Suche löschen...
Neueste Nachrichten : 10.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-189806103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-18980610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-18980610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-10
- Monat1898-06
- Jahr1898
- Titel
- Neueste Nachrichten : 10.06.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ksHMAWc.z-4x« l c « «. »» Nr. 158. Freitag. Dresden; YLJuni 1898. 60 000 Abonnentem Yacljriktjten zkgszs;kx«x,«x·xgkpspk«tz. p.2s«-....,-k.,«.kikiis2"; Unabhängiges Organ. ’ sisiidscsiii ««-;3»33-»-3.»23»-«.s«-«« WIVOE«AYIZZTYILIFIHHEUZF"F"«ZY««« s schau« Bad-nie, Kaufmann, Haus-tm. te. m; ssxxzsgx-sssztk»»s«., «. 5»i..«.·.,2«:.k-:.s-«.«kx«· Gclesenfte Tageszettung Sachfens. »M- ssssszzsszsxzgzszggggzszkzsksssssssssssissss 25 an"" Tqfeb UND S«sp««h···« «« « « Cyliuderißemoutolrs it Gld a d von 12 Mk. an. R·»««,««· ~ is » », TPOIDXCIIIIOIIGI Zikkäikcmpuekkzs vok«"’,»,4z3Ä:lt4«,«cilslilzior(zY-«i I o . erreus ten vo . s . j- . - i tseutjqe Nummer· umfaßt 16 Seite« »Ja-wie eine Extra beilas I» Fcxma ctty Schweiasckh Odems, «fur die Ciesaknmh »Hu» und eme derqleccheu der Fktum Robert Preis« Dresden, H« Stadt und Vorm-te. Roman stehe Beilage. demokratie, statt sie mit dem heutigen Staatswesen zu verknüpfen und dem Boden der gegenwärtigen gesellschaftlicheit Ordnung näher zu bringen, reizte und erbitterte und sie veranlaßte, sich in diesem Gefühle immer enger an einander zu schließen. Durch diese verfehlte Behandlung der ganzen Bewegung erklärt sich das Anwachsen der Soeialdemokratie. Jetzt hat Graf Posadowsky in seiner neuesten Auslassung ganz deutlich zu erkennen gegeben, daß er als die Haupt: aufgahe der Regierung den Kampf bezw. die Vernichtuiig der Soeial demokratie erachte, und daß gegenwärtig an den leitenden Stelleu die Auffassung bestehe, daß man vor Allem eine aus der Rechten und den Mittelparteien bestehende Mehrheit bilden und die Socialdemokraten möglichst aus dem Reichstag entfernen müsse. Man wird, selbst wenn diese Hoffnungen —— was, so lange das geltende Reichstagswahlrecht in Kraft ist, kaum möglich erscheint —- sich realisiren sollten, zunächst fragen dürfen, ob eine daraus indirect entstehende Verstärkung der rechten Seite des Hauses unter heutigen Umständen für das Gesammtwohl des deutschen Volkes förderlich wäre. Ohne uns an dieser Stelle darauf einzulassen, ob in den socialdemokratischen Forderungen ein berechtigter Kern enthalten ist oder nicht, muß man es doch vom Standpunkte der allen Deutschen verfassungsmäßig garantirten Gleichberechtigung für bedenklich halten, eine große politische Bewegung mit zahlreichen Anhängern durch Ausnahmegesetze gewaltsam unterdrücken zu wollecn Leider« unser Staatskörper unter einem Gehrechem so sollte der Ver-i such gemacht werden, dasselbe einer sorgsamen rationellen Heilung zu unterziehen, nicht aber dasselbe durch eine Gewaltscur dein Auge zu entziehen, um das Gift im Inneren in verstärktem Maße weitere Verheerungen anrichtcu zu lassen. Uns, als objektiven! Zu schauer der Parteibeweguiigeiy will es viel richtiger erscheinen, wenn der wachsenden oppositionelleii Bewegung insofern das Wasser ab gegraben würde, als man die berechiigten Forderungen des wirth schaftlich schwächsten Standes möglichst berücksichtigt, ihnen jene Rechte gewährt, die ihnen bisher von den herrscheudeu Klassen vorenthalten wurden und ihnen