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Neueste Nachrichten : 11.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189801114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980111
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-01
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- Neueste Nachrichten : 11.01.1898
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its. ltkgtxsgkjtos Dresden, U. Januar 1898. 60000 Womit-neu. MUM yuchrikljten MYOYZIZYIFOIIOOIUHWJZ ANY! Unabhängige und gelefenste Tagegzeitung des Kijtsiqreichs Sachsen «·7«««««· »F: FZ«·,ZZ«IT««·W:«I .C U s « Messe-M« «.·.«-...T5-;:7g.-Fk:.«:«;i"-滫2e M« MEJEIDMTLZÆIIPT .».·».».»..-. ......«... »» TM 33««T75’3.,å"-—.Ek«"åså’,.s"s.yh«-ss"kss«s""""" «« EIN-»F« P»»sp·, NNMM MMMH heraus« Horaisan-spuken« Herrin, gajgzszäkszjfäqzzbiiakesz . F. · hu, . —- « «« II) osklo -.A. . gßadea ClofebAnagetx XHEEZFIJZFHZFJF LOUIJJFBIIUGI rilapiktmiiyfrktgassn To« g Die heutige Its-aste- eutlsält 12 Seiten. Roman nnd stqudksamiliche Rad-richtet- flehe Beilage. - Wahrheit mit aus solchen wirtbschasilirhen und socialpolitisrben Er wägungen eingeführt worden. Bei uns ist das angestrebte Special prineip bereits im Kleinen durch die Ausnahmevreife fiir den Arbeitervertehr in und um Berlin in Geltung. Freilich ist da das Verhiiltniß so, daß der Arbeiter feinen relativ festen Wohnsiß behält, und es sich nur um feine Beförderung nach dem wechselnden Orte feiner Beschäftigung handelt. Aber das Prineiv bleibt doch am legten Ende dasselbe, wenn jetzt gefordert wird, daß der Arbeiter, welcher zur Uebernahnre nachgewiesener Arbeit feinen Wohnort wechseln muß, - unter Umständen vom Erzgebirge bis ins Saat-gedieh vom Bodensee bis nach Ofivreußem diese Reise siir einen iiußerft geringen Preis oder selbst sumsonst zu machen in den Stand gesetzt wird. Denn oft genug, ja fast regelmäßig ist der Eisenbahnsahrvreis das unübetfteigliche Hindernis der Erlangung von Arbeit. Unsere Eisenbahnen sind bis aus einen Bruchtheil verstaatlichy der Staat kann also das gedachte Dinderniß beseitigen. Er ist hierzu außerdem durch wirthschaftliche und soeialpolitische Rücksichten ver pflichtet. Die praktische Ausführung wäre sehr einfach: Die Be scheinigung der behördlich an jedem Plage, wo sirb eine Organisation sürArbeitsnachweis befindet, bekannten Stelle, daß der Reisende nach dem und dem Orte die Fahrt zwecks Annahme der und der Arbeit unternimmt, müßte unseres Erachtens genügen, um am Eisenbahn schalter ein Freibillet für die betreffenden Eifenbahnstrecken zu erhalten. Gegen Mißbrauch der Vergünftigung gewähren die strasreehtlichen Betrugsbeftimmungen ausreichenden Schuß. Wir wünschen von Herzen, daß die vorstehende Anregung in der Oessentlichkeit durch die Presse und die einzelnen parlamentarischen Vertretungen weiter betrieben werde und baldigft zu einem glücklichen Ziele gelangen möge. Deutschland würde dann gerade, wie vorher durch die Arbeiter-Versicherungsgeseßgebung, wieder einen Fortschritt vollziehem mit welchem es den anderen Völkern eulturell und fortgi politiscb voranginge.»