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Dresdner neueste Nachrichten : 11.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190701119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19070111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19070111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-11
- Monat1907-01
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.01.1907
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Er. 10. IV. Jahrgang. Aussage 100000 tägllckh E« dgl-UT Freitag, U. Januqr 1907. resdnerNeitefteNakhrikhten · Insel-est Hkspgkksse solt-neuem tot-ei M: Dresden nnd steckt« in: aus-put- Id II» im d«- luslsvd 40 Ii tat-kapu- Hk Die Dipnltiqe Rest-nieset« M: Dresden und Uns· ’ l It» für auswsm l,so It. se! Udedeksotnugpg qkesnaqäyeaskahau mal-Takti- cbifsteqäxshkkp 111, wi s« vps tust-Uns ssetdes sur seqen so give-sum« ·-«es. du: das trieben-en «« bestimmte« Tage« uns sit« sich( ISIIMIM kelepdvutiche sum-the von »sa- simusfsim Unsre Drohne: and tust-saftigen », spwie fästnliche Instituten-Eisesmassen Im Zu. ggs Ins nehmen Jnietate sudttqtnalptelieu wish-»Am ieie Nun-mer umfaßt 14 seiden. Roman siehe l! 111 11. Hnigin Matie von Qannover f. Die Oper-stinkt, die vor wenigen Tagen an der »in-Witwe Marie von Hannover in Gmunden lenommeu werden mußte und auch einen guten Iqui nahm, hat der bochbetagten Potienttn keine mg mehr bringen können: Am Mittwoch nach kg M Uhr ist die Königin gestorben. Mit ihr ist eine der lebten Pcrfönlichkeiten da »schieden, die von der Neugeftaltung Deutsch, Its, die vor nunmehr vierzig Jahren vor fich ging, It am empfindlichsten betroffen worden sind, und auch mit einer seltenen Zähigkeit an den An nungen und Traditionen festhielh über die die ikiiche Entwicklung: der letztcn Jahrzehnte hart, kaukh unadwendbar binweggefchrittcn ist. « tllexandrine Marie Wilhelmine Katharina: wurde n 14. April 1818 zu Hildburghausen als die älteste d! sechs Töchtern des damaligen » Grbprinzety leren Herzogs Joseph von Sachsen-Altenburg, ge ren, war also eine Cousine des regierenden Her· Is Ernst von Sachsen-Llltenburg. Am 18. Februar is vermählte sie sich "mit Odem Kronprinzen Georg n dann-over. Es mag nicht geringe Selbstiiber udung sitr die siinsundzwaitzigiährige Prinzessitr sc gehört haben, denr bereits seit seinem 14. Lebens ke erblindeten Prinzem der von seiner Mutter im eitiigsten absolutistisehen Sinne beeinflußt worden E, die Hand zu reichen. Fiinsunddreißig Jahre ist dem Gemahl eine treue Lebensgefährtin gewesen, d als 1866 aus dem Königreich Hannover eine Itßische Provinz wurde, empfand sie die Ent vnung ihres Gatten sast noch schwerer als er Ist und hat sieh nie dazu verstehen können, ihr seht« aus Hannooer irgendwie aufzugeben. MPOfkesnctzkitJ Ein Rückblick von It. Weber-Zeus. « Nachdruck verboten. Das Ende des Jahres 1906 bedeutet auch das Ende .S(hwefelhölzchens. Mit dem 1. Januar 1907 ist lich das Phosphoroerbot in Kraft getreten, wo dic Verwendung des weißen Phospkors für hdlzer wegen feiner Gefährlichkeit un Schäds it untersagt ist. Mit dem Scbwefelhdlzchen ist » treuer Freund verschwunden, der iahrzehntelang » der notwendigfien Begleiter der Menschen war. hViele Jahrhunderte sind dahingegangem ehe es Menfkhen gelungen ist, das Feuer, das wohltätige zugleich furchtbare Element, zu feinem Sklaven starben. Die älteste Weise, Feuer hervorzubrin ift die rein mechanische