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Neueste Nachrichten : 22.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189803226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980322
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-22
- Monat1898-03
- Jahr1898
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- Neueste Nachrichten : 22.03.1898
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Dresden, 22. März 1«8-9Y8.Y 60 000 Altertums-u. MUesle Ytlchrjrtxxgu einspsltlcs MMc Dresden nnd samt· F· s» ca« qkskpYctÅo ~ is« leecqmetoeu so » »» »Wen- nnd symp- teu sah entspmkkkw «» R» Auswärtiäer uxttcke nur gegen Boten· sending, «· Gaxautie d e ufnasme ver sales-are an I)- ftnnmten Decke« wird n Hi übernommen· spspkkchen Revac ten Nr. 889 , Ekpxhkxkpn M· Hm· Unabhängtges Organ. D v? st ( kein· Es« o( Dägeneupåoäketre moäätlich 507k( M Destekr.slltggscgä åierteuähkszlioLLDeszC G. O« III« e - uns-net , m. cedaetisu u. dauptssxlptxåiftsstelin Als! is. Wiss: verlangte Mann-sc Ida en nur suec wer en, wenn fkanttttei und adkFsirtel convert VIII. Tagcszcitung Sachfcns. g« so. Dienst· Gclcfenfte Hist! ahalter Es—- . - - »- - hkutiqe Jenas-er eitel-sitt IS seiten. Roman g« XII-Inge- Bunte Chronik Seite its. sithe Die Forderungen der Sittliehkeit C« Die Berrohung der Sitten, welche seit langen Jahren zum Schinerze der Vaterlandssreunde auch in unserem Volke und nicht »Ur in den niedrigen, ungebildeteten Klassen znsehends Fortschritte gemacht, hat die Ethitey Juristen und Parlamentarier vielfach be·- schzftigtz und man hat daraus gesonnen, sie auf dem Wege der Geseg gebung zu bekämpfen. Jn diesem Bereiche hat der mehrfach im Reichs jqge eingebrachte Geseßentwurf zur Ergänzung und Verschärfung einer Anzahl Bestimmungen des Strafgesetzbuches, toelche sich auf unsittliche Handlungen beziehen, ein ledhastes, wohl berechtigtes Interesse geweckt. Leider war der Antrag in einer Weise sormulirt, welche zu allerhand Bedenken Anlaß gab und namentlich« die Freiheit künstlerischer und literarischer Darstellung in unleidliehem Maße beschränkte. Jn der gegenivärtigen Session des Reichstags hat die Conimissiom deren Bericht über den Entwurf soeben erschienen ist, es nun verstanden, eine Fassung zu finden, welche die meisten Einwürfe zum Schweigen bringen dürfte. Es ist daher wohl möglich, daß die Plenarverhand iung diesmal zu einem positiven Ergebnis; führt. l Wir freuen uns dessen, aber wir warnen zugleich vor einer Ueberschätzuiig der Gesetzeswirtungen Alle Strafe bleibt in der Hauptsache nur Sühne, als Abschreckung wirkt die Strafandrohung nur in den seltensten Fällen, nirgends und zu keiner Zeit aber ist es dein Gesetzgeber· gelungen, durch noch so drakonische Bestimmungen die bösen Jnftincte und ihre Aeußerungen zu ersticken. Was wir durch den wahrscheinlich zu Stande kommenden Gesetzesart erlangen, ist im Wesentlichen nur die moralische Genugthuung, daß die bestia liichen Ausfchreituiigen des geschlechtlichen Triebes, und namentlich die Angriffe und die Verbrechen gegen die weibliche Ehre, welche bisher mit einer ungeheuerlichen Nachsicht behandelt wurden, künftig eine ichiverere und der Strafthat richtiger entsprechende Sühne finden. Auch das hat nicht geringen Werth. Die Haudausgade aber wird nach wie vor außerhalb des Strasgerichtes und der Polizei liegen. Die deutsche