F U T U RA DIE SCHRIFT UNSERER ZEIT PROF. DR. FRITZ WICHERT D i re kt. d. Ku nstsch u I e, Fra n kf u rt-M WILLY HAAS in der Literarischen Welt Ganz allein in der neuen Schrift von Paul Renner sehe ich das Wer dende, wie in der gültigen Baukunst der Zukunft aus geistiger Not wendigkeit heraus geformt. Als Ganzes genommen ist diese Schrift die erste, die wirklich dem neuen Lebensgefühl entspricht, und im ein zelnen ist sie, ohne an Lesbarkeit oder Flüssigkeit einzubüßen, rassig und fein. Das Wesentliche aber liegt darin, daß diese Type im wahren Sinne abstrakt ist, das heißt, mit äußerster Zurückdrängung individualistischer Expression ein neues hartes Dienen verkündet. FUTURA MAGER Paul Renner zeigt in seiner neuen Futura eine unhistorische, kon struktive Lösung, die ungemein rein und edel wirkt, klassische und ganz moderne Verwendungsmöglichkeiten in gleicherweise be sitzt, und trotz strengstem Aufbau nicht gleich mit Doktrinärem auf uns loshackt, sondern weich und selbstverständlich gelassen ins Auge geht. Ich muß sagen, daß ich diese Type zu den schönsten Überraschungen der Ausstellung rechne. Soviel persönlicherTakt bei soviel abstrakter Formstrenge —eine solche feine und mensch lich noble Mischung ist man bei uns eigentlich nicht sehr gewöhnt. FUTURA HALBFETT Hier ist als der geistreichste, vordringendste Versuch Paul Renners Futura zu nennen, eine völlig schmuck lose, gleichmäßig laufende Antiqua, die aus den ele mentaren, kontraststarken Formen der römischen Versalien gebildet ist: Musterbeispiel dafür, daß ein Werk sich voll bekennen kann zu seinem Maschinen ursprung und darum immer noch nicht geistlos zu sein braucht, wenn freilich auch sein Geist, der Geist klar exakter Formen und knapper Präzision, von anderer Art ist als der eines handwerklichen Gebildes. — BAUERSCHE GIESSEREI PROF. DR. E. PREETORIUS in der Neuen Rundschau FRANKFURT AM MAIN * BARCELONA • NEW YORK