Gebrauchsgraphik

■ REKLAME SCHAU 1929'BEI 1IIC.-8 SEPT. L Messe-Veranstaltungen in Erfüllung eines wirtschaftlichen Bedürfnisses, das wir, gestützt auf den Willen und die Mitarbeit der maß geblichen für die Beschickung und den Besuch der Schau in Frage kommenden Organisationen zu erfüllen trachten. Wir haben es mit Genug tuung begrüßt, daß sich nach der Reichs- Reklame-Messe 1925 die für die Veranstaltung einer großen Reklameschau in Frage kommen den Organisationen im Reichsverband Deutsche Reklame-Messe zu dem Zwecke zusammen geschlossen haben, für die zukünftige Gestal tung ihrer Ausstellungs- und Messe-Interessen durch entsprechende Einflußnahme die not wendige Ordnung zu garantieren, denn wir erblicken in diesem Zusammenschluß die Form jener Selbstverwaltung der Wirtschaft, die uns für das System der Fachausstellungen und Fachmessen und für jede der neuen Wirt schaftsentwicklung Rechnung tragende Ge staltung des Ausstellungs- und Messewesens überhaupt die erste Vorausbedingung des Er folges einer solchen Veranstaltung zu sein scheint. Daß der Reichsverband mehrere Jahre ins Land gehen ließ, bevor er den Versuch des Jahres 1925 auf größerer Basis durch Zusam menfassung aller Kräfte in der „Reklameschau 1929“ wiederholte, ist gleichzeitig nach unserer Auffassung eine bewußte Abkehr von jener Ausstellungs- und Messebetätigung, die das Werbewesen mit der Verpflichtung zur ein- oder gar zweimaligen Messebeschickung pro Jahr in das starre, nach unserer Auffassung den Bedürfnissen einer wirklichen Werbe schau nicht Rechnung tragende, System der allgemeinen Mustermessen einzugliedern be strebt war. So bringt für uns die Tatsache, daß die zu ständigen wirtschaftlichen und künstlerischen Organisationen des Reklamewesens den Rah men der Berliner Fachausstellungen und nicht den Rahmen der jährlich zweimal stattfinden den Mustermesse zu einer wirklich umfassen den Darstellung aller Belange des Werbewesens gewählt haben, den erneuten Beweis für die Behauptung, daß das System der Fachausstel lungen und Fachmessen für viele, wenn auch nicht für alle Wirtschaftsgruppen zur Dar stellung ihrer Ausstellungs- und Messe-Inter essen das zweckentsprechendere System ist, denn das System der Fachausstellungen und Fachmessen ist, wie gerade das Beispiel der Reklameschau gegenüber der Reklamemesse im Rahmen einer Mustermesse zeigt, elasti scher und anpassungsfähiger an die hinsicht lich der Wahrnehmung ihrer Ausstellungs- und Messeinteressen durchaus verschieden gelager ten Bedürfnisse der einzelnen Wirtschafts gruppen und läßt auch eine Verbindung von Verkaufstätigkeit mit den Zwecken einer machtvollen Publikums- und Branchen-Propa- ganda zu, die für viele Wirtschaftszweige jene Verbindung von Ausstellungs- und Messe- Interessen garantiert, zu der uns die neuere Entwicklung im Ausstellungs- und Messe wesen unserer Zeit zu tendieren scheint. Daß die nach diesem Prinzip aufgebaute Fachschau der Reichshauptstadt sowohl für die inländi schen wie ganz besonders auch für die aus ländischen Interessenten einen besonders star ken Besuchsanreiz ausübt, weil im Rahmen der von den Fach verbänden getragenen Fach schau eine nach der wissenschaftlichen und künstlerischen Seite hin vertiefte und lücken losere Darstellung der Bedeutung und Lei stungen der in Frage stehenden Wirtschafts gruppen möglich ist, dafür bietet die „Re klameschau Berlin 1929 mit ihrer außer ordentlich großen Zahl von nationalen und internationalen Tagungen bedeutungsvoller Verbände und der vorliegenden großen Zahl von Einzelanmeldungen aus allen Teilen der Welt ein beredtes Zeugnis, das die starke Ex- portbedeutung der Veranstaltung, die auch bei früheren Berliner Fachausstellungen und Fach messen überwiegend vorhanden war, erneut 74