durch den gesetzlichen Abschluß einer Socialreforin den Weg zum Anschluß an die bürgerlichen· Parteien erleikhtert und sie von ihrer bisherigen rein uegiresiden Politik zurückbriitgn Hierin energisch und führend vorzugehen gehört unseres Erachtens zu den vornehmsten Pflichten der Regierungen und ein der artiges Programm hätte ein ministerielles Wahlmanifest enthalten müssen, wenn man doch schon der Ansicht gewesen ist, daß man in irgend einer Weise einen Einfluß auf die Wahlbewegung nehmen müsse. Die ganz anders lautende Kundgebung des Grafen Posadowsky erscheint uns aber taktisch als ein umso größerer Fehler, als sie in lweiten Kreisen der Bevölkerung nur als ein Symptom dafür be trachtet werden wird, in welcher Täuschung sieh die Reichsregierung über die thatsächlich im Volke lebenden Ansichten befindet. Nicht die Angst vor dein »Zukunftsstaate«' oder vor einer in weiter Ferne drohenden Umwälzung des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens ist es, welche Deutschland zur Zeit beunrubigh sondern vielmehr die wachsende Besorgmß vor einer in ganz naher Aussicht befindlichen rückschrittlichen Bewegung in unserer gesammten Gesetzgebung welche aus unser politisches und wirthschastliches Leben schädigend einwirken könnte. Die »National-Ztg.« dagegen meint, das Schreiben des Staatssecretäks sei eine Warnung für die Wähler in letzter Stunde vor der bedenklicher: handelspolitischen Richtung der Regierung. Die ~Kölnische Ztg.« verniißt u. A- in dem Brief jedes Wort der Abwehr gegenüber den agrarisehen Aiisfchreit.uii.gen. »Da also in Regierungskreisen schwerlich ein zuverlässiger Widerstand gegeii die agrarisihe Gefahr vorhanden ist, so werden die Wähler gut thun, das Gutachten des Grafen Posadowskh selbstständig dahin zu erweitern, dafz es Sache des Bürgerthunis ist, bei den Wahlen dafür zu sorgen, daß das wirthschastliche Leben des deutschen Volkes vor den abentelierlicheii Plänen begehrlicher Junker bewahrt bleibt« Die ~Staatsbiirgerztg.« ift im Allgemeinen mit den Aus siihrniigeii des Likahlbriefes wohl einverstanden. Jn Bezug auf die Bekäiiipfuiig der Socialdeiiiokratie aber sei es oft sehr nützlich in der Hauptivahh wenn alle Parteien ihre Kräfte messen, denn nur dadurch wehrdle häufig eine Stichwahl erniöglicht und die Wahlbetheiligung ge o en. Die »Voss- Ztg.« fragt weiterhin, warum Graf Posadowskh von dein Reichsivalslrecht schiveige Die »Deutsche Tagesztg.«, das Organ des Bundes der Landwirthe, nicint, die vorurtheilsfreie Prüfung zur Beseitigung zder Gefährdung dei- Laiidivirthschast und des Mittelstandes müsse zur Annahme der Mittel führen, welche der Bund der Landwirthe vor geschlagen hat- Deshalb sei in deni Briefe ein werthvolles Zeichen dafür zu erblicken, daß die Regierung init dem Bund der Landwirthe dem gleichen Ziel zustrebd Die »Das» b- Rad-in« vermissen, daß die Staatsregierung, ivelche die revolutionäre Natur der Soeialdeinotratie erkannt habe, ihrerseits alle vorhandenen Mittel der Macht, der Gesetzgebung und des sonstigen Einflusses gegen die Socialdeiiiokratie ausbietet. Der » Vo rw ii ris « nennt den Wahlbrief des Grafen Posadowskh abgestanden nnd schal. »Was Graf Posadowskh da sagt, hat alle Welt iiiiigst gkivnszd Sein Gutachten kann keinerlei Einfluß auf den Wahltanipf haben. Die Niederlagen der ihni befreundeten Parteien weiden für ihn zugleich eine böse Blaniage bedeuten und er wird zu set) sLgenHO si tacniozsez o hättest »Ya- gesihwiegejiks ·« · » ·· Grsßere Jnserate für vie Sonntags-Nummer bitte» w« bis Freitas Abend «? Uhr aufgeben zu wollen, da wir b» d» »k9ßkn Aufl-me und dem Umfang unseres Blattes wegen: wzkkig über 60000 Abonnenteiy nur dann für deren rechtzeitige Aufnahme eine Garantie übernehme« können. Expeditiou der ~Neuefteu NachrichtenC Regierung und Voll. ex« Was die in wenigen Tagen stattfindenden Neuwahlen zum Rkichstage so ganz besonders wichtig gestaltet, was ihrem . Ausfqll eine so schwerwiegende Bedeutung verleiht, das ist nicht allein d« Th«tsqche, daß die bevorstehende 10. deutsche Legislaturperiode ühkr das Schicksal unserer künftigen Zoll- und Handelspolitik ent .- Mk» soll, sondern daß sie sich auch vornehmtich mit dem Ausbau unserer inneren Gesetzgebung zu befassen haben wird« Unter den I Gkgenständem die hier in Betracht kunnten, steht in erster Linie die . Socialreform , jene Lebensfrage der Nation, welche im Jahre 1881 " dgkch die Vorschläge zu einer Arbeiterversicherungs-Gesetzgebung so " glücklich eingeleitet und dann durch die Februar-Erlasse Kaisers - Wilhelm U. weitergeführt wurde, bedauerlicherweise aber neuerdings " zu einem Stillstand gekommen ist, der möglicherweise den Anfang eines Rückschrittes bedeutet. Die desinitive Vorlage der Arbeiterschutz f Gksktze im Jahre 1890 wurde bekanntlich von einer persönlichen " Fkundgebung des Kaisers begleitet, wonach es ~eine der Aufgaben der taatsgetvalt sei, die Zeit, die Dauer und die Art der Arbeit so zu regeln, » Eis; die Erhaltung der Gesundheit, dieGebote der Sittlichkeitz die wirtb » chastlichen Bedürfnisse der Arbeiter und der Anspruch auf gesetzliche · Gleichberechtigung gewahrt bleibt«. Diese erleuchteten Worte wurden . von den Vertretern der socialen Wissenschaft, den Nationalökonomen und ; den Praltilern der socialen Reform mit Freuden begrüßt. Selbstver- " · ·D«ie ~YKreuzztg.« if: EMiXYYdEeEtLi Wcfskzfbslsfwbsswckjiafen Pofadowskh durchaus einverstanden- —«« Fürst Bismarck nnd Freiherr v. Stamm. Wie wir der ~Saar- und Vlies-ZU« entnehmen, hat Freiherr v. Stummssdalberg in einer Wählerverfanunlunq zu Baumbolder erwähnt, daß ohne sein Wissen und seinen Willen zwei Herren aus Offenbach an den Fürsten Bismarck die Anfrage gerichtet hätten, ob er in der That mit dem politischen Protxramin des Freiherrn v. Stumm im Einklang stehe und das; der Fürst trotz feines lcidendeirsicstandes am anderen Tage telegraphisch geantwortet habe, er würde es höchst bedauern, wenn .f,)err v. Stnnmr nicht mehr in den Neichstag käme, und daß er die zlkahrung des gegenwärtigen Yefitzstandes für durchaus nothwendig alte. stäicblich wktk njaktwhiekbki sihcb »darüberMPO einig, has; nur durch die . jchrittweis e Erfüllung der Forderungen und Wünsche der Arbeiter, soweit sie gekerbt und geitgemäß sind, die Andabitung eines friedlichen Verhältnisses zwischen Arbeiter und Arbeitgeber möglich sei. Aber man war gleichzeitig davon überzeugt, daß es dazu der Mitarbeit der arbeitenden Klassen bedürfe, und daß, um den Letzteres: diese Tbätigteit zu ermbglicbem die Arbeiterorganisatiom die Anerkennung der Berufs- und Gewerkvereiny die Ausdehnung des Coalitrons rechtes und dte Unantastbarkeit des Verein« und Versammlungs rechtes unerliißliche Borbedingungen seien. Nun aber hat dasi inswtscheti erfolgte Antoachsen der socialdemokratischen Bewegung die maßgebenden Stellen allmälig zu der Annahme verführt, als ob das den Bestrebungen der Arbeiter