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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 190.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.14-190.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188101901
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18810190
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18810190
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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22 III. Hygieine, Diätetik, Pharmakologie u. Toxikologie. nachweisbare Mengen von Eiweiss, das erst am 19. wieder verschwunden war. Nicht alle Jodpräparate l ) verhalten sich in dieser Beziehung gleich, besonders scheinen die Salze, z. B. das Jodkalium, nie Albuminurie hervorzurufen. G11 b 1 e r nimmt deshalb auch an, dass das von der Ilaut resorbirto Jod durch die Alkalien des Blutes in Jodnatrium umgewandelt werde, und Badin er klärt die relative Häufigkeit der Albuminurie bei Kindern dadurch, dass bei diesen plötzlich grosse Mengen von freiem Jod in den Kreislauf gelangen, wäh rend bei den Erwachsenen sämmtliches Jod in Folge der langsamem Resorption in Jodnatrium übergeführt werde, eine Annahme, welche nach Vf. Viel für sich hat. Für die Therapie würde daraus folgen, dass bei Intoxikationen mit Jod innerlich Natriumsalze zu verabfolgen und die überpinselten Hautflächen gründlich mit Kochsalz- oder Sodalösungen zu rei nigen sind. Im Anschlüsse führt Vf. noch einige Beobach tungen an, die für diese Frage nicht ohne Bedeutung erscheinen. Zunächst ist der von Lassar (Vir- chow’s Arcli. LXXII. p. 132) mitgetheilte Sektions befund bei einem Manne zu erwähnen, welcher wegen Krätze Imal über den ganzen Körper mit Petroleum eingerieben worden war, eine Woche später Oedem der Füsse, dann Ascites und Anasarka bekommen hatte und nach 4 Mon. an hochgradiger Ilydrämie gestorben war. Der Urin war stark eiweisshaltig gewesen, hatte hyaline und „granulirte“ Cylinder enthalten und bei der Autopsie fand sich eine „spu- reuweise“ Verfettung der Harnkanälchen-Epithelieu. Sodann theilt Unna (a. a. 0. LXXIV. p. 424) mehrere Fälle mit, in welchen Albuminurie nach Einreibungen mit Siyrax (1 Styr. : 10 01. rapae, 1 Spirit.) auftrat. Von 124 Krätzkranken, welche am Abend damit eingeriebeu wurden, zeigten 5 be reits am nächsten Morgen und 4 nach der 2., resp. 3. Einreibung eine mehr oder minder starke Albu minurie, die nach 24—36 Std. wieder verschwand. Der Urin ergab beim Eindampfen einen Rückstand, welcher, mit Salzsäure erwärmt, einen deutlichen Geruch nach Nitrobenzol entwickelte. In einer spätem Arbeit hat Lassar (a. a. 0. LXXVII. p. 157) in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Hautresorption und Albuminurie nachgewie sen, dass sich bei den mit Petroleum eingepinselten Versuchsthieren 3 Phasen unterscheiden lassen. An fänglich passiren die harzigen und balsamischen Stoffe die Nieren, ohne die Epithelien anzugreifen, sodann werden letztere durchlässig für gewisse Ei weissstoffe und schlitsslich selbst für dascoagulirbare Albumen. Mikroskopisch liess sich eine „schollig körnige Degeneration“ der Epithelien nachweisen, die sich später theils einzeln, tlieils im Zusammen- *) Von einigen Seiten ist sogar behauptet worden, die Albuminurie entstehe nicht durch Resorption des Jod, sondern der Entzündungsprodukte, welche sich in Folge des veränderten Stoffwechsels in der Haut bilden. hange losstiessen. Diese Erklärung stimmt auch mit den klinischen Beobachtungen überein, da Vf. mehrfach, wie z. B. bei der M. R., die abgestossenen Epithelien vor, resp. mit Eintritt der Albuminurie im Harn nachweisen konnte. Der Wiederersatz der Epithelien scheint ziemlich schnell vor sich zu gehen, jedoch kommt es auch zuweilen (vgl. den Fall der B.) zur theilweisen Verödung der Harnkanälchen, resp. zu interstitiellen Entzündungen. Hervorzuheben ist nach, dass nach den Untersuchungen von Lassar alle flüssigen Oele überaus schnell, und zwar an scheinend von den Hautdrüsen aus resorbirt werden, dass jedoch nur die „indifferenten“ Oele die Nieren- epithelien intakt lassen, während alle verharzenden Oele dieselben mehr oder minder angreifen. Es ist diess deshalb bemerkenswerth, weil einzelne der letztem, z. B. das Leinöl, noch vielfach ausgedehnte Verwendung finden. Für die Praxis ergiebt sich aus den angeführten Beobachtungen, dass man beim äusserlichen Ge brauche der Jodtinktur, der balsamischen Mittel und verharzenden Oele eine gewisse Vorsicht beobachten muss, weil dadurch viel häufiger akute Nierenentzün dungen erzeugt werden, als man bis jetzt annahm. (Winter.) 174. Ueber Vergiftung durch Morcheln (Stockmorchel, Lorchel, Helvella esculenta); von Dr. Eugen Bostroem, Assist, am pathol. Insti tut zu Erlangen (Sitz.-Ber. d. physik.-med. Societät in Erlangen 12.p. 108.1880) u. Dr. Aug. Maurer, prakt. Arzt zu Erlangen (Bayr. ärztl. Intell.-Bl. XXVIII. 1 u. 2. 1881.) Nach Genuss der Morchel (Helvella esculenta) sind bereits einige Vergiftungsfälle beobachtet wor den. Man hat eine solche sporadisch auftretende toxische Wirkung derselben durch verschiedene, auch kosmisch-tellurische Einflüsse zu erklären gesucht, und ist endlich dazu gekommen, eine Gruppe, unter dem Namen Helvella suspecta, als giftige, von den gutartigen , essbaren Morcheln abzutrennen. Allein die Unterscheidungsmerkmale (bläuliche Stiele der Ilelv. suspect. u. s. w.) sind so wenig charakteristisch, dass man wohl füglich annehmen darf, dieselben seien rein künstliche, ganz abgesehen davon, dass die folgenden Untersuchungen den Beweis liefern, dass die frische Morchel, ohne bestimmte Vorsichts maassregeln zubereitet, giftig, wenigstens dem thier. Körper unzuträglich, wirken kann. Am 1. Mai 1879 hatte Vf. Gelegenheit, die Leichen von 2 Kindern aus der Praxis der Herren Hr. Müller in Baiersdorf und Dr. Maurer in Erlangen zu seciren, die angeblich durch den Genuss von Morcheln plötzlich schwer erkrankt und nach kurzer Zeit gestorben waren. Die Morcheln stammten von einem Platz, an welchem der Vater seit Jahren um diese Zeit Morcheln gesammelt hat, die sich auch in diesem Jahre durch gar nichts von den frühem unterschieden haben sollen. Am Abend des 27. März wurde eine Partie der nach Versicherung der Mutter sorgfältig ausgewaschenen Mor cheln in einer Pfanne mit Schmalz zubereitet und die
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