39 vorauszuseben, auf die glanzendste Weise. Fast Wort flir "VYort von dem, was er iiber das Wesen dieser Erscheinungen aussert, liat sicb in der Zukunft, wenn auch zum Theil selir spat bewahrt, und er zeigt in seinen Erorterungen ein weit sicbereres Gefiihl fiir das Richtige, ais die meisten spateren Autoren. So ist insbesondere der Gesichtspunkt, dass durch katalytiscbe Wirkung immer eine Befriediguag der vorhandenen Ver- wandtschaften, oder wie wir heute sagen wiirden, eine Abnabme der freien Energie stattlinden muss (S. 37) in der Folge vielfach aus dem Auge gelassen worden, und man bat in der Wirkung des Katalysators die Bethatigung einer besonderen Kraft gesehen, welcher Yorgange ge- lingen, die auf dem unmittelbaren Wege nicht moglicb sind. Dass dureb solche Annahmen Verletzungen der Energiegesetze bedingt werden, ist kaum den Betreffenden ins Bewusstsein gekommen, was denn auch frei- lich damit zusammenhangen mag, dass die klare Einsicht in die Be- deutung des zweiten Hauptsatzes der Energetik noch nicht so weit ver- breitet ist, wie es wohl erwiinscht und notbwendig ware. Nicht weniger von Bedeutung sind die Fragen, welche Berzelius iiber die moglichen Gesetze der Katalvse an seine Defiuition kntipft und die ein ganzes Programm fur die wissenschaftlicbe Erforscbung des Problems enthalten. Hier muss nun freilich gesagt werden, dass die Forschung sicb die hier gegebene Belehrung und Fiihrung noch kaum zu eigen gemacht bat, und dass von dem gegebenen Programm noch der grossere Theil erst auszufiihren ist. Endlich ist auch der Hinweis auf die Wichtigkeit katalvtischer Er scheinungen fiir den Haushalt des Thier- und Pflanzenkorpers zwar in- zwischen wiederholt wieder aufgenommen worden, ohne dass doch ein entsprechender Erfolg zu verzeichnen ware. Es liegt dies daran, dass von einer Anwendung der Kenntniss katalvtischer Erscheinungen auf die Pro- bleme des Lebens natiirlich so lange keine Rede sein konnte, ais das Problem der allgemeinen katalvtischen Gesetze selbst noch nicht gelost war. Erst in unseren Tagen hat die Losung dieser allgemeineren Aufgabe begonnen, und es ist keinem Zweifel unterworfen, dass jeder Schritt in