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Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191501146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19150114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19150114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-14
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.01.1915
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Nk is. xxnL Jqhs H irgangx · Donnerstag, 14. Januar Dis. o« elssvqlkise Keimes-eile kostet sit! Dresden und sororte II W» Mk· m« Iviicks 85 Pf» für das Aug-law 40 Pf» xiibellenino 4u Si. Die qtuelipaltiqe Ucketlixntczcile 1.5«J Mk» satt Hslaunorisbrifi 2 Mk. Bei Wieserlikklitttxxrtc und Jahres« samt-weg Aal-Hm nat) Texts. Chiisrekeblibr 20 Pf. Angemes von auowatts sszerbrn nur gegen Horskuobesahlckisn aufge Æotztttncih ras Erfchetitcxv an befttstpttttcu Txigets unt! lasse« wir nich! qaxatcttepx Tkleylooxisikiie ist«-nahe und. Avbcitcljuvyg von Hin-zeiget: m tinzutqisisx Unsre Drcddner sitt) nussuurtiaen Ansimniicitellesc iosme iäiiitliche Amte-item wsditconea im »Ja« usib Auslande ischuseki Ausemexi zu · Oriqinalvtkcien und its-bauen an. unabhängige Tngegzeituaxx Sestos-preis: » Ja: Frei-suec Bcstellbesltf monaslich 60 M» piettellcitnnch 1.80 «. frei bang, dusch unsre weiteres( Außer-bestellen wonqtllch 70 Pf» oirtteliålitläch Alt) Its. sie( Mino. 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Die rufsifche Frontk Der russischeti Bevölkerung entschwindet, soweit sie noch unter der triegerischen Stinnnlingstnache der Re gierung stand, von Tag zu Tag sichtbarer die Hofs nnng aus einen Sieg. Das driictt sich nicht allein in den inneren linrnheic nnd Streife? ans, ex; dringt be reits in jene Zeitungen, die bisher dein rnssischeit Nüc ghritt die Stange hielten. Es« ist erstaunlich, welche ttne sogar die sonst hetjerische ~Noivoje Wreinia« an schlägt Ein Telegramm ineldet uns: «« Bukaresh 14. Pcannac »Nein-die Wremia« fragt verzweifelt, ob denn Nicszlatid keine verant ivortlikhe Heeresleittctig habe. Die neneste Lssensive der Dentsrhcn nnd Oeslerreicher siidlich der Pilica in der Richtttng oon Kielce habe die rnssischen Trnppeu direkt überrascht, so daß sie sich nen grnppieren müßten, obgleich sie schon günstige Positionen innehiitteik Das Blatt schließt: Nach den bisherigen Geschehnisseii ist es wahrscheinlich, das; sich die russiselse Armee in den nächsten Tagen wird neuerlich zurückziehen müssen. Sie erwarte geradezu mit zitterndem Herzen diese Nachricht auss dem Kriegspresseatrartiert Man beginnt in Russland zu erkennen, daß die zahlen: mtißige Ueberlegeciheit wenig Mist. Man fiirlhtet die Mißerfolge in Sttdpolem aber auch» einen deutschen Vorstoß niirdlich der Welch-sei, der aus dte Lage um Warschalt großen Einfluß haben muß. Ein Telegrantin meidet uns: s Hang, «. Januar. ~Daily Chr-value« mel dei ans Petersbnrkx das; man dort mit einem Gegenstoß der Deutschen ans illtlatva in der Nish tnng Ziechanom nnd Prasnnsch rechnet. Es sei aber nicht wahrscheinlich, das; eine solche Ossensioe die Operationen in Siidpolen lseeinslnsseic werde. Gerade der Schlitszsatz dieser Denk-sehe eines englischen Ktiegsberichterstaters steht in krasseln i.llkidersprnch zn der tsssenbar ciusrichtigereci Aensiertctig der »Nonloje Wremja« An der ostprenfzifchen Grenze, wo die Russeti noch stellenweise stehen, ohne ggeyfähis lich werdet! zu können, fiihlen sie sich von den asu tischen Seen immer wieder seltsam angezogen. Doch sind, wie aus dem folgenden Telegrainin hervorgeht, Lsoriehritiigeii getroffen, die sie von größeren Unteruehuiuiigen abfrhreclein «« Genus, U. Januar. Der siorrespoiidetct des Pariser »Jourtcal« im russischen Hauptquariier be richtet: Die Deutfchen verwenden in den Pius«- riskhen Seen des Nachts zahlreiche ge panzertc Motorboote als Eiöbrechey die von der rusfizscheii Artillerie beschosseii werden. Die Deutschen iitten ein großes Interesse, die Masnrisclmi Seen unpassierbar zu Julien. Die engen Stellungen zwischen den Seen bilden zu sammen mit den Seesliicheii selbst auf einer Front von 80 Werst eine fast uneinnehmbare Schranke. s Die Rassen dürften sich? darum wohl iiberlegem diese Schranke nochmals durchbrechen zu wollein An der galizkscheit Grenze an der unteren Nida, versucht der Feind täglich er neute