Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer

Eisenbühnen bewilligt -werden, während andere Länder 25, 26 und Wehr Millionen aüfMnden. Ans genannten Sei-! den führt man alles Mögliche NN, inan ruft "uns Muth und Vertrauen in gesperrten Lettern zu, Man ruft uns die Missliche Bewährung unserer sächsischen Armee im letzten KriegsjNhre — die uns Allen bekannt uNd auf die wir stolz sind — ins Gedächtnis; zurück, Uw M beweisen, daß in keinem anderen Staate schleunige Vermehrung der Eisenbahn dringender ist, als in Sachsen, — um endlich M dem Schlüsse zu kommen: wir sollten Nicht ins Extrem fallen, wir sollten keine oder sehr wenig Bahnen ans Staatsmitteln hauen. — Der Abg. FahnaUdr sagt: man brauche 20 Millionen nicht zu bewilligen, weil dadurch auf acht Jahre hinaus Bestimmung für unser Eisenbahn wesen getroffen werde, und dies sei ein zu langer Zeit raum ; ich glaube, wenn wir der Zukunft gar nicht vor greifen wollen, dann ist es an der Zeit, auch gär Nichts « zu bewilligen; denn der Landtag tritt bekanntlich in fünf Vierteljahren wieder zusammen und während dieses Zeit raums wird did Staatsregierung mit -den fetzt in Angriff genommenen Bahnen hinlänglich zu thNN -hüben. Wir dürfen also für die lausiger Bahnen ebenso wenig 'Etwas bewilligen; denn es ist auch ein VvrgreifeN der Zukunft, vvrt vier Bahnen jetzt zü genehmigen. Fer-Ner sagt er: Vie PridriMsbesiimmung'Ln sollen sallen igelüfsdu werden. Meine iAeVrest! 'Sie Haben selbst MW MiNisteriische ge hört, daß es der Negierung darüw Hu thun ist, die Ver antwortlichkeit der Kammer mit zu überlassen, und ich halte es auch für unsere Pflicht, hierüber unsere Ansichten der Regierung mitzuthcilen, damit sie nicht, wie früher schon gesagt worden ist, von allerlei Pdtentdn bestürmt werde, die Jahr aus Jahr ein die Staatsregierung darum etUgehen, ihre Bahn zunächst iN Angriff zu nehmen. Wenn bid Deputation und die diesseitige Kammer gewollt hüt, daß gleich 'eine größere SuMMe hier bewilligt werde, sp haben wir dadurch aussprechen wollen, düß Wielen St'ädten und Landcstheilen Gewißheit gegeben werden soll, daß sie einmal eine Bahn bekommen, und daß sie somit aus der Ungewißheit herausgerissen werden, ob ihre'Geiverb- thätigkeit, die von Erbauung von Bahnen abhängig ist, noch fortblühcn kann oder nicht. Man hat z. B. bei Lim- bach gesagt: die Industrie habe dort gar keine Fesseln, die Fabrikanten konnten und würden fortgehen -vön LiMbach, wenn cs keine Eisenbahn bekäme. Meine -Herren! Gerade iN Litsibach ist die größte Fessel der Arbeiter; wenn der Fabrikant an einem anderen Orte billigere Arbeiter be kommen würde, sv würde er sich dort -nicht 'halten lassen. Das ist eben der Grund, warum man den aNvereN Städten und den Fabrikanten sagenwollte: ihr sollt iNden nächsten Jähren mit Bahnbauten berücksichtigt werden; -erhaltet nur euteJUdustrie so lange noch an Lew -Orte, dank wird rUch'von StaätSwegen Wölfen werden -und ihr werdet zücht weitere Dpser -zu bringen ''haben. 'Aus dieseiüGrüu- den werde ich auch an den von uns aufgestellten Bähu- profecten und der Priorität bezüglich ihrer Erbauung fest halten und ersuche Sie, das Gleiche zu thun. Vicepräsident Oehmichen: Nur zwei Worte zur Entgegnung! Der geehrte Herr Abg. Fahnauer meinte: ich hätte die Albertsbahn mit der jetzigen in Bezug auf den Bau verglichen. Da dürfte er wohl insofern im Jrr- thume sein, als ich nur meinte, daß dem Staate mit der Albertsbahn jetzt das passirt, daß er sie jetzt theurer er kauft, als er sie seiner Zeit kaufen konnte, und ebenso könnte es ihm auch mit dieser Bahn begegnen. — Dem Herrn Abg. May will ich entgegnen, daß von einer,ge reizten Stimmung meinerseits nicht die Rede ist; aber meinen Standpunkt entschieden darzulegen und -von vorn herein zu bezeichnen, hielt ich für dringende Nothwendig- keit. Es muß der Deputation im höchsten Grade erwünscht sein, von der Kammer zu hören, ob sie denselben entschie denen Standpunkt eittNimmt, welchen die Mitglieder der Deputation einnehmen, und gewissermaßen zu dem ihrigen macht; denn dann erst werven wir iw Stande sein, Wit Erfolg, und zw'är Wit gutem Erfolg bei dem Vereinigungs verfahren votzUgeheN. Abg. Seiler: Ich wollte blos wem Abg. Fahnauer beruhigen in Bezug auf das Präjudiz-, welches, wie er awflühvtr, devBLschbuh wer -vorigen Kammer für uns haben müßte. Es wurde nämlich beschlossen, die königl. Staats regierung zu veranlassen, daß dieselbe die Linie einer süd- lausitzer Bahn erörtern sollte. Es hat der Herr Referent von Erdmannsdorff in der Ersten Kammer bei der da maligen Verhandlung über diesen Antrag gesagt: „Wenn also Vie Deputation .geglaubt hätte, daß durch den hier vorgeschlagemn Antrag irgendwie der nächste Landtag schon präjudicirt wäre, so würde sie ganz gewiß demselben entgegengetreten sein. Es liegt darin' ein Präjudiz für den zukünftigen Beschluß durchaus nicht/' Voll einem Präjudiz kann keinesfalls die Rede sein, -Noch davon, daß der betreffenden Gegend eine Anwartschaft ge geben woid eN sei. Präsident Haberkörn: Begehrt noch Jemand das Wort zur allgemeinen Debatte«? (Die Abtzg. Fahnauer, Vr. Stütze! und Mammen bitten ums Wort.) Abg. .Fahnauer i Abg. Fa-Hnaner: Dem-letzten Redner muß ich'doch eNtgeg-eNhülten, daß ich-das Wort „P/äjUdiz", so vidl'ich WM)-ditinNe-re, nicht.'gebraucht hatze, sondern ich hcib'e'WUr gesagt'- „berechtigt", Und Ms tst wohl-ttoch etwüs Anderes, als dd's Wort „Präjudiz." Meint -HeMtt ! Der HW Abg. IMMUN hat «Mr VersüMLlws -zu MtMwen ver sucht-; -Mer die Widerlegung liegt 'wähl in feinem Wyrten