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Neueste Nachrichten : 25.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189803251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980325
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-25
- Monat1898-03
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- Neueste Nachrichten : 25.03.1898
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Dresden, 25. März 1898. Nr. 83. Freitag. 60 000 Abonnetttem »: «. « » . «. OZVY « - «· » s« - · II; s» Es. «« «? " «« « . « s: . . «. »» -» .. « JLZIIOFHUZJ DER? Bezug« sprels : Unabhtngiges Organ. . ·. le r Dresden tmd Born-te Die ecmssssssxpzlketgtxeö im Reelametheil 50 Pf» 15 M« Hin« und eomplic kten Sah entfprechenden Zu« «« Adel« ksvärrigeAufträ e nur gegen Vorausbczahlung. iLIIAE Au« ei· für die ckucialjme der Jnjetate an be- Eine Gfcttikåsskkit Tosen wir nHi übernommen. Femspkechers Reduktion Nr. 389 , Expedition Nr. 4571. Tageszcitmtg Sachscnsk «? IT II« IIIIEJTTHFZIEZEEJIIIZTN Eins-werter usnb Weint-Uhren «, 4,, » Po St I) lat z. Ilhkutakljcix P0si«I) I u t s. jedes dexitsche siiiid kennt, und auf denen die reckenhafte Gestalt das ihr natiirlidpsic militilrische Kleid trägt. Wie Fürst Biistnarck über den Osficiersberuf persönlich dachte, geht aus seinem Dankschreiben vom 24. December 1872 an Kaiser Wilhelm I. aus Jlnlaß des Geschenkes des Rauchfchen Bronn- MiniaiuxsSircndbildes Friedrichs des Großen deutlich hervor. Jn dentsclbeii heißt es: »Viel« Vater war 1183 hei den Leibcarabiiiiers eingetreten und lgat noch die Ehre gehabt, Friedrich dein liiroizeii bei der Jleonc als; Jun er vorgesiellt zu Bei-den, bei inelchersz Gelegenheit der vqrosze Köniäkgleruht hat ihm du«:- « eiiisiel seines: tGro vaterg dce bei» Caslan ae lie enen gjiirjlirg t«l·.»«Lsii«3iiii«idi«-.t,»i;.i ziiiikixdig aaiiegkegiieirxjzeer Ikixne Hirt-IS violgzeus alten. Die e iin oiee nii ere u ein » un e nie ne r« r konnnenen lebendige« zlliiilheiliiiigen aus««- Fricdricha des tijroszeii Zeit, welche daits iior niir stehende zlisnliiuikri oergeaeniiiärtigen und zu denen ich eilie niohlerhaltcne Elieiljor don Briefen nieiiieg Großvaters aus; den· Feld lagerii de;- Tiiihrigeiistriegev wohnen kann, bilden die dauernden lxindructe niecner tliiidheih und ich habe iederzeit bedauert, daß es« mir nachdein Willen niei·iier· Eltern nicht erlaubt war, lieber vor der zxsront »als; hinter den: öchreilitilrhniieine Ulnhäiiglichtgit an das nnjikeliaiiiiiite Konigshaug und nieiiie BegeÅiieriiiig sur die Groß; nnd des« « uhiiä deg ssaterlaöiFes m bethiitigeik nih heut« narhdeni Lin. «-Ualetät nii zu en hö ten ftaatgiiiäiiigskhen Ehren erhoiseii hatitverinag i? das Bedauern, ähnliche Stufen ni lalsz Soldat mir ertri en zu ha eii iicht gan zu unter drücken. gierzeilien Eure LUiajestiit am Lveiliieii Abend eiiieiii»sziaiine, der geipohiit ist, in. christlichen Gedeiiitageii aui ileinc Vergangenheitäu blicken, dteie Anåiprajche personliclier Einpgiiidunåen. Jch ioiire vieyllkei t einhutik brauchbarer seneral eniorden a ei« na meiner eigenen eigung ä e ich lieber Schlachten Für· Eure «Majestät gewonnen, wie die Generalr. die das Denkmal zieren, als! diplomatilche Campagnen.