bezeugte Entgegenkommen ein Fehle! gewesen sei, der unbedingt abgestellt werden müsse- Man bat, um die staatliche Ordnung zu schützen, andere schroffere Wege ein geschlagen und den Socialdemokratem die sich bereits langsam zu einer radicalen Partei umzubilden schienen, so viel Schwierigkeiten» bereiten versucht, daß sieh die Gegenfätze dadurch verschärft haben. Statt der Fortführung der Soeialreform wurde ein Umfturzgcsetz, eine Beschränkung des Vereins- und Versammlungsrechtes und eine Reihe anderer unvovulürer Vor-lagen eingebracht, welche die Social- Deutschland. —-« Zum Wahlbrief des Grafen Pofadowsky erklärt die ~Nationallib. Co rresp.«, sie fmnmc dem Schreiben zu mit der Einschränkung, »daß Bestrebungen, wie die der Bundcisleituncp nicht geeignet find, die großen, gemeinsamer: Jnteresscn unserer Erwerbstäaxde positiv zu fördern «. —««· Eine geradezu Jiehcthafte Wahlzlgätigkeit entfaltet diesmaldasninversdhiiliche Dänenthiim »ordsehlestviäs. Es gilt, zuncichst eine moglichst große Gesamnitstiinineiizahl in a en dreåbslzalgktrieieisen auszubråiigeiygn jdenån das dckanischggiiznte Jleliliieint in etra onmi, uni aniit sin ru zu ma en. o ann o in Besonderen verhütet werden, ·daß«in dem nördlichen Wahltreise Habers lelieii-Soiidersburg, bisher eine sichere D»omane der Partei» dieser nicht zu sehr Abbruch durch die glucklielzc gewahlte deutsche Candidatur sowie »diirch den iocialdeinokratischen Mitbewerb verursacht werde. Außer dein lockt die arge Zersplitterung depdeutschen Parteien in dem ganz überwiegend deutschgesinnteii Wahlkreise izlensburgkApenrade zu einein Versiichr. den dänischen Candidaten dasel st zur« »Sti»chwahl und, neben einem solchen verhältnißniaßigen Erfolge, tooinoglich zum Siege zu bringen· Eine dänisehe Wahloersanimliing in Vordschleswig jagt· die andere. Ja, die dänische Partei halt sogar die Zeit sur gckomniem eiiien Borstoß nach der Stadt Flensburg selber und weiter nach Süden zu unternehmen· Seit 1890 hat man in Flensbiirg keine däniselie Versammlung abgehalten. Jetzt hat dort nicht nur bereits eiiie solche stattgefunden, sondern es ist aueh eiiie zweite groszere an gesetzt,· die sich dadnrkli aussetzt-riet, daß in derselben Vertreter des eigentlichen nordschleswigscheii Daneiithiiiiis erscheinen»w·erdeii, wahrend bisher nur dic dort iii der nationalen Zcrstreuung ansassigen Agitator-en nebst örtlichen: Anhang die Versammlungen zu Stande brachten. Außer deni Herausgeber von »Fleiisborg Avi6«, «Jessen, einein llltra, dessen Die Erinnernngen einer interessanten Frau. Es ist durchaus nicht nöthig, daß nur berühmte Leute ihre Memoiren schreiben sollen- Es giebt auch unberühmte Menschen, die in der Weltgefchichte nichts zu sa en hatten, die aber in ihren Schriften vft mehr zu sagen haben, als die seriihmten Solch ein Memoirenbucln das eine reiche Fülle sittengeschichtliehen Materials bietet, sind die »Erinnerungen aus meinem Lehen«, welche Frau »Asta Heil-er die Mutter des bekannten Dichters Hermann Seitdem, zetzrveröcifentlichte (Berlin, Earl Devrnanns serlagl « Zxrau Heiberg Ist eine Tochter des Grafen Carl v. Baudifsin aus der inie Knorrh xseboren am 7- Mai 1817, hat sie in diesen Tagen das St. Lebensjahr überschkikistls Ihre Eltern wohnten uerst in Tbarandt in Sachsen- DAUU svaen sie nach Dresden und Greifswald. Jn letzterer Stadt xvutde Asta geboren- Schließlich setzte sich Graf Baudissin zu Horsens II! Juiland zur Ruhe. Aus sener Zeit