Nation muß sich wieder« auf den alten Vorrang besinnen, den sie vordem unter den Völkern der Erde gerade auch in sittlicher· Beziehung entnahm. Dazu können Schule, Kunst und Presse er zieherisch mitwirken, vor Allem aber das Beispiel der gebildeten Klassen, wenn in dieselben der, leider heutzutage vielvcrmißte sittliche Ernst wieder eingezogen sein wird. « »» »« Deutschland. —« Zum CI. März! Lange Jahre feierten wir den 22. März als ein nationales Freudenfest Seit 10 Jahren begehen wir den Tag mit den getheilten Gefühlen der stillen Wehmuth und des dankbaren Stolzes. So wird auch in diesem Jahre in allen Theilen des Vateriaudeei des Gedurtdtagd des HeidenkaiserQ der das Deutlihc Reich wieder aufrichten durfte, ehrend gedacht werden. Ju dem Herzen des Volkes hat er sich selbst ein Denkmal gesetzt, dauernder als Erz und Stein. Wir haben sein Geoiichttiiß äußerlich durch Standbild« geehrt, in großen Städten und kleinen Ortschaften, auf ragender Bergeshölf und in den Thalern. Manches Denkmal wird erst setzi vollendet Und heute eingeweiht. Wir erwähnen hier nur eines derselben wegen feiner besonderen Eigenart: fast an der Grenze des Deutschen Reiches ragt an der Donau bei Regensburtkik in gewaltigem Marmorbam die Walhallm weiche der »teutsche« önig Ludwig I. von Bayern den größten Deutschen geweiht. Nach der Stiftungsurkunde findet eine neue Büste dort niemals friiber ais 10 Jahre nach dem Tode des Urbildes Aufstellung. Das ist denn auch der einzige Grund, das; zu den 163 Marmorbüften der Ver gangenheit sich erst am 22. März 1898 diejenige Kaiser Wilheimg 1., der· auf einen Platz in der deutschen Walhalla in erster Reihe Anrecht hatte, gesellen kann. —-·« Die MilitärstrafproccszsilieforiiisVvrlafze ist am Sonn abend nach den Coniniissioiisbescbliissen in zweiter Le ung angenommen worden und es ist Hoffnung vorhanden, daß bis zur dritten Lesung die hinsichtlich einiger Paragraphen zwischen der Regierung· und der Voltsvertretuiig noch obtvalteiideii Differenzen ebenfalls einen gut lieben· Aiisglei finden werden. Dadurch vermehrt inh die Lliisiiclzl auf eni glückliches Zustandekommen des ganzen Gesetzes, zumal die vreiißischsbaverifche Meinung-IVerschiedenheit, nach dcii Erklärungen des Reichskciizlers aiischeinend auf dem besten Wege ist. durch direkte Verhandlungen zwischen den· beiden Monarchen ausgeglichen zu werden. Das; eine solche direete Ano svrache zwischen denbetbeiligten Liösen gewählt· wurde, ist um so er freulicher, ·als damit jede Ptoglicbkeid die Differenz noch weiter zu spinnen, hinsallig geworden ist. —«« Euthiillmig des Priuz Friedrich fkarbDeukinals in Weis. Gestein Sonntag) als am 70. Geburtstage weiland des Priiizen Friedrich Karl von Preußen erfolgte in Metz iii Gegenwart des Prinzen Fricdrich Leopold die Enthiilliing des Denkinalcss des fürstlichen Feldherrm Jn seiner Festrede schilderte Graf Hajeler in markigen Worten den militärischeiiWerdegang des Prinzeii Friedrich Karl, seine Tugenden als Soldat und Mensch und gedachte ·der hohen Thaten des Prinzem die unvergänglich im Buch der Geschichte des Baterlandes verzeichnet stehen. ieraus gab Prinz Friedrich Leopold das Zeichen zur Enthüllung, ie unter dein Gruß der Ge schütze von der Feste »Prii·iz Friedrich Karl«, unter· dem Präsentireti der Truppen und dem Gelaut der Glocken der Garnisoiisirche erfolgte. Hierauf