gewesen, indem man sich Reibfecterzeuge aus Holz bediente. In feine! Osten. urfurtingliehften Art bestand es aus zwei chen aus weichem Ho! e, welche so lange aneinan sgerieben wurden, bis das eine oder andre glühte. Flammen wurden dann durch Blasen oder « naen des Holzes entfacht. Die Griechen und « er benutzten einen aus weichem Holze bestehen- Stab, der an einem Ende zugespitzt war, un-d steck xdie Spitze in die Anbohrung eines querliegenden es; der senkrechte Stab wurde nun anfangs mit Hunden, später mit Zuhilfenahme einer Schnur lartig hin- und hegte-Arzt, bis die Holzsasern sich ndeten. Diese inri tung, ikeuerauirl oder erbohrer. bat als Doppelhoäz be den Religionss Imonien der indogermatiisch n Völker eine wich ißolle gespielt. Noth heute bedienen sich die Brah len bei gewissen Festen und auch manche Vdlker merikas noch dieser Methode. Ein andres, in elafien vielfach noch gebrauchtes Reibseuerzeug is Feyerfiign sie besteht aus einem dem Fuchs« san« ahnlikhen gekerbten Bambusholzr. welches einem unterliegenden Holzftabe so lange fägeartig Uvd her bewegt wird, bis letzteres durchbohrt un beigelegte Baumwollmasse in Brand gesetzt ist. ·Bewohner der Länder, die des Kiefels nicht ent »den, mögen oielleieht schon sriiber im Besitze eines sicheren Feuerzeug-s gewesen sein. Durch Reiben Schlagen dieser teine erzeugten sie Funken und wicn damit trockenes Pslanzenwerh wie wir heute Fdcn Minder, in Brand. Die Römer« benusten Zeit» des Tazitus als Zunder vcrmoderwdes olz serbmdung mit Skhwefelftiingelchew Ptefe Art der Feuerbereitung dauerte bis ins Ahrbundern als der Feuerstahl erfunden wurde. d« Msnschbeit diese Erfindung erdacht hat und state-ein II Dresden 111 Ist-treu staune-ists I M» pro Quark! IX« 11. M! Ost-s. tut-d unsre Iromnsissiltaleu nmtcnltch THE-IT« III?L-E·Z-YIFHL"Z-FRTUZ"L T? 111-«« Il- itv . « « o— . - s « Im ob· EIN· Z woran. Es! It: Duft· EI. UND-sc—- usm · A · weiss. · . ums; · ,5,1.b5,·,4.k15· Cl! It· des-To · z · III« . . DFJZ».H. · Hoch dZts Inst-Ihr se: Eteuzbhnd Inst) Dochl 1 Mk: « sein Liebling-Hohn, der zweitältestr. und sein vierter Sohn zugegen. Der Schah verlor das Bewußtsein gegen Mittag und erkannte feine Aerzte und seine Familie nicht mehr. Im Laufe des Nachmittags sprach der Schah verschiedene Male unzusaminen hängende Worte in oersifcher, tiirtischer und fran zösischer Sprache, und als die Aerzte sahen, daß das snde gekommen sei, verließen sie zusammen mit. den Hosbeamteti das Zimmer, um den Schah mit seiner Familie allcin zu lassen. Moslcniitische Priester kamen nnd lasen ununterbrochen ans dem Koran Sterbegebete, während dieser Zeit weinte der Thronsolger unaufhörlich. Sodann begannen die Frauen sich in dem Nachbarratcm zu versammeln und die üblichen Klagegesänge anznstimnien Der Audienzsaal war inzwischen mit Tausenden elek trischen Lampen erhellt und der sterbende Schah saß in seinem Sessel aufrecht, das Gesicht nach Mekka gewandt, bis das Ende kam, ohne Leiden, So starb ein Monarcly der, wie schwachen Charakters er auch immer gewesen sein mag, doch ein Mann freundlichen und zugänglichen Herzens war. Die Stadt Teheran ist ruhig, eine Kosakenpatrouille ist in der Nähe des europäischen Viertels poftierhund jede Sicherheitsmaßregel ist getroffen worden, um Unruhen in der Stadt zu unterdrücken. Unrnhcn sind nicht uuwahrscheiulich denn es heißt, das; der dritte Sohn des Schahs eine Streitmacht vou nu