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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1931
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310925014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931092501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931092501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 37, Seite 8)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-09
- Tag1931-09-25
- Monat1931-09
- Jahr1931
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.09.1931
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Freitag, rs September «ri kN Drvck «. «eN»s! Lteplch « «elcheipl, Dresden. Postlcheck-aio. ISS» Dresden Nachdruck nur mit deutl.Ouellenangab« <Dre«dn. Nachr.) «uIMg. Unverlangt« echrtslflück« »erde» nicht «usbewahrt »r<cht«»ichrMi Nachrichten Dresden gernlprecher-eammediummer: »»»4» Nr» Itr Nochtgelprtch«! Ue.»00»L Gchristieltv», ». <nn>pt,eichLIt»IIeN«! »««d«».«. l, Marienlira»« »e/4» Gegrun-et s896 »e»»a«ge»ichr »ei »glich Pveimallger 8n-eU-»g »»»a«ch (einl^letNch « DrLgeelahn), durch »ostbe,ug ».«0 Mk. einichlleplch b« «g. «-ligeriihr tohne PastiusteUungtgebahr» bei 1m«l wbchentiichern verland. Einzelnummer 10 vir-, «»terhalb Sachten» >» Big. Anzeigen« prell«! Die «inlvaltige »0 «m breit» Zeile 5» »fg., stir auswckrl« 40 »I«., F-mittenanzeige» mrd «tellengeiuch« o»n« «abait » Vf,., »utechalb ,» vl», di« »0 mm breite Reklame,eile ,<x> Pf», «mbechal» b»0 vslertengebüdr ,0 vk» «ulwiieti^ «ustrLg, ,ege» voraulbezichiung Drohende Spaltung -er Sozialdemokratie „Sozialistische Arbeiterpartei" in Zwilkau und Breslau Berlin, 24. Sept. sEig. Drahtm.j Am Dienstag dieser Woche hatte sich bekanntlich der sozialdemokratische Partei. auSschuß mit den Sonberorgantsattonen innerhalb der Sozialdemokratie befaßt und unter anderem festgestellt, daß bte Mitarbeit an der Zeitschrift „Die Fackel" mit der Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie unvereinbar sei. Diese Zeitschrift war von den neun ReichSiagSabgeordneten Max Seydewttz, Dr. Kurt Rosenfeld, Heinrich Ströbel, Ziegler, Portune, OetttnghauS, Sie mßen, Gras und Kuhnt ins Leven gerufen worden. Diese neun Abgeordneten hatten sich bei der Abstimmung über den Panzerkreuzer auch von der übrigen Partei ge trennt. Wie nun das „V.T." erfährt, werben von diese« nenn Abgeordneten nur di« beide« Ab» geordneten Gras «nb Knhnt sich de« am Dienstag gefaßten Beschlüßen fügen, während die übrigen sieben Abgeordneten sich dem Partei- beschluß nicht unterwerfen wollen. Die „Fackel", die ihr Er. scheinen hätte einstellen müssen, wenn die sogenannte linke Opposition innerhalb der Sozialdemokratie sich dem Beschluß -es PartetanSschusseS angepaßt hätte, wird am Freitag in einer neuen Nummer den Standpunkt der sich wider- sehenden Abgeordneten und ihrer Mitarbeiter erläutern. Wie das „B. T." hört, wirb bereits -er Name einer neuen Partei biskutiert. Sie soll, falls «S zu ihrer Gründung kommt, den Namen „Sozialistische Arbeiter partei" tragen. Ihre Gründer rechnen damit, baß die Bezirk« Zwickau «nb BreSla« sich von der SPD. wenden «nb sich der neuen Partei ««schließen werbe«. Mit der Spaltung tritt ein schon lange währender Kamps in eine neue Etappe. Der Abg. Paul Levi, der sich 1V21 von der Kommuntsttschen Partei getrennt und zunächst den Unabhängigen angeschlossen hatte, mit denen er dann zur neugeeinigten SPD. überging, war der eigentliche Führer des schon lange nnzufrtedenen Flügels. Mit seinem Tobe trat in den Bestrebungen dieses Flügels zu- nächst eine gewiße Stockung ein. jedoch fand die Bewegung, die namentlich aus der Stellung der Sozialdemokratie gegenüber dem Kabinett imnier neue Nahrung fand, die Kraft, sich zu erhalten und sogar weiter zu entfalten. Auf dem