verlas Graf Häseler folgende Ordre des Kaisers: · »An der heutigen Enthülluiigsscier des Denknials jur weiland Se. Köni liche Hoheit den Generalseldniarschall·Priuzen Friedrich· Karl pou Preukien nelknic Jch den· lebhaftestemslntlicilz Ja; Tede hierin Meine: isess"is«is·" » Wssspssssiisss sexkgsixsliiksixisk» itekgxixeckkexkg In, l) ckl Cl! klllscllu kU , · · mit nie raEeiiödgm Eifer· tin Frieden fjlr die ernskte Arbeit des Krieges zu schulen ivu te, dainit ein· uiivergazigliches den koiniiienden Geschlcchtern zur Mabnuu und Nacheiferung dieuendes Andenken in der voii··ihiii be« zivuiigeiicn Feste Metz gesichert ist, welche Zeugin seiner kzlaiizendeii Wasscnthaten und etnzi dastehenden Erfolge war. Hart) beiiu trage· Sie« dieses· bei der heutigen Leier bekannt zu geben und a« en Dein-in die fich Tini die Erriclztungd e? sent-Tags veådåzixscgeikihighkelisgeiii l en ivarin eu an ur a« e , « i c: «) ’ - Wckilhelni l. IX« g d O d k- t G f die: k setiscsiifisTe spurråcfxelfchazcrdeestlilnfskaiseert atnäe Agäkibreend ldlesvsfestäctes waren Jie gahccen und Standarten der Garnisgn Ndieh Lin! Flallläkrbeigecktttm k l rutspith Sockel und Unter an es en a e en unten! tmait gKrän en, gespendet unter Anderem vom Grædetsos von Baden, zahlreickzen anderen Fürstlichkeitem Genetalem egimen Krieger-vereinen usw. An d e darauf folgende Trnppenpakade schl gich Zog) etins ißorbeåtäcglschß dfer åzieteraneiu und Knegetvereinq von: er eac enen u an. —" Eine deutsche NordpolsExpzdieiop Wie der Berliner L9cal-Aklze2ilk«cr« berichtey wikd gegenwakiig eine deutsche ckfddediütion nach dem ordpol ges-laut, die im kommen en Max von Gee ten! ad· ausgeben soll. Es» handelt sizin bei dem deutschen Project n cht un! eine Entdeckungcsrcise im gewoynltchen Sinne des Wortes, sondern Zkmk Ws ’""·""LI««’I«H"ZJI· -E""«’" 2s,"s«L-I?T?L?F3LT-·Z4Zkxksxkkgikkskssäkx « , OWlc UT ic l kclll c gelelikgiskt ist, der Isisseiischaft wektbvolle Dienste zu leisten. Der Führer der Exvedition wird der Polarfabrer Tbeodor Lerner sein, In! werden fich vetschiedene andere Gelehrte anschließen. Das preußis e Witwe« "«« . u e ministeriunt sowie die Katiserlsilchz Ugkgkysigsbkölatdssez de? ålatctlkelstdlåzscfrachzldsgsigoeh dciiß erMdiei vopfri pgercommstädg · · t m r ZEIT-F?«IF;II?l?F’LF;«"I.-3?k;?3«?s«?«’å»s GEIST-I« IF« Xåpnffkipu »»- gefübrt werden soll, genehmigt hat. Ausland. Ocsterreich-Ungarn. Wien, 20. März. (Bon unserem A-Corresvondenten.) Morgen, am Montag, tritt also der iistcrreirlsische Reichsrath wieder zusammen. Das Ereigniß doll ziebt sich unter günstige-sen Asrectcm als man noch vor Kurzem an· zunehmen berechtigt war. Diese giinstige Wendung ist dem Beweise politischer Klugheit zu verdanken, weichen die vereinigten deutschen Parteien gegeben haben, indem sie durch ihre Obniänner beschlossen, das Angebot eines Präsideutensitzes aus ihren Reihen anzunehmen und, durch vorläufigen Verzicht auf die Obstructiom die regelmäßt parlamentarische Arbeit wieder zu eriniiglichew Der Beschluß is; freilich für die Parteien, so lange dieselben ihren Führern nicht aus driicklich zugestimnit haben, unverbindliclu und die deutsche Volks partei bat sogar wirklich ihre Odmänner bereits desaboitirn Aber es scheint doch, das; die großen deutichen Parteien treu und im Sinne des gedachten Beschlusses zusammenhalten werden, und die geringe Absblitterung