- »» derstofsem wenn man einen »Alten«-en« auf linschuldi ungen hin, die weder er noch sein Veriheidiger kunnten, verurtheilt gut. Dies bebt auch der Freund SiTeurevKästners, Seuator Statius, ehemaliger Fustizministety n einem langen Brief, den er an den Lrie sminiter richtete, hervor. Dieser bochariäesebekie Mann morgen ist er siir die Cdauvinigenbliitter ein im olde Deutschlands stehender Schuft - gebt, nai rlich irn Auftra e des defreundeten Collegem geradezu sum Angrisfe über; er drobgt dem Ministerium deutlich nut der Ungnade des Senats, oder er laßt wenigstens ver stehen, daß es ein paar undersFte Männer im Ober-hause giebt, die bereit sind, die Regierung sur echtfertigung sn ziehen. Mit dem Eingreifen des Senators und Exjustizministers ist schiveres Gescdiih auf- Eesa ren- - Und dabinein kommen jetzt neue ftzeugenschafien gegen sterdszip Der bekannte Verlæer Stock und einvgfreund ils-baut, in dessen Haus der Majo- IJ re lang mit seiner aitresse wohnte· Die Freundin des Commandanten hat bereits, ehe dessen Name in der DredsusiAfsaire enanut wurde, den Mietbsdertrag auf ihren Namen umändern lassen, da »Esterhazy Seldstmord begehen werde«. Einige andere Ausdrücke sollen edenfalls in dieser urch Zeugen bestätigten Unterredung gefallen sein wie er muß derschtvindenl »er wir: sich tin-ten, ssast wird e: vers-after« »Im. Zum Recht auf Arbeit. Sollte es alio wieder eine Frau fein, die die Wahrheit aufdeckt? Es ist wirklich in Paris nicht anders möqlickh ohne Weiber kann nichts mebr vor sich geben. Auch über Drevfuh der als ein braver solider Familien-unter geschildert wurde, erzählt die Antlageichriit allerlei Damengeichichichekn Detnnach hat der Ekeavitsn feine Frau nicht allzuielien binterqangem Es wäre auch erstaunlich wenn es anders wäre. Deshalb braucht man xedoch noch lange kein Ber rätber su fein, wie die sonderbare Anklagefchrifi zu folgern scheint. Ein eigenartiges Begriindunssivftem wohnt diesen! Antlaqeeet inne. Mit all den Auch-gen, die bis fest, unwidersprochem gegen Esset-hast) laut wurden, ließe sich da eine weit zuverlässigeee An fchuldigung erheben. Offenbar geht sich nun das Netz um den irqrxöltssunqatiichen Officier zusatn en. hat er nicht auch anfänglich e äu, den dem deutschen Kaiser oder der deutschen Regierung eine Ehrenkettung et bitien Zu. wollen? Untetdessen ist jetzt Dkevfus deutfcherieits wieder« holt re ngewaichen worden, während uder Esterdtiv die Köln-Berliner Oisiciöfen schwiegen. · « Mkskkxzkgtxstxksss sssjkssssssss «» «« «« s« sssssss » Paris, 10. Januar. GJTJEJ Alle Blätter beschäftigen sieh« mit den! bevorstehenden Processe Esterbszlh desselben Estethizys welcher einmal den Wunsch aussprach , als Ulanenssiittmeister die Franzosen niedersäbeln zu können. Wie der »Temps« tneldet, werde der Advoeat Demange heute als Vertreter Matthias Dreysuk vor dem Kriegsgericht erscheinen, und auch die Frau des Exhauvttnanns Dreysus tvolle dem Ptocesse als Botncünderin ihres Gatten bei wohnen« « st- Idee und Prakis sind versihiedew Aber es ist das Merkmal pg- guten Idee, des richtigen Ideals, daß es sicb bis zu irgend einer Grenze in eine Wirklichkeit übersetzen läßt, welche die menschliche Cultur fördert. Ein Staat, wie ihn sich ein Plato oder in anderer Weise ein Karl Mark gedacht hat, wird niemals bestehen. Aber umsonst bat das Hirn der gewaltigen Denker nicht gearbeitet. Ihre ssedren sind fruchtbar geworden, selbst für ihre