Suche löschen...
02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 16.11.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490221629-18981116021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490221629-1898111602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490221629-1898111602
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNeueste Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-16
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- 02-Abendausgabe Neueste Nachrichten : 16.11.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M( L MMIQO Dresden, IS. November 1898. Gzsnggaved Esther 69 500 111-matten. .«-"-e« « «—".·«-«.:,«s"s«·«-·F4« -- « « «« s"--«-« » «« - « « · " ·«.i- -"’-·««-LT-« Pf« «: . FOR« »F; .. Jszfvx ( « - - pzz disk« : . "i.««.·. « IF; «« - « «; THE» .-.—?- 11. »Es. J . II! :-«««;· -.·—.-- « ».- .-.":: - Hin. »» «.- Zscs sk- .-:;: »( Es« s» F: srtksx ·.s:-- - - L ». . d« -- s» « ·«- « O— « - ».- « «« m« w«- - . s— — F« « J- nie-Ist? » skgnm . re. dies, el Faden. ietzt-Ists, Levis-IM meinst-ists. ten: a en, cizätäebem je c : entstehen, t lchlie er Sitz; If; Geister. iß? Gebt 10700 ) .at«vsermftt. weise« VI· ehdsltlse Fette M Dresde- tsd sie· Wyk für ask-warst u f «, Im Nektars-then so Es. «» zmqkm a. kann-Urwe- Sas eutsveecheudis sales s. . Monds-USE. Instit-gesonn- siesesuksristttszlssturep . ein: Im de e Verse seht . tu) tps HssksdtätcekA Für Dresde- smd scrorte austrank-O so O: Eumkllegenve Stätte-'s. gilt· dessem-Ins. vierten« M· I O. »s·dksettaammeee entrichtet-w. ohne Eins. sh- DER, ·»«k«1.0228- Desterrels ohne «Ftieq. st.« Its am dergl. Ast. levaettonsssekuspkeqit Imt l Nr. OR. Unabhängigcs Organ. Gelcseitfte Tagcszeitung Ikpedtåtassitnlssizkräxzkschit Sachsen-Z. stumm« nah sstsisssidlfltstcts Ilsatssssksls U stinkt-«- scsc Lapi-namens· und Jusekqunisusslsss n cristnutpreissa in Atti-ask- O Amen-et, Von-plus. T has-m, Visite-tin· W. s. Weine. w« Jst-mass. u. Revis! lcagtstztpccpuk v. Baum-guckt, Stuhle-met. 11. O. Rock· iemkuraku ( cke wag-kam. 11. Urian-F Fstkcnfttn U. —- sustaotx J. Atti-mit, Kauf-neun« sann»- t. W. U. Bist· Saus-Instrukt- sst Eingang Mamsuitutsocncssq I. ils-um· Vor-entnah- 17 im alt· umsonst-»Juki«» Fjkksfkx -«« DE? HUHVFUTIVWVUII H« MHIISHZIYEIYIZIZZNJTHZUYEOY «« chapaaa ltlaques »aus-i sich W— s.--..---.--«-.—......, 34 U Es« May-«» Neuheit-m in stsikenwfjlzliütstk D« heutige Nutzzmet umfaßt As Seiten mit is Beilage-i. spwk siehe l. Baume, Ziehnuqsliste der tkönigiich Bachs. mppsvzotteeie Seite it. Die nächste Nummer erscheint des Bußtqgö wegen Dpunerstag Nachmittag. der siaisersehrt gen-sen, und srohgestimstrt hat die evsrngelische Welt sei vernommen, wie am Tage des stammenden Protestes in Wittenberg s3Bl Jahre nach Vertiindtgung der lutherisetsen Thesen, der Hohen- Izollernlaiser am Grabe des Erlösers sich zu dem Glauben Luther-S be kannte. Schon ciaiser Friedrich hat, alts « in Jerusalem weilte, an jenem Abend, da er vom Oelberg aus die Sonne untergehen sah über der heiligen Stadt, in sein Tagebuth die tiesempsundenen Worte ge schrieben: ~Dlesen ernsten Abend werde ich mein Leben lang nicht ver gessen. Hier konnte das Gemiith sich von der Zeit abwenden und dem Gedanken ungestört nachhängem der jedes Christen Innerstes bewegt, wenn er auf das große Erlösung-irrer! zuriictblictt das an dieser Stätte seinen erhabensten Ausgangspunkt seierie.