fällt dann nicht ins Gewicht Nach dieser vekiöhniichen und eiulenteiiden Haltung der Deutschen hängt es in erster Linie von dem Maße der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ab, das der neue sslfiinisterpräsident zeigen wird, ob Cisleitlsatiien künftig in geordneten Bahnen constitittiottrll regiert, ob die gesetzgeberischen Aufgaben —- und damit and) der drängende Ausgleich mit Ungarn -—glatt erledigt werden wird. Es wird angenommen, daß Gras Thun leich morgen Gelegenheit zu einer kurzen vrogrammatischen Auslasizung nehmen wird; damit träte eine fernere erwünschte Klärung der politischen Lage Oesterreichs ein. Um mit frohem Vertrauen oder mit allsn großen! Ovtimisinus der Zukunft entgegenzusehem dazu sind allerdings die Tinge nach wie vor nicht angethan. Aber schon die Thatsachtz daß die Spannung nachgelassen hat, ntuß unter heutigen Um ständen als erfreuliches Symptom betrachtet werden. Das Weitere muß der Zukunft überlassen bleiben. Der Niinistervritsident Gras Thon, sowie die Minister Katz! und Biirnreither sind heute Abend aus Budapest hierher zurückgekehrt. Der Besuch der österreichischen Minister bei den un garischeii Collegen galt, wie das »Wiener Telegr.-Corr.-Bureau« ineldet, in erster Linie der Erfüllung eines Höflichteitsactety doch kamen bei dieser Gelegenheit die beiderseitigen Minister attcd bezüglich der Geltungsdauer des Zoll» und Dandelsdsiindnisses überein. Gleichzeitig wurde beiderseits der Wunsch aus baldigste xkiiahl der Ouotendeplltatioucn im tsdiublick aus die Wichtisåeit und Dringlichkeit der denselben obliegenden Aufgaben ausgedrü Kunst und Wissenschaft. « Fett 70. Geburtstag Jbsens wurde am Sonntag an der Neustadt» Hofbnhne durch die Aufrubrung des neueinstudirten Scbniifinels »Ein Volksseind« begangen. Leider scheint dar? Dreodner Publikum noch nicht die nöthig« von den Ibsenverebrertr sang phrase geforderte »Jbfenreife« zu besitzen denn das Theater TM Mf allen Pliitzen merkliche Lücken auf. di) biet-an eventuell TM) d« Jahrmarkt oder die in Altstadt zu gleicher Zeit in Scene gehende verlockende ».Kirke« die Schnld trug, läßt fich natürlich niclit ftilitellem Und doch ist es unzweifelhaft, daß der große nordifche illlagus des Veffitnielnns, liatnraliomus und Niystieismns in einer Perfon, HEllkikJbsen, in Dresden, wo er einst vor Jahren mit feiner· Familie II? Uvch unbekannter Dichter lebte, eine aufmerksame Gemeinde FAUST, deren Bildung wohl bauvtsächlich mit den neuer-lieben treff- Wlsllsbfenauffübrungen an unserer Hofbübne zu danken ist. Jbieru fanatifeix die mit ihren: Propheten dnrch Die! und Dünn geben giebt« «« UUETVEUAS in Sachfens Hauptstadt weniger als in der des; Deutschen Reiches, wo gegenwärtig sich die verschiedenen Theater wie kaum einmal bei einein deutschen Dichter« in estauffübrnngenl «« VI« vvekischen Richter der untergehenden GefellTchafP zn über bletea suchen. IF: v« That wird man sich auch dem echt Akkmllllifchsgrüblerifchen Zuge, der durch die Biibnenwerke Jbfens Miiks U! Delikts-taub, das auch die umfangreichfte Damletliteratur beugt, niemals ganz entziehen können Und gerade weil diese Vübneinuerte Avpellationen an den« Verstand und niebt an V« He» find wirken dieselben anch in dem bbilosovhiicb Likallksateii und eschulten Deutfchlaiid mehr als in Italien oder orankreickx wo Jgsen bekanntlich bisher noch