Gegner. Ohne Karl Max; ihätten wir heute wahrscheinlich noch nicht die socialpoiitische Stern, welche ein neues, besseres Zeitalter einleitet und, je weiter sie spktschreitey in der Bevblkerung die Klassenunterschiede mildert und den bürgerlieben Frieden stärkt. Wir werden und können niemals kigm Idealstaat haben, in welchem jeder Einzelne gerade dasjenige Amt, denjenigen Beruf und diejenige Arbeit versieht, wozu er am meisten Kraft und Befähigung besitzt. Aber menscbenmbglich und praktisch erstrebenswerth ist es, wenigstens jegiichetn Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen eine Beschäftigung offen zu halten, weiche ihm die Erhaltung der Existenz ermöglicht. In diesen Grenzen kann und darf das ~Reebt auf Arbeit« anerkannt werden und wird es heutigen Tages in humanen und vatriotiseben Kreisen, bei Minuten, Eommunen und Regierungen thatsächlied wenn auch nicht überall widerspruchslos, anerkannt. Es giebt unleugbar noch Stellen, weiche im extremen Manchestergeiste jede öffentliche Mitwirkung zur Regelung der wirtbfchaftlichen Be« wegungen verurtheiien und sich sogar, wenn nicht feindlich, so doch mürrisch ablehnend gegen die seit längerer Zeit in Deutschland von Gemeinden, Arbeiter· und Arbeitgeberverbänden und socialpolitischen Vereinigungen in Angriff genorntnene Organisation des Arbeits nachweis es verhalten. Diese Kreise fürchten von solchem Vorgehen eine Begünstigung und Förderung des socialdemokratischen Princibs Sehr mit Unrecht. Denn es ist doch einleuchtend, daß, je mehr es gelingt, den Bedarf an Arbeit mit dein Arbeitsangebote auszugleichen, um so mehr auch die jetzt socialdemokratische Arbeiterschaft in ihren Forderungen befriedigt wird und den revolutionären Charakter ver lieren muß. Ganz abgesehen hiervon, wie auch von allen rein humancn Erwägungen, ist für sämmtliche Faeioren der wirthschafk lichen Nationalarbeit fiir den Handel, die Industrie und die Land wirthscbaft eine der wichtigsten Aufgaben gelöst, wenn dadurch, daß jeder Arbeitswilltge Arbeit erhält, der einzelne Arbeitgeber nie mals mehr und niemals weniger Arbeitskräfte zur Verfügung hat, als er gerade braucht. Diesem Zwecke hat sieh dislang ein schier unübertvindlich er schienenes Hindernis entgegengestellt Das ist der Raum, die Entfernung zwischen Arbeitsort und jeweiligem Aufenthalt der Arbeitssuchendm Wir schätzen es als ein Verdienst der von der Centralstelle sür Arbeitsmarttberichte durch Dr. Jastrow heraus gegebenen Monatsschrift »Der ArbeitsmarktC daß sie in dem an gegebenen Sinne auf den Zusammenhang der Ausgaben des wichiigen Arbeitönachweises mit der Höhe der Eisendabnfahrpreise hinweist. Jn der That erhält von diesem Gesichtspunkte aus die allgemeine Forderung der Tariserrnäßigung eine neue Unterstiisung Jn Ungarn ist s. Z. der Zonentarif und der dillige Fahrpreis in Vor der Setzt-seht. · (Von unseren! Correfvondentenp J. Paris, s. Januar. - Die Lage wird ernst, die Spannun stei t. Die Drei-Fus- Leute haben sich zu einem letzten Vorstokfz entfchiosfem Gemeinsam rücken nun die besten Kiimpeii noch einmal in die vordersten Reihen der Streitenden ein. sein, der gctvaltige Schriftsteller mit der mächtigen Sprache, den g ühendem begeisterndem binreißenden Worten, veröffentlicht heute ein neues