gefähr 10000 Mann aufgebracht hat, womit er auf Teheran marschiert, um den Thron zu erobern. Die Aussichten der Rebellen werden indessen in Teheran für sehr gering gehalten, da der neue Schah als ein energischer und kluger Soldat gilt. Heute werden die sämtlichen auswärtigen Ge sandten Gratulationscour im Palast haben. Am Sonnabend werden sie im Aufträge ihrer Regie rungen am Katasalk Kränze niederlegen Die Krönung des neuen Sehahs erfolgt innerhalb des: nächsten 22 Tage. Sie ist auf den tiächstcn Monat verlegt worden, weil die Astronomen die skonsteb lation dieses Monats fiir unaiinftig erklärten. Die Ansichten iiber die Politik des neuen Herrschers sind geteilt, aber im allgemeinen wird angenom men, daß er sehr stark unter russischeni Einfluß steht. Er ist seit 14 Jahren immer in den nörd lichen Provinzen Persiens gewesen, die an Russland angrenzem auch von russischen Offizieren erzogen worden und hatte stets eine ganze Anzahl Rufsen im Gefolge. Seine Haltung gegenüber der vom verstorbenen Schah gegebenen Verfassung soll wenig freundlich sein und man glaubt, das: er das Parla ment sofort nach Hause schicken wird, wenn er erst einigermaßen fest aus dem Throne sitzt. Jnteresfant ist noch, das; gestern dem neuen Schah von den in Persien vertretenen Banken eine kleine Geldsumtiie als Darlehn angeboten wurde, um die Momen tanen Bedürfnisse zu decken und das; dieses Angebot auch angenommen wurde. Die »Nordd. Olllg Btg.« widmet dem verstorbenen Schah folgende warmen Nachrnfswortc Der verstorbene Schah war ein Freund Deutskh landsz sein nach langem schweren Leiden erfolates Ableben wird bei uns aufrichtig beklagt. Wir hoffen, das; die guten Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Persieu auch unter der Regierung seines Nachfolgers fortbestehen werden in deniselbeik Geiste wie bisher, das will sagen nicht zur Dnrchsiihrntig der gelegentlich in ausländischen Blättern erfundenen politischen Pläne, sondern im Interesse der Entwick lung unsres Handels mit Perfien und der Förderung friedlicher Knlturbestrebiingem - s L, s Klemes Fseuilletoin = Dresdner Kammermnsitlaah Seit Wochen Hutte er in der Presse, der neue Kammermiisiksaal in eustadt, Gcke Hauvtstraße und Obergraben s; gestern kam das Griisfnungstonzert Drei gute Namen stan den auf dem Programm: Hatte, ehumaum Böck manns so ging man mit allerhand auch architettonh sehen Erwartungen hin. Die eine Hälfte davon gab man bereits mit der Garderobe ab, die andre legte man am Eingang des Saales nieder. Da es sich lediglich um einen Ausbau, nicht einen Neubau han delte, durfte man von vornherein nicht allzuviel ver langen; etwas mehr hätte s? aber doch ermöglichen lassen, durch Wand- und De enbehandlung, Farben zu ammenpassung u. a. Orlin ist ja an sich eine sehr schöne Farbe; nur griin auf Wänden, Säulen, Stühlen ist ein bißchen viel. Dagegen hilft selbst das Deckengemälde nicht viel, das in der Mitte des Saales Zu dem Podium in der Ecke hinüberleitet und auch er schöne etwas vegetarische Fries ringsherum kommt nicht recht zur Geltung. Jn diesem noch ziem lich frisch dustenden Rahmen gab es ein Konzert, das freilich fiir vieles entschadigtr. Ein Prolog eröffnete den Abend. Frl Eise Menzel sprach ihn; als ver antwortlicher Dichter zeichnete Herr Georg Leergang. Drei Trios folgten, Sehuberts B-Dur, Ort. W, Oavdns CsDur und Beethovens XVI-Dur, Do. 97. Sie wurden alle drei vraehtvoll