Die Einführung der Reformation im Vogtlande unter besonderer Berück sichtigung der Ephorie Oelsnitz. Von Pfarrer Goldammer in Posseck. I. Vorgeschichte. Das Vogtland, welches seit dem 12. Jahrhundert in den erblichen Besitz der Reichsvögte gekommen war, von denen es ja auch seinen Namen erhalten, umfasste früher nicht nur das heutige sächsische Vogtland, sondern auch Hof mit dem Regnitzlande und die Gegenden von Gera, Weida, Greiz. Doch schon Mitte des 14. Jahrhunderts gelang es den Wettinern, den damaligen Markgrafen von Meissen und Landgrafen von Thüringen, mit Hilfe Kaiser Karls IV., welcher über den Vogt von Plauen zu Greiz die Achts erklärung ausgesprochen hatte und sie im sogenannten vogt ländischen Krieg durchfuhren liess, einen Teil des Vogtlandes an sich zu reissen, nämlich die Ämter Auma, Triptis und Ziegenrück, während sie im Jahre 1357 durch Tausch mit dem Vogte Heinrich dem Langen von Plauen, welcher in Vogtsberg wohnte, in den Besitz der Schlösser und Güter von Mühldorf, Lieben, Hirschberg, Wiedersberg, Adorf, Neuenkirchen, Pausa kamen. Strittiger Besitz blieb noch Oelsnitz, Vogtsberg und Mühltroff. Bald darauf erhielten sie auch Schöneck, Weida, Mylau, Lengenfeld und Reichen bach, welche 1422 der Kaiser Siegismund dem Markgrafen Friedrich dem Streitbaren verpfändet hatte. 1459 mussten sie jedoch zu Eger die böhmische Lehnshoheit über ihre Gebietsteile im Vogtlande anerkennen. Die Irrungen be züglich der Besitzungen Oelsnitz, Vogtsberg, Mühltroff blieben