« Vor ihm hat Friedrich Wilhelm den Bierten unbezwingliche Sehnsucht erfüllt, dorthin den Fuß zu seyen, wo der Crlöser wanteltr. Die Erfüllung des Wunsches«- blieb ihm versagt und der Versuch, ein neues ktrchliehes Leben aus Zion zu erkunden, ist damals mißlungen. Nun hat der Enkel das Wert vollendet, er hat der ebangelischen Lehre auch dort ein Heimathsrecht geschossen, wo die Wiege des Glaubens stand und von der Höhe des Schreitens herab das Wort göttlichen Vergebens erklang. E! ist keine Shtnbolih tote sie der Zufall liebt, daß Kaiser Wil helm gerade an dem Tagq da einst der Mönch von Wittenberg an die Pforte der Schloßkirche das Bekenntniß ntuthigen Glaubens schlug, zuerst an die Grabesstätte des Heilandes trat; in ernster Absichtlichkeit war der Faden geschlungen von dem Vergangenen zu der lebendigen Gegenwart. Liingsi sind die Gebeine Luthers zerfallen, wie die Ge beine der gottbegeisterten Männer von Jerusalem, aber ihr Geist ist lebendig durch die Jahrhunderte und er war es, der zur Bethiitigung und zum Bekenntniß in dem hochgemuthen deutschen Kaiser drängte. So spinnen leise die Fäden der t rinnerung sich hinüber vom macht« gebietenden Verkiinder des evangeliseien Glaubens zn dem schlichten Mönch, der die Pforte mittelalterltcher Besangenheit zeririimmerte und den Weg erschloß zu einer Epoche geistiger Freiheit und Würde, in der wir uns heute srnnen dürfen. französischen Industriellen, diese sind aber in Folge politische: und ökonomische: erhälmisse nieht im Stande, die ameriianischen Se steller zu befriedigen, sodaß der anierilanisctiesiausrnann gezwungen ist, einen großen Theil seiner Viuströge on Deutschiand abzugeben. Das; Deutschlands Industrie immer mehr zunimmt, beweist der Umstand, daß Frankreich, welches in der Seidensabritatidn ohne Eoncurrens dastand, bereits seit drei Jahren große Bestellungen bei deutschen Fabrikanten macht. Was uns Russen aber angeht, ist der Umstand, dasz Deutschland seit den letzten zwei Jahren den asiatischen Orient mit seinen Jndusttieerzeugnissen versorgt.« -——««·»MititiirsWicttvcnpenstoucer. Mit den Härten, die aus dem Gebiete der Versorgung der Dfsicjerswitttven bestehen« beschitsii t stchrme langereblussiihrung der »K. 8.«, in der besonders aus dSe schlnnnie Lage vieler Wutwen von Offieierety die die letdziige mit. gemacht haben, hingewiesen wird. illacit »der gegenwärtigen Gesetzgebung giebt es viererlei Arten von Ossicterstdtttwem solche, deren liiianner entweder aus den Schlaaäeöeldern gefallen oder innerhalb einetjiahrei nach dem Friedens«-Classe an unden gestorben sind, und diese Wtttwen erhalten Unterstilnungen von sitt) Mk. als Wut-den von Lieutenants und spauptleutem oon 1200 Mk. alt Witwen von Sladoossicieren und von 1500 Mk. als Witwen von Generaieth Die, Witwen, deren Männer« erst nach dem Jahre 1872 und vor dein l. Ivril 1882 gestorben sind und zntneist die Feldzilge ntitgentacht haben, erhalten überhaupt gar keine siaatliche Pension. Die Wittwen derjenigen Ossiciere, tvelche zwischen dem l. April 1882 und dem l. Aoril 1897 ver« storben sind, erhalten Pensionen, die ein Drittel der von dem Mann· atn Todegtage erdienten Pension betragen, aber den Hiichsidetrog von 1600 Mk. nicht übersteigen dürfen. Dagegen erhalten die Witttoen der nach den! l. April 1897 verstorbenen Osfiriere 40 v. H. der erdienten Pension del Mannes, und zwar ist der höchstbetrag silr die Wittwe eine§ Senerals aus 3000 Mk» sitt die eines Obersten aus 2500 Mk. und siir die eines. anderen Ossiriers aus 2000 Mk. bemessen. hierbei kotntnt noch lveiter in Betracht, das; siir die Witttven aktiver oder sviiter vensionirtee Oiiieiere die Pension aus Grund der dnrch das Gesetz von 1897 tvesentlich erhöhten Gehälter berechnet wird. Es ist dringend tviinschenswertsh