Das Industrieprodukt im Foto: Glas Ergebnisse des 10. Fotowettbewerbs ausgeschrieben von form+zweck Bericht der Jury Es ist soweit — die Jury konnte ihre Unentschiedenheit über winden und vergab erstmals seit mehreren Jahren wieder Preise. Nicht einstimmig, die Meinungen waren geteilt. Glas ist Gegenstand der Anschauung seit je, seine Durch sichtigkeit reizte zur Abbildung. Glas erfordert eine Subli mierung fotografischen Arbeitens sowohl im Technisch- Handwerklichen als auch in der thematischen Bewältigung - Innen und Außen, Transparenz und Durchdringung, Ma terialität und Immaterialität sind dem fotografischen Er kunden von Wirklichkeiten wahlverwandt: Die Besonder heit des diesjährigen Wettbewerbes lag weniger in der Entdeckung von Unbekanntem, Neuartigem, Spektakulä rem. Was die Einsendungen kennzeichnete, war das gleich berechtigte Nebeneinanderstehen verschiedenartiger Sicht weisen - eine Verschiedenartigkeit, die nur schwer zu vergleichen war und für die die Jury einen einheitlichen Maßstab sich erstreiten mußte. Es fielen auf: die Beiläufig keit, mit der Glas den Alltag begleitet, die Inszenierungs potenzen, die im Material Glas liegen, die soziale und kulturelle Interpretierbarkeit der Transparenz des Glases, sein Einsatz als Gestaltungsmittel in Architektur und De sign sowie seine Form als Träger von Kultur. Durchgesetzt haben sich Sichtweisen, die Glas in sozialen und kulturellen Bezugsfeldern aufspürten. Auf der Strecke blieben jene Fotografien, die Glas als einen Gegenstand aufnahmen, der in unserem Leben gebraucht, verbraucht und deshalb gestaltet wurde.