Schriftchen zu Gunsten des Excapitänh u Gunsten der offenen Verhandlung. Und Tleichzeitigl macht der Zochgeheiine Anklageacy welcher die Ar eitder ntersnchung von 1894 resumith die Runde durch die Presse. Wie ist ~Le Siiscle«, nun mehr Organ des »Syndikatö«, zu diesetn Actenstücke Maus? das nur in Zwei Excmpiaren bestehen soll, dem Original und einer bichrist fin en damaligen Vcrtheidiger des DreyfncL Advocat Demangq der bereits gegen jegiiche Verdiichtigung pkotestirti Ein sonderbar-es Schriststüch diese Anklageschrisy vorausgesetzt, das; sie echi ist, und ein Dementi ist nicht erfolgt! Beim besten Yzillen kann man da keinen klaren Beweispunkt finden, der die Ochuld des Exhauptmaiins dar-legt. Jn solcher Weise ein Anklage gedäude auf reine Verknutlzungem auf unbeftimmth unbefiätigte Vor« ausseizuisgen hin auszubauen, das giebt einen Vorgeschmack von der ganzen Behandlung des PracesseC Nur ein Punkt konnte die Anklage rechtfertigen: die Bordereau Handschrift, und darüber sind die Meinungen der Experten auseinandergegangem Es muß den Nicbiern noch anderes Bciveismaterial vorgelegen baden. um ihr Urtheil zu veranlassen, und alsdann bat man gegen Gesey und Recht Deutschland. -—« Der ikiaskTtchaniveetrag vor den: Reichstag. Nachdem der äiaskTscdausVerttag zwischen Deutfchland und China zu Stande gekommen ist, wird, dem »O. T.« zu Folge, der Neichskanzler an die gefetznebenden Körverschuftetx mit einer Nachtragsforderung heran treten, um den sich aus dem Abschluß des Vertrages ergebenden Consequensen entsprechen zu können. —-·· Fürst Vistnarck ielegrapdirte an Crisvh der ibn utn Auskunft über feine Gesundheit bat: »Ich danke, die Gelenke schmerzen mirs, im Uebrigen gebt es gut« » · —« Nahranqssnittelunteefuchuuq in der Armee? An lnßlich der Verurtbeilung eines Berliner Schlächterme·isters, der verdorbene Wurst für das GatdvFüsiliersßegixnectrllkeliesert und die seiten« feiner Gesellen erhabenen Bedenken mit den« orten wider legt hat: »Ach, es ist ja für die Cantinh da kommt es Kunst und Wisseitschafk «« Der Tenne- asl unserer coshii ne err Si en an am Sonnabend denqArnold in Roisinyis·«»xell« -—·ßnick«it Tun? Vvktbtil feiner hiesisn Enfagements;-Aussichten. Vermuthlich bat der Künstler an der iätte einesjriiheren Wirkens, in Weimar, diese und ähnliche Partien mit vielem Erfolg gesungen. Was man in Weimar kann, kann man aber nicht so schlechthin auch in Dresden. Schon die Raumverhalinisse der beiden Theater ergeben hier· den gewaltigen Abstand. Unserer Meinung nach mußte sieh das Facit der Teil-Vorstellung, nämlich das Nichtdiusreichen des Sänger-s gäsihäldeiztretiåorvårtsieky its! lilgn islzrobenvzieheizlllassem fäonnte Rein e - r o g er par tver en. er es eint e en, kxxxzxsgsxsgsssssssasss r« sisrs.sk.sssggss. «-3- »Es-«. starr: eoren . rno o naer e eneyr Tenorpartiel ~Liebesduette« singen doch auch die »Helden«, vom Rinald Altineister Glucks bis zum Siegfried Wagners. Schließlich ist doch der Stil« der Gesammtcharakter des Werkes, das, was ent icheided »Seit gehört zur »großen Oper« und Arnold ist kein George Brolvns zudem voll ieht sich iin zweiten Art in den Terzetten mit Teil« und Fllzalther fürs: ganz offenkundig seine Wand lung zum »Belden und im Finale 01l er a voll und ganz als solcher