« Man kann sich Vismarck in der That gar nicht anders vorftellen als im Waffenkleidcy und so wird er in der Erinnerung aller Deutschen fortlebem So darf man von einem ehrenreichen niilitärischen Jubiläuiii Bismarcks am 25. Niärz 1898 wohl reden und es aus nationalem Geiste mitfeierm Noch heute schlägt das Herz des Fürsten warm für die Armee, nnd mit der Ziation hofft diese an seinem heutigen .Jubeltage, daß der Fürst dem Vaterlande noch recht lange Jahre als Vorbild aller Plautus: und Kriegertugendem als das leuchtendste Beispiel rastloser Thätialeih aufopserndster Hingabe an den Dienst seines Kaisers nnd alss der ritterliJje Held und treueste Diener· des Landes und seines Herrscherhauses erhalten bleiben möge! Em Dresdner als Taucher über die »Es-plamc«-Kataftrophe. «' Unsere Leser erinnern sich der Einzelheiten jener Katasirohhy der im Hasen von Ha v an n a das amerikanische Krie sschifs »Maine« zum Opfer fiel. Eine furchtbare Exvlosion rig den schmucken Kreuzer in zwei Theile und mit ihm versank der weitaus größte Theil der Nlannschast in den Nkeeressluthenl Bald tauchren Gerüchte aus, die Exvlosion sei nicht an Bord des Schifses erfolgt, der »Meine« sei vielmehr einem Attentat von xanßen erlegen; diese Geriichte verdichteten sich, tvie unsere Leser wissen, und führten zu amtlichen Untersuchungen des Sachverhaltc Sehr interessant ist nun in dieser Angelegenheit ein Schreiben, welche-S ein junger Dreodneh Richard Baurnanm der als Tnucher in anieritnnischen Diensten das Wrnck der ~Maine« durch: forschte, an seine hier am Vischosrweg wohnenden Eltern geschrieben hat. Wir entnehmen diesem uns sreundlichst zur Verfügung gestellten Schreiben folgende Sitze: Hat-antun, via Key West, den 7. Mär; END. Jn der Hoffnung, das; Ench meine Karte gesund angetroffen, will ich Euch etwas von dem Kriegsschiff ~Maine« erzählen. Jch bin Federzeieliner in allen Lvauptquartieren zu finden. Mit den Pieniontesen und mit Garivaldi zog er 1859 durch Italien. Sein ~Tagebnch vom italienischen Kriegsschaar-lata« giebt ein glänzender« Zeugnis; sür pie Farbenfriscbe, mit der Wacisenlntsen zn malen ver stand. Fünf Jahre später stand er, wie der Titel seines Linches lautet, »Vor den Tiippeler Scbanzcn«, 1566 war er mit den Preußen auf dem Kriegsschauplasy Dass beste seiner Werke bleibt aber immer das »Tagebuch vom französischen Kriegsschauplatz 1870!71«, welches eine Perle deutscher« Kricgsjournalistik genannt werden kann. Hierbei kam ihm zu Statten, das; er» das Paris des zweiten Kaiserreichs gründlich kannte. Jn seinen fesselndery in dxe verschiedensten Sprachen über« setzten Büchern: »Paris und die Pariser«, »Die Frauen des Kaiser» creichs« u. A. m. erwies sich Wachenhusen als der Tacitus dieses Kaiser-nicht«, als Sitten-Schilderer von hervorragender Beobachtungs gabr. Seine letzte Arbeit auf dem Gebiet des Weltfabrerthrrins war das gelegentlich der Erijfsnnng des Suezcanals entstandene Buch über das alte und neue liillandt ~Pom armen cavvtischen Nimm« Die Gluth seiner Phantasie, der leichre Fluß seiner Sprache kam in seinen zahlreichen Romanendentlicb zum Ausdruck. Sie sind meist aus den Eisect gearbeitet nnd in vsvchologisclser Hinsicbt keine Nie-isten werte. Ein Theil derselben erschien zuerst in dem von Wachenhrisen geleiteten ~Hausfreund«, einst der