das in dem an getitndigten Miiititroensionsgesetz über dessen Inhalt leider noch nichts Näheres bekannt, diese Ungleichheiten ausgeglichen werden, so das; iiinstis alle Ossieiergtvitttden denjenigen der neuesten Zeit gleichgestellt würden und auch die Wittwen der vor dem l. April 1882 verstorbenen Dssieierq wenn ihre Männer einen Krieg ntitgemacht haben. die gleiche Pension er halten. Die sustinttrtnng deg Reieltstages trtiire dasitr tun so getoisser «- erloartetn als schon in der vorigen Session eine Resolution angenommen wurde, in lvelrber die Regierung ausgesordert wird, die bestehende Gesesa gebung eeitgemöß untzudndern nnd die Stellung unserer Invaliden und deren Hinterbliebenen zu verbessern. —-«· Vischdsc aus gentischten Eben. Wie die ~Bad. Landes( Zeitung« feststellh stammt der neue Bischof Ke p pler aus gemtschtet Ehe, sein Vater war Gerichtgnotar in Schorndors und evangelischei Confessi-n. Der liirzlich verstorbene Bischos v. L inseinann we( ebenfalls einer gemischten Ehe entsprossen. Er hat eine evengelische Mutter und hat seine edangelischen Anverwandten in Rieiheini del Tuttlingen zu Lebzeiten untersiittzi und im Tode nsit Vermiichtntsses bedacht. Wenn man noch weiter in der Geschichte der Bischöse von Rottenburg zurückgeeisen will, so lann bei dieser Gelegenheit noch bei« gesiigt werden, daß auch bei dem Bischof H e s e l e, wenn auch nlcht die« selben, so doch ähnltche Verhältnisse vorlagen. Die Eltern Defeles waren beide laibolisckk dagegen war eine Schwester von ihm an ein-u Protestanien vetheikathet und die Kindererziehung war eine durchweg protestantische · Bufzmxp ge Wenn die Dämmerung sriih flch hernieder-senkt aus des Tages hzskigkj Treiben, wenn die November-rede! ihre feuchten Schwingen ausbreiten über Felder und Fluren und iiber das Hiinsermeer der Städte, dann lockt das geheimnißvolle Diister der Natur das empfind spkge Gemiith zu tiesinnerlicher Betrachtung, dann löst man sich —- pkzskkicht für Augenblicke nur los aus den Banden der engeren Parteiung und schwingt sich aus zu einer höheren War« der Mkkkschheid Keiner anderen Nation ist dieser ideale Zug, der Dzgkxg herzensechter und inniger Erbauung, so eigen wie der deutschern die, in ihrem reichen Gemiiihsiedem fröhliche Romanttl mit gesunde: neaiistit und religiöse Schwärmerei mit praktischer Lebensaussassung s» kinzigariig zu verbinden weiß. Noch sind wir das Vol! der Dichte: und Denker und zum guten Theil auch ein Vol! der Träumen aber spie anders sind unsere Träume, unser Dichten und Denken geworden, seitdem dieses Wort Gemeingut der Visite: geworden! Die deutsche Rornaniil des zu Grabe gehenden W. Jahrhunderts hat p ra t i i s ch e Grundlagen gewonnen, noch tragen wir das Haupt in den Wolken und greifen zu den Sternen, die ewig am Himmel hängen, aber unsere Füße ruhen aus festem Boden, auf der sicheren Mutter Erde, von der wir unsere Kraft empfangen. Wie in den sagenumwobenen Tagen der Hohensiausery wo der unsaßdare Drang nach den Wundern des Morgenlandes die Blüthe der deutschen Ritterschast hinaustrieb iiber Länder und Meere, wie in den Zeiten des lodesamen Rothbarts die Kreuzzlige den deutschen Namen verbreiteten til-er Morgen· Und lldendland, so pilgert auch an der Schwelle eines neuen Jahrhunderts das deutsche Voll mit seinem ritteriichen herrseher an der Spihe in da« Märchenland des Jordan, aber nicht, wie vor acht Jahrhunderten, zum; ltarnps gegen die Ungiäubigen unter dem Streitruse »Gott will est« -·l sondern auf der Höhe seiner politischen Macht zur Fesiigung seines Ansehens, zum Schirme seiner über alle Welt