weiß Frau Asta allerliebft zu er-, zahlen— Jn Dorfes-s, als in einer Berbannungsresideny lebte die geschiedene Gsmuhlin des Königs Christian VII. non Dänemarh eine gebotene Pkissseisin von Meckleikburg-Schwerin- Sie soll von sich selbst I! einst« UVlkMUibigen Laune efagt haben, sie besitze den Kopf eines Engels, den Körper eines lgrokodlls und die Seele eines Teufels. Der Köslkåisb als Verlobter nur den Engel und versprach sich eine Ehe vol! eligreir Er über eu te sich widerfirehend von ihrem Unwerlb nnd willigte erst in die Scheidung, als er persönlich Zeuge Frei« Uiisikkkkchkett aeworden war· Sie beiuchte uns so erzählt Frau sta, hstlsig zu allen Tagesseiten Sie war, wie alle unhesebiifiigten M·Uschtn- ishr neugierig und fragte nach den nnbedeutendften Vor· Sängen im Haushalt. Wenn sie dabei erfuhr- bss Disits VIII! JWS gekocht wurde oder Früchte eingemacht werden sollten, dann M sie um eine Schürze und nin die Erlaubniß, izre Kunst but» tu üben. Fch erinnere mich genau ihres ichhnen opfes mit dem aufiallend leinen Mund, den rosigen Farben und bei! IGVHUMU Augen. Die Gestalt war klein und gedrun en, aber nicht häßlich Will; sum Vergleich mit einem Krokodib Die Beurtheilun ibkes Charakters war wohl auch iihertrieben aber unwiirdi waren ihre Ver schwsvdung usu- tyks iutimen verrate-disk. were-e tebrhöissia its-spielten— Als wir noch auf Dovedgaard wohnten, fuhr ihre Eaititiage eines TUTTI Qui -den Hof. · Mein Vater eilte hinaus um sie «« Instit-en, und entdeckte neben ihr einen Lieutenanh der ge schnükk Ulibsksithmintt hatte· Sie meldete sich u« liingerem eu e CI- Metu ater erwiderte, er betrachte es als eine Ehre, Kdnigli e Hoheit bei sieh zu sehen, aber nur ohne Begleitung. Da gab sic dem Kutscher« Befehl, umzukehren und nach Horsens zu fahren. Sie mag iihnliche Demiithigungen öfters erfahren haben, war aber so klug, an: scheinend keine Notiz davon zu nehmen- Ein Beweis davon waren ihre forgesetzten hiiufigen Besuche bei uns. Als ibr Sohn, der nach herige önig Friedrich Vllsp sieh mit der Tochter Friedrichs VI» grinzessin Wilhelminy vermählte, hatte sie dringend ge eten, ihr eine umine u schicken, damit sie die Schließung dieses Ehebündnisses würdig feiern könne. Einige Tage vorher hatte sie sich bei uns zum Thee Memeldet Sie erzählte, man habe ihr die Lumperei von 1 Reichsthalern geschickt, die sie ihrer Kammerfrau Oelle aard als Geschenk vor die Füße eworsen habe, was natürliis kein Mensch glaubte. Da zeige es sgtch nun wieder, wie gefühllos und gesnein die Regierung und die Königliche gamilie diiehten und handelten. Diese Verbindun könne ihrem I ohne kein Glück bringen: sie wiinsebe es auch nicht, Tosse im Gegen: "theil, das; die Ehe unglucklich werde und die etwaigen Kinder sehend: liche Mißgeburten sein würden. Mein Vater· versuchte vergebens, sie zu unterbrechen. Als sie aber gar dem eigenen Sohne Unglück und Schinackx wiinschty sprang er zornspriihend auf und verbat sieh diese unwürd gen Reden in Gegenwart seiner Frau und Töchter, denen gegen: iiber sies on die Würde des Weibes und der Mutter nicht so seharnloo ver leugnen dürfe— Jch iehe meinen Vater noch vor mir: Seine Linsen dliszzten im Zorn, und seine Stimme klang drohend herrisckp ie Pr nsessin und wir alle staunten ihn stumm und bleich an. Dieser Fwischensall störte aber nicht den Verkehr. sondern wir Kinder durften eubäugg besuchen, und sie bewirtbete un« mit Niischereien und spielte in nn - Jm