02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 08.12.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19071208020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1907120802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1907120802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-12
- Tag1907-12-08
- Monat1907-12
- Jahr1907
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
: MJFYHZLWsHJLLLJWLJJHII - ~«.1«..-««"t-2«; i»’-»::«.·-, N« Nr. XVI. L. Ast-nahe, , III( 100000 M! contain; TO· zip-ver ums. resdnerNeuefte NakhkfkhTsft Ist-Ists »»kxspquiit Ich-einu- tosei ists-ost- C 111-I Hi« iu- ssstvskes I U» is« ists-sind s II tadeln« « II» Du» wem» sent-meist Ost preise« as« III« z» i M» M Ist-vom I« I! sei siedet-dolus·- nwpkksuasisies Ums« Its kam. listing-bitte- O I. »st- oou 111-sätt- serdes Ist irae- lieu-Musik«« »Hm-im Ast: 111 Krisen-I s- teht-aue- tqqks aus »» piks m«- sttutnm tote-somit- lulqoie oos Mxkks ums-Wiss Unsre Orest-Im Ins usw«-met zum« sowie säumt« Insekten-commit- ns II« us «« nehme-Musen:- ss Damms-reise- n. ist-Inm- 11. Diese tsceitiae Sonntag Friihaus alte ums ßt H« Eleiiiseu l. Sonnkäqsslusgqhak zuiqumkkg Seiten. Rom-m sielie Seiten 21 nnd R. Unter« Exäyslxslzartitesizslesn fåräkeetiszeitung siehe Seite« 17 Unabhängige Tages-Zeitung; s« Messe« Ins sowie-u neuem« I I» w· sum! l« It. tot! dass. Durch galt-e Creusas-subti- Ins-such I VI» ev· sum! II Ist. m« part. N« de! dem« Quid-et sites-Ue Imm- m Rom: is If. seit« i« Destschland m den lestiches Kot-stets III» ums. « um· sutkwaosscgoesst -.-:......-»- ».....·«« - :- - »aus.- - Es« . . . Tisch-OTTO. Isshsssolcicsesieskmasbssovsisidots gefordert nnd eingehend begründet worden ist, wirt lich einen Einnahtneausfall fiir die Siaatdhahnen he. deuten würde. Ade: selhst wenn trotz der Verkehrs fteigerung ein geringer Einnahmeanöfall zu befürchten wäre, könnte unsre Staatöbahn einen iolchen Ausfall tragen. Ihre Ueherlehtisse halten sieh, wie dargelegt. seit einer Reihe von Jahren sehr günstig entwickelt. Wenn sich der Finanzntinister auch sey: noch gegen die genannte und andre Forderungen sträubt, so bietet ihm fteilich diese eigenartige Etatanfstellung eine ge wisse Begründung dazu. Ader itn Landtage werden fich wohl shgeordnete finden, die eine solche Art der Begründung zurück· weilen. Das sächsilche Vol! indge heathtetn nie: diese Llhgeordnetenoflicht richtig erfüllt. wer nicht Im Etat der«btaatseisenhahnen muß eine Kritik einsehen die einem ühersoannten Fizkaiismus Widervart ;ieistet. die: muß nachgewiesen werden, das; die giins sstige Entwicklung der Eisenhahniiberfihiifse nunmehr« endlich auch die Einführung von Vertehrderleiihieruni gen, wie es ehen die Einführung der 4. Wagentlasse an Sonntagen ist, gestattet. De n n nich: die Er· zielung verblitffender Uehersthiisse is das Ziel des Staatshaushaiteh son dern die Steigerung der Einnahmen muß der Förderung der Volkswohl fahrt dienstbar gemacht werden! Größte Anflage in Sachsen. lIILIUII 111 OLIUIOIQ semtprecheek Reh-Man In. OR. des Jahres thun. Jnsbesondere für den Gütervertehr wird eine starke Verlangsamung im Wachsen der Ein: nahmen vorgesehen. Von Anfang 1900 bis zum Ab laufe des Jahres 1906 sind die Einnahmen der såchfischen Staatsbahnen aus dem Giiteroers lehr von Jahr zu Jah r durchschnittlich um 5,14 Proz. gewachsen, und dies in einem Zeit raume, der auch die