vornehmlich zu danken, wenn es gelungen ist, innerhalb eines scheinbar langen, aber verhältnißmäßig eher kurzen Zeitraumes ein Material zu bewältigen, wie es kaum einem der früheren Landtage vorgelegen hat. Die Ergebnisse Ih rer Berathungen sind denn auch umfassend ausgefallen, so wohl in Bezug auf äußeren Umfang, als in Bezug auf inneren Gehalt. Ich überlasse es dem Landtagsabschiede, sie sämmtlich aufzuzählen und will dabei nicht unbemerkt lassen, daß, wenn infolge eines außerordentlichen Um standes der Landtagsabschied diesmal nicht sämmtliche stän dische Schriften zu sofortiger Erledigung bringen kann und zwar infolge gewissenhafter Beobachtung der verfassungs mäßigen Form, gleichwohl diese Erledigung in dem für die Scandeversammlung befriedigenden Sinne als sichergestellt betrachtet werden kann. Meine hochgeehrtesten Herren, die Zeit, in welcher dieser Landtag sich versammelte, war eine bewegtere, als jene, in welcher seine Borgänger zusammen traten. Es hat diese Zeit der Ansprüche, der Forderungen viele in ihrem Gefolge. Sie alle zurückweisen, wäre Ver blendung, wäre Vermessenheit; sie alle befriedigen, Kurzsicht und Schwäche. Ich glaube, Regierung und Kammern dürfen das Zeugniß in Anspruch nehmen, auf diesem Land tage die goldene Mittelstraße innegehalten zu haben und beiden Jrrthümern gleich fern geblieben zu sein. Die Er regtheit eben dieser Zeit brachte es mit sich, daß auf diesem Landtage die Freiheit der Rede zuweilen in rückhaltloserer, ja vielleicht zuweilen in schonungsloserer Form hervortreten mußte, als früher. Ich beklage dies nicht, habe dies nie beklagt. Es ist der Regierung mancher Heller Einblick ge ¬ wahrt worden und auf der andern Sekte bin ich überzeugt, daß man in den Kammern und im Lande bei der Beur- theilung der Handlungen der Regierung dahin gelangt ist, mehr und mehr zu unterscheiden zwischen dem, was Wahr heit ist, und dem, was auf vorgefaßter oder irregeleiteter Meinung beruht und so verschieden auch heute noch, wie im Laufe des Landtages, die politischen Ansichten und An schauungen sich gestalten mögen, glaube ich nicht irre zu gehen, wenn ich meine, wir können heute mit einem herz lichen Händedruck scheiden. Präsident Haberkorn: Der Herr Secretär wird das über die Sitzung aufgenommene Protokoll verlesen. (Geschieht.) Wird das eben vorgelesene Protokoll genehmigt? — Einstimmig Za. So ersuche ich die Herren Abgg. Däweritz und Gölte, dasselbe mit mir zu vollziehen. (Geschieht.) Meine höchstgeehrten Herren! Erheben wir uns nun zu dem letzten Acte, dem Ruse, in welchen freudig daS ganze sächsische Volk einstimmen möge: „Hoch lebe Seine Majestät der König! die Verfassung und das Vaterland! Hoch! (Die Abgeordneten stimmen lebhaft in den dreimaligen Hochruf ein!) Die letzte Sitzung ist aufgehoben. (Schluß der Sitzung 1 Uhr 35 Minuten.) Redakteur H. Meinhold, Secrekär im König!. Ministerium des Innern. — Druck von B. G. Teubner in Dresden. Letzte Absendung zur Post: am 2ü. August 1861. Li. K. (S. UhKMMmr.Z