgman und Seeltger standen. Der friedliche Ruf nach Freiheit, Recht und Ge rechtigkeit »vurde von den tschechischen Soldaten, die ijn Namen und im Auftrage der interalliierten Mächte di« sudetendeutschen Gebiete bis zur endgültigen Entscheidung durch di« Friedenskonferenz besetzt hielte», mit Tob und verderben bringenden Gewehrkugel« beantwortet. Statt FKthett — TobuubBerderbenikW Volksgenosse« mußten ihr Lebe»» lasten, «nd das Blut mehrerer hundert Volksgenossen färbte unseren deutschen Hetmatboben. Um so heißer aber schlugen unsere Herzen, um so in brünstiger klang der Schwur, dak wir alle, welcher Partei zugehörigkeit auch immer, dem Ideale treu bleiben wolle»», sür welche» die Fretheitsopser ihr Leben geben mußten. Die damaligen Machthaber sind zu Paris über die ge gebenen Versprechungen, unter Mißachtung des heiligst«» NaturrechteS der Völker, der Selbstbestimmung ihre» eigenen Schicksals, zur Tagesordnung htnweggeschrttten uqd habe»» 4ü Millionen Menschen allein in Mitteleuropa ber Knechtschaft fremdnationaler Staaten unterworfen. Schwer lastet seither die Faust der neuen Staatsgewalten auf den ihnen so ungerechterweise -«geteilten fremdnationalen Ge bieten. Unsägliches Elend, schwere materielle und geistige Not ist über diese Millionen Menschen heretngebrochen, deren einziger Trost es ist, dab auch sür sie einmal die Stunt« ber Freiheit schlagen werde. Noch versuchen die regierenden Staatsmänner unter Aufrechterhaltung einer Scheindemokratie, die sich aus die Spitzen der Bajonette stützt, diesen Gewaltzustand nicht nur zu erhalten, sondern al» die gerechteste Lösung der Ratio- nalttätenfrage in Europa htnzustcllen. Die Kriegs schuld l ll g e mußte dazu herhalten, Deutschland in Sklaven ketten zu legen. Aus dein demokratischen Rüstzeug holten sich diese merkwürdigen FriebenSschwärmer die Waffen, um nun- mehr, auf da» sogenannte MehrheitSprinzip pochend, die Unterdrückung von 40 Millionen Menschen als moralisch gerechtfertigt zu begründen, ja Ne gehen in ihrem Hohne so wett, die nur auf Entnationalisierung eingestellten Macht methoden al» den Ausfluß des HumanttätSidcalS hinzustellen. Brutale Machtmethoben, Lüge und Irreführung ber Oesfent- lichkeit sind die Grundlagen dieser eigenartigen NachkriegS- bemokratte, die zu einer Verelendung großer Menschenmasten geführt und in ihrer weiteren Folge «ine Wirtschaftskrise heräusgestthrt haben, die nach außen hin durch bas Zehn- Milltjueu-ArhettSlosenheer in Mitteleuropa allein gekenn zeichnet wirb. Das sind die wahren Früchte der Pariser MachtbtktatSpoltttkl Dteser über ganze Völker und be sonder- über da- deutsche Volk hcreingcbrochcnen Kata strophe kann nur erfolgreich begegnet werden, wenn alle wahren Friedensfreunde sich zusammenschließen und auf eine gerechte Revision der unhaltbaren Pariser Friebensbtktate hinarbeiten. Bet ber Lösung dieser Aufgabe fällt den 40 Millionen unterdrückter Menschen eine ganz besondere Nolle zu, da es vor allem von ihrer Haltung abhängen wirb, ob es den neuen Machthabern gelingt, ihr EntnationaltsierungSwerk zu vollbringen, oder ob sie ihrem Schwur vom Jahre ivfg Neuter L^terarkelie vmfieliau 8eite 9
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page