Leipziger Parteitag entbrannte der Kampf zwischen den leitenden Organen der Partei und der Opposition mit großer Schärfe. Man wird darauf gespannt sein können, ob diese Sezession aus der SPD. eine neue Spaltung der Partei etnletten wird, oder ob es den Bemühungen des Parteivorstandes gelingen wird, eine solche Spaltung zu verhüten. SilMnr SMg tlir dm MklistmiMedantm Frankreich lehnt »inen SWümsswasfensüllstand ab Die Rede Massigst» ist in weiten Kreisen des Ab rüstungsausschusses als ein tödlicher Schlag gegen den ge samten AbrüstungSgedanken empfunden worben. Massigst hat in der schroffsten Form jeden RllstungSsttllstanb abgelchnt und hierbei, wie allgemein bemerkt wurde, die Durchführung der Abrüstung von der vorhergehenden Lösung der politischen Probleme abhängig gemacht. Massigst spielte in seiner Rebe auch auf den bekannten fran zösischen Vorschlag eines politischen Waffen still- stanbeS zwischen Deutschland und Frankreich an und rückte dabei den Gedanken der Erfüllung der polt- tischen Forderungen Frankreichs als Voraus- ketzung für die Abrüstung wieder in den Vordergrund. Die Rebe Massigst» muß daher als eine sehr ernste Belastung der kommenden Verhandlungen auf der Abrüstungskonferenz aufgefaßt werden. Franr-ftfch ttaltentfche Mvttenverstan-Iunven gescheitert? P«riS, 24. Sept. D«r Genser Sonderberichterftatter deS „Parts Midi" gla«bt am Donnerstag sepstellen z« kSnnen, daß di« i« letzter Z«,t g«sübrt«n französisch, italienisch«« Flottenvertzandlnngeu vollkommen g«, scheitert seien. Aussicht aus Annahme habe und schlug vor, einen Appell an alle Negierungen zu richten, bis zur Abrüstungskonferenz sich von jeder Erhöhung ihrer Rüstungen zu enthalten. Der Vertreter der kanadischen Regierung wies daraus hi«, daß, wenn nicht einmal ein« Einigung über den RttstungSstillstand z« erzielen sei, bann erst recht keine Einigung über di« allgemeine Herabsetzung der Rüstungen. Stn neuer ttaltentscher Vorschlag Der italienische General MariniS stellte einen neuen italienischen Vorschlag zur Verhandlung, nach dem bte Völkerbundsversammlung einen feierlichen Appell an alle diejenigen Mächte richtet, die die Grundsätze der Gerechtigkeit und des Friedens burchzuflihren bereit sind, um auf diese Weise eine öffentliche Meinung zu schassen, die auf die Abrüstungskonferenz in der Richtung praktischer Ergebnisse einwtrken könnte. Ferner sollen allen Regierungen folgende allgemeine Richtlinien eines RüstungSwassenstillstandeS durch den Rat übermittelt werben: Jede Regierung ver- pflichtet sich, die bereit» bewilligten Ausgaben für die Lanbrü st ungen bis zum Abschluß des Waffenstillstandes nicht zu erhöhen, ferner kein« neuen Schiffs bauten vorzunehmen und den Bau neuer Mtlttärslug- zeuge einzustellen. Der Nüstungswaffenstillstand soll für die Dauer eines Jahres, beginnend vom 1. November 1N81, ab geschlossen werden. Der Rat soll die Negierungen ersuchen, dem Generalsekretär des Völkerbundes bis zum 18. Oktober Mitteilung zu machen, ob sie entschloßen sind, den RttstungS- wasfenstillstand anzunehmen. Nach längerer Aussprache wurde beschloßen, «inen engeren NedakttonSauSschuß einzusetzen, dem kämt- liche europäischen Großmächte, bann bte Schweiz, ferner bte Vereinigten Staaten, Japan, Südafrika «nb Chile angc- hören, und der bis zur morgigen FreitagSsibung entweder einen einheitlichen Beschluß oder einen Mehr heit s - und MtnberhettSbertcht auSarbetten soll. Genf, 24. Sept. Der Vertreter Frankreichs im Abrüstungsausschuß des Völkerbundes, Masstglt, gab am Donnerstag den Standpunkt seiner Negierung zu dem italienischen Vorschlag auf sofortigen Abschluß eines NüstungSwafkensttllstandeS bis zum Ab schluß der Abrüstungskonferenz bekannt. Die französische Regierung lehnt diesen Vorschlag, wie