drei sehr ungünstigen Jahre wol, 1902 und 1908 Umfaßte. Aber für die b eid enn ii th sten Jahre nimmt der Etat an, daß die Einnahmen ans dem Gütervertehr jähr lich nur um 1,07 Proz. anwachsen werden, daß also der Güteroeriehr der sächsi schen Staatsbahnen sich olößlich viel langsamer als in den legten 7 Jahren entwicteln werde. sinderseits sieht der Etat eine ganz ungewöhnliche Steige· rung der Gisenbahnausgaben vor. Sie find für iedes Jahr auf rund 120 Millionen Mark veranschlagt, das ist jährlich um über lsi Mil lionen Mart mehyalsdie Ausgaben der sächsischen Staatsbahnen im Jahre 1906 betragen h a b e n. Aus Grund dieser veranschlag ten Einnahmen und Ausgaben berechnet der Etat einen Betriebsüberschuß non jährlich 43,7 Mcllionen Wink. Da die Staatsbahnen im Jahre 1906 etwas über 55 Millionen Mart Betriebsüberschuß ergeben haben, so l l nach dem Etat jedes der Jahre 1 908 nndl9o9 einen Minderertrag oon 11,4 Millionen Mark bringen! Eine kleine Berechnung, die wir auf Grund dieses Voranschlages ausstellen wollen, zeigt, daß der Etat aus unbekannten Gründen eine ganz außerordentlich ungünstige Entwicklung der sächsischen Staatsbahnett für die nächste Zukunft annimmt. Der Betriebsüber schuß der sachsischen Staatsbahnen ist feit 1901 un unterbrochen und rafch gestiegen, obwohl im Wirt: schastslebcsn günstige und ungünstige Jahre wechselten 1001 betrug— der Ueberfcbuß 28 Millionen Mark, bis 1906 war er aus 55 Millionen Mart gestiegen. Das Anlagclavital unsrer Staatsbahnen war 1901 durch den Betriebsüberschuß nur mit 8,04 Proz. nerzinst worden. Bereits 1008 ergab der wesentlich höhere ilebetschitß eine Nente von 4,42 Proz» nnd 1906 hatte die fiichsische Eifenbahnrente sogar die erfreuliche Höhe von ö,24 Proz. erreicht inämlich bei 1050 Millionen siiiark Anlagetapitai einen lieberichuß von 55 Mil lionen Mart) Wie gestaltet sich nun nach dem Etat die weitere Entwidlnngci Bringt man ein Betriebs kanital für die Jahre 1908 und 1900 in Rechnung, das fich im gleichen Verhältnis wie in den letzten Jahren erhöht, so würde der im Etat vorgesehene Betriebs« iiberfchuß 1908 eine Eifenbahnrente von nur 4,08 Pro zent, im Jahre 1909 sogar noch etwas weniger bringen. Der Etatnimmtalsoamdaszdie seitl9ol ununterbrochen günstige Entwicklung unsrer Eifenbahniiberschiisse sich nun« mehr plötzlich in das Gegenteil verwan delt. Er sieht eine so trübe Zittunst der Staats. bahnen voraus, daß deren Nente mit einem Male die gesamte Steigerung seit 1908 wieder einbüßen und sich niedriger als in den vier letzten Jahren stcsllen soll. Die Angabe der Gründe für einen solchen Pessimis mus bleibt uns der Etat freilich schuldig. iftsstect serdiucsdskisi c« Etpeditiog»sdr. OR, set-las Its. Aber rechnen wir noch etwas weiter! Kennzeich nend siir die Rentabilität und Wirtlchastlichkeit eines Eisenbahnbetriebes ist das Verhältnis, in dem Ein« nahmen nnd Ausgaben zueinander stehen. Der Pro zentsatz, den die Ausgaben von der Gesamteinnahme ausmachen, der sogenannte »O etriebs k v e ff i zient«, wird mit Vorliebe zur Beurteilung einer Eiienbahnverwaltung herangezogen. Auch hier hatten die sächsischen Staatsbahnen seit 1901 eine sehr giini stige Entwicklung zu verzeichnen. Jn dem lehr un günstigen Jahre 1901 hatte der Betriebstoessizient der sächsischen Staatsbahnen die ganz ungewöhnliche Höhe von 78,6 Proz. erreicht, d. h. von 100 Mk. Einnahme waren 78,60 Mk. im Betriebe wieder ausgegeben wor den. Damals stand Sachsen in dieser Hinllcht viel ungünstiger als die andern deutschen Bundesstaaten da. Seitdem war es aber gelungen, das Verhältnis der Einnahmen zu den Ausgaben von Jahr zu Jahr günstiger zu gestalten. 