Verstöße —— täglich unisonsh wie der Wiener Tagesbericht besagt: X Wien, is. Januar. Die Verstöße, die der Gegner an der unteren Nida iinnier wieder ver sucht, richten sich besonders gegen eine in unsrer Widerstanddlinie liegende Ortsthaft Durch hef tiges Llriilleriefeueiz das« auf der ganzen Front an hält, unter-singt, versucht die seiudliche Jufanierie nach oorn Raum zu gewinnen nnd in die Ortschast einzudringen, soas stets u nie r seh so e re n Ve r - ln steu ntißlingt Vor unsern eigenen Stellun gen in Galizien und in den Karpatheit herrscht griißtenteilö Ruhe. Nebel nnd Schneetreiben begiinstigen kleinere Unternehmungen unsrer Trup pen, die versehicdenenorts zu gelungenen Ilebersiillcit und sonstigen Plänkeleieti führen. Auch auf dein; fiidlichen skriegsschauplatze herrscht im allge meinen Stube. Es finden nur unbedeutende, Dlitfi klärungszwecken dienende Grenzrenkontres statt. Der Stellvertreter des Cbefs des General-stolzes: v. Hö fe r , Jeldmarfchalleiitnant Der Zur. «« Kopcuhageiy M. Januar. Aus zuverlässige: Quelle verlautet daß der Zur seit der Rückkehr von der Front an fchwe re r Etkälttcnq leide und das Zimmer hüte. Infolgedessen sind die Neutahröempfiinge bedeutend eingeschränkt worden. Die Nussen an der rumöiukfchen Grenze. n. But-nett, M. anuan (Priv.-Tel. der Drcsdnar Rcucptetl Na richten) Als die russischen Truppcn an die Bukowtner tumätiiskhe Grenze bei Extzkdatri kamctYklkordlte dehr tottnmattdigreiiihdejydxfis Hr en rumän m: kenz aup wann ur oen ausf- a·lle übe: like Grenze ettenden Flüchtlinge zu rückzunhsicketu Der Grenzhauptmann auf-» wartete daß dsr Rsizier nich: Mu Vorgesetzter feis und das cr daher e net Aufforderuna nicht will-l fast-n werde· vie Auffassung in Wien» Negierungskresseit berikinpkx ist. Wien, «. Januar· tPriv.-Tel. der Dresdner Neuesteu Nachrichten) Die Naehricht von dem Vjechfel im Ministerium des Oleuszern lchlttg wie eine Bombe ein, da sie ganz; uner wartet kam. Es fiel wohl ans, das; Graf Tisza in den letzten Tagen wiederholt vom Kaiser emp fangen wurde. Lluch die Minifter St ii rgkh und tiilli uski wurden empfangen nnd den: Grafen Berchtold eine anderthalbfttindige Oludieeiz gewährt. Man ahnte, das; etwas Besonderes vorgehe, erhielt aber auf tlliisraaen nirgends: Rubin-ist. An einen Wechsel aus Ballplatz dachte niemand. Es sind heute gerade drei Jahre verflossen, das; Graf Verchtold als defmiiierter Uiaclisolzzer des erkrankten Grasen Lichtenthal in Wien ankam, feine Ernennung er: folgte aber erst unmittelbar vor Achrenihals Tode. Die Vorzeichen der B alta nkrise machten fich damals bereits bemerkbar. Gras Betst)- told sprach zu jener Zeit in deu Tele gationcn vom Dunkel tingeliifter Probleme. Seitdem haben wik zwei Baltankriege erlebt und stehen jetzt mitten im Wcltkrietk Jm Yiiuistm riuin des) Aeufzern erhielt ich abends nor-h folgende Auskunft: Es ift bekannt, dafz Graf Berchtold seinerzeit den Posten als Minister des Aeufzern sehr n ugeru angenommen uud fiel) nur einein bestimmt ansgesprocheneu Wunsche des Kaisers ST fiigt hat. Seitdem hat er wieder h o l t, nament lich iu den letzten anderthalb Jahren, um seine Entlassung gebeten, die aber nicht angenom men wurde, weil während des italienischetiirkischen Krieges, des aldaniscbeulionfliktes und des Balkam krieges ein Wechsel am Ballplatz uicht ange zeigt erschien. In diplomatisiher Hinsicht ist ietzt eine aewisfe Ruhe p a u s e eingetreten. Uebrigens ist Baron Vurian ein genauer Kenner der Valkanverhiilinisfe von feiner Tätigkeit in Sofia und Athen her nnd als oberster Verwalter Bos nieuä Auch in der letzten Zeit hat er sieh als unaarischer Minister als Bindeglied zwischen dem Vallplatz und der ungarischen Regierung stets auf dem laufenden erhalten. Es liegen, wie besonders betont werden muß, durchaus keine politi schen Griindc siir den Ministcrwechsel vor. Die äußere Politik erfährt keine Aeuderunkn die R i eh - tnng bleibt die gleiche wie bisher. · Die kaifcrlichen Ha udfeh reib e n au Berkhtold nnd Burian werden heute iin Olmtbblati erscheinen, Graf Berchtold wird die Brillanten sum Grofzkreuz des Stesanöordeus erhalten. Graf Be r chtold ift 1865 geboren. Er begann eine diplomatische Laufbahn bei der Statthalterei ,n Brutus, war dann bei den Botschaften in Paris nnd London tiitig, wurde 1906 Botschafter in Peters