vor Uns stehen. »Universaltendre«, d. h. sollte, die llsrische und heldenrollen und womöglich auch noch die in einzelnen Pakt en eine ganz besondere Gattung darstellenden Wagnerrollen Lage, Siegsried, Tristan :c.) uglelch ssiigem das ist eine Spec es, die im Allgemeinen nocli de! Ekssgassung harrt. Ein Ekeiiivlar besitzen wir gusiilligerlveise in Herrn« Antbes, VI! heute den W lhelni Meister (»Mignon«), inoigen den Masaniello oder Slsgfried singt. Das sann einmal nicht Jeder und vor Allein thut S« Mcht ein eher. Die Mehrzahl der Sänger - ..nd wer wollte Ihnen das derdenten miinscht ihrer Stmine ein langes Leben! Das eben fiihrte und mußte suhren znr Nollentheiluiig Herr Gie Ben elio kann siir uns nur als lvrischer Senat, als Ersag für Herrn Er! iaber natürlich auch nicht in den Rollen, die er später, als Rief e uns verlassen, übernahm) in Frage kommen, als solcher aber Bgkuäiirthlita Steg: Säiniine dästuäioarbeixieider is: tltlgiigeonoctif gn en au argen- n a« ie gen g . e auv a e isdvch ist: er ist ein Cdiäger und Darsteller, der den liinderschiihen Msvstdsen is, iiiit deiii O Bei« Reuertoireöiiaihen last. Er singt « 111-sieben von der die ittellage ihn-s enden Insekten ten-- MICHAEL-ANHANG: in Spiele, Bühnengewandtheit Wir sehen seinem George Brown (~Weiße Danle«), dieser lyrisclsen Tenorvartie per enteilt-neu, die er uns am Dienstag singen soll, als recht eigentlich ausschlaggebend erwartungs voll ent egen. Otto Schmid. · Frau Pospischil vom Berliner Theater setzte am Sonntag im Neustiidter Schauspielhauie ihr Gastspiel als Sldebheid in Goethes Jsbz von Berlichingen« fort. Die Etinnerungem mit denen die iiustlerin gerade in dieser Rolle zu kämpfen hat, ind schwer« in das Gewicht sallendex denn bekanntlich zählt Fräulein Ulrich die Qldelhetd mit zu den Figuren, in denen die große heroine unserer Hofbühne den ganzen Zauber ihrer Persönlichkeit und ihrer schau svielerischen Kunst zu entfalten verstand. Das charakteristischste Unter seheidungsmoment in dein Suiel beider Darstellerinneu scheint uns bei Frau Posvischil eine gewisse Herbheit der Auffassung zu sein, die weniger das verführerisch Frauenhaste, als vielmehr das stolze Bewußt sein einer diimonifchem die Männerwelt unterjotbenden Schöiiheit betont. Das; die Erscheinung der Adelheid dadurch nach der tragischen Seite hin wächst, ist unzweifelhaft, aber sie entflieht dasiir auch etwas unseren: menschlichen Gefühl. An den rlassiscipeii Gestalten, wie Adelheid v. Waildorf, hat die Tradition bereits seststehende Züge heraus: gebildet, deren Fehlen uns, selbst bei der individuellsten Darstellung, zum Mindesten überrascht, Und aus diesem Grunde möchten wir, was z. B. die erste Liebesscene Adelheids uiit dem unseligen Knavven »Weislingens, Franz, anlangt, unserer Ulrich den Vorzug vor Frau »Postlischil einräumen. Die Letztere blieb stets eine überlegene sJntrigisantin, während Fräulein Ulrich gerade hier einen neckisch Westrickenden Ton anzuschlagen wußte, der in dem »Bitte, bitte« des IFranz abgeschtneichelten Gedicbtes seinen tueisterbaften Höhe-» tpunkt erre cht. Der weiblichen List und Verscbla enheit jgesellte sich auf diese Weise iu glücklicher Miichungt zugleich der Eindruck weiblicher Schwäche und Gefallsucht einem! »diidfchen