aelesensten Zeitschrift Berlins. »Die Gräsin von der Nabel« und »Er-ergo et von« sind die besten dieser stets svannenden Geschichten sratizösischer Jason. Als der nitnnier rastende Mann endlich sich zur Ruhe setzte, wählte er Wiesbaden zum Domizil. Dort lebte er in behaglichen Verhältnissen, persönlich ein beliebten lovialer Veteraii der Feder. Er war kein Dichte-meine, aber er war gcnial in der Malerei der Wirklichkeit. Er vermochte das Alltäglicssste durch seine glänzende Farbenmischrtng wie nen erscheinen zu lassen und damit den Aus: spruch zu hcstatiaem szSagJ etwas, das sich von selbst versteht, sum ersten Mal, und du bist nnstervlicis." W» Nummer enthält 18 Seiten. Roman fichc 2 Beilage, ftqnsdesamtliche Nachrichteic l. Beilage. Ytichfg auf die lange Hans: sei-fetten! was man sehst! hell« Vvkkhetlhafxex erledigen kann! Es bewahrt dies vor Verdkicßlicdkeiten und über: fljjssigen Geldausgaberh tvse sie z.B.dle nicht recht zeitige Ernenerutkg des Abomtententd der» gewohnten Zeitunqslegture mlk sich bkltlgtz Wer alstz dte »Im-essen Nachrichtens in Dresden fur das nachste Quartal (Apkkl, Pia! und Juni) noch nicht bcstellt hat, der ver: säullke·nlcht, die-Z HIMAEHEUD zu thun. Es genügt eine fchrinlcche oder· nkundliche Anmeldnktg bei dem Brief träger oder Poftamt des betr. Ortes· unter Angabe der PoftbeftelbNuinmer 5133 und gleichzeitiger Ueber mtttelung des Abonneinentsbetrages b. i. Mk. 1,50 ohne und 1,90 mit Witzblatt Ein lubiliiicm Bismarcks gp Am 25. März 1838 trat Otto v. Bismarck als Einjähriger in das Geirdejägenßataillon und am 25. d. M. begeht also General obcksk Fiirst Bismarck das 60iährige Jubiläum seiner mjkjtijkischen Laufbahn, die sich nicht weniger· glänzend gestaltet W» kzsg seime politischr. Jm Anfang freilich ging es sehr langsam. 1841311111 StecoridaLieutenant der Latidwehr ernannt, wurde er erst » im Jahre 1839 also mit 39 Jahren, zum PremiewLieutenant be: i fördert, und auch diesen Rang erreichte er nur, nachdem er an zu «« ständiger Stelk mehrfach danim eingelommen war, da et« in seiner biplomatischen Catellung häufig genöthigt sei, in Uniform zu erscheinen, und der Secondcdsieutenant doch schlecht zu seinem Civilrange passe. So wurde er dar-nach ausnahmsweise, ohne daß er die vorgeschriebenen militärischen Uebnngen mitgemacht, befördert. Später, unter Wilhelm 1., als Staatsminister mit der gewaltigen teformatorischen Kraft und jener großen auswärtigen Politik, welche die gesammte Weltlage änderte und tm Herzen Europas das nationale Deutsche Reich auftlchtety stieg er rasch in allen äußeren Ehren, auch im militärischen Name. Sein Monarch liebte es, den Staatsmanm der ihm so treu nnd mit so unvergleichlichem Erfolge diente und mittelbar wir erinnern nur an die Durchbringung des Sev tennats - zur Stäctung der nationalen Webrkraft so Großes bei getragem militärisch von Stufe zu Stufe steigen zu lassen. So brachte Fürst Bismarck es bis zum Generalobersten der Eavallerie mit Feld: nmrfchallsrang und das deutsche Vol! hat ihn in großen bedeutsamen Niomenten nie anders ais in Uniform gesehen. Seine durchschlagendsten Reden hielt er im Reichstag· in uniform, und ebenso begleitete er den König aus die böhniischen und französischen Schlachtfelden Seine Begegnung mit