Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst. 25 stolz geblähten Segeln und mit Sehiffswänden. die von Zieraten ; aber auch auf Gotik. Das Rankenoruament um den Rand des strotzten. Mächtige Kriegsschiffe balancierten mit hochgehobenem. Pokals und dev burgartige Aufbau des Deckels erinnert jedoch Buge über einer zierlichen Welle, und Sklaven hantierten in den ; mehr an Spätgotik. Der weitbauchige Pokal läuft seitlich in vier Stockwerken des Hinterdecks mit trotzigen Katapulten (Schleuder-1 Hähne aus. aus denen verschiedener Wein abgezapft werden maschinell). Das 16. Jahrhundert wollte dem Tafelaufsätze einen konnte. Mit feinem Geschmack ist der Deckel so wuchtig und bestimmten praktischen Zweck geben, und machte mehr ein' in die Höhe strebend gehalten. Hin niederer Deckel würde von Fig. 2. Rokokobeeher. Fig. 3. Miin/.euljeeker. Trinkgetäss aus ihm. Die im Reichtum schwelgende Zeit liebte ja über alles die Freuden der Tafel und eines guten Trunkes, und angesichts des weinspendenden Trinkschiffes oder Riesen pokals gingen die Gesichter der Gäste gar behaglich in die Breite. ln unserer Abbildung Fig. 1 bringen wir einen derartigen praktischen Tafelaufsatz im Bilde. Derselbe ist im Gesehmacke des J 7. Jahrhunderts gehalten: die schräg laufenden Buckel des Untersatzes und der gewundene Fuss deuten auf üppiges Barock. Fig. 4. Flfeiilieiiikrug. der grossen l ntersatzschale in seiner Wirkung total ''erdrückt werden. Bein plastischer Schmuck gibt ein historisch und malerisch interessantes Bild einer spätmitlelalterliehon Befestigung. Man mag hierin auch eine leingedachte Beziehung zum Weine sehen. Der Wein gibt Kraft. Und wuchtig stehen die AI brecht Dürerschen Rundtürme da. unbesiegbar. Frei und leicht erheben sich aus den Weingeistern die kühnen Flüge der Gedanken. Fnd so ragt aus dem Felsgestein keck und gebieterisch die starke Burg, ein Schutz und Bollwerk gegen Angriff und Niedertracht.