allgemein erwartet wnrde, rundweg ab. Sie fordert, die Verhandlungen über diesen Vorschlag aus die kommend« Abrüstungskonferenz -« «»schiebe«. fUf Massigst führte zur Begründung seines Standpunktes aus, er wolle »war an die Ehrlichkeit und Objektivität des ita lienischen Vorschlages glauben, er müße sich aber fragen, ob dieser Vorschlag dem angestrebten Ziel entspreche und nütz- lich sei. ES müsse aufs allerschärfste abgelchnt werben, daß die jetzt in der ganzen Welt herrschende Nervosität auf den gegenwärtigen Stand der Rüstungen einiger Länder zurück- ,»führen sei. Diese Nervosität sei vielmehr auf Dinge zu- rückzuftthren, die die unmittelbaren politischen Inter essen der Völker berührten. Sie stünden in keinerlei Zu sammenhang mit einem Wettrüsten, das es heute überhaupt «icht geb«. Die angestrebte Erleichterung für die Haushalte würbe nicht eintrcten, da die MilitärhauShalte bereits bis Juni 1V82 fcstgelegt seien, und ferner ein Stillstand der Rüstungen in vielen Ländern zu einer Verschärfung der Arbeitslosigkeit führen würde, ist) Die fran- zösische Negierung habe in den Verhandlungen der letzten Zeit diejenigen politischen Probleme in den Vordergrund ge rückt, deren Lösung allein eine Entspannung der Atmo sphäre Herbciftthrcn könne. Der italienische Vorschlag sei keineswegs so eindeutig klar, wie er scheine. Der Vorschlag Lord Robert CeeilS, die Regierung«« auszusordern, bis zum 1. November dS. IS. zum Nassen» ftillstanbsvorschlag Stellung zu nehmen, sei praktisch ««» durchführbar. Massigst suchte bann den Beweis z« führen, baß ein Waffenstillstand zur Zeit sowohl auf dem Gebiete der Land- als auch der See- und Lustrüstungen nicht in Frage kommen könne. Auf dem Gebiete der Flotten rüstungen hingegen kämen die veralteten Flotten gegenüber den jungen Flotten in Nachteil, und dadurch würbe bas der zeitige Flottengletchgewtcht gestört werden. Massigst schlug bann vor, den Antrag der japanische« Regierung aus Ueberweisung des italienischen Vor» schlages an die Abrüstungskonferenz auzunehme«. Die Negierungen könnten noch vor Erössnung der Ab rüstungskonferenz ihren Standpunkt bekanntgcben, so daß die Abrüstungskonferenz mit der Aussprache über den WassenstiNstandSvorschlag eröffnet werden könnte. — Massigst betonte, man müße damit rechnen, baß bte Abrüstungs konferenz zu schweren und ausgedehnten Kämp fen führen würbe. ES sei daher von größter Bedeutung für die gesamte Atmosphäre der Abrüstungskonferenz, baß gleich zu Beginn der Gedanke eines allgemeinen RüstungS- wafsenstillftanbes erwogen würbe. Er ersuche bte Regier»«, gen, den Vorschlag der französischen Regierung eingehend zu prüfen. Die Vertreter der südslawischen und tschecho- slowakischen Negierung schloßen sich dem Stanbvunkt Frankreichs an und lehnten nachdrücklich den italienischen Vorschlag ab. Der schwedische Außenminister wies darauf hin, baß der italienische Vorschlag tu keiner Weis« mehr Kries in Feenost Während die europäischen Völker im Ringen mit dem wirtschaftlichen Chaos schon buchstäblich zum Teil um da» nackte Leben kämpfen, hat sich der alte Streit der ostasiattschen Völker, Japan und China, um die chinesische Außenprovinz, die Mandschurei, schon so verschärft, baß selbst außerhalb -eS ratlosen Völkerbundes zur Zett niemand sagen kann, wie der drohende Brand eines blutigen Krieges im Fernen Osten noch rechtzeitig eingedämmt werden soll. Es fing zunächst ziemlich harmlos an. Wegen eines unbedeutenden Zwischenfalles besetzten die Japaner Tsingtau. Das haben sie im Verlaus des letzten Jahrzehnts schon wiederholt getan, die Stadt aber auf angelsächsischen Druck immer wieder geräumt. So achtete in dem sorgenbelasteten Europa zunächst niemand auf den kleinen, beinahe alltäg lichen Zwischenfall. Aber