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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185306141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-06
- Tag1853-06-14
- Monat1853-06
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1853
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und Anzeiger. I«s. Dienstag den 14. Juni. 1853. Bekanntmachung. Die die-iähriae Heu - und Grummetnutzunq auf mehreren Parzellen der RanstLdter Viehweide soll Sonnabend den L8. Juni d. I. Nachmittag- S Uhr an Ort und Stelle meistbietend verpachtet werden. Pachtlustige haben sich zur gedachten Zeit auf der Ranstädter Viehweide am Frankfurter Lhore einzufinden und können über Lage und Größe der Parzellen Auskunft in der Marstallexpedition erhalten. 1) 3 «cker 140 m -Ruthen, I>) 7 ' Acker 76 LH Ruthen, 2) 3 — // 12) 4 230 ,, ») 0 — 12) 2 199 ,, 4 /, 81 14) 2 242 ,, 5) 3 — ,, 15) 3 48 «) 1 ,, 207 - >6) 1 276 ,, 7) 4 2V3 I?) 2 90 ,, 8) 3 /, 14 18) 2 294 «) 5 279 IS) 8 47 10) 4 2V) 3 86 Leipzig, den 10 Juni 1853. Des Raths der Stadt Leipzig OeLonomie-Deputation. Stadttheatrr. In Meyerbeer'S Oper Robert der Teufel sahen wir am 12. d. M. zwei Gäste: Herrn Reer vom Herzog!. Coburg- Gothaischrn Hostheater als Robert und Fräulein Michalesi au- Freibürg als Jsabella. Herr Reer ist einem großen Theile de- hiesigen Publicum- von seinem Gastspiele vor etwa zwei Jahren her noch in gutem Andenken, und er fand auch die-mal eine freund liche und wohlverdiente Aufnahme. E- hat dieser Sänger zwar keine große Stimme, wie sie eigentlich zu Meyerveer'schen Partien gehört, doch ist dieselbe von schönem zarten Wohllaut und gut gebildet. Herr Reer wird de-hald in sogenannten lyrischen Tenor partien mehr in seinem Elemente sein, al- m den sehr anstrengenden Heldenrollen der modemen großen Oper. Sein George Brown in der „weißen Dame ," den wir früher von ihm gehört, erschien un stet- al- eine seiner vottüglichsten Leistungen. Darin, daß Herr Reer auch die großen Partien singt — wahrscheinlich auch durch die Verhältnisse de- Theater-, dem er angehört, dazu genöthigt ist — mag der Grund zu finden sei«, we-halb seine Stimmmittel gegen früher bereit- etwa- im Abnehmen begriffen zu sein scheinen. Durch eine tüchtige Gesaug-bildung, dadurch, daß er richtig auf- zufaffen versteht und sehr strebsam und fleißig ist, weiß Herr Reer für den Mangel einer große« Stimme zu entschädigen. Sein Robert gab hierfür da- beste Zeugniß. Da- Spiel de- Saste- ist lebendig und gewandt, wenn auch bi-weilen etwa- an die seit Decennien stereotyp gewordenen Opern-Maniew» und Be wegungen erinnernd. Sv könne« wir e- z. B. nicht natürlich und sinngemäß find«, wenn Robert im ersten Acte mit de« Becher in der Hand zu de« andere» Ritter« sagt : Dieser Wein, er gilt Euch," und dabei dm Herren dm Rücken zukehrt, um dem Publicum sei« volle- en lae« zu »eigen. — Wir sehen übrigen- mit Vergnügen dm weiteren Gastrollen diese- Sänger- entgegen und verspreche« un- noch manchen genußreichen Abend von ihm. Fräulein Michalesi war bei ihrem Auftreten sichtlich' sehr befangen. Sie hat eine in der mittleren Lage wohlklingend», leider nicht sehr kräftige Stimme, die sich wohl flir de« Salon,' nicht aber ganz für da- Theater, am allerwenigsten für Partien wie die Jsabella zu eignm scheint, die für Sängerinnen mit großen Mitteln und der tüchtigsten technischen Bildung geschrieben sind. Trotz der sehr diScreten Begleitung von Seiten des Orchester- und der die Singstimme in dieser Partie nie überdeckenden Jnstrumenti- rung hatte man oft Mühe, die Stimme der Fräulein Michalesi heraus zu hören. Die Gesangsbildung der jungen Dame ist noch keineswegs fertig, und neben einigen ganz nett ausgeführten Colo- raturen mißlang doch auch so Manche- und mehr wie ein Ton fiel au- den brillanten Meyerbeer'schen Tonblumenketten herab. DaS Geistige im Vortrag konnte bei der Befangenheit und der merklichen Unsicherheit der Sängerin natürlich nicht zur Geltung gelangen. Von dem süßen berauschenden Duft, der in der ersten Arie weht, von dem glühenden, in den Busen gewaltsam zurück gedrängten Liebe-verlanam, welche- sich in diesem, in seiner Art meisterhaft concipirten Musikstück ausspricht, von der fieberhaften Aufregung und der Angst, dem rührendm und eindringlichen Flehen in der Cavatine im vierten Acte, war bei Fräulein Michalesi- Gesang allerdings nicht- zu merken. Die vollkommene Lösung so schwieriger Ausgaben ist nur vollständig fertigen, reichbeaabten Künstlerinnen möglich, welche der schaffende Künstler bei Zeichnung solcher Charaktere und Situationen auch stets im Auge hat. Es ist also jedenfalls ein Mißgriff zu nennen, wenn Sänger mit ge ringeren Mitteln und nicht vollendeter geistiger Durchbildung an solche große Partim sich wagen, ein Mißgriff, der sich stet- schwer rächt. Wir find überzeugt, daß Fräulein Michalesi in kleineren Partien nach fortgesetzten ernsten Studie» gewiß einmal recht Anerkennen-werthe- wird leisten können, und daß sie dann auch bet einem im Gan»m nachsichtigen und nicht undankbaren Publi cum, wie e- da- unser« ist, eine wohlwollende Aufnahme finden wird. Robert der Teufel iß eine der Overn, welche zu den besten Leistungen unserer Bühne gehören. Auch die-mäl war die Auf führung sehr gut und unsere einheimischen Sänger — Fräulein Mayer, Herr Schott und Herr Schneider — fanden den reichsten und wohlverdientesten Beifall. *h. Die Nathha«s«-r ging Montag den IS. Juni um 7 Uhr Vormittag- 1 Minute 1 Secunde nach.
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