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02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 26.06.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18980626028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1898062602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1898062602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-26
- Monat1898-06
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- Titel
- 02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 26.06.1898
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ågubeo OF; »-«-5-i.«-s-x-««-·.-« sc» ·:M-»J»W«JTE«J Nr: VI. Sonntag. 60 000 Momenten. O I Of Ist-is: Du— emsfäsxktxttsäsqkmzzåssga stets? » « M « SOLO-Preis: Uiiiishsiiigisss Dis« « c c. . - ·«sTsM-« DE» OFPTTZT XXVII-IT «« «« Gelefenfie T s·t S swspxsxkssxkktisxtsssssizsTskkaxsslkHEFT-111 Hwipkgchen Ist-hackten Nr. W , cweditipn Nr. Eil. --—-—s--ss NVU kknssskkpffcu eine großartige Auswnhl 2481 Zu· Orts-tagen! Miit-ris- Itpkug zip-U· Ggkqutjpz Monat-nor Zimmer-Uhren. - Ins!- Uhtututhsd - MVMZFVCFIS IV» Ecks KHUkgJJvhannstraße. «« TO« heim» statt-ask- umfFHt 26 Seiten. Roman fich 1. Palast, »Hm« Mtd Herd O. Beilage, Waarcubericht z« stävt fchen Mqrtthalle zu Dresden s. Beilage. Wer schnell und billig über alles Wissenswerthe aus Nah smd Im: infoxmirt nkerden will, der bestelle zum l. Juli ein probesAboimenieitt auf die »Sie-seiten Nachrichten-«. Die »Neuesten Nachrichten« sinb die verbreitetste, billigste u. reichhaltigste Tages-Zeitung Sachfens Der AbomkcmentssPreis beträgt für Dresden und Vprorte mir sc Pf» bei unseren ProvinzsFilialen AS Pf» sphue Witzblaty monatlich frei ins Haus. Der Postbezugspreiö beträgt vierteljährlic mw hsc Mk. (mit illuftn Witzblatt hsc Mk.- Ocstcrrcich nnd der Drcibunss S Wenn nicht alle Anzeichen trügen, fo dürfte die Palacklp fein, die weit über die schwarz-gelben Grenzvfähle hinaus als ein Symptom der flavifchen Solidarität aufgefaßt worden ist, volitifchc Confeauengen nach sich sieben, die in ihrer letzten Instanz; auch für» die gegenwärtige Constellation der Großmächte von entscheidenden clnsiuß fein könnten. Der fiel) in Eisleitbanien vollziehende Slavb sirungsvroceß bedrabt nicht mehr allein das Deutfchthusm sondern stellt aueb die österreichilche Regierung nunmehr vor die Entfcheidunkk ob sie Angesichts der innerpolitifchen Strömung nocb im Stande und geneigt ist, mit dem Deutschen Reiche fürderhin Hand in Hand zu geben. slnfcheinend find die Meinungen im Wiener Cabinette hier über getheilt, und zwar besteht diesbezüglich eine besondere Spaltung zwischen den Miniftern Goluchowsky und Thau. Der zweite ungemein schars gehaltene Artikel im ~Wiener Fremden blatt«, ioelcher den General stomarotv veranlaßte, seine Abreise von Prag zu beschleunigen, bat deutlich gezeigt, daß man im Ano tvärtigen Amte wesentlich anders über die Assaire denkt, als im Ministerium des Inneren, in dem man augenscheinlich den ganzen Zioischensall ais eine durchaus harmlose Assaire ansah, die irgend trelches energtsches Einscdreiten keineswegs erheischte« Zum ersten Male ist damit der tiese Riß offenbar geworden, der zwischen der Leitung der äußeren und inneren Geschäfte des österreichischen Staates besteht· Graf Goluchowsty ist selbst Pole und mag also persönlich naeb der ilaviichen Richtung binneigenx ossiciell hat er das aber nie-mais bewiesen, und in der Leitung der auswärtigen Politik, den Traditionen seiner Vorgänger folgend, stets eine anerkennenswerthe objeetive und gegen Deutschland lonale Haltung gezeigt, wie das ja nach den bestehenden Verträgen gar nicht anders sein konnte. Daß sich hieraus mit der Zeit Differenzen mit dem vrononcirt slaven fkeundlichen Grasen Tbun ergeben mußten, ist einleuchtend, und es sei-eint, daß, nachdem