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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1911/12,4
- Erscheinungsdatum
- 1912
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1911/12,2.K.,4
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028369Z0
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028369Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028369Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1911/12
- Titel
- 82. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1912-05-06
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftMitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im ...
- BandBand 1911/12,4 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- Protokoll80. Sitzung 2853
- Protokoll81. Sitzung 2881
- Protokoll82. Sitzung 2891
- Protokoll83. Sitzung 2985
- Protokoll84. Sitzung 3065
- Protokoll85. Sitzung 3117
- Protokoll86. Sitzung 3139
- Protokoll87. Sitzung 3173
- Protokoll88. Sitzung 3207
- Protokoll89. Sitzung 3287
- Protokoll90. Sitzung 3297
- Protokoll91. Sitzung 3419
- Protokoll92. Sitzung 3505
- Protokoll93. Sitzung 3619
- Protokoll94. Sitzung 3649
- Protokoll95. Sitzung 3699
- BandBand 1911/12,4 -
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gilt von den kleinen Städten. Unsere Beamten und Geschäftsleute und unsere Arbeiter haben lediglich am Sonntag Gelegenheit, sich einmal mit ihrer Fa milie hinaus zu begeben in Gottes freie Natur. Aber dieser Genuß wird ihnen außerordentlich beschnitten durch den gesteigerten Automobilverkehr. Vor allen Dingen werden aber auch die Anlieger an den Straßen dadurch geschädigt. Ich erinnere hier nur an die Gastwirtschaften. Heutzutage setzt sich doch' kein Mensch mehr in den Garten einer Restau ration, die an einer Automobilstraße liegt, und die Wohnungen in den Grundstücken, die an solchen Straßen liegen, sind im Preise außerordentlich ge fallen. Ich empfehle Ihnen, meine Herren, doch einmal einen Spaziergang durch die Lößnitz zu unter nehmen. Man findet an der Hauptstraße durch die Lößnitz und Kötzschenbroda, daß da fast ein Grund stück um das andere zu verkaufen ist, weil diese Grund stücke so außerordentlich unter der Staubbelästigung zu leiden haben. Angesichts solcher Zustände möchte man die wohl berechtigte Frage auswerfen: Kann man unsere Landstraßen als Tummel plätze für die exzentrischen Passionen der Automobilbesitzer ansehen, besonders der rück sichtslosen Automobilbesitzer? Sollen wir Landwirte (Z) dulden, daß unsere Fluren, Wiesen und Felder eine Ablagerungsstätte sür den furchtbaren Staub geworden sind, den der gestiegene Automobilverkehr in der trockenen Jahreszeit verursacht? Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf Hinweisen, daß schon unser Vieh die Aufnahme von Heu -verweigert, das in der Nähe von Automobilstraßen liegt. Auch der Getreide- und Rübenbau leidet sehr darunter. Es würde mir nicht schwer fallen, an der Hand von stati stischem Material nachzuweisen, daß auch die Erträg nisse der Getreidefelder an solchen Straßen sehr zurück gehen. Es ist klar, daß zur Blütezeit durch den sich ent wickelnden Staub die Befruchtung des Getreides sehr gehindert wird. Ebenso ist es beim Obst. Heute macht kaum ein Handwerksbursche den Versuch, einen Apfel oder eine Pflaume zur Erfrischung vom Baume zu nehmen, weil sie meterdick mit Staub über zogen sind. — Der Herr Kollege Claus findet die Sache lächerlich, aber, Herr Claus, ich möchte Ihnen sagen: Sie hätten erst vorige Woche Gelegenheit gehabt, der Bevölkerung zu zeigen, wie man anständig Auto fährt. Da sind Sie in 43 Minuten von Freiberg hierher ge saust, während Sie sonst als großer Freund besonders der kleinen Landwirte erscheinen wollen. Aber dort scheint es Ihnen besonderen Spaß gemacht zu haben. daß ein Bauer nach dem anderen vor den Staub (0) Wolken Ihres Automobils in den Straßengraben flüchtete. Wenn wir nun die Belästigung durch den über mäßigen Automobilverkehr bekämpfen, so halte ich es für meine Pflicht, darauf hinzuweifen, daß wir nicht die geringste Veranlassung haben, unserer Re gierung den Vorwurf zu machen, daß sie etwa nicht genügend dagegen vorgegangen wäre. Die Regierungs erklärung in dem Berichte über die Petition Klein schirmabeweist uns zur Genüge, daß unsere Regierung fortgesetzt bemüht ist, die Staubplage zu bekämpfen und auch unsere Straßen zu verbessern. Sie ist mit Recht der Meinung, daß lediglich durch Ein führung von Kleinpflaster der Staubplage mit Erfolg zu begegnen ist. Aber wenn ich dem auch ganz ent schieden zustimme, so möchte ich doch die Frage stellen, ob es nicht möglich ist, auch anderes Pflaster zu verwenden. Den Herren von der Regierung wird es bekannt fein, daß sich gerade der Meißner Granit stein wegen seiner eigenartigen Struktur nicht zu Klein pflastersteinen eignet. Selbstverständlich müssen auch die höheren Kosten für das andere Pflaster dabei mit berücksichtigt werden. Wenn nun die Sprengung der Straßen, wie es im Berichte heißt, Sache der Gemeinden sein soll, so M möchte ich dem doch etwas entgegentreten. Ich halte das auch für eine Rechtsfrage. Ich möchte bezweifeln, ob die Gemeinden das Recht haben, die Straßen in ihrem Bereiche zu sprengen. Es können sich auch einmal Unfälle ereignen, und wenn Entschädigung verlangt wird, so würde es sehr zweifelhaft sein, ob die Ge meinde berechtigt ist, die Straßen usw. zu besprengen. Bor allem aber halte ich es für ein dringendes Be dürfnis, daß die Regierung die Gemeinden nach Möglichkeit unterstützt und daß wir versuchen, die Aut-omobilbesitzer zur Verbesserung unserer Stra ßen heranzuziehen. Man muß hierbei natürlich unterscheiden zwischen Berufs-und Spovtautomobilen. In dieser Beziehung würden wir durchaus nicht die ersten sein. Bereits das benachbarte Sachsen-Koburg- Gotha ist hier vorgegangen. Ich darf mir vielleicht mit Genehmigung des Herrn Präsidenten gestatten, einige kurze Bemerkungen vorzulssen, die kürzlich in den „Leipziger Neuesten Nachrichten" über die Ver hältnisse in Koburg-Gotha enthalten waren. Es heißt dort, nachdem auf die Belästigung durch den Staub hingewiesen worden ist: „Die Verwaltung ist in und bei den am meisten von dem Kraftwagenverkehr besuchten Ortschaften
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