Navoleon vor Sedan, seine Friedensverhandlungen mit Favre und Thiers haben Künstler in Bildern verewigt, welche Hans Wachenhufen f. Jn den! Berewigtem dessen Bild wir nachssehdnd bringen, ist ein tapferer Held der Feder geschieden. Wachenhttfein der eben die 70 überichrttten hatte (er war am 81. December 1827 m Trier geboren) war einer der eifrtasten und beaabtesten Schritt steller und Journalistem Sein lebhaftes geistiger; Naturell erkannte still» daß der Erzählen der auf journaliftischer Grundlage steht, die Ukslstkkicht Gegenwart und vielleicht auch die Zukunft für sich but— Zu einer« Zeit, in der tun« wenige englische Kriegsbcrichterstatter sicb nnitbig in den Kugelregen wag-ten, war Wachenbusen bereits Als Ktiegscorresvondent thätig. Jm Krimfeldåttg erwnrb er fich die Ichriitstellerisckjen Sporen, und sein vor 43 Jahren erschienenes Buch sVon Widditi nach Staknbul« ist vielleicht die interessantes« Schildetuiig der politischen und eulturelien Zustände ans dem cskktliu des OrieniktieqeQ Durch diese Lcistungd hatte sitt) Wtlchsvbusen sum bevorzugten Ktiegscotrespondenten er Zeitunzen Mscht und Nckländets Berichte über « Radeykvs italienis en lbtsa von 1 V weit tiberbolty Von sent an wen« der fiotte Kunst und Wissettschafu ·« Daß eine Oieiceiuftudirnng von Meyerbeeed »Ist-bete der Teufel« ein fich ~lol·1nrn·deo« Unternehmen ·sein würde, war vorauszusehen. Wir leben in einer Zeit der Reaction, dekjkieaction gegen das Wort-Dranlatlschc iin Piunkdratna. Man hat ecne starke licigitnn dazu, in die Oper zu: gehen, um wieder Pius-I, und zwar· Ciefangsntufih zu hören· Das inußte Meyerbeer zu Statten konnncm Das Haus war denn aizch ausvetkanft Die Aufnahnie des Lkcrkcs wäre eine noch viel wajinere gewesen, wcnn . . . . ja, wenn in itnserer Zeit diese echtcn Oanneciopetn die Ausführungen; erleben könnten, die sie beanspruchen. Lassen wir alle Betrachtungen bei Seite über den Werth oder Unwettb des Stils der großen l Oper-«, übe( Mehrheit oder ilnkrfstfvit bei! in ihnen holst-»den Durst; kiic Post viektcljacjkiJMt. t.50 wo» Wiss-U. Essa- Dresdeii u. Vorortc moxtatlich 50 Tfcohne Wtæbi.x Für Oestcrr.djziggrg 3icrtcllähkl«.»sit.» »So. YFF ehe Post· bcstelliNummcr Fuss, Oesterr. 2584. Rpdaetion u. Haupt-Geschäftsstelle: Pillnitzkrity 49. Ntcht verlangte Manuscrtpte kdmtcn nur zurucksejandt werden, wenn fkankirteö und adressirtes Couvert eklcegh Cnliuderdlicmontoirs mit Csoldraikd von 12 Mk. an. Ykickksldkjctnosctyjxs von 10,»12,«1«4,»18 Jxlkkz qkzz ,- Gdidx Tokrrcuxuhkeu do» "40 Dieses« iddo Dir. S gozLFzqpYmhrcu voi- 25»»k.1sck. di.- 300 mer«-Es s nämlich Taucher in meiner Compagnie und so hatte ich Gelegenheit, den » »Meine« auf Grund der See von innen anzusehen. Unsere Tauchers s Abtheilllsig hat die Verpflichtung, Alles, was zu heben ist, zu heben und s wenn möglich, das ganze Wrack an die Oberfläche zu bringen, was ich aber für unausführbar halte, da es in zwei Hälften gesprengt ist und nun schon 8 Fuß in den Schlamm gesunken ist. Wir sind hier sechs Taucher an der Arbeit und holen die Todten und die Werthsachein sowie die Waffen herauf. Es ist unmöglich, Euch einen Begriff von der Wirllichkeit zu geben; die vordere Steuerbordseite der »Ylaiiie« ist nach oben und hinteniiber nach Backbord