bringt sie die endlosen Massen der fast 10 cm breiten, leuchtend blauen Blumen hervor. Diese billigste Kübelverwendung wird sich auch überall auf Bahnhöfen, Schulhöfen, an geeigneten Straßenplätzen, in Industrie-Nachbarschaft verbreiten. Aus ein paar Angelruten kann man ausreichende Rankgerüste bauen. Von Holzkübeln sind am haltbarsten die aus Akazienholz verfertigten. Man kann ihnen leicht eine ansprechende Form geben. Für das Hantieren mit den Kübeln ist die Anbringung von Griffen wichtig, was übrigens dem ästhetischen Eindruck durch aus zugute kommt. Für die Schonung und Erhaltung von Holzkübeln haben Sockel aus Schmiedeeisen, aus Steinplatten oder aus Holzplatten besondere Bedeutung. Es darf hier daran erinnert werden, daß die Kübel wesentlich zur Belebung beengter Gartenräume nahe am Hause beitragen können. Von vielen Kübelpflanzen, also von Hortensien, Fuchsien, Myrten, Agapanthus und Oleander geht eine Wirkung aus, die den Garten in südlichere, wärmere Länder zu rücken scheint. Gut geeignet für Kübel sind auch neue Edelsorten dauerblühender Sträucher in verbesserten Farben'. Bei der Auswahl der Hortensien für Kübel ist zu bedenken, daß es ganz harte und halbharte Sorten gibt. Die vollharten blühen alljährlich, wobei noch die langwäh rende Schönheit des Verblühens dieses wundersamen Strauches ihrem Werte zu gerechnet werden muß. Die halbharten müssen nach schwerstem Frost erst wieder neue Triebe aufbauen, die erst im nächsten Jahr wieder blühfähig sind. Neue Chan cen der Wirkung und Schätzung eröffnen sich den Kübelpflanzen auch in der Ver wendung für Hinterhöfe, die wir ja noch jahrzehntelang gärtnerisch und seelsorgisch ernst nehmen und betreuen müssen. Auch Dachgärten können Kübelpflanzen sogar Schatten bringen, wie dieser sonst nicht so leicht erreichbar ist! Steintröge und Flachkübel Neuerlich ist man Möglichkeiten nachgegangen, mit Kleinpflanzen auch solche Stel len zu besetzen, an denen man sonst keinen rechten Platz für sie hatte und an denen sie dem Auge besonders nahe sind. Aus dem großen Reich der Kleinstauden, auch der kleinen Gräser- und Farnstauden, kommen hauptsächlich die kleinsten und die äußerst genügsamen in Betracht, die tatsächlich auf die Dauer ganz vom Stein und von der Luft zu leben vermögen. Mit etwas Erde sind sie natürlich noch glücklicher! Das Gelingen solcher Bepflanzung hängt oft sehr von der Auswahl ganz besonderer „Hungerfakire" unter diesen kleinen Lebensgestalten ab. So sahen wir jahraus, jahrein Karpatenglockenblumen und Athamanta-Pflanzen aus erdelosem Felsen blühen. In einer Ziegelmauerfuge wuchs 17 Jahre lang, reich von April bis Oktober blühend, der gelbe Lerchensporn. — Es gibt Tabellen all dieser kleinen und größe ren „Helden". Neben der gärtnerischen Bewältigung und Ausschöpfung solcher immerhin gewal tigen Lebensfülle bleibt auch hier die ebenso große Vielartigkeit der feinsten künst lerischen Aufgaben. Die Fülle der Kleinsiedlungen in allen Ländern rückt uns das große Lebensfeld der Pflanzenpflege in Gefäßen heute näher als je zuvor.