sich dieselben längere Zeit im Stillen ad gespielt, nunmehr eine weitere Vertuschung unmöglich ist und eine l desinitive Enticheidung sich vorbereitet. Rund um den Krenzthurnn Da« Amt eines! Propheten gehört unzweifelhaft mit zu den iebivierigsien Beriissartew Die Wahrheit will Niemand hören und, wenn man lügt, so ist man eben kein Prophet- Jm Altertbunie wurden unbeanenie Propheten einfach gesteinigt - gewiß ein Radicak Mittel, wetches jedoch neuerdings polizeilich verboten ist. Dafür wird aber gegenwärtig um so energischer mit geistigen Waffen gearbeitet, d· b— gesäumt-st- Dein armen Falb in Berlin müssen in dieser Be« kiehung gewiß in letter Zeit die Ohren geklungen haben! Die ge aminte erholungsdediirstige und wabtmüde Menschheit hat es ihm in diesem Jahre nicht verzeihen können, daß er gerade für die Reisezeit Regen prophezeit hat. Wenn es draußen an einem Sonntag so recht gäaiiithlich goß, wo man gerade eine vielversprechende Landpartie vor tte- so dachte Jeder gewiß mä einer Art von Jngrimai an den ariiien Wettervrotiheten in der eiibsbauvtstadh gerade, als ob er iigens den Regen bestellt oder gar persönlich inscenirt hätte. Die alten» Griechen sagten zwar von ilgrein Gbttervater Zeus direct tnaturliih in shmbolisiber Bedeutung : »Zum regnet« Aber sür so onsiiivotent dars uian wohl in der Gegenwart selbst den gewaltigsien Nksdfidescben Ueberiiienschen iiicht halten! Man sollte aber nun meinen, daß Herr Fatb wenigstens an den Tagen, wo das Wetter, wie in den legen, sicb ioniniertich gestaltete, ein milder Wind voiii Himmel wehte und die Sonne strahlend hoch oben am fimniel stand, Als· Lob geerntet hätte! »Selieibe links, Kainerad « uni einen niititäritchen Stiisdruck zu gebrauchen, das bedeutet, falls in diesem lvasfenttirrenden Zeitaltei des Mitiiartsiniis etwa ja n oib der Eine oder die Andere diesen Sidießitiiiidsausdriick nicht verstehen sollte: In den Sand M: Dresdner Haide geschosseni - Gerade an den sonnenscdeinreiihsteii sctstien des Juni ist gegen den armen Falb ain meisten »Mit geistigen Waffen« gearbeitet worden. Da hiitte derselbe nur einmal die Geniabiin meines Leibsehiisters drei Treppen über mir hören sollen, Itttithe Gheentitel dieselbe sitt· sein Propheoenamt übrig hatte! Mein ivpst san« Fisaiiier Meiste-e Knieriem, der übrigens das Mahlen aus dein «, verwest, hatte nämlich, wenn seine theuere biilste ihn« von wegen eines Massenaiissiiigs - niit dein Lehrjiingem vulgo « II( ermädchem und den Gtiriiszliixen der Familie wohl an die zehn. « »» gjsnspkz am Sonntag in die iheere nahm, stets ans die Unsiihers · e Jn der That ist es für unbefangene Beobachter völlig unbe k greiflicih wie zwei einander derart gegenüberstebende Ansichten in » einem Cabinet gleichzeitig vertreten sein können, und wie man es auf die Dauer möglich niaebeii will, nach außen bin deutsch-freundlich, im Innern aber deutsch-feindlich zu regieren. Selbst der gewandteite Jntriguant kann nicht, ohne einen moralischeii Entriistungssturiii im In: und Auslande zu exctiesseln, im Jnnern den Germanisnius brutali unterdrücken und nach außen hin eben dem Lkertreter dieses· Gerinanisinuey » den«! Deutschen Reiche, als Freund und Bruder die Hand drücken. Dieser tiefe innere Widerspruch verlangt unbedingt eine Erledigung, wenn nicht die bisher einwandsfreie Stellung Oesterreichs im Drei bunde fchwer eompromittirt werden soll. Die deuisclpfeindlichen Elemente in Oeflerreich haben es so weit gebrachh daß Graf Goluchowskh mit seiner Auffassung im Cabinet vereinsanit steht und also seine einzige Unterstütziciig nur noch beim Kaiser fand; auch dieses Band ist nun allem Anscheine nach gelockert worden- Nach den letzten Nieldungen hat der Minister des Aus ivärtigen es für ratbsam gefunden, den Nionar«i)eii, Angesichts der