versireuten Unterthanetnl die aus dem blendenden Glanz des starken Mutterlandez die Kraft schöpfen, ihr naiionales Bewußtsein endlich einmal mit Stolz zu de« thiitigem Ein bedeutungsvollet Bu Btag ist et, den toir in diesem Jahre feiern dürfen. Aus ihn fiillt das helle Licht, das von den Jerusa lem e r K a i s e t t a g e n sich ergossen hat über die gesamntteChristen heit Der Trieb, Zeugnis; abzulegen sit: den evangelischen Glauben, hat den Kaiser aus dem Hohenzollcrnhauje nach jener heiligen Stätte geführt, aus der einst die Zinnen von Zion dlitzten und an: leid-sollen Schicksalgtage das Kreuz von Golgatha stch hob. Mag in dem lebens vollen Monakchen der alte Ferntrieb der Gettnanen wirksam gewesen sein, mag auch ein leichter Schimmer: der Romantil seine Seele erfüllt haben, so ist dennoch das religiöse Moment das erste nnd stärkste Motiv Dentfchland -—· Fürst Meschtscherski über Deutschland. De: bekannte Herausgeber des ~Grashdanin«, Fürst Mescytscherskh veröffentlicht nachsolgende interessante Beobachtungen, die er aus seiner Reise durch Deutschland gesammelt hat: »Jn Berlin, dem Centrum des grandiosen Netzes der deutschen Industrie, bemerkte ich die erstaunlichen Spuren der rasttosen Thiitigkeit der industriellen Leute in den sogenannten Fabrikniederlagem Es erweist sich nämlich, das; jedes industrielle Unternehmen in Deutschland in Berlin eine Niederlage siir seine Er zeugnisse besitzh Jch war in verschiedenen dieser Weder-lagen. Zwei »Dinge haben mich besonders in Erstaunen versetzt: die großartigen rßaumverhiiltnissse der Riederlagen und die Billigkeit der Erzeugnissr. »Hier sindet man Proben aller in Deutschland produeirten Fabrikate. Wiinscht man aus irgend einer kleinen Jndustriestadt etwas zu be stellen, so sucht man in der Berliner Niederlage nur eine Probe aus und itbergiebt telephonisch die Bestellung an die Fabrik; nach kurzer Zeit erhält man die Sendung. Amerika wird immer mehr auf den deutschen Markt verwiesen. Es macht seit jeher großartige Bestellungen bei Ausland. Frankreich. Par i s, IS. November. Dego u h, der Brod« des gleichnamigen Seeofsieiets der in Leipzig wegen Spionage vers uktheilt und bei Catnots Tode vom Kaiser begnadigt wurde, veksicheri Zum Landes-Bufktage. Ftir uns, die wir heute einen Landesbußtag haben, svll der selbe ein Tag sein zu ernster, ehrlicher Selbstpriifung und zur Um schetu um die Mängel und Schäden würdigen zu können, die unser Jnnenleben und unser Vollsihum noch an sieh hat. Richt alle Volksge nossen werden sich heute um den Vußtag wesentlich kümmern, viele werden eher ixn Herzen grollen, einen Arbeitstag und damit Tagesveri dienst zu verlieren, den sie sehr gut fiir sich oder ihre Familie gebrauchen könnten. Alsdere werden wieder wissen, daß es um solchen Buß tag ein eigen Ding, daß er sehr ftagwiirdiger Natur ist. Denn Herzenssiinimutigen lasscn sieh nicht an gewisse Tage binden; sie lomnieic zu ihre: Zeit. Auf künstlich hervorgerufene Stimmungen und Rithrungen ist wenig Werth zu legen; zuweist versließt der Thriinens sluß, verflitchtigt sieh die Rührung, wenn die schöne Predigt zu Ende ist. Es muß, wie die wahre Thriintz so auch die wahre Bufzstimmung ausdem Bedürfnis» aus der Einsicht kommen; denn die Einsicht von der Nothwendigkeit treibt zur That. Ob es nothwendig ist, lehrt uns am besten die Erfahrung; und wenn wir das Leben durchtriiumem due-i)- jubeln, teenn wir uns gleichsam nur für den Augenblick erziehen. werden tm« zwar· die Erfahrung machen daß das Alles vergänglich isi und deshalb neue Zerstreuung soeben, aber stumpf werden für die