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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 221.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.14-221.1889
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188902218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18890221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18890221
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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VH. Chirurgie, Augen- und Ohrenheilkunde. 71 "Während des weiteren Verlaufes stellte sich am 8. Tage nach der Operation eine hauptsächlich links sich entwickelnde Parametritis ein, welche die Heilung ver zögerte ; am 25. März verliess Pat. das Spital. Blutuntersuchungen (die 1. eine Stunde), nach der Operation vorgenommen und während längerer Zeit fort gesetzt , ergaben die Menge weisser Blutkörperchen ca. 7fach vermehrt im Vergleich mit normalem Blute. [Ge nauere Angaben über Zeit und Ausdehnung dieser Unter suchung fehlen.] Weder an der Schilddrüse, noch an den der Untersuchung zugänglichen Lymphdrüsen liess sich eine Hyperplasie nachweisen. Eine Tabelle über 19 Exstirpationen der Milz, welche vom Februar 1882 bisDecember 1887 aus geführt wurden und welche sich an die von Fr an - zolini in seiner Arbeit aufgeführten 28 Fälle von Milzexstirpation anschliesst (Deila estirpazione della milza all’uomo. Torino 1882), ist der Arbeit beigegeben. H. M o h r (Mailand). 147. Ein FaU von glücklicher Milzexstir pation; von Prof. Kocher in Bern. (Corr.-Bl. f. Schweiz. Aerzte XVIII. 21. 1888.) Die 51jähr., früher gesunde, namentlich niemals syphilitische oder malariakranke Frau bemerkte vor 4 bis 5 Jahren eine Härte auf der linken Seite vor dem Rippen bogen. Langsame Zunahme der Geschwulst, Abmage rung der Pat. u. s. w. Stat. praes. vom 12. Juni 1888: Starke Abmagerung. Multiple vergrössorte Lymphdrüsen in den Leisten gegenden. Im linken Schilddrüsenlappen ein kirsch- grosser, derber Knoten. Abdomen sehr stark aufgetrieben, besonders links, und sehr gespannt. Starke ektatische Venen. Obere Lebergrenze am oberen Rande der G. Rippe, die untere 2 Finger breit unter dem Rippenbogen. Bei der Palpation fühlte man den freien Leberrand etwas unterhalb der Perkussionsgrenze. Die ganze linke Bauchgegend war von einer grossen, gleichmässig derben, sehr wenig be weglichen Geschwulst eingenommen, die sich nach rechts gegen die rechte Beckenhälfte fast bis zur Mamillarlinie erstreckte, in der Mittellinie die Symphyse erreichte und 4 Finger breit oberhalb über den Nabel hinüberging. Ge schwulstrand scharf, deutlich zu palpiren, zeigte ober und unterhalb des Nabels je eine tiefe Incision. Urin gering eiweisshaltig. Blut sah ziemlich flüssig aus. Die rothen Blut körperchen von normaler Form. Weisse Blutkörperchen muht melkbar vermehrt: 1:426—552. Hämoglobin gehalt 102°/o- Operation am 30. Juni. 25 cm langer Schnitt in der Mittellinie, dem später noch in Nabelhöhe ein Querschnitt durch den linken Rectus abdom. hinzugefügt wurde. Sehr erschwerte Enucleation der Milz wegen llächen- hafter Verwachsungen, Blutungen u. s. w. Doppelnaht der Bauchwunde, Verband. Die exstirjnrte Milx hatte ungefähr die Form einer normalen Milz, nur war auf der concaven Seite von oben nach unten ein mannesarmdicker, vorspringender Vulst bis zum unteren Viertel herunter zu sehen. Am Rande und an der concaven Seite zahlreiche Einschnitte. Ge wicht 3530 g. Länge 33.5, Breite 19.5, Dicke 11.0 cm. Grösster