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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 190.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.14-190.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188101901
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18810190
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18810190
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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32 IV. Pathologie, Therapie u. medicinische Klinik. durch eine Vorlagerung der epidermidalen Horn schicht, durch ein Verwachsen derselben. In jedem Coraedo lassen sich nach U. 2 Formen von Pigmentanhäufungen nachweisen: erstens ein diffuses Pigment, welches den Hornzellen eigen, am dunkelsten in den Zellelementen des Kopfes ist, von da ab nach der Tiefe zu an Intensitiit stetig ab nimmt, und nach U. als eine Altersveritnderung der Zellen anfzufassen ist; zweitens ein körniges Pig ment , welches am meisten in den obersten Theilen des Comedokernes und nach Einwirkung von Kali lauge auch zwischen den Ilornzellen des Mantels in seinen obersten Partien zu constatiren ist. Wahrend das diffuse Pigment unter der Einwirkung von Al kalien schwindet, werden die körnigen Pigment massen , unter welchen sich schwarze, braune und blaue unterscheiden lassen, von ihnen nicht ange griffen ; dagegen werden durch Einwirkung con- centrirter Mineralsäuren , namentlich durch Kochen mit Königswasser die braunen und blauen Pigment körner gänzlich, die schwarzen zum allergrössten Theile zerstört, so dass U. hieraus den Schluss zieht, dass die letzteren in ihrer liberwiegenden Mehrzahl nicht aus Kohlenpartikelchen bestehen, und dass es sich hierbei überhaupt nicht um Schmutztheile han deln könne, die von aussen her in die Talgdrüse eingedrungen seien. Während es U. nicht möglich war, die eigentliche Natur der schwarzen u. braunen Körner festzustellen, ist er auf Grund chemischer Reaktionen zu der Ucberzeugung gelangt, dass die blauen mit dem Ultramarin identisch oder nahe ver wandt seien, jedenfalls aber gleichwie jene vom Or ganismus selber gebildet würden. Bei der Behandlung der Comedonen hat U. eine Salbe aus Bolus alb. 4, Glycerin 3 und Essig 2 wirksam gefunden, da sie durch ihren Säuregehalt das Pigment löst und schon nach wenigen Tagen ein leichteres Ausdrücken des Comedo ermöglicht. Prof. W. Krause zu Göttingen „über Ultra marin in den Talgdrüsen“ (Med. Centr.-Bl. XVI. 47.1880) bestätigt den Befund von Unna. Er weist jedoch darauf hin, dass die von Letzterem angenom mene Entstehung des Ultramarin (Natronthonerde silicat mit Natriumpolysulfid) oder einer homologen Verbindung, in welcher die dem menschlichen Kör per fehlende Thonerde durch einen anderen Stoff ersetzt werde, in den Talgdrüsen schon deshalb unmöglich sei, weil zur Erzeugung des künstlichen Ultramarin ungefähr 1000° Wärme erforderlich sind. Da dieser Stoff aber in grossen Mengen zum Bläuen der an sich gelblichen Leinwandwäsche ge braucht wird, und sich als ein in Wasser unlöslicher Körper in Form blauer Körnchen zwischen die Lein wandfasern lagert, so gelangt er von hier aus wie die Leinenfasern selber in die Talgfollikel und findet sich naturgemäss neben ihnen auch in den Come- donenpfröpfen vor. In einer 2. Mittheihmg (a. a. 0. 50) hält Unna seine Angaben dem von Krause gemachten Ein- wande gegenüber aufrecht. 2) Acne disseminata. E. Sesemann hat bei der Behandlung der Acne disseminata (Petersb. med. Wchnschr. Nr. 21. p. 205. 1879) durch eine Combination der von II e b r a, E11 i n g e r und A u s p i t z empfohlenen Methoden gute Resultate erzielt. Nachdem er alle sichtbaren Comedonen entfernt und die Pusteln und Knoten theils mit dem Schablüffel, theils mit dem Messer oder dem von Auspitz angegebenen Stachel geöffnet hat, lässt er das Gesicht 2mal täglich mit Schmierseife abreiben und unmittelbar darauf mit Läppchen bedecken, die dick mit Salbe (Cetaceum 1 und Fett 2) bestrichen sind. Später lässt er die festen Akneknoten Abends mit der (bekannten Zeissl'- schen) Schwefelpaste (Lact, sulf., Kali carbon., Gly cerin und Spiritus ana) bestreichen, die Morgens wie der abgewaschen, beim Eintreten einer Entzündung aber wieder durch den Salbenverband ersetzt wird. Ist das Gesicht vollkommen glatt geworden u. jede entzündliche Reaktion geschwunden, so werden noch für längere Zeit Abreibungen, Morgens mit Seife, Abends mit Sand und Seife vorgenommen, die bei eintretenden Entzündungen bis zur Beseitigung der letzteren wieder durch die Fettsalbe zu ersetzen sind. G. B ehrend (Beitrag zur Pathogenese und Be handlung der Acne disseminata und der Sycosis; Deutsche med. Wchnschr. 1881 Nr. 20) vertritt die Ansicht, dass entgegen der Anschauung der Wiener Schule sowohl die Acne disseminata als die Sycosis zuweilen aus inneren Ursachen entstehen können u. daher zu einer erfolgreichen Behandlung derselben die rein lokale Therapie nicht immer genügt. Gleich wohl ist eine ausgiebige Lokalbehandlung zur mög lichst frühzeitigen Zerstörung der in der Entwicke- luug begriffenen Efflorescenzen in allen Fällen er forderlich, weil jeder Knoten schon durch seine blosse Existenz eine Veranlassung zur Entwickelung neuer Knoten abgiebt. Denn mag derselbe ans einer äusseren oder inneren Veranlassung entstanden sein, so führt er stets eine Verdrängung des Nach bargewebes herbei, die sich dort am meisten geltend machen muss, wo das Gewebe am dichtesten ist. Daher muss die Verdrängung des Gewebes durch einen Akneknoten in dem fast homogenen Gewebe der Pars papillaris des Corinm sich auf eine grössere Strecke hin geltend machen, als in dem weitläufigeren Gewebe der Pars reticularis oder gar in dem locke ren, weitmaschigen Gewebe des subcutanen Biude- gewebsnetzes. Hieraus folgt, dass die in den ober sten Schichten der Cutis befindlichen Ausführungs gänge der benachbarten Follikel am meisten com- primirt werden und die Entleerung des Inhaltes der letztem schon frühzeitig behindert ist. Dass aber auch der Blutabfluss aus dem periglandulären Gefässnetz, da die Venen desselben von der Oberfläche der Ilaut nach der Tiefe verlaufen, gehindert wird und zu der Reteution des Drttseninhaltes eine Transsudation hin zutritt, also zwei Grundbedingungen für die Ent stehung neuer Akneknoten geliefert werden.
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