geflogen. Wenn Jhr dabei das imniense Gewicht bedenkt, so könnt Jhr Euch eine Vorstellung von der Wirkung der Explosion machen Ein Kanonenthurin mit einer Kanone, die allein 23 Tonnen (1 Tonne gleich 20 Ein) wog, ist v o llstä nd i g u m g edre h t und nach Backbord geworfen· Das llnverständliche bei der Sache ist anscheinend, das) die Pulvertuagazine vollkommen tntact sind, wir Taucher drangen in dieselben ein, fanden Pulver und gefüllte Geschosse absolut unversehrt, nur ist Alles durch einander geworfen; explodirt ist nichts. Ebenso find die Kessel voll kommen unversehrt. selbst Schiefzbaumwolle und Dhnamin die doch so leicht explodiretu sind vollstiindig intaet. Wir Taucher haben nicht den geringsten Zweifel, das; der Kreuzer »Man-te« von der Aussen seite dnrch die Spanier mit einer Unterseemine in die Luft gcsprengt wurde. Das größte Torpedogeschoß hatte eine solche Ver wüstung nicht anrtchtenkönnen Die Thatselbstist den Spanier-n wohl zuzutrauem dieselben hassen begreiflicher Weise die Amerikaner wie die Todsiindtz da sie dieselben als Unterstützer des cubanischen Aufstandes ansehen, der sie eines Tages die Insel kosten wird. Soweit der interessante Bericht des jungen Dresdnew Wer noch iln Zweifel war über die wahre Ursache der ~Maine«-Kaiastrovhe, wird jetzt wissen, worauf dieselbe zuriickziiführen ist. Das amerikanische sljlarinedevarteliient beschloß übrigens, einem uns heute aus Washington zugegangenen Telegramm zu Folge, die noch in Havaiina befindlichen Biarineoffieiere zurückzuberufeli nnd das Wrack der »Maine« zu beben. Ob das Letztere gelingen wird, bezweifeln wir übrigens nach den Ausführungen des jungen Dresdner Taucherc Die zweite Lesung des Flottengesetzes . (Von unserem Pariaments - BerichterstatterJ 11. Berlin, 23. März. Ucher dem Fsause liegt die unbestimmte Atmosphäre der Ertvartunäz Es ist Ia der l"ngst angetündigttz längst erhofste »große Tag«, d die Entsckldidung bringen soll darüber, ob des Kaisers Pläne sür ein »größereo Deutschlnnd«, sür eine stärkere, machtvollere Flotte in Erfüllung gehen werden oder nicht. Und da drängt man sich hin zum stattlich ragenden Voltshause am Königsviaty nachdem man seit knindestens 8 Tagen schon den köstlichen Besitz einer Einlaßkarte sich gesichert. Denn nur Solche dürfen hinein in die geheiiigte Stätte der Gesetzgebung, Und mit frommer« Erwartung, mit einer Art heiliger Scheu dessen, was da kommen soll, sehen abnungslose Gemüther dem votranssichtlichen Kampfe der Geister, dem hochgemuthen Redeturnier en gegen. Die Guten! . . . Sie denken nicht daran, daß in geräuschlosem aber daneben nicht minder bewegtest und arbeitisreichen Commissionös nnd Fractionsssitzungen schon längstAlles geklärt und geregelt ist, daß man die Stimmung oben und unten im Lande genau geprüft und gewogen und danach ichon den taktischen Plan fertig bat. So ist denn auch das Ende schon bekannt, unumstößlich und sicher, selbst die gliinzendste Picisierrede vermag daran nicht mehr zu riitteln: die dichten Schaaren aber, die alle Tribiiiieii füllen, Officiere aller Waffen gattungem die Marine natürlich voran, der reiche Kranz holder Frauen, die ihren theuren Gatten zu Liebe sich um Politik interessirem nnd all die Anderen, die da gekommen sind zu hören und