Querumfaug 47, grösste Peripherie 86, grösster Längsumfang 76 cm. Die mikroskopische Untersuchung ergab im Wesentlichen eine Hyperplasie des Müzgewebes. Die Pat. wurde am 15. August 1888 entlassen. Leber stark vergrössert. Parallel dem linken Rippen bogen fühlte man einen scharfen Rand, wie von einer MUz. Verschiedentlich leichte Drüsenschwellungen. Blut stark m ikrocytenhaltig; rothe Blutkörperchen verringert, weisse vermehrt: Weisse : rothen = 1:138—140. K. möchte trotz des negativen Ausfalls der liistologischen Untersuchung den Milztumor als malignes Lymphom, bez. Lymphosarkom, an sprechen. Die Gründe für diese Annahme findet er in dem Vorhandensein zahlreicher kleinerer und grösserer regionärer Metastasen und in der nicht zurückgehenden Leberschwellung. P. Wagner (Leipzig). 148. Ueber einen FaU von operativ geheil tem Milzabscess nebst Bemerkungen ; von Dr. C. Lauenstein. (Deutsche med. Wchnschr. XIII. 51. 1887.) Bei der grossen Seltenheit von operativ be handelten Milzabscessen verdient diese Mittheilung gewiss Beachtung. Am 17. Sept. kam ein 23jähr. Kesselschmied in das Seemannskrankenhaus zu Hamburg, der bereits 14 Tage wegen Abdominaltyphus behandelt worden war. Es fand sich ausser einer erheblich vergrösserten und schmerzhaften Milz auf der linken Seite geringes pleu- ritisehes Reiben und Stillstand des linken Zwerchfelles. Die Temperatur war erhöht. Puls klein, 96. 3 Tage später trat heftiger Schüttelfrost mit nachfolgendem C'ollaps ein und die Milzschwellung hatte sich sehr be deutend vergrössert; sie betrug 35cm Länge: 18cm Breite. Eine in der Mitte des 8. Intercostalraumes vorge nommene Probepunktion lieferte jauchigen Eiter. Die Kanüle blieb stecken und sofort wurde nach Resektion eines Stückes der 9. Rippe mit dem Thermokauter der Abscess breit eröffnet. Hierbei zeigte sich, wie ver- muthet, die Pleura verklebt, aber ganz gegen Erwartung keine Verwachsung zwischenMilz undPeritonaeum. Die eröffnete Höhle hatte Gänseeigrösse. Tamponade mit Jodoformgaze. Heilung ohne erhebliche Störungen. Eine Untersuchung des Eiters ergab über die Aetio- logie der Affektion keinen Aufschluss. Typhusbacillen Hessen sich nicht nachweisen. Am wahrscheinfichsten scheint L., dass es sich um einen im Verlauf des Ileo- typhus entstandenen Abscess gehandelt habe. In den an die Mittheilung der Krankenge schichte sich anschliessenden Bemerkungen weist L. darauf hin, auf welche Punkte sich die Diagnose eines Milzabscesses namentlich stützen könne. Abgesehen von dem Nachweis einer vorausge gangenen Infektionskrankheit, ferner von Fieber und Schüttelfrösten glaubt er auf folgende 3 Punkte Werth legen zu sollen: 1) Vergrösserung der Milz dämpfung, namentlich bei so schneller Entwickelung wie im mitgetlieilten Falle. 2) Spontane Schmerz empfindungen. 3) Um die Milz bestehende ent zündliche Erscheinungen (basale Pleuritis und Zwerchfellstillstand). Die Therapie wird in Analogie der Behandlung der Leberabscesse in der ein- oder zweizeitigen Er öffnung bestehen müssen. Im vorliegenden Falle, wo gegen Erwarten eine Verklebung zwischen Milz und Peritonaeum aus geblieben war, macht L. für den günstigen Verlauf besonders verantwortlich: 1) die pleuritische Ver wachsung ; 2) den Stillstand des Zwerchfelles; 3) die der Eröffnung des Abscesses vorausgehende Ent leerung durch die Punktion und die dadurch er reichte Herabsetzung der Spannung; 4) das Stecken lassen der Kanüle. Plessing (Lübeck).
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