1 Rostock-Lütten Klein, Helsinkier Straße 90: Hausgemeinschaftsraum im Vorbau 2 Angebot der Architekten: ein Wäschetrocken raum Eine beliebte Frage der Geschichtsleh rer an ihre Schüler ist die nach Ursache und Anlaß für bestimmte Ereignisse.So, wie historische Ereignisse haben auch Hausgemeinschaftsräume und gestal tete Freiflächen ihre Vorgeschichte: In einer Diskussionsrunde, an der der Lei ter der Forschungs- und Entwicklungs gruppe der Sektion III an der Hoch schule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein, Professor Rudolf Horn, teilnahm, standen das Wohnungsbauprogramm und all jene Probleme, die sich aus dem Tempo in dustrieller Wohnungsproduktion und aus dem gleichzeitigen Entstehen gan zer Wohngebiete und Städte ergeben, zur Debatte. Probleme, denen sich Pro fessor Horn mit seinen Studenten prak tisch stellte; ein Angebot der Formge staltung wurde vom Präsidium des Nationalrates der Nationalen Front der DDR aufgegriffen. Wenn sich kritische Stimmen bisher darauf konzentrierten, gegen Monoto nie in Neubaugebieten reichere und differenziertere Gestaltung vorzuschla gen, ist zugleich nach dem möglichen Anteil der Bürger an dieser Gestaltung zu fragen. Nicht ästhetisches Arrangie ren und Dekorieren auf der Freifläche und an Gebäuden heben Monotonie* auf, sondern Angebote für aktive Be tätigungen der Bürger außerhalb der berühmten vier Wände. In dieser Rich tung ging der Vorschlag der Formge stalter aus Halle. Der Nationalrat be griff sich für das Angebot der Form gestaltung als ein Organ, „die vielfäl tige Koordinierung von Initiativen her beizuführen" (Herbert Eichhorn). Konkret besteht das Ziel darin, Bürger verstärkt in die Gestaltung von Ruhezonen, Spielplätzen und Haus gemeinschaftsräumen ei nzu beziehen. Als Experimentierfeld wurde das Haus Helsinkier Straße 90 in Rostock-Lütten m w a 5