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Form + Zweck
- Bandzählung
- 13.1981,6
- Erscheinungsdatum
- 1981
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Form und Zweck 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id416501729-198100609
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id416501729-19810060
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-416501729-19810060
- Sammlungen
- Zeitgenössische Kunst
- Form und Zweck - Fachzeitschrift für Industrielle Formgestaltung in der DDR
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Für gestalterische Wahrhaftigkeit
- Untertitel
- Maß und Gegenstand
- Autor
- Oehlke, Horst
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Der Nutzer als Finalist
- Untertitel
- Maß und Gegenstand
- Autor
- Horn, Rudolf
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftForm + Zweck
- BandBand 13.1981,6 -
- DeckelDeckel -
- ArtikelInhaltsangaben russisch, englisch, französich, Impressum -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- ArtikelDesign ’81 – Helsinki 2
- Artikel„Konfrontation mit Design“ … 3
- ArtikelAuszeichnung 3
- ArtikelDesignpreis DDR 1981 3
- ArtikelGrundlegungen: Lothar Kühne „Gegenstand und Raum“ 4
- ArtikelGUTES DESIGN DDR 81 5
- ArtikelDesign und differenzierte ästhetische Bedürfnisse 6
- ArtikelZur Einheit ästhetischer und soziologischer Analysen des Design 8
- ArtikelMaß und Gegenstand 10
- ArtikelHegel und die Zweckmäßigkeit 11
- ArtikelLobenswerthe Produkte 14
- ArtikelMaterialübungen 16
- ArtikelIm Zeichen der Muße 19
- ArtikelMöbelhaftes 22
- ArtikelDas Café und seine Symbole 26
- ArtikelFunktion gegen Repräsentation 29
- ArtikelNeuheit aus Verdruß? 32
- ArtikelDas Ästhetische stimulieren 34
- ArtikelInszenierung statt Gebrauch 37
- ArtikelFür gestalterische Wahrhaftigkeit 41
- ArtikelDer Nutzer als Finalist 43
- ArtikelDie sachliche Auffassung 45
- ArtikelKonstruktives Spielen -
- DeckelDeckel -
- BandBand 13.1981,6 -
- Titel
- Form + Zweck
- Autor
- Links
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Varianten oder Typen? Der Nutzer als Finalist Produkterscheinung mit der technischen Struktur, überhaupt der physischen Exi stenz und den generativen Bedingun gen des Produkts. Das betrifft den fak- tibilitären und ästhetischen Aspekt.) Zweckidentität (Bezüglich der Übereinstimmung des Produkts mit seinen zentrierenden Funktionen im Sinne der bestmöglichen Erfüllung angemessener und notwen diger Forderungen unter utilitärem, ökologischem, ökonomischem, sozialem, kommunikativem und operationalem Aspekt.) Gebrauchsidentität (Bezüglich der Identifikation der Pro duzenten und Nutzer des Produkts mit diesem als Ausdruck der Übereinstim mung desselben mit ihren ästhetischen und utilitären Erwartungen und ihrem sozialen und kulturellen Verhalten, in dem das Produkt als Ausdruck des ei genen Strebens und Wesens akzep tiert wird.) Auf diesen Ebenen ist folglich auch Produktidentität zu analysieren. Fragt man nach der Identität eines Industrieprodukts, dann zielt das auf die Stimmigkeit des Produkts mit der konkreten Lebensweise seiner Produ zenten und Nutzer, seiner gesellschaft lichen und gegenständlich-räumlichen Umgebung. Die Lebensweise einer Ge sellschaft spiegelt sich jedoch nicht di rekt im Produkt wider, Produkte er möglichen aber bestimmte Lebenswei sen oder behindern sie. Nicht so sehr die sichtbare Erscheinung der Produk te, sondern ihre Gebrauchsweise ist gesellschaftsabhängig. Ausschlagge bend für die Produktkultur und ihre gesellschaftliche Identität ist letztend lich nicht nur der Grad der bewußten gestalterischen Aktivitäten in der Ge sellschaft, sondern auch der Grad der kulturellen Bildung und Entwicklung verbindlicher Werte und Normen. Pro duktidentität kann durch industrielle Gestaltung nur potentiell im Produkt angelegt werden, sie erweist sich im Aneignungsprozeß und muß vom Nut zer des Produkts realisiert werden. Gestalterische Wahrheit, gestalterischer Fortschritt und Produktidentität sind Kriterien, die den gesellschaftlichen Wert jeder konkreten Gestaltung be stimmen. Sie sind keine Abstrakta oder Pflichtübung einer designkonzeptionel len Verklärung konkreter Gestaltungs arbeit, sondern Prämissen, die zu ver antwortungsvollen und gesellschaftsre levanten gestalterischen Haltungen führen, zu gestalterischer Wahrhaftig keit. Horst Oehlke Nutzer und Produzenten