unhaltbaren Situation, vor die Frage zu stellen, ob er bei feiner Leitung der auswärtigen Llngelegenheiten noch immer das Vertrauen feines Monnrchen genieße oder nicht. Der Kaiser wird sich also über kurz oder lang darüber zu entscheidenhabeiy ob er das Cabinet ganz »He-wogen« machen, d. h. nunmehr auch einen den czechischälavischcn Tendenzen zuneigenden Minister des Aeußeren ernennen will, oder ob er es vorziehh die bisherige auswärtige Politik beizubehalten. Jn dem einen Falle müßte: Graf Goluchowskih im anderen Graf Thun s bom Schauplatze zurücktreten. Wir haben nach allem Voraus- , gegangenen nicht die Hoffnung, daß der Kaiser sich für die letztere l Eventualität entscheiden und damit also die gegenwärtig verfolgte , innere Politik aufgeben werde dafür sind die Dinge schon zu 1 weit gediehen. e Man wird sich demgemäß darauf vorbereiten müssen, das; Graf Golucbowsky - ob sich die Meldung über seine Amtsmüdigteit nun jetzt oder später bestätigen tnag einen Nachfolger erhält, der dem Bündniß und der Freundschast mit Deutschland nicht in derselben sympathischen Weise gegenübersteht, wie die bisherigen Leiter der aus: wärtigen Politik OesterreichD daß dieser neue Mann vielmehr an Stelle dessen andere Combinationen versuchen wird, welche der Doppelmonarchie entweder die Politik der sreien Hand wiedergeben oder aber Anlehnung an andere Großmäcbte anstrebt-n« Damit wäre der Dreibnnd, der ja eigentlich schon liiirgst nur noch aus dem Papieres steht, do facto ausgelöst, nnd Deutschland hätte Gelegenheit, sreundschastliche Annähernng an eine andere Grupviruttg zu suchen, mit der es schon seit geraumcr Zeit weit größere und bedeutendere Interessen verbinden nnd von der es nicht nur bereits wesentliche »Bortheile erzielt, sondern auch noch größere zu erwarten bat: das ist der russisclnfranzösische Zweibundl Hand in Hand mit Russland und durch dessen Vermittelung in sreundschaftlichenr Ein vernebmen mit Frankreich, wäre Deutschland heute, wo der euroväische Friede nicht mehr bedroht ist, in der Lage, seiner auf üderseeiscde Ausdehnung gerichteten Politik friedlich und erfolgreich nach zugehen. Nur Sentimentalitätspvlitiker werden demDreibunde eine Thräne nachweinetu er hat erfüllt, was er erfüllen sollte und kann für die Zukunft fchwerlich noch etwas bieten. Der deutsche Vertrag mit dem "auf czechifchwolnifcher Grundlage ruhenden Oefterreich ist un natürlich geworden, der mit dem zetkütteten und ohnmächtigsn Italien völlia zwecklos - neue Jntetessen gebieten neue Abfchlüffe heit des Wetters nach Fall) verwiesen, da er Feiertags Nachmittags mit guten Bekannten sich lieber einem soliden Dauerscat widmet. War das Wetter nun schön geblieben, so spielten sich bei der Deinitehr des Gatten gewöhnlich solche Scenen ab, wie sie die modernen Dichter , mit Vorliebe in ihren sogenannten Hintertreppenisoniaiien zu schildern unternehmen. Denn die SZustersfrau ist sehr schlagsertig in solchen Momenten, auch mit der unge, wenn sie einmal vom Leder zieht. Daß auch Meister Knieriem in Folge des guten Wetters nicht gut auf seinen Wetter engen zu sdrechen war, versteht sich von selbst- Er soll in Folge die-es Peche entschlossen sein, demnächst zu dem alten bewährten Laubsrosch zurückzukehren! Uebrigen« könnten wir, obwohl das Wetter-prophezeien eine so kitzliche Sache ist, Herrn Falb mit einem Vorschlags unter die Arme greifen- Wozu sind eigentlich die Dreadner Jahrmarkte da? Wir meinen mit dieser nicht minder kitzlichen Sache natürlich uicht etwa die fragen, ob durch dieselben den hiesigen Geschäftsleuten eine möglichst wars Eoneurrenz bereitet werden soll und ob durch die wundervollen Marttduden der Andlick der hauptstädtischen Straßen Verschönert, oder der Freindcnvertehr gehoben wird. Die Entscheidung hierüber wollen wir