1906 war der Betriebs koessizient aus 65,7 Proz. gesunken. Auch tn dieser Hinsicht sieht der n e u e Etat eine merkwürdige, ganz liberraichende Wendung zum Schlechte. ren vor. Er stellt 168 Millionen Mark Einnahmen rund 120 Millionen Mark Ausgaben gegenüber: die Ausgaben lollen also 75,3 Proz· der Einnahmen aus machen. Das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben soll sich demnach in den beiden nächsten Jahren ungünstiger als in allen Jahren seit 1901 stellen. Selbst das Jahr Ums. das doch ein ausgesvrochenes l! ri sen sah r war und namentlich im Königreiche Sachsen einen Tiesvunlkt des gesamten Wirtschafts« Lebens bedeutete. ergab slir die sächsischen Staats bahnen ein giinltigeres Verhältnis in Einnahmen und Ausgaben Betriebs. kocssizient 72,45,a1s es der Etat fiirdiebeiden Jahre 1908 und 1909 veranschlagt. Also auch hier wieder eine peslimistische Beurteilung der Zu kunft, wie sie trtibcr kaum gedacht werden kann. Derartigen Zukunstsbilderm deren siskalischer Zweck ja schließlich aus der Hand liegt, wird der Landtag mit aller kritischen Schärfe entgegentreten mits sen. Schon der vorhergehende Etat war so »vor fichtig" aufgestellt, das; 1906 der tatsächliche Ertrag der Eisenbahnen den im Etat veranschlagten Ertrag um volle 42 Proz. übertroffen hatte. Da muß sogar unsre so besonders ausdauernde Gemüt· lichkeit aufhören. Der neue Etat liber bietet aber den vorhergehenden noch Er bringt es aus dem vorhin nachgewiesenen Wege zu stande, den Zuschuß der Staatseifenbahnen zu den all gemeinen Staatseinnahmen überaus niedrig anzu sehen. Er gibt daher die Handhabe zum Festhalten des bisherigen hohen Tarises der Einkommensteuer und er macht es möglich, trotz aller Gunst der Finanz lage notwendige Ausgaben und Mehrauswendungen für die allgemeine Wohlfahrt zu verweigern. Wir denken dabei namentlich an die alte Forderung, daß in Sachsen ebenso wie in den Nachbarländern die i. Wagenllasse auch an den Sonntagen verkehren soll. Es steht ja nicht einmal fest, daß diese Maßregel, die im Interesse eines billigen Sonntags nnd Ansslugsnertehrs siir breite Volkskreise schon oft Die Zukunft nnftcr Staatsbahm J» tächsischen Staatshausshalte find die Ueber- W der Staatseisenbahnen einer der wichtigsten en. Von dem gesamten Bedarfe für die Ausgaben sStaates, die der neue Etat auf iährlich rund 120 illionen Mark veranschlagt, decken die direkten euer« die Hälfte und der Ertrag der Staatseisens uen soll ein Drittel aufbringen. Also nur ein stel des gesamten Staatsbedarfö entfällt bei der xkqgcnden Bedeutung der genannten beiden Ein eqnellen ans alle übrigen Posten zusammen, wie irette Steuern, Einnahmen der Forsten und sonsti u Staatsbetriebe, der Lotterie usw. In früheren qhreis standen die Eisenbahneinnahmen im sächsischen ihrem Betrage nach sogar an erster Stelle. In » zchiziger Jahren haben sie oft anderthalb-nat so ·1 als die direkten Steuern eingebracht, zur Ent kkukkg der Steuerzahler. Erst seit 1898 müssen die gelten Steuern mehr einbringen, als die Staats hnen. Jm neuen Etat ist nun das Verhältnis jschcks jenen beiden wichtigsten Einnahmeauellen «, ungünstige: als früher geworden. Vielfach war ofst worden, der Staat werde die Last der direkten teuern etwas erleichtern, werde angesichts der günsti m Finanzlage insbesondere den vor fünf Jahren esetitlich oerfrhärften Tarif der Einkommensteuer jeder etwas herabfetzen Aber tm Gegenteil: der« eue Etat verlangt für jedes Jahr an di rek eu Steuern jährlich über 4 Millionen arfmehh als der vorhergehende Etat. uderfeits ist bei den Eisenbahneinnahmen ur ein Mehrbetrag von IX Millionen art in den Voransehlag eingestellt wor sen, obwohl der vorhergehende Etat schon durch die tatsächlichen Einnahmen der Staatsetseni iqinen im Jahre 1906 um 14 Millionen stark, das ist um mehr als 42 Proz. über· kofien worden war! Sehr eng ist daher der Zu smmenhang zwischen der unverminderten Steuer elastung über die bei der Etatberatung allgentein ge legt wurde, und dem verhältnismäßig niedrigen Be lege, mit dem die Ueberschüffe der sächsischen Staats isenbahnen in dem neuen Etat veranschlagt worden at. Eine Kritik, die fiel) gegen die andauernde Höhe alter direkten Stetterm namentlich der Einkommen euer, richtet, hat daher allen Anlaß, auch den Vor. « ist-lag der Staatöeisenbuhnen fchr eingehend zu « eilen. Der Boranfchlqki nimmt an, daß in iedem der ihre 1908 und Um, die iächsiichen Staatseifcnbahncn was über 168 Millionen Mark Geiamtciisnahme inqen werden« von denen It) Millionen Pia-X aus m Perionens und Gestärkt-erseht, 100 Millionen akk aus dem Gütewerkebk stammen iolleir. Nur inicht ganz 8 Millionen Mark iit diese Geiamteins bme höher eingestellt, als die tatsächliche Einnahmei Aus der dritter: Reithsdnmm Von unsers« Petcrslmrget Msssskcelpsudests , , Petersbnrs bz Desembjex · Einige Sitzungen früher, ais Rodiisäew jener fatale Lapsus singt-as passierte. der den int iterpräsidenten so auireaia das; er zur Pistole kreisen wollte, baue Purisiiziewitxöksk die Leuchte de« Verbandes der wahrhaft Diussis en Leute, die Lende rnng getan: »Als Aiexander U. die Loniiiintinn gcvcn wollte, sandte das eniriistete Vol! die Windes« »Und zwei Sitzunqen weiter zuriict erlaubte sieh deb leilie Herr eine Aoosttopbe an die Adresse der Otto bristen, die so klang: »Sie nehmen seki die Pläne ein, wo in der ersten und zweiten Diana ie Zarenwdtdek saßen-« Die erster-wähnte Schmiiduna wurde von Yuriskhtetoitsch einfach abgeienaney trosdetn sie ins Stenogramm »ausaenoninien war; sie wurde übrigen« späicrhin als «Mißverstandniis« ausgewetzt. was« sa schließlich bei einigem guten Willen ais Widerruf aufgefaßt werden konnte. ..«-er die zweite sente rung, diese ansiiitiqe Gesteins-jung, die den Konsti tutionellcn Demokraten de: beiden eriten Dame« »gut« Man hat nichts davon erfahren, daß Präsident Ehotniakow dieserbaid eine Ansschließuna des modernen Aretino der dritten Dann: versiiai hätte. Und es ist auch nicht vorgekommen, daß entrüstet- Kadeiien ihn cnit derben Fäusten bedroht oder ntit Schimpftvorien bedachien welche die stenographi siinnen erröten machten und sie zum Veriafsen des isitizuixsgststaaleö nötigten. Die Parallele ist immerhin n ere a . T Sofort nach der Sixmng sozusagen noch wuchend vom Pulver, das er nich! zu ver-schießen nvttq hatte, fuhr Stolypin nach Zqkstoje Selo an den Lager· Fuss, um Loxbptzren zu pflücken. In der ganzen eit seine: Amtstüttgkeit war de: Tag, wo man feine un vefleckte Ktawatte mit einem wenig schmeichelt-often Epitheton ornans belegte, Jedenfalls et lücklichsih Er kam aus dem Hände« ütteln am· niegt heraus lekt «. 