befinden sich in einem Konflikt, wenn es um die Wohnung geht: Der Nutzer will mög lichst unverwechselbar seine Vorstel lungen vom Wohnen verwirklichen, der Produzent hingegen durch Vereinfa chung der Sortimente und durch mög lichst große Stückzahlen ein rationelles Fertigen sichern. Der eigentliche Kon flikt entsteht jedoch nicht aus der Not wendigkeit, massenhaft zu produzieren, sondern daraus, daß Industrie und Handel überwiegend dem Prinzip eines in Herstellung und Vertrieb unverän derlich finalisierten Produktes folgen, das einem festen Nutzungsmuster ver pflichtet ist, wie die „Schrankwand", die „Polstergarnitur", das „komplette Service". Die Produktion invarianter Finalpro dukte verteidigen Produzenten und Handel wortreich, ihre Argumente re duzieren sich darauf, daß Produktion und Vertrieb den geringsten Aufwand erfordern, wenn unveränderlich fest gelegte Verkaufseinheiten produziert, disponiert, angeboten und verkauft werden können. Das verbillige das Er zeugnis im Interesse des Käufers, ma che es für ihn überschaubar und damit erst richtig benutzbar. Unbestritten an derartiger Argumentation ist, daß sich der Kaufvorgang für den Handel ver einfacht, daß das Risiko der Ein- und Verkäufer reduziert wird. Doch drük- ken solche Praktiken auch Mangel an Vertrauen in die Kreativität der Nutzer aus, es wird unterschätzt, daß „der Prozeß befriedigenden Konsumierens nicht etwa abgeschlossen ist — auch wenn die wertmäßige Realisierung der Ware gegen Geld vollzogen wurde —, sondern die individuelle Konsumtion damit beginnt, und daß sich erst im Gebrauch von Konsumgütern über län gere Zeit stabile emotionale Erlebnisse, positive wie auch negative, einstellen''.* Die Argumente für solches Vorgehen sind scheinbar schwer anfechtbar. Tatsächlich ist die Vernachlässigung differenzierter Bedürfnisse zugunsten unveränderlich vorgedachter Durch schnittsqualitäten in letzter Konse quenz unökonomisch. Sie führt zu Er zeugnissen, deren Gebrauchswert die Erfordernisse bestimmter Nutzergrup pen übersteigt, während andere nicht erreicht werden. So wird ein Verdruß installiert, der den Käufer zu immer neuem Kaufen veranlaßt. Die angebo tenen Erzeugnisse sind durchweg in Funktion und Erscheinung sehr ähnlich, Gleichförmigkeit stellt sich ein. Das be grenzt die Laufzeit der Erzeugnisse, re duziert die Seriengröße, verursacht übertriebenen Modellwechsel, der mit kostspieligen Umstellungen der Pro duktion verbunden ist. Die Bemühun gen, durch kosmetische Aktivitäten die Produkte attraktiv zu halten und von einander unterscheidbar zu machen, er höht lediglich die Produktionskosten und beschleunigt den moralischen Ver schleiß. Der Grundmangel, zu weit ge triebene Finalisierung, zu weit getrie bene funktionelle und visuell-ästheti sche Invariabilität, wird damit nicht be seitigt. Es ist eine untaugliche Sorti mentsstrategie, diesen Widerspruch da durch lösen zu wollen, daß in großen Industriebetrieben mehrere, visuell von einander unterscheidbare Erzeugnisse hergestellt werden, um das Gesamt sortiment zu differenzieren. Bei glei chem Produktionsvolumen ist ein brei tes Sortiment an Typen und Arten immer durch geringe Serienhöhe ge kennzeichnet. Rationell und bedarfsge recht wird die Produktion eines Indu striebetriebes nicht durch viele Typen in jeweils einer unveränderlichen Va riante, sondern durch einen Typ in vie len Varianten. Typenreduktion ist, be zogen auf einen Produktionsbetrieb, ein wirksames Prinzip hoher Fertigungs effektivität. Typenvielfalt kann wirt schaftlich nur zwischen den Betrieben verwirklicht werden. Typenreduktion, auf den Nutzer bezogen, schränkt nicht die Nutzungsvielfalt ein, sie kann viel mehr seinen Entscheidungsspielraum erweitern, wenn variantengerechte Tei le eines in seinen allgemeinen Funk- tions- und Formkonturen vorbestimm ten Typs bedürfnisspezifische Varian tenbildung im Gebrauchen ermöglicht. Denn die eigentliche Finalisierung des spezifischen Gebrauchs- und Gestalt wertes erfolgt in der Sphäre der indi viduellen Konsumtion, der Nutzung. Die Vorbestimmung von Form und Funktion eines Industrieproduktes soll te deshalb so gering wie möglich sein. Das leisten formneutrale Teile von Er zeugnissystemen, sie stellen nicht nur optimale Voraussetzungen für die Nut zung dar, sondern sie ermöglichen auch rationelle Großserienproduktion. 43
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