diesmal führten die Japaner mehr im Schilde, als eine untergeordnete Strasexpcdition. Die Japaner marschierten unaufhaltsam weiter, und sie nähern sich bereits dem an einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt gelegenen CH ar bin. In dem Augenblick, wo Charbin von ihnen beseht wird, wird ein gefährlicher Kriegszustand unvermeidlich sein. Denn damit berühren die Japaner die russische Interessensphäre und machen sich außer China auch Rußland zum Feind. Das Wort Interessensphäre kennzeichnet die besonderen Verhältnisse in der Mandschurei. Politisch gehört das Land China, aber der Norden steht unter dem wirtschaftlichen Einfluß Rußlands und der Süden unter dem Japans. Jeder der drei Staaten glaubt Besitz- rechte auf di« große chinesische Außenprovinz mit gutem Recht geltend machen zu können. Besonders Japan und China, beide in ihrem Kernland übervölkert, sehen in der außerordentlich dünnbevölkerten Mandschurei das Land der Zukunft, ein fruchtbares Siedlungsgebiet, das zudem dank seiner reichen aber noch ungehobenen Bodenschätze aller Art einer bedeutenden industriellen Zukunft entgegengeführt werben könnte. Man versteht den großen Anreiz, den das Land auf Japan und Rußland auSttbt, vor allem aus das erstere, das, seitdem es seine Stellung im russisch-japanischen Krieg gefestigt hat, planmäßig von seiner koreanischen Kolonie auf dem Festland bas Land vom Süden her wirt- schaftlich durchdrungen hat. ES hat in die Sttdmandschuret bereits 2 Milliarden Ben gesteckt und seine wirtschaft liche und militärische Stellung durch den Bau der süd- mandschurischen Eisenbahn und die an ihrem Weg entstandenen industriellen Unternehmungen befestigt. Trotz dem war bte Stidmandschuret unbestreitbar seit je, wenig stens formell, «in Teil des Reiche» der Mitte. Aber China hatte sich durch seine inneren Wirren und den noch vor einem Jahrzehnt fast menschenleeren Raum kaum gekümmert. Als die Japaner die Stidmandschuret wirtschaftlich aufzuschlteßen begannen, setzte gleichzeitig eine wahre Völkerwanderung von Millionen chinesischer Einwanderer ein. Während die Japaner Fabriken und Schienenwege anlcgten, besiedelte der äußerst genügsame, zähe chinesische Bauer das ganze Land. Heute leben dort rund 25 Millionen Chinesen und nur 2MM0 Japaner. Die Mandschurei ist damit nicht nur formell, sondern auch bevölkerungspolitisch chinesisch gewor ben. Aber das Land könnte noch ungezählte Millionen er- nähren. Kein Wunder, daß Japan angesichts des Zustroms chinesischer Einwanderer bestrebt war, feinen Einfluß für alle Zetten zn sichern. Auf friedlichem Wege schien das aber unmöglich, Chinas wachsende BolkSkraft mußte schließlich baS Rennen machen. Nur durch die tatsächliche poli tische Besitzergreifung konnte der stillen Ueberslu- tung der Mandschurei durch die chinesischen Bauern Einhalt getan werben. Gründe dafür ließen sich finden. Ein Streitpunkt war schon seit vielen Jahren gegeben. Die Chinesen hatten dem wirtschaftlichen Erobererdrang der Ja- paner nicht untätig »«gesehen, sondern als Gegen gewicht gegen die sübmanbschurtsche Bahn eine Konkurrenzetsenbahn gebaut, die dem ja panischen Unternehmen empfindlichen Abbruch tat. Die Ja paner behaupten nun, die chinesifche Konkurrenzbahn ver- stoße gegen irgendwelche längst vermoderte Abmachungen von einst, und rechtfertigen damit ihren Vormarsch, durch den nach den Worten des chinesischen Vertreters beim Völ kerbund, Sze, bereits ein Gebiet besetzt wurde. baS größer ist, als das britische Jnselreich, einschließlich Irlands. Selbst wenn Japan seine Truppen wieder zurückzlehen sollte, so ist so gut wie sicher, baß von der Japans Monopolstellung be- stz VI ver G Ki-aktkakfet Selle 8
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