gut und gern der bewährten salomonisrben Weisheit unsere« StadtverordnetensCollegiiims überlassen, das ja auch sür eine ileine Verstümnielung der Terrasse in so anerkennenswertber Weise eingetreten ist! Unser Vorschlag gebt vielmehr dahin, das; sich Herr Fall) mit seinen Regendrovhezesungen doch am sichersten nach den in dieser Beziehung berühmten Dresdner Jahrmärkten richten Jönntei Vielleicht hätte er dann mehr Trefser zu verzeichnen. Falls « es, trog dieses ominösen Dinweisez zu dem nächsten Montag beginnenden Jahrmarkte trocdesn schönes Wetter geben sollte, so werden die Fierantcn uns wobl nicht zürnen! Abgesehen von den Fierantem wäre das aber aus) sür die übrige Menschheit dringend zu wünschem weil an diesem siebenundzwasizigsten Juni bekanntlich gerade Sieben- Schliiser ist. Wen-n eian diesem Tage regnet, so kennt jedes Kind. auch ohne Falb, die wlisserige Fortsezung ans. Aber mit und ohne Regen: von allzu vielem Gold nnd ider werden die Portemonnaies der meisten Atensehen as: diesem Tage wohl aus) nicht überfließen! Erstens, so kurz vor dein— Ersten, wo außerdem noch die Mietbe zu zahlen ist, und zweitens so kurz nach dem Eintressen der berühmten und somit erwächst unserer Diplomacie die nationale Pflicht, die Gelegenheit wahrzunehmen und rechtzeitig alte Bande zu lösen, die« für unsere Entwickelung ein Hindernis; geworden, und neue Bahnen einzufchlagem welche uns im Wettbewerb der Nationen auch weiterhin unseren maßgebenden Einfluß sichern. Sinkende oder degenerirte Staaten gebilde, die nur bei uns Schuß und Anlehnung suchen, von denen. wir aber niemals etwas Aehnliehes zurückzuerwarten haben, sind heute für das mächtig auf strebende Deutsche Reich nur eine Last und Bürde, welche ein gesunder Egoismus zurückweisen muß. Die Rückücht aus das fernere Wnchsem Blüheit und Gedeihen unserer Nation, also auf unsere vitalsten Lebensinteressem fordert gedieterisckh daß wir uns aufsteigenden Staaten anschließen, starken und einflußreichen Völkern, die in der Lage find, uns Gleiehes mit Gleichem zu vergelten und uns dort durch ihre Macht und Autorität zu unterstünem wo unser Vorthcil dies erheischt· Weder diplomatische Verträge, höfische Freundschafteiy noch Rassengeeneinschaften vermögen im Jahrhundert der Realpoliti.c Bündnifse zwischen Völkern künstlich aufrecht zu erhalten, die kein gemeinsamen Interessen mehr zu verfolgen haben oder deren Interessen sich sogar tanzen— Die sinkst-Erwähnung der Dreibundverträge in allen bedeutende fürstlichen oder ministeriellen Kundgebungen der jüngsten Zeit he deutlich gezeigt, daß man weder in Berlin, noch in Wien, noch is Rom an eine Verlängerung der durch die geänderten Verhältniss· überflüssig gewordenen Convention denkt, und der Gang der Ereig nisse in Oesterreich wird dazu beitragen, die Auflösung der noch formell bestehenden Verträge in ganz freundschastlicher Weise noch früher her« heimführen, als man bis jctzt geglaubt hat. Die Entwickeluxig unserer auswärtigen Beziehungen nnd die oft wiederholten Nathschläge des Fürsten Bismarck zeigen deutlich, wohin uns, sobald wir frei sind, der Weg führt, und wir glauben zu der gegenwärtigen Leitung unserer auswärtigen Angelegenheiten das Vertrauen hegen zu dürfen, daß dieser Weg bereits geednet ist und daß sieim geeigneten Momente mit ruhiger Enrschlossenhert die Consequenzen der Situation ziehen wird· »Die Politik ist die Kunst des Erreichbarem sie steht jenseits von Gut und Sessel« Ueber die in der Wiener Bofburg herrschende Strömung geht der Berliner »Täglichen Rundsa)au« noch folgender kenn. zeicbnender Stimmungsberlcht zu: Nachgerade kann es keinem Zweifel mehr unterliegen, daß in der Wiener Hofbura ein deutschfeindlicher Wind weht und daß der Kaiser Franz Josef überrviegend, wenn nicht ausfchlfeßlich von