nicht festen Fuß fsssen konnte. Neben der Vollendung der Technik und der lo ifchen Schörfe des Dialogs bewundern wir die scharfunirissenen Gestalten b« Jbfkllfchelr Dramen aber vor Allem als Offenbarun en einer kraft« Villlen und ei enartigen ndividualitiit die ihr Eigenstsiz in diefclben hiilkkllcltheiiiinqßk bat. g« Schauspiel« Vollsfeind« bildet in der Reihe derselben eine Art Wettericheide esin«en Ucbergan von dennoch zslclllfåkcflisttzdcretä Boden» des Naturalismus war-Juden· »·Stiitzen sztmppiisws »Es« ezkiskäsnikk »Es PJZLESLLZIIHK«Z«""ZFI"MZTIHXkT«Z « THE« in dem «gleichnami e«n Gedichte Jbseno ist ein Fiärtvrer V« stch selbst für— die Meufchheit opiekt im Volkes-lud« tm ver« MIC- oder Uebertnenfch Dr. Otto Stockmann «der fich der Mittags: sLfaorität gegenüberstelly schon einen Stich in«das Komissize nnd im H lkmlöister Solneß verzweifelt der Weltverbesserer und T telbeld an C st und seiner Aufgabe. Jn der That eine bochbedentsame Aufeinanderfolge mit ihren Parallelen in Bezug auf das eigene Schaffen des Dichters, welche schon von mehreren Jbseinßiogtsaphcii mit Recht hcrvorgehohen worden ist. Die Darstellung des Dr. Stock: mann durch Herrn Miene, dessen hervorragende Begabung siir die inodermprobleniatischen Naturen der Jbsenschcn Dichtungcn sich immer aufs Neue bewährt, ist bei den inehrsacheii Ausfiihriiiigeii des ,Voll«sseixides« hier schon mehrfach anerkannt worden. Der feindliche sßruder des Hauvtheldeih der Bürgermeister Hans Stocknianm wurde sum ersten Male von HerrnWitids gespielt. Man kann dem Kiiiistler zu dieser Leistung nur aufrichtig gratulirerr. Die tendenziöse Figur« dieses kalten Egeisten und Weltverstiiiidigeih der Charakter, i hrlichkeit und Individualität seiner Stellung und seinem Vorthcih ,opsert, wurde von Herrn Winds bis in die »feinsteit Details mit vor-s giiglicheni Gelingen durchgeführt. Zu weich sur JbsenyFrauengestalten aden sich Fräulein Gninand als Johanna und vor Allein Fräulein Polis als Bett-a. Herr Müller machte in der Editor-en rolle des Gerbermeisters Niels Worse zum Beginn des Stückes etwas su große »Ansprüche auf das Terrain« nnd erntete damit natürlickzx den lebhaftesten Beifall des - Soiintagspublikums Jm fünften cte war die Leistung des åeiiannten Künstlers ausgeglichener. Die eschickte Regie des Herrn rdmann trug besonders in der Volksieene des vierten Aetes einen verdienten Ersolgsavonb ich .u e . · Das Coucert des »Sei-miser Männer-has fand am Sonnabend im Vereinshaussaale tatt und war durih den Besuch Jhrer Kaiserlichen und KöniglichenhoheitPrinzessin Friedrich August ausgezeichnet, der beben Protectorin der hiesigen .ikinderheilaiistalt, zu deren Besten die Veranstaltun in Scene ging. Das Haudteontiiigent der Besuches.- stellten begreicslicherweise ie hiesigen Miinnergesangdereinh voran die in stattlicher Zahl er schienenen »Bundesbriider« vom »Julius Otto-Bund«, die sieh dann auch zu einem solennen Sommers mit ihren Kameraden ans ils-leis- Athen vereinigten. Wenn man nun die fntensität des Beisalls er mißt, der den Vorträgen der »Leipziger« ge pendet wurde, wenn man alle die Aeußerungen riickhaltloser Anerkennung seitens der hiesigen Sangesbriideiy die im Saale hörbar wurden, ver-new, wird man einen wahrhaft glänzenden Sieg des ~Leivziger Männern-or« con statiren mii sen. Und zu dieser F? ftsllicng des Thatbestandes wird auch