Zweite Rundfahrt. Heidelberg (i i + m), Stadt am Neckar, 35 000 Einw. Bahnhöfe: im Westen der badische, im Osten Bhf. Karls thor für die Züge von und nach Neckargemünd. Dampf- strassenbahn nach Weinheim; Drahtseilbahn vom Korn markt zum Schloss (35 Pf., Retourbillet 50 Pf.; Molkenkur 70 Pf., 1 M). Gasthöfe: B. Adler. Z. 2,00, F. 0,75, Mittag 1,25.—B. Darmstädter Hof. Z. 2,00, F. 0.80, Mittag 2,00. — B. Zur Reichspost, Rohrbacherstr. 1. V.. 2,00 bis 3,00, F. 0,80, Mittag 1,50. — U. Wiener Hof, Hauptstr. 11. — Holländischer Hof, an der alten Neckarbrücke (christl. Hospiz). Z. 1,20—2,00, Mittag 0,70 bis 1,20. — Hotels 1. Ranges: Prinz Karl, am Kornmarkt. — Grand Hotel, am Bahnhof. — Schrieber. — Viktoria. Z. von 3,00 M. an. — II. Ranges: Ritter, am Markt. — Bayrischer Hof, am Bahnhof. — Silberner Hirsch, am Markt, billig. Restaurationen: Luxhof, Hauptstr. 24. (Münch. Bier). — Perkeo, Hauptstr. 75 (Wein, Bier). — Wächter (Cafe), am Markt. Wein: Ritter-Weidner, Kettengasse. — Silb. Hirsch. Conditoreien: Häberlein, Leopoldstr. — Schwehr, Hauptstr. Reparaturen: Löhr, Hauptstr. 19. Ortsvertreter: M. Arnold, Instrumentenm., Hauptstr. 22. Heidelberg ist durch seine historischen Erinnerungen eine der interessantesten Städte Deutschlands; seine wundervolle Lage uDd Umgebung machen es zu einer der schönsten Städte des Reiches. Landschaftlich vereinigt sich hier alles, um ein Bild voll Harmonie, Farbenglanz und berückender Schönheit zu gestalten. Am linken Ufer des Neckar gelegen, am Ausgange eines engen, malerischen, gewundenen Thaies, dessen Thor im Norden der Heiligenberg, im Süden der Köuigsstuhl mit seinen Ausläufern Schlossberg und Gaisberg flankieren, bietet die Stadt, besonders von Norden (Poetensteig) aus gesehen, ein Landschaftsbild, dessen Zauber sich niemand entziehen kann. Auch an Altmeister Goethe bewies sie einst ihre Kunst. „Die Stadt hat in ihrer Lage“, so schreibt er, „und mit ihrer ganzen Umgebung, man darf sagen, etwas Ideales, was man sich erst deutlich machen kann, wenn man mit der Land schaftsmalerei bekannt ist.“ Zeichner, Maler und andere bildende Künstler haben deshalb Heidelberg stets mit Vorliebe zum Gegen stand ihrer Darstellung gewählt; manch gottbegnadeter Sänger hat seine begeisterten Lieder zum Lobe der schönen Stadt erschallen lassen, vor allem J. V. Scheffel; ungezählte Tausende pilgern all jährlich hierher, um Auge und Herz zu erfreuen.