Kreisen unterrichtet wird, welche alle Vorgänge von mehr oder minder deutschfeiiidlidletn Standpunkt aus darzustelleii finden· Lluf den Einfluß diefer Kreise ist die Auflösung des Grazer Osemeinderailzs zurückzuführen, eine illlaßregeh die der Form nach anfealtbaiy der Eache nach aber Inindeftens unzrveckniäßia war und zur Verfchiirfunxi der nationalen Gegensätze in hohem Maße beigetragen hat. Wie es« scheint, sucht man in ter Hofburg auch alle Diejenigen als staats seindlich, wenn nicht noch schlimmer, in Verruf zu bringen, die uiit fcner Maßregel nicdt einverstanden sind. Jn dieser Hinsicht wird der Kaiser auch über verhältnismäßig unbedeutende Vorgänge auf das Jsieiiaueste unterrichtet. Indessen ist fiir diese dienfteifrige und ge; Tlisseiiiliche Bericdterftattiing nicht Graf Thun verantworilich zu machen, sondern die alte deutschfeiiidliche ~Camarilla«, die in der Wiener Hosdura höher als ie ihr Hand: erhebt und zu lsedentlicheiii Einfluß gelangt ist. Es? wäre zu wünschen, das; in der Hoflinrg sich endlich einmal wieder eine edataktervolle und unbefangene Persönlichkeit findet, welche den Muth hat, die verfahrenen Verhäckiiifse wahrheits geiiiäß darzustellen und eine gerechtere Würdigung des Deutsclitbuiliss und seiner Bedeutung für Qesterreich wie für die Gefanuutmonarchie hervor-zurufen. Glas-en und weißen Einkommensteuer-Zettel! Für die Fieranten föllt sodann noch ein Dritt« ins Gewicht: die Ernte! Nicht etwa die Ernte, die sie halten möchten aus den: Siicket der Vetkäufecq sondern die. mit welcher· geaentvärtia draußen der Landmann zu fchaffen hat. ~(Hünstigxr« kann in der That kein Markt liegen, als gerade dieser Gewitter-Jahrmarkt! Die Landtvirtdr. tvelche in der nächsten Woche hier ihre Wander- Mtussiellung veranstaltenJind da doch bei Weitem intelliqeiiter gewesen, denn der auf den Erötsnungstam den so. Juni, folgende Tag ist wenigstens der Erste! Und dabei klagen dieselben noch immer über« die kleinsten Kartoffeln! Doch das ist noch eine Erinnerung an die Wahl. die ja nunmehr glücklich oder imglücklich - wieki kreftt vorüber ist! Auch die Stichwohlen halten Vielen wieder einen Stich ins Her; ver-fest. besonders jener Hälfte von Candidatem lvelchen die Sache oorheiaelunaen ist, trog? der vielen stiaihattigeii Gründe, mit denen sie vorher sich ihren Eählcrii einviohleii hatten. Aber wir wollen liedee nicht stirdelnl Von den vielen Zahlen, mit denen die Blätter, nachdeni die Hanpttvahl vorüber ist, nun wieder nach den Stichtvablen um sich werfen, scheint iowieso fchon Niancher einen sStich zuviel zu haben —ader nicht im Herzen! Als ich neulich in meinem Stammlocal mit einem mir fremden Herren zusammensass und wir selbstverständlich auf die Wahlen zu ivrechen kamen, konnte dieser Aieitsch fämaltliche 23 sächsifche Wahlfkrise mit allen Resultaten sür die candidaten jeder Richttiag herunterschnurrem daß ein alter, Fkaier sit-der sein Verauüaen gchadt hätte: Zittaiu Wohlbereiiitigte AND« an der Urne Issdh ungultiq 27. Buddebern d685, Fischer Wiss, Vo el 7814 usw. usw-« Ja) glaube, der Kerl hatte einen Vogel! Bad-dem die 28 sächsifchen Wadlkreise beendet waren, aieinte et, oh er mir dieselben nocdmalo rückwärts hersnqen oder sämnitliche säcdsischen Fursten dio sum soojähriaeii Welch: Hudilaum ausiehlensalltr. · Er gehöre-kränklich zu dem neuen inne-no technisehen Gedaedtnißtiinsilerdßereine, der sicd kürzlich hier in Dresden aus ethan hatte. If) erklärte ihm, daß ich in den letzten Tages« des Etwa« meine eldvorräthe in: Koose behalten könnte, au ohne italied des Gedschtnißkünitleeetsekeino zu fein und empfahl "ihm'«schließlich, die Zahlen siimmtlicher Staatspadiere ano loendig zu lernen, die dieser samose Bankier- iette ehemals in seinen
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