die Kritik nur »Ja und Amen sagen können. Die ~Leivziger" haben »imvoiiirt«. Jmvoiiirt schon dukch die Zahl der »Artiven« aus dem Padiuuy imponirt auch durch ihre Leistungen. Eine wunder volle Klaiigsiille entfaltend, führte sich der gastirende Verein gleich mit den enge? nach dem »Warte« aMstiinniten Gesängen von Dießner (~ still in Gott«), O. der CWaldwedenß S. Wiiikler »(,,t)ieiier·l»ieds«) und G. Woblgeniutb (»E6 war rneini·) als eiii übcr pi«aciitiges, iii den Bässen excellentes Material ver fiiaender Stiinnieukörver glänzend ein. Was die Diseivlinirung des selben anlangt, so gravitirt die Tendenz des intelligenten Leiters der lxsoi«voi·atioii. tjerrn G. sWohlg email» inebr iiach der kunstgesangs lieben Augbildiiiig seiner Eliteseliaaiy als nach der den Reiz des xlliäniiergesaiigs iin Volksthiiiiilichen suchenden Richtung. Welches dei- beiden an sich gleichberechtigten Yo« das ersirebenswerihere ist, ist tiicht zu sagen. Hier tritt das ietum ils gustibas non eilt· kiiitiindiim in Kraft. Jedensalls haben die »Leivsiger« mit tünstlers icheiu Ernst ihr Ziel erstrebt und, was sie erreicht, ist unbedin ter Anerkennung, ja rückbaltloser Bewunderung Werth. Zu wakrer Virtiiositlih zur schier unfehlbar-en Priicision eines Instrumental köspero berangebilden erschien das Ausdrucksvermdgen des Boeals törvercs ini Svi«achlichen, Rhvtbniischen und Dvnamisckien im »Reitei«lied«. dann weiterhin in des «,Geigers Bett-Mehr« te. geradezu verblüfsend Man sollte nun meinen, darob ginge so su sa en der »bel etwa« in die Drin-be. Mit nichten, nach den haarficharsen Contrasteii in svrachlichen und dynaniischen Printen floß der voll« siiiiinilae Gesang ·(so iin letztgeiianiiten Gesang in der Stelle: Es kennt ihn kein Meiisch iiiiHeimatbsorW in üppigem Wohllaut dahin. Das einer solchen soieltenen Vereinigung künstlerischer Voriiige die Ein an I constatirtq nahezu entbusiastische Aufnahme nicht fehlen kannte, nach dein Gesagten als selbstVerstTindliF erscheinetn Aber die ~Leipziger kamen aiich nicht allein; e hatten siir vortressliche lMittvirkiiiig Sorge getragen und solcbe in Fräulein Mund-hass iParis und den Herrn SchtvedlewLeipz und Schtve get« iMosliiu gesunden. In Crsterer lernte man eine jun e Sängerin Jvoii nicht großen, aber durch glockenhellen Klang an enekrn wirkende »Mitteln kennen, die der Natur und der Ausbildung gerselben tu Folge besonders mit den die leichtbeschwingte Höhe und Bie sainkei eines Coloratiirsovrans erhcischenden Gesängen wie die Bgndelsslrie mit obligater Flöte (a. »l«’.4llegro, il Pension-so« 2c.), die »Vjllauslio« tin-n »Er- aelMcqase ge. lcbbafieii Beifall erntetr. ån der Arie assistirte ihr der ausgezeichnete erste Flötist des Leipzilger etvandhausi brchestcrs Herr Schtvedleh »die mangelnde ebereinstinrinung seines Jnsiriiments mit dein BlutbnmFliigel meisterhast sachte-end, mit künstlerischem Geschmack. Solistisch spielte derselbe tros der c: dachten erlchwereiideii Umstände so schön in der Tongebung - tieferen Töne von seltener Fülle und Klangreis - tvie dravsurds in der Bewältigung des Technischen eine Ungarische Phantasie von Bill-sieh. Silber auch der Dritte im Bunde, der Pianisi Mschtvei er, führte sich sehr vortheilhast ein und ließ in dein r der Hist· Rbapsodie vor Mein eine entschieden sroisniise AK ek-
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