gespielt, insonderheit das lebte, von Beethoven, obwohl ein reguläres Fortc bereits den Saal so sehr minWellen füllt, daß auf einzelnes: Pläven die Klarheit des Hörcns leidet. Prof. Böckmanns Cello allein, mit seinem wunder vollen Ton, würde diesen Raum bis in die letzte Ecke in Schwingungen versehen. Das Publikum dankte mit reichem Beifall, namentlich am Schluß, um als dann den Kampf um die Garderobe aufzunehmen. Musikalisch war es Ædenfalls durchaus auåseinc Rech nung gekommen. le sieh die weiteren esehicke des Saa es gestalten werden, bleibt abzuwarten; ftir Erst lingskonzerte wäre er immerhin schon seiner kleine« ren Dimensionen wegen zu empseglem auch siir ähn liche intimere Veranstaltungen, o ald man, was sub leicht ermöglichen läßt, seinen äußeren Eindruck noch etwas seht und freundlicher gestaltet. du— = anl Julius Visite-s, der bekannte Leipziger Arzt und Schriftsteller, ist vorgestern im Alter von »nur 54 Jahren in Leipzig gestorben. Möbius war eine der eigenwilligsten wiffensehastlichen Per sönliehteiten unsrer Tage. Von außerordentlicher Vielseitigteit bei gediegener naturwissenschaftlich medizini eher Grundlage Ist er auf den verschiedensten Gebieten tätig gewesen, insonderheit an aus den: - ssTsss M M lutes-v, seit« sättigt-z CIIMIOG Ists-Eil« I. Istskssllvsrelx Fuss« II U. Ins« Qbcssfi I, Vortrag. I. Its-lies ssfsx wiss-««- III: lOIIC ICIIIUU I» H» Irr-leicht« s. XII-MS It! sitt« Ists du: s« IT HMWJH m« m use· ästi- das» ei Intsevdmtq ssusltHVeskH wserfonen faÆxxkäjw TIERE« da den Vom« 111-Fig! Ruck, ftp-tue«- rqse Nr. to. g« Bereiu »Ewig fu«-f? skqnstaltet Donnerstag s« to. Instit: 1907 is Statistik-sent» »das-s.- cqrusstksw M! s« Zeiss-this - Jesus» i) ladet hist-v bdfctchsk cis. KLEMM-its«- lIILG tikoliesiokpkekeitsigasz kkxzzzåxsgszkäktxkkäjzkskxc MIYF «:.«.;««5»"«z2««« «- sknmtnfltssa and. « Its» AMICI U· Dramatii FMQEQI s IchedILZEEeYkFWIM c MU- WILL-M! gez-Wiss; XII-spaz nsnety Kindlein! Pia-»F« s. dr- IL »F MS« Eil. Psfkpkj damsuiarsieller ges-OF · « ~ . »O I— N . IS Säsärrliaustvostszifbgkx -.—.—.-....—.-L —·———-.—.—..sz» Bikvoreiaos iäudlek u. Musik«-geh. «.-Kopfbede(k., fort, v. «. u. d. 80 Pf» Masken qlt Zu, in Fabrik, Desoxamik 7 m. Pf» Her ist-Artikel Mystik-k -e l, be! Ernst Koch Nachtiovy Iffchiin we« kein: mit Haut-mi leiten u. Hsntausfchlsseik Ists-Her· Mauer, Its· s, Dssttsttzseflchtipickel «» es die« beseitigt die es« Stett-Zupferd cetichwefckSeifc ers-sma- n. Es» Indem! Seht-Hautske- Steckeuvsexd a Stück so Pf. bei: sum-s- ists-VIII. satt« seh, Hlltmatktä se! s. sah, Masse-ihm. säuseln-un, Im See « Insel-aus, Revis. Markt« »Es-Instit, Martin« Hei-trüb, credit-hierin. I. Ihn-wisse. SEND-sitt. v. Lssler cvpellftr. w. UND-l: Wetttnecftm lt Zeitpunkt. Sirt-lett« sit-uns, Kskuisvhxötkx til-Busch, Dütetftt gibts, Imalienstt H. l JOHN, Bettiuersttz I. Ihm« Ist, Nessus« It setz-Orts» crust-er sit. wi seh-est. Eises-helft: u. Strahl, Studenten-las d Filiqle Uhlaudftr N. sum, Dicht« Eh· Es· MAY-r, Ijqnnsitz Dies-perfect. ist«-michs. »in folgenden Its-Veso: fee-bete, stimmt; «. »· Mk» Dir-· W« Ists-te, stark-um. lisnsssithsdettiueksis »ussssij.,slttetbahnsost. es: Mo; com. Max then-text. Dis. Sckstlletsslpothesr. Eint! Insekt. I: Ost-ins, Sich-Orts Furt-Apotheke. eispcksgsi Drei-let. zkigedsyeisp " cszt · jtzrigs · seyn« es T""äBi " Yl. oW«i«l;.chHoch;tilge. M B— Pvsttn Fllzs u. gcfütt rseliultscr. spqkcdihk