Bedürfnisse, die unsere Mitmenschen haben, ohne sie erfiillen zu können. Wahre Lebenserfahrung und einen weiten Blick erhalten wir jedoeis nur, wenn wir mit dem Herzen denken und schauen. Doch daran mangelks am meisten bei uns. herzlosigkeih Berrohung sind Gott sei Da« Etwas. noch Ausnahmen; aber unserer Herzlichkeit stecken wir gar zu gern noch Grenzen. Hinter diese Grenzen, Scheidewiinde und Mauern, die wir ertichtem verstecken wir die eigene Armuth und Schais heit der Gesinnung; und Diejenigen, welche wir dann unserer »Liebc«s würdig ist«-«. urnschmeicheln uns mit fadem Lob, weil sie nicht besser! find, als wir und unsere hergestellten Scheidewiinde siir eorreet er« ruhten. In unserem Religionsleben sind es ganz besonders die can-s sefsionellen Bekenntnissy welche eine fast unumstößliche Mauer bilden, so daß wir nur mit Selbsiiiberwindung und Anstrengung das Herz des Andersdentenden erreichen können. Nur irgend eine Abweichung vom ulthergebrachten Denken und sofort ist die Entfremdung da. Das sind Fehler der religiösen Erziehung. Noch viel mehr in die Au en springend ist dies bei der gesellschaftlichen Stellung So toirten heuie die Begriffe ~christlich« und »svcial« mehr trennend als bindend. Jm Gesellschaftslcben ist der Drang nach Trennung, nach gegen ieitiger Feindschaft mehr eine Folge der Jchliebe und Selbstsucht, die ohne Riielsicht auf den lieben Nächsten nach Borthetlen hascht Jm Religionsleben ist der Drang nach Sonderung wieder mehr eine Folge des geistlichen Hochmuths des Besserdiinkens, ohne in Wahrheit besser zu sein. Diese Mißachtuug Andersgliiubiger ist immer der eigent lich Grund aller Greise! und Verfolgungem sowohl der Christen, als der Juden gewesen, und noch heute treibt sie« zum Haß, zu: gegen seitigen Bekämpfung, jeden Versiiindigungsversuch erschwerend und oft unrniiglich machend. So leben tausend und abertaufend Christen, Evangelische und Katholische und Sonstgliiubige ein Christenthum, das nicht einmal die rein menschlichen Gefühle zur Geltung kommen läßt. Es ist wahr: das Wort vorn frommen Selbstbetrug ist kein leeres Wort. Er ist in den Secten, er ist in Kreisen der evangelischen Skirche und in Kreisen der katholischen Kirche vorhanden. It« ver hindert das Durchbreehen des alten, reinen Feuev und Zeugengeistes der Apostel, weleher freilich nicht mit tirchlichem Fanatismus ver wechselt werden darf. Und doch brauchen wir gerade diesen Apostel geist. Wir brauchen ihn zur Protestation gegen jede Riedertretungz der Ptenschenrechtez wir brauchen ihn zur Lösung der sorialen Frage. Denn dieser heilige Geist erhebt uns, indem er uns frei macht aus den Banden der Welt und Sirnlichkeit und uns befreit von der Roth wendigleit der Beriheidigung dergänglicher irdischer Gitter, weil er uns das Dasein einer unvergiinglichen wisiinen Loelt offenbart, in der zu leben wir berufen sind. Wir brauchen diesen heiligen Geist der ersten Zeugen besonders auch heute; denn ohne ihn hat weder der Einzelne. noch ein ganzes Vol! Licht auf den Weg; ohne ihn giebt es keine Kraft der sittlichen Erneuerung eines nationalen Getneinwesens; ohne ihn giebt es keinen inneren Frieden, weder fiir das Einzelwesem noch ftir die Nation. Gerade das »für die Nation« sei besonders betont. Denn wir müssen den heutigen Landessßußtag zu einer nationalen Sache erheben; im Lichte des «eili«en Geistes miissen wir die unleug baten Schiiden unseres Volkslebens betrachten und uns daran er innern, daß die Basis» des nationalen Lebens die Familie und da! zEinzelwesen ist, wo jede Erneuerung des Lebens beginnen muß. Erst Wann, wenn das