verliebten Dtenscheii gegenüber. Wenn man an das bekannte« szCarl Beckersche Bild ~Adelheid v. Walldors beim Bischof vou Bam bergg denkt, so kann dasselbe n. A. mit als Zeugnis; dafür angeführt wer en, daß Fräulein Ulrich iu ihrer-Auffassung dieser Goetheschen Frauengestalt gewi nicht allein dasteht. Auch Weislitigena und seines Knapuen wa nwitzige Neigung zu der schbnen Frau werden dadurch ertlarlicherk denn lediglich intriguante Kotetterie oerma eine »Holt-se veäzehrfegde steck: Frist hzu erwecken« sc— Fsine Phaoeipiikeqhäntde »e ng ag er un oserone were rau ou n is« derbes-sue des litten seist« Sie ätiisekultl s« fass-Us angst und der iammernden Todessurcht waren in ihrer edlen Natür lichteit erschütternd, und es kam bielleicht gerade dieser Seene das zu Gute. was wir EinFangs tadeln mußten: der Eindruck des Todes einer bedeutenden Pers nlichkeit wird stets den überragein weichen das Ende eiiies Schwiieblings in uns hervorzurusen vermag. Leider müssen wir an dieses Lob der heroischen Darstelleriii aber auch gleicb wieder den Tadel knüpfen, daß ihre Diction durch ein Geniisib slabischer und aucht echt ~weaiiei«scher«« Acri-nie, wohl Er innerungen an die Burg, für die Tragbdien höheren Stils beinahe unmög lich ist. Aber gerade in dieser Beziehung iniiß inan doch wohl ohne Zweifel äußerst streng vorgehen, denn wir brauchen keine Darslellerim die in modernen Stücken allen Anforderungen genügt, sondern vor Allein eine Vertreterin der deutschen und Shaiesoeareschen Tragödie. Auch das Alter der zu engagirenden Dame fällt hier ei mit in das Gewicht, damit ivir nicht etwa schon naeb lb oder 20 Jahren wieder genöthigt find, uns nacb einem Ersay umzuschauen! Jni Allgemeinen kann von der Vorstellung des »Mit« am Sonntag gesagt werden, das; bei der selben der Humor einen zu breiten Platz einnabni, gegenüber dein tragischer: Ernste, der einem Goethe gebührt. Es wurde viel siir die Galerie gespielt, besonders in den Geiechissceiiein Herr Müller· als sSelbiln mit seiner Neigung, zu earitiren, trug nicht wenig zu dieser sallgeinein animirten Stimmung des Znsainiiiensdiels bei. Auch bei Herrn Winds litt die Würde des »edlen Raubritters« Gbtz des Oesteren unter einer gewissen jovialcn Geinüthlichteit Das Visionäre der Sterbescene gelang deiii Künstler gar nicht. Daß man im An· gesicht des Todes den Hut abnimint, schien hier Herr Gun iiicht s wissen, der als Lerse auch sonst eine ziemlich sarblose Leistung bot. »Herr Franz, dessen prachtvolle Costüme neuerdings etwas aus dem Rahmen des Ganzen fallen, ließ fich bei seineii Schiviirinereien iiber Adelheid etwas zu weit sortreißem denn lächerlich diirien»diesclben, selbst wenn, wie am Sonntag, ein zahlreicheres Publikum don Schülern anwesend ist, niemals soll-ten. Poetiich in Erscheinung und Spiel wirkte besonders Fräulein Salbach uls P2arie, und neben ihr ist als gleikbiverthig Fräulein Voslisz in der kühl-enden Rolle des Georg zu erwähnen. Recht gute Leisiuiigekboteii ferner die Herren Dettmer Wldelbert v. Weislingenz » Olooboda Maiseriiiher oauotinaiiii) und Bauerxsiranz v. Sickingeny » » « »«» »» «» · ·· ·» Brunx Kitdeiehz « - «« ca not« v« sas"«""ke" « """iu UHÆ «« « s« »Es-T«- sissixzixiskkukkskFxzäWw
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