wegung gab aber ein schönes Zeugniss von der geistigen Kraft und Ueberzeugungstreue, welche den Mitgliedern des Lessingbundes beiwohnten. — Conservativo Brr. wie Professor Bitter in Jena und von Selchow in Rudnik wandten sich entrüstet mit scharfen Worten gegen die Hamburger Anklage, und gelegentlich der Frankfurter Versammlung hatte sich — ein unerhörtes Beispiel in der jüngsten Geschichte der deutschen Frmrei — die überwiegende Zahl der säinmtlichen Mitglieder per sönlich eingefunden oder auf schriftlichem Wege zur Sache geäussert — Der Lessingbiuid (vergl. 4. Heft des Jahrbuches. Seite 4 und 5) bestand auf seinen Thesen, die er indessen eingehend und brüderlich erläuterte; in der Hamburger Grossloge aber hatten sich die Verhält nisse, theils auch infolge persönlicher Gründe, so sehr zugespitzt, dass mau den Rückweg nicht finden konnte und auf der verhängnissvollen Bahn weiterschritt. — Fs war vergebens, dass Br Hannening und ich, — nicht im Interesse des Lessingbundes, sondern um die uns lieb gewordene Grossloge von dem betretenen Irrwege ab zuwenden, — der entscheidenden Grosslogensitzung bei wohnten; wir mussten finden, dass man in Hamburg, von einem gewissen Fanatismus ergriffen, keine War nung Innen wollte. Mich besonders beschlich damals ein tiefwehmiithiges Gefühl für die Zukunft der einst so freiheitlichen Grossloge und diese Empfindung hat mich leider nicht betrogen. — Es ist nicht der Zweck dieses Rückblickes, auf die einzelnen Erscheinungen jenes zweijährigen Kampfes neuerdings einzugehen, viel mehr lediglich eine Umschau auf dessen Beweggründe und Ergebnisse zu halten. Die Grossloge von Hamburg nahm von Anfang an einen unrichtigen Standpunkt ein,