ksstlsschuhc m. Ledekiohle · von 0,55 M. an Usslkzschuhe m. Lebeciosle von 0,88 Mk, an I gtfütterte Damensttcfkl »« von 4,50 TM a» anlegesqhtkn I von 0,07 Mk. an usw. usw. 40498 i-kkltstej7.l.ck«t-·( TlERE— hyqieujfthcn sit« Ziiiiis ariu www-m· M« ou« wird« »mei- mos «« d Ist? sitt· Intuition ists riseu Unabhängige Tages-Zeitung. Grsßtc AuflageEin Sachsen. liedtcttion und hauptsefchäxftJelle serdinauvfttade c. siekufvrecberx Reduktion Nr. 8891 Expeditton Nr. ists. um. Verlag Its. Ihr Tod hat in Erstanden, wo sie seit dem Tode ihres Gemahls lebte, naturkemiiß große Anteilnahme in der Bevölkerung hervorgerufem und auch außer« halb werden die Weisen es sich nicht versagen, ihrem Festhalten an der ~angestammten Herrscherin« leb haften Ausdruck zu geben. Jn Hannover ist auf Be fehl Kaiser Wilhelms sitt gestern die Vorstellung im Hostheater abgesagt worden, zahlreiche Vereine und Deputationen haben sich nach Gmunden begeben, wo bereits eine Menge Beileidsdeveschen vorliegen. Direkte politische Folgen wird das Ableben der? Exkönigin kaum haben. Von ihren drei Kindern ist eine Tochtey Prinzessin Muth, vor mehreren Jahren anvermählt gestorben, die zweite, Prinzessin Frie derike, die auch am Sterbebette der Mutter weilte, ist mit einem Baron v. Pawebßammingen vermählt. Eine gewisse politische Rolle ist nur dem einzigen Sohne der Verstorbenen, Ernst August, zuteil ge iivorden, der 1878 nach dem Tode seines Vaters den Titel Herzog von Cumberland annahm und gegen wärtig mit seinen Erbanspriichen die endgültige Lösung der braunschweigischen Thronsolgesrage ver hindert. Wir haben vor kurzem bei Besprechung eben dieser Angelegenheit dargelegt, das; die Erb berechtigung des Herzogs von Cumberland unzweifel haft besteht und daher in keiner Weise wegdisvutiert werden kann; wir haben aber auch daraus hinge wiesen, daß eine Verwirkliehung dieser Ansprüche, soweit sie Hannover betreffen, volllommen ausge schlossen ist und das; das starre Festhalten an ihnen lediglich dem Herzog und seinen Söhnen den Weg zum Braunschweiger Throne versperrt. Ob fiel) in dem Verhalten des Herzogs ietzt etwas ändern wird, muß abgemattet werden. Es wurde vielfach behauptet und erschien nicht unglaubwiirdig, daß der Herzog feine: Mutter zuliebe an feinen An fpriichen auf Hannooer festhalte, weil er der Greisiit die lebten Tage des Lebensabends nicht trüben wolle. Das wäre menfchlich begreiflich. Nach dem ganzen Verhalten des Herzogs aber muss man zu der Auf faffung kommen, daß es nicht die Rücksicht auf die Mutter allein gewesen ist, die ihn bewogen hat, sich dem geforderten Verzicht auf Hannover zu wider-« sehen. Er will sieh offenbar nicht dem Vorwurf der Schwäche von feiten feiner immer noch zahlreichen Anhänger aussetzen, übersieht aber dabei, daß er diefen selbst einen viel größeren Dienst leisten würde, wenn er fiel) rein. feinen Söhnen durch den Verzicht auf Hannover den Weg nach Braunfchweig freimachtm Solange der Herzog aber den Bundesratsbefchluß von 1885 einfach ignoriert und auf fein vermeintliches Recht trotzend den Gekränkten spielt, werden alle Versuche, die Braunfchweiger Thronfolgefrage end gültig zu lösen, aussichtslos fein, und man wird dann damit rechnen müffen, daß noch auf« Jahre hinaus in Braunschweig eine Regentfehaft besteht. weisen Landsmann er gewesen it, dariikr gibt uns die Geschichte keine Auskunft. ebenfalls blieb der Feuer-stahl nun 500 Jahre lang das