BESPRECHUNGEN 650 Jahre Düsseldorf. Tiefdruckbeilage der Düssel dorfer Nachrichten. Verlag W. Girardet, Düsseldorf. Das Wahrzeichen der Stadt Düsseldorf ist bekannt lich die Reiterstatue Jan Wellems auf dem alten Rat hausmarkt. Dieser Fürst, der den Ruhm Düsseldorfs als Kunststadt begründete, schützte seine Künstler gegen neidische Räte wacker und in unmißverständ licher Form. „Jetzt aber, da sie sehen, daß ich's einem so unvergleichlichen Manne, wie der Cheva lier de Grupello einer ist, seiner Meriten halber geben will, fangen die Räte allerhand Schikanen an, indem sie ihm und allen schönen freien Künsten von Grund auf feind sind und das aus keiner ändern Ursach, als weil sie solche schönen Sachen nicht verstehen und ein Haufen Esel und Idioten sind . ." Ein be zeichnendes Zeitbild wird auch auf Seite 4 enthüllt. Die Stadt Düsseldorf hatte im Jahre 1787 8764 Ein wohner, darunter 20 Geheimräte, 25 Hofräte, 21 Hof kammerräte, 33 Kanzlei-Advokaten, 31 Kanzlei-Pro- kuratoren, 60 niedere Kanzleibeamte und 24 Friseure, die zum Pudern der Perücken 50 000 Pfund feinstes Weizenmehl verbrauchten. Wenn das nicht die gute alte Zeit war! Doch genug der Kostproben. In 650 Jahren ereignet sich viel, und das fröhliche Düssel dorf hat auch sehr ernste Zeiten durchgekostet. Auch davon ersteht vieles wieder auf diesen 48 Seiten. Betrachtet man die Bilder, die in schönem Tiefdruck vor uns liegen, so überwiegt doch das Erfreuliche. Viele charakteristische Zeugnisse alter und neuerer Kunst sind über die Jubiläumsausgabe verstreut, wie es sich für Düsseldorf als Kunststadt gebührt. Düssel dorf braucht nicht wehmütig von der Vergangenheit zu zehren; die Beilage erweist in Wort und Bild, daß auf allen Gebieten zukunftsfreudig gewirkt und gestrebt wird. 75 Jahre Dienst am Druckwerk. Druckerei H. Oster wald, Hannover. Osterwald-Drucke wurden in der „Gebrauchsgraphik" schon wiederholt gewürdigt. Sie zeichnen sich stets neben der hohen Druck qualität durch feinen Geschmack und nicht alltägliche Werbewirkung aus. Wenn dieser stattliche Band allen Anforderungen entspricht, die man an eine Festschrift stellen kann, so ist dies also in diesem be sonderen Falle einfach selbstverständlich. Dr. Friedrich Busch erzählt „die Geschichte des Hauses" vom 16. Jahrhundert an bis auf die Gegenwart. Ein ent zückender Farbendruck zeigt den Osterwaldschen Stammsitz, ein niederdeutsches Bauernhaus, das so freundlich einladend aussieht, daß man gleich ein ziehen möchte. Von derselben Qualität ist eine mehr farbige Teilansicht von Hannover. Lebensvolle Werk aufnahmen, sprechende Bildnisse und stilvolle Feder zeichnungen im Text schließen sich an. Das schön in Leinen gebundene Buch wird jeden Empfänger er freuen und das Vertrauen, das die Firma schon ge nießt, noch mehr befestigen. Bezugsquellenverzeichnis der deutschen Elektro industrie. Stand: 1. Juli 1937. Verlag: Berliner Ver lagshaus Carl Langbein Kom.-Ges., Berlin. Ein Nach schlagewerk, wie es schöner und praktisch Übersicht-