Jahre 1881 zog die Griiflich Baudissinsrbe Familie nach Nendeburs Von dort aus machte M« v. Baudissin einen Besucb in Drei en, bei dem Vetter ibres Vaters. Wolf Baudissim dem Ueber-eher des Moiidre und Mitarbeiter der Schieaelscieckschen Ueber etzunq von Sbatesvearr. Ins der seit ibres Aufenthalt« bei« den Dresdner Verwandten ist besonders as interessant, was Frau Asta Deiberq über die Abend· bei Ludtoiq Tieckzu erziiblen weis, an die sie sieb noeb erinnert; als biitien sie aexiern siatigesunden Jch konnte - so schreibt sie - die Leseabende ei Tieck illusirirem wie er mit den ttu en Nasen die Anwesenden muiierth ebe er die Borlesung begann. Fch sebe jeden Einzelnen, auch die alten Begleiter; der unqen Engliindev Sie Oille verstanden kein Deutsch, saßen wie» die olzpuppen irr; skbtvarsen Freie! »Mit weisen Halrbinden und Hand-- schaden, erst sehr würdevoll, dann neigten sich die Gestalten, und Ischließlich nickicn sie ganz nach vorn, fuhren erschrocken in die Höhe »und nickten wieder. Das wirkte einmal so koniisch, daß die jungen Jpiädchen das Lachen nicht unterdrücken konnten. Da wies Tiecks Blick nach der Thiiy wir verschwanden und besuchten Frau Tieck und ihre Tochter. Die Frau war nie anwesend, sie lebte sür sich behaglich und sehr gesellig. Jhre Stelle wurde durch die Gräsin Finkensteim eine weißhaakigq vornehme, alte Dame, vertreten. Die Leseabende bei Tieck waren modern. Gelehrte, Dnrchreisende und was Lltisprnch auf Bildung machte, mußte wenigstens einmal den vollendeten Vortrag des Dichters ebört haben. Die schöne Welt schwärmte für seine Schriften, wir Fanden sie humoristisch und di: Lplbiitrchen voetisch; jetzt liest sie kein Mensch mehr, sie haben sieh u er e . Von der bekannten Bettina erzählte der Tieckscbe Kreis Folgendes: Die Armin tvar erschienen und erfuhr, daß ein ihr bekannter Herr auch kommen werde- Da bat sie: »Laßt mich unter dem Sei-da« liegen! (Es hatte um das Gesiell eine Gardine, toelche bis an den Fußboden reichte·) Er bat micb gebessert, und«, setzte sie hinzu, ,auf dem Sodba muß er sißeni« Der Wunsch wurde tviderstrebend be willigh Der Gast saß auf dem Saul-a, plauderte und zuckte bald mit dem rechten, bald mit den: linken Bein. Dann saate er: »Die Mücken miixen Sie sebr belästigen, sie sterben mich embfindlichsp Da iacdte der oboid unter dem Sopba und kam sum Vorschein mit einer großen Nabel, mit der sie ibn bestraft hatte. Von iiiendsburs siedelten die Eltern Astas v. Baudissin natb Stblestvia über, woselbst der Vater von dem Grafen Linar einen« Besitz binter der Domkirche kaufte, ein ara verfallenes, aber aeräumiges Haus, das von Ratten und Miiusen bevblkert war. In Schleswia lernte sista alsbald den Advoeaten Dr« sur. Deiberq kennen, mit dem sie oft-b tibmt Mai 1886 verlobte und inr September desselben Jahres der era ee. Ein erqreisendes Eatsitel aus dem Leben reisender SebausbieleiuGesellsibaften voll Notb und Elend, tvie es , beutsutaqe auch nocb in der Welt der sogen. »Sebmiereli anzutreffen «« sitt, aber den Beloobnern srbßerer Städte kaum noch nabe tritt ist in Frau Deiberqs Erinnerunqen in dem Übschnitt iiber »Das Geban sdielbaus in Schiestvis nieder-seiest. Unter sluderem slbiidert sie aucb den durcb eine Tbeater eidenschast bekannten Grafen Zehn. Er, der Besiger von 70 Gütern, ruinirte siib durib seine eidenstbaft fiir die B due. »Er qebbrts so berichtet Frau heiser-I,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite