Leben aus den engen Gefängnissen der einzelnen Lo gen lierausgehoben worden, strebende Brüder aus den verschiedensten Orienten sahen sich in nahen Verkehr gebracht, uud damit trat an die Stelle des getrennten Sonderdaseins der einzelnen Logen und Grosslogen ein gewisser allgemeiner nationaler Aufschwung der deut schen Frrnrei. Aus der Anregung dieses Vereins sind denn auch die ersten allgemeinen offiziellen Vertretungen dieser Gedanken, der Grossmeistertag und in dessen Ausgestaltung später der Grosslogentag, organisch her vorgewachsen, uud es hat nach anfänglichen Anfeindungen eine Zeit gegeben, wo in gleichartig fröhlichem Auf wärtsstreben die „freie Vereinigung“ uud die „offizielle Vertretung“ ohne Eifersucht friedlich neben einandei die gleichen Ziele verfolgten. Aber die V irkungen dieser Zeit waren keine nachhaltigen: in der zweiten Hälfte des achten Jahrzehntes und zu Anfang der 80 er Jahre machte sicli ein Stillstand bemerklich. Denn viele der einst jugendlichen Kämpfer waren alt geworden, manche der besten, wie Bluntschli, Buek, Ficke u. A., ruhten im ewigen Osten, und der kurz zuvor einem stolzen Aufsteigen entgegenrollende Wagen des deutschen Mrthumes bewegte sich in trägen Geleisen auf der Ebene einer eintönigen Selbstgenügsamkeit. — Waren irüheie Reformversuche vom Norden ausgegangen, so regte sich diesmal im Süden unseres Vaterlandes zuerst das Be- dürfniss nach einer Aenderuug. ln dieser Beziehung biidet die sogenannte „Badener Denkschritt“, welche im Jahre 1880 von den Brn Dr. Büchle und Frick bei süddeutschen Stuhlmeistern in Umlaut gesetzt wuulc, einen wichtigen Markstein; aus ihr ging zwei Jahre später, im August 1882, das sogenannte Frankfurter