hat er immer das Wirken hervorgehoben, das sich als eigentlich bildende Kraft des Menschen im Schaffen der Form, sei sie groß oder klein, sei sie materiell erkennbar oder geistig erfaßbar, äußert. Das bekräftigt er am großartigsten in dem Erlö sungsgedanken seines Faust. Das Lebenswerteste, was uns Menschen beschieden ist, liegt in der Werte schaffenden, aus Wandel neue Formen erzeugenden Arbeit. Nicht im materialistischen Sinn um des da bei Errungenen willen, sondern um des Ethos wil len, — denn Fausts inneres Auge blickt, wenn er sein „Verweile doch“ sagt, nicht allein auf das Ge wimmel, das einem Stück Erde wirkend neue For men schafft, sondern darüber hinaus kann er, wenn er vom Tode spricht sagen: Ich fühle mich bereit, Auf neuer Bahn den Äther zu durchdringen Zu neuen Sphären reiner Tätigkeit. Die erlösende Kraft des Wirkens, die der Mensch entwickelt, wirkt nach Goethes Vorstellung unzer störbar weiter, ebenso wie jene wirkenden Kräfte der Natur, denen wir gleichermaßen im kleinsten chemischen Element, wie im großen Organismus der Gestirne begegnen. So gibt Goethe uns nicht allein das Bild des Menschen, der seine Persönlichkeit zum höchsten 45