zu sehen, sie denken nicht daran, sie erwarten Betocguiig Spannung und Sensatiom dramaiiscben Empfindens, halten wir uns an das Nein-Piusilalische, das wahrlich immer nocb wertb genug, gut intervretirt zu werden, so müssen wir sagen, die wirilich stilechte Wsiedergabe einer Meberbeerscben Oper ist heutzutage beinahe in noch höherem Grade ausgeschlossen, wie eine solche einer Mozartschen Oper. Mozart war ihm gegenüber, man sehe sich nur seine Textbehandlung an, nocb ~lr’ort-Draiiiatifer« par sang. Bei Pietserbeer tritt die rein gefangliche Brillanz ganz in den Vorder gruud. R o b ert ist der Tiusus des tenore assolutkz J sa bella der der Coloraturvirtuoiin &c. Hier ist Alles zngcschiiitten auf die Wirkung der Stimmen nnd der gefanglichen Technik. Ta muß denn der «Bruch« in aller Entschiedenheit wahrnehmbar· werden zwischen alter und neuer Zeit, selbst dann, wenn noch aeeignetere lkräste zur Ver fügung stehen, wie diejenigen, die wir disponibel haben. Aber da sind wir eben bei dem pimetam saliens angelangt. Wir sollten ge trost aus Meverbeer verzichten, bis wir wieder »assortirt« find· Uns fehlt der «Heldentenor« für den Robert, die brillante Coloratun diva für die Jsabella und der genügend svielgewandte based prokoncio fiir den Vertraun. Für die Rolle der Alice wäre die Vertreterin des gleichfalls verwaisten ingendlictpdrainatischen Facbs heran uziehetn Und doch tvar sie noch relativ am günstigsten besetzt, mit Fräulein: Bossenbergeh die gefanglich und darstelleriscln ohne natürlich hinreißeii zu können, ihr Bestes bot- Für die Rolle der Jsabella war Fräulein Wedekind ausersehen gewesen· Eine, wie der ouiiiiöie Zettel meldete, »leichte ,Jndissvositioii« hinderte sie. Fräulein Bossenverger erklärte sich, wie man hört, bereit, das schon ein mal von Frau Otto Alvsieben geleistete Kunststück, Jsabella nnd Alice zu singen, zu wagen. Aber man nahm das Anerbieten Fräulein Wusch les an. Nun, von Haus aus war das deren Rollr. Sie war ja, ehe man sie verwendete, wie man sie gebrauchty für das erste Coloraturfacb bestimmt. Jninittelst ist sie stimmlich verbraucht worden. Schade, denn es gab eine Zeit, wo sich, in ihrem Tkach beschäftigt, eine edeih liche Entwickelun für sie vielleicht erhoffen ließ. Bleiben die Betten Antgles und Lglkachter. Ersterer war mit sichtlicher Hingabe an seine ufgabe gegangen. Ein ernstes Studium in gesan licher Hinsicht war unverkennb.:r. Ein guter Gesainmteiiidruck soll fgeiner Leisiung auch keineswegs abgesvrochen werden, aber das sieghafte hervorquellen der Stimme, der Eindruck des Unversieglichen derselben, eben das sZiiiideude, echt Heldische an der Sache blieb, wie vorauszusehen war, ; aus. Herrn W a ch ters Bertram machte, wenigstens im Darftellerischeey "nicht den Eindruck «sichtlicher HingabeT Das Dämonisehe der Er scheitiitiig kam ausschließlich und allein in Costüni und Maske Anschauung. In der Wiedergabe des Gesangsparts verließ er lich, wie immer, auf die Wirkung seines Materials. Dasselbe gefii De: zu machen. ihm wirtlichen Wohllaut, Timbre zu gewinnen VI» orgfiiltige Tonbildunkh scheint er nach wie vor nicht Dr I I h«»«»» FH H» Pfg-»· »F»- s..s-.«»«-e.,...«» 111-m, H« sv»s-»ö«»r.».«d ««- Geleseitftc
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