einzige allgemein verbreitete Mittel, sich in den Besih des Feuers zu setzen, denn der uralte Brennspiegeh das rennglas, Feuetvumpen und Zitndmaschinen haben niemals eine allgemeine Verbreitung gefunden. Eine große Umwälzun auf dem Gebiet· der gener-trage brachte dann das Fahr ists, als die ersten unkziindhdlzchen oder Chlor euerzeuge anstarrten. Die erste Anregung gab hier-s: der sranzdsisehe Ehe miker Clalpde Louis Gras v. erthollet; er fand, das; ehlorsaures liali die Eigenschaft besitzt, sieh flammend zu entzünden, wenn es mit Schwefelsäure in Be· rtihrung gebracht und mit leicht brenndaren Substan zen gemengt wird. Das gab den Anlaß ur Erfindung der Sehweselhttlzchen oer Tunkztindhlslzelien Es waren eckige, zerspaltene Böhmen, die mit ihrem ge sehwefelten Gn in einen dicken Brei aus chlorsaurem Kalt, Sthwesel und etwas Gummischleim getaucht wurden. War die Masse an den Spänen angetrock net, so konnte man die ddlzehen nach Belieben in ein mit Schwefelsäure gestilltes Fläschchen tauchen, wo« durch dann die augenblickliehe Entzttnduns hervorge rusen wurde. Dieses Verfahren brachte aer so grosse Mängel und Gefahren mit sichl das; es nur wenige Jahre bestehen blieb. Der Wiener Chemtker Romer stellte fest, das das Haupt-übel des ganzen Verfahrens in der Sehweåels säure lag, indem man sie nicht konkret darste en konnte. Darum wählte er statt dem chemischen den mechanischen Weg; er tränkte Körper mit der saure, welche von diesernitht angegriffen wurden, und die dennorh eine möglichst große enge in sich aufnegmen können. Zu diesem week wählte er den in irol häusi vorkommenden Umvant lslsdests und fand seine aszoraussehuM vollständig bestätigt. Dazu war kurz vorher eine ascdine erfunden worden, die statt der eckigen lästigen Späne sehdne runde ttlehen hobelte, die zugleich den Vorteil hatten, das e fünf« mal kleiner waren als die ersteren. Der Ver reitung der neuen Schweselhdlzer stand nur noch ein Hin· dernis im Wege, der all u hohe Preis des ehlorgfuren ’li—alis. Ader auch diese Zemmutäg räumte omer hinweg und schaffte Flotte ahn. m Jahre 1821 er hielt er ein kaiserli es Privilegium au die von ihm erfundene »neue, gesahrlose« Bereitungsart desChlors kalis· Die Folge davon war, daß dessen Preis von 60 Gulden bald aus 10 und später gar auzds und 4 Gulden pro Pfund herabsanb Aber auch omers Erfindung er ielt eine entscheidende Verbesserung sehr bald dur die von einem englischen Art lleries general erfun enen «Streiehzilnder«, durch die das Der Thronwkchscl m Persicw Zum Nachsolger des Schahs Mirzzssrsscddin ist am Wkittwoch sein ältester Sohn obamed Ali Mirzm der am 21. Juni 1872 geboren wurde, also tm Ab. ebenöjahrc steht, proklamiert worden. Er hat nach dem, was bis setzt über ihn bekannt geworden ist, eine sorgsiiltige Erziehung erhalten, beherrscht Mosamed Ali Witzes, der neue Schuh von Becken. Rnssisch und Französisch und gilt als guter Kenner der persischen Literatur. Politisch ist er jedoch noch so gut wie gar nicht hcrvorgetretem was sich aus der Eifersucht der Mitglieder orientalischer Herrscher samilien leicht erklärt. Diese Eifersucht scheint übri gens« auihder neue Schaf) gleich bei seiner Thron besteigung spüren zu sollen, denn ein Jiingerer Bruder will ihm bereits den Thron mit assenge walt streitig machen. Unser Londoner Redaktions bureau telegraphiert uns hierzu: -kn- London, m. Januar. iP riv.- Te l. der Dtesdner Neuesteit Nachrichten) Zum Tode des. Schahö von Persien wird heute weiter gemeldet, daß i der älteste Sohn des Schahs Mohamed Ali nn mittelbar nach dem Tode seines Vaters zum Sihah proklamiert worden ist. Der Groszwesir und die Minister, die die ganze Nacht im Palaste versam melt waren, erkannten ihn in feierlicher Weise an. Gestern nachmittag wußte die Bevölkerung von Teheran noch nicht, das; der Sehah gestorben sei, ob wohl in den Basars Gerüchte vom Tode des Schahs umgingen. Der Schah tat seinen letzten Atemzug «in der großen Audienzhalle seines Palastes, wo er seit mehr als zwei Monaten schon aus dem Krankenbett gelegen hatte. Er starb in einem Sessel sibenlh da ihm schon seit mehreren Tagen nicht gestattet war, sich niederzulegen. tln seinem Totenbett waren außer dem Thronsolger " lästige und immer noch gefährliche Eint-nahen in Säureflaschen überflüssig wurde. Wiederum aber war es Roma, der sich die neue Erfindung fchnellftens zu nuye machte. Er verwendete statt— des Schwefelantis ums Ist-Hoheit, der um diese Zeit praktisch veriucht wu e. Nach vielen Verbesserungen namentlich in hvgienis scher Hinsicht eroberte sich das damit neu ersundene Skhweselltreichhölzchen bald die ganze Welt, um fetzt wieder abgeschafft zu werden, nachdem es eine noch bessere Erfindung vom Platz verdrängt hat. Es kamen die sogenannten »schwedischen Streichhiilzerc die aber eine echt deutsche Erfindung sind. Im Jahre 1848 zeigte der chemiter Rad-il; Christian Bdttger sum erstenmal, wie man vhos orfreie Zündhölzer her- Zellen kann, die sieh an einer besonders priiparierten eibfliiche von rotem Phosvhor dureh Streichen ent zündeten. Der Erfinder hatte aber im eigenen Vater lande kein Gliick mit dem Abfahe seines Fabrikates Erst als dieselbe Ware etwa 10 Jahre später aus Ihn. liiping in Schweden als »Säkerheits-Tändsticker utan soafel otb foösor« zu uns gelatäkty fand sie bereit« willig Ausnahme und riißere erbreitung Diese siindhiilzer werden niest in Schwesel getaucht, son ern erhalten einen Uederztig von Parassin. Die Zu sammenfehung ist heute bei den vielen Fabrikaten außerordentlich vers(hieden, gewöhnlich wird verwen det: chlotsaures Kalb rotes rhromsaureis Kaki, Schweselkies oder Schweselantimom Glaspulver und Leim. Die Retbsliithe ist eine Zusammensetzung von rotem, nicht giftigem YOU-For, Sehweselkieg und Leim. Nueb vhosvhorsreie Ziind iilzer, die sieh an jeder Reibsliiche entzünden, sind in jüngster Zeit in den Handel· gebracht worden. Schon früher hat man versuihh die Elettrizität sur Herstellung non Feuerzeuaen zu besinnen. So t man 1828 schon eine stindmaschine erfunden, bei der durch einen elettrisehen Ziinder die in einem Platinsehwamnc enthaltenen Gasmenaen entzündet wurden. Bei einem andern Feuerzeug wird Wasser stoffgaö erzeugt, welches si heim Olusstrdmen an einem durch den elektrischen Strom glühend gemach« ten Platindraht entzündet. Außerdem kamen die be· tanntcn Benzinlämpchen in Schrank, die durch ein Ztindblättehen in Brand geseht war en usw. Der arti e Maöchinchen haben sieh aber niemals einen grösseren il nehmerireis erobern Die Streits-höher, ie heute in einer unglaublichen Billigkeit hergestellt werden, behielten die Oberhand und werden sie nor· aussiehtlieh auch behalten, bis es der sortxehreitenden seit gelungen ist, die« Elektrizität auch iersiir den ensehen dienstbar ou machen. II»
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