Individuum gut ist» Wird die Nation eine gute werden Ztönnen und ein gliiclliches Leben führen. I Die Gutheit muß jedoch in den Lebenszustiindem in den Ber hiiltnissen des Einzelnen und nicht nur in der eigenen Meinung be stehen. So lange wir nur die Meinung haben, gut zu sein, es aber nicht durch unser Leben in Familie, Gemeinde, Staat beweisen, sind wir eben nicht gut. Und ein Jeder - Jede, - der - beziehentlich »die --·nur dieser Meinung lebt, ohne wirklich gut zu sein, betriigt sah, betriigt die Familie, betriigt die Gemeinde, betriigt den Staat. Nur auf Einiges sei hier hingewiesen. Wir tragen unsere Kinder zur heiligen Taufe, lassen sie damit in die Christenheit aufnehmen und wiinschen fiir sie Gottes Segen. Und doch glauben so unzählig Viele gar nicht den Wahrheiten des Christenthums Die Kinder werden aus Gewohn heit getauft, in völliger Gedankenlosigieih ja oft Gletchgiltigteit und Stumpfhein Die Hauptsache ist der Kindtaufsschmaus Daß man die Kinder durch ein entsprechendes christliches Borbildleben erziehen muß und sie nur allein durch die Erziehung zum Vater im hinaus! führen rann, vergißt man. Dadurch versiindigt man sieh an den Kindern, weil man nicht einmal bestrebt ist, die Seelen zum wahren Leben, zur wahren Größe und Kraft zu entwickeln. Dadurch der-- erben wir aber auch die soeialen Schiiden von Gesehlecht zu Geschiethiz denn ohne Religion und Erkenntnis; unserer wahren Bestimmung kann fman wohl Geist und fpriihenden Wih haben, aber im Herzen kröne Wärme, ieine wahre Liebe. Je mehr aber unser Herz gbtilithes Leben besitzt, desto mehr werden wir unseren Mitmenschen lieben ’und national sein. Nur die Religion ist die Grundlage wahrer vater ländiseher Gesinnung. Um nun eine glückliche Zutunft zu gewinnen, ist es nothwendig, daß wir Alle uns mit dem Herzen näher kommen. uns lieb gewinnen. Es ist nothwendig, weil es auch noch in unserem Volke so viel Noth und Thriinem so viel Elend und Verzweiflung, so viele stille Herzensseufzer giebt, die nicht aufgezählt werden können, das aber Alles auch nur gefühlt, gehört, gesehen werden kann, wenn wir Augen und Ohren der Liebe besitien nebst Händen, gern bereit, sich auszustrecken, um zu helfen. Darum ist ferner nothwendig, das wir uns heute am Landesbußtage mit diesem Geiste des aposiolischm Zeitalters, mit diesem Geiste der ersien Jesusjiingee ways-sen, ihn in uns ausnehmen, entwickelm Denn er ifi bereits in uns und harrt seiner Befreiung und Auferstehung aus dem Grabe unserer Weitliebe und Sinnlichkeit, um uns aus der Nacht unseres innen« lebens heraus ins helle Licht der Erkenntnis; unserer wahren Be ims ung zu fiihren und uns mit Gott wieder zu versöhnen. Denn der heilige Geist ist das Leben unserer Seele von Anfang an, was in ach so vielen Menschen durch Erziehung, richtigert Verziehung und schlechtes Beispiel erstickt wird, sv daß es nicht in Schiinheit nnd Kraft in die Erscheinung treten kann. Der heilige Geisi ist unser Jnnenchristus, unser einzige: Mittler und Bersiihney von unserem Heilande selbst vor seinem heimgange als solcher fiir alle seine Aar folget proclamirn Er ist das Leben der Welt und der Führe: in d Geheimnisse der giiiilichen Wahrheit die sich Jeder - Jede - XII-fact- W. arm pasifkez » Ei« Eis« THIS? Ins-M. i. Fabrik- All-»Ok -10976 s tftalhg teinhardi e, bestes schnell: eit, hält Zublikum erst-I. «? «! Mk 5 Namen, ten usw. Ie L, Z. Es« sAjsjktlt I« to·- l« billig. iotsea Rats. isol . Insek- kU fett z, z. W( Buch- Erwerb. 57259 Ibs snny 3349 rnisirt - Wilh. schau, 20. IYHY
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite