i KTmstgeschichtliche Notizen ans dem Vaticanischen Archiv. In der Hoffnung, einige Angaben über die älteren Male reien in der Sixtinischen Kapelle des vaticanischen Palastes zu finden, durchsuchte der Unterzeichnete denjenigen Theil des päpstlichen Geheim-Archivs im Vatican, in welchem nach den Mittheilungen und Auszügen G. Amati’s (Archivio storico ita- liano, Tom. III. parte I. 1866: „Notizie di alcuni manoscritti dell’ Archivio secreto vaticano“) bezügliche Documente zu ver- muthen waren, nämlich die Bände: „Diversorum de camera“, „Introitus et exitus“, „Brevium“, und einzelne isolirte Bände verschiedenen Inhalts. Die Nachforschungen umfassten die angeführten Rubriken von Sixtus IV. bis Leo X. und ausser- dem die älteren Rechnungsbücher des Archivio Camerale, wel ches so gut wie ungeordnet sich im Hospital St. Michele be findet, leider mit sehr ungenügendem Erfolg, denn nicht nur fehlte alle und jede Notiz über die Sixtina, sondern überhaupt war nur von untergeordneten, meist kunsthandwerklichen Ar beiten Nachweis in den Acten zu finden. Dieser Umstand er klärt sich einestheils aus der Eigenthümlicheit der päpstlichen Ausgaben-Verwaltung, insofern für die künstlerischen Unter nehmungen gewisse Einkünfte den päpstlichen Bankiers „mer- chatoribus Romanam curiam sequentibus“ zur Verrechnung und Auszahlung zugewiesen wurden, worüber in den Acten des Cardinal-Camerlengo und des Tesoriere Generale nur die sum marische Notiz vorliegt; — anderntheils macht er begreiflich, weshalb von den zahlreichen italienischen Kunstforschern noch so gut als Nichts aus dem päpstlichen Archiv publicirt worden ist, denn wenn auch schwer zugänglich, war dasselbe doch nie hermetisch verschlossen und Bottari hat daraus u. a. das be kannte Breve Julius II. über Miclielangelo’s Flucht (s. u.) genommen. — Aus den durchgesehenen ca. 80 starken Folio bänden habe ich ca. 300 Zahlungen, Briefe, Anweisungen und sonstige Notizen ausgezogen, von denen aber der allergrösste Theil untergeordnete Kunsthandwerksarbeiten: Reparaturen