104, fes. 2743. r. AS. Tal. 7476. csso 25. oscliwitz M. lob. c. säh-ne, l: 11, Tel. 3257. "01. 1731. M. 11, Tal. 2061. sasse 115. Tal. THIS. 4. 70, Tal. MS. fes. 8707. "el. ABBE. s. 111-s. da 2090. . 9425. - 12. Es. gesprochen werden wird, möchten wir bezweifeln. Die Tantalusqualen wären jedenfalls zu groß. Jin übrigen werden wir dann einen Ratskelleri meister haben, ehe wir noch einen Ratskeller besitzen. Denn wenn auch das neue Rathaus schon ftattlieh empor-strebt, so dürfte es doch noch ein paar Jahre dauern, ehe wir gleich denßremern, Dienern, Münch nern oder Leipzigern uns dort in des Kellers Tiefen zu liiblithem Tun zufammenfindein Da aber die Weine schon erheblich früher eingelegt werden müssen, ehe der Keller in Betrieb« gesetzt wird, fo ist die Bor forge des Rates wohl begreiflich. Ich weiß nicht, ob der Rat sich daö Wort des fFürften Bismarck um Muster genommen hat, der da sagte: Wein mag das Nationalgetriink des Deut sehen werden. Jedenfalls soll der Ratskellerineister fein besonderes ugenuierk daraus richten, daß iii der Fauptsache nicht nur gute und reine, sondern auch illige Weine ausgesehenkt werden. Da aber der Be trieb des Kellers nteht von Anits oder Rats wegen zeitlichen. sondern verpachtet werden soll, so wird der at hoffentlich auch strenge Vorkehrungen treffen, daß den Ratöweinen die vielbertihuite Manipulation des Taufens oder Pantschens ferne bleibt. Der Ratskeller ist im übrigen nicht nur in Bre men, sondern im ganzen Deutschen Reiche eine uralte Institution. So alt und mit den Volkssitten ver wachsen, daß man iin Mittelalter vielfach das Rat haus selbst mit dem Namen Ratsteller bezeichnete. Und da unsre» Urväter sieh kein wichtiges Staats gefchiist ohne einen guten Trunk Yu denken verniochs ten, so ist es immerhin begreiflch, daß ihnen der Natskellerals das wichtigste aut ganzen Rathause er schien. Wir denken heute darüber natürlich ander-s nnd wundern uns baß. wenn beispielsweise von« Oxenstiernca des frommen Königs Gustav Adolf klugem Kanzler, erzählt wird, daß er eigentlich selteii nüchtern war» Vielleicht ist der tvestiälifche Frieden nach deiii dreißigjährigen Kriege niir deshalb zustande gekommen, weil sich die d ploniatischeii Perücken dort in Osnabrüik im Natskcller naih aller Raufcrei der Fürsten schließlich ganz friedlich oertrugeiu wenn es auch nicht selten in den Proto kollen hieß: »Man habe nichts mit der Exzeuciiz the ionders dein alten Skbiveden Oxenstieriiai diefen Tag richten hinnen, iveil Exzelleiiz ziemlich bezerht ge· ioejen «feien,« sptiseiii Wunder, daß der Friedens-« abiehluß bei einer derartigen Verhandlungsivciie Ukcht weniger als flink Jahre gedauert bat Rund um den Krcnzturnk Der Rateiellermeistetk Unter all den lieben deutschen Vaterländerm die iim neuen Deutschen Reiche noch geblieben sind, m deren Wappen sieh die schwarze, grüne, blaue »« rote Farbe mit dem unsehuldsoollen Weiß ver hlt, habe ich siir den Staat Bremen immer eine n besondere Hochachtung gehabt. Zwar ist er nur tin von Gebiet, wie es einst uda war unter den »mmen in Israel, dasiir aber at er eine Besonder i. die ihn auszeichnet vor allen andern und die eGetvähr dafür bietet, das; es in Äenetn Staate lwutstch ganz besonders heult? un in Freuden savtlådßt viilzefrgniiglieher iedensa s, als in manchemi e er ie en. · Oder sollte dieses etwa ni t der Bat! sein in tm Staatswesen, dessen zweit öchfter eamter ein iiellermeister ist? Einer jener srtihlichen Gesellen, ·s ne uns Griiizner tausendfach gemalt hat. Mit itm·Bäuchlein, wohlgeriindet wie -ein Faß, mit Untern· klar und lustig nach dem Kelthglad blin- Ildkmct rosenroten Wangen, in deren Grill-then teselmgeister des Weines sttzen - ein König t eii, einPur urtriiger wie der hitchste Fürst, EIN; ihm dieser. Purpur nicht von» der Schulter, Um! von der Nase strahlt. Der Ratskellermeister von Bremen ist tatsächlich Uwskthöchste Beamte dieses Staats. Zwar nicht INtlcht und Ansehen, denn sein Reich ist nicht von sit! Welt, dasiir aber an Gehalt. Der Rat-steiler isissr bezieht niimtich das zwenyvchcte Gehn« tm W» Und wie der Bürgermeister und Senator lilckiFetvaitiE drohen durth den Ratdsaal schreitet, II! er Ke ermeister drunten König. Der ganze Mtiihmte Ratgkeller vonstatten mit seinen mderbaren Schaden aus Bacchus' Reiche txt ihm W« und edle Weine mit vielhundertiii rigem Immlsaum iindJeine Va lieu. Gerad· a t ågsahre »« Ost« daß ilhetm aufs in feinen Zantasien M Bremer Ratsteller sieh von den i Ilvosteln Utgctstern lieg und von der dicken Rose. Der im des Ratdke ers aber ist heute noch genau so iin deutschen Landen wie in jenen Tagen. VIII! hat vor wenigen Tagen der Rat der Haupt« NEildenzstadtDresden Heini-tosen, ebensalld einen F« ermeister zu engagieren. Das Gehalt, das er c , iganzan mm ,wenne au Ists-it vt is art- uch s ch flange nicht das des Bremer Faßgeivaltigen erreicht, denn der bezieht etwa um die Hälfte mehr, »fo viel ivie bei uns in Dresden ein· Stadtbanrah ivahrend der Dresdner Kollege niit feinem Einkommen von 7000 Mart es höchstens mit einem inriftiichen Stadt -’ rate aidfnehnien sann. Dafür aber hat der Breiner z Zllaxstte Oermeifterhin fedikiiemiåktontråttle äiuih roth; ist· - ra e aragrav en, e n na e erinann e « fkhmacke find. So muß er fich das tjiautben abaeivijhJ neu, nie darf ein Tropfen Lagerbier oder Bavrifch feine Lippen netzen nnd auf die Taffe Kafiee nach Tische muß er ebenfalls verzichten. So führt er alfo mitten iiii Ueberflnfk in feines Kellers Reiihe ein entbehrungsreiches afein nnd erduldet vielleicht dieüsiiåaiigi deschTaiåtigtuduivsnn er di; tGlite vier. gn g inan en e . n warum a eni n· glücklichen deriseiisrt zu Zslremen fv Zraniibme Fehl-Ps innngen au er e u einem an ern run e, a damit er fiel) Zas unentbehrliche Rüstzeug ieines Berufes re n und nnbeeiiiflußt erhalte, niim iih feine Zunge. Denn die Zunge eines Kellermeifters ift eines der Eöihften Kunftiverke der Schöpfung. wo« gegen das enlegliPfte weibliche Ziiiiglein ein plum gxx »Es-Essig:ssisisiriiirssksisssssss i nur e ne a er Sorten zn unterscheiden, fondern auch die einzelnen Jahraänge nnd eine solche Zunge ift beim Einkanze es Weines wie auch fpäter bei der weiteren Behan . slung natürlich von- allerbiichfter Wichtigkeit; Mit einer guten Zunge hat mancher fehon ein Vernitigen kiewäiziinenzl ; fikiiestlen beilpåßiåikekipfß im. Sees-Hitze! n na e ee oer eine i een ame oe. Sie dfihätxiitden Lkäert Täes Barth« stocken iiroch : vor er rneau eui rau ea un r tenircl Abfchliiffe darnach ein. Sie verdienen mit dieser· i sonderbaren ~3iiiiaenfertigteit« oft scheinbar ohne 1 Miihzvielesptaiifendez , « i « Eine ähnliche »Fcinilibliakeii« ivielt übrigens auch im Wollbandel eine große Rolle, nur daß man hier nichi mit der Zunge, sondern mit den Finger. spitzen arbeitet. Ein tüchtig« Einkiiufervermag dort den eduldigen Schafen bei bloßen: Ucberitreichcn des« Viiefes nagt-fühlen, was sie für Wolle hergeben sper deftch und sauft darnach die Ware bereits. ehe sie noch ge gen. · » » Man wird also b»exeifen, welch hoher Wert der Zunge eines Kellermel rs innen-ohne und wird die strengen Verbote, sie vorsntweihungcn zu Mühen« wohl verständlich finden. Ob Heils-l; hie: äii Dres den auxb das Verbot des Kaisers vom Rate aus-s ~Der Wein erfreut des Menschen —-Derz«, hat König David schon gefangen und lange vor dem liederreichen Könige hat Noah sikh von den Sgreekeu der Sintflut fchon im süfzen Wein getrlsften o hat wohl auch der Rat zu Dresden weise und wohl»- wollend gedaklåh als er den Beschluß ausgehen ließ, einen Ratske ermeister zu engagiereng Tn seder Bürger und Beamte derStadt soll nach getauerilrbett sein Gläschen Rebengvld sich leisten dürfen. Und da zu einem guten Trunke auch ein guter Bissen gehört, so wandelte sich König Heinrichs des Bierten Wort: von dem Zu n, das Sonntags jeder Bauer Frank reichs im opfe haben sollte, in des Rates G auken vielleicht dahin um, daß iegliiher Bewohner unsres: Stadt zu seinem Weine auch das zugehörige Stiick Fleisch haben soll. Der Ratskeller war übrigens in alten seiten schon ein Hauvtanziehungsvunkt unsrer Stadt, und mit dem jüngsten Beschlus e knüpft der Rat eigentlich nur an die ~guten alten eiten« an. Jn dem alten, im Jahre 1707 ahgebrochenen Dresdner Nathan e, das auf dem Llltmarkte quer vor der Schdfserga e bis zur Srhloßftraße hin stand, war der Eingang zuni Ratskeller direkt neben der Kapelle, was frommen Zeihern sicherlich zu nicht geringem Troste Hei-richte. Nach der Einführung der. Reformation a erdings verlor die Kapelle ihre geiftliehe Eigenschaft und wurde nur noch zur Alifbewahrung von Akten be nutzt. Jm Ratskeller aber herrschte, anders als in Vreinen und als es heute beabsichtigt ist, Bacchus, der leichte Knabe, friedlig neben dem wiirdevollen bartis gen Gambrinus. ier und Wein wurde fzleicheh maszeii durch eiiien voin Rate angeftellteii un befol deten Schenken verzavst Und zwar besaß der Rat damals ein Privileg des Landeshcrrm fremde Weine uiid Biere ialfo das so en. echte, beispielsweise das damals berühmte Freidzergers allein auszusihenkem Den Gastwirten blieben das eiiiheimifrhe Bier· und die Weine iiiehsischer Hertunft überlassen, von denen »der· Köisehban der Kötziihenbrodaerkdainals hoch ge. · nhatzt war. Vielleirht hatten unsre Vorfahren, wie » ein zwar rauhes aber gutesHerz, so auch eine rauhere øEJk Kehle als wir heutigen. Der Keller hieß ini übrige: xxxj bald Ratskeller bald Stadtkellch auchßurgkeller odeQ« ikreibergiicher Keller, eben wegen des dort hauptsakhs - ins; vericheiikteti Freiberger Bicres Von der nom- .- poscii Aiisitattiiug, wie iiexdie heutigen Ratslcller in« s « -T,3ien. Mitarbeit oder auch in Leipzig aufweisen und «; die der neue Dresdner Ratskeller jedenfalls noch it übertreffen suchen wird, war damals keine Rede. Z« L«- 710. Miigoln M. Eisen· ahreGarclLtiJ see-i Nin-muss« id die ckstnnsolsiai Iltf verbessern-sit( I Leistung-fähig« slst ils-to on. sank? Wem-I Its-Uhu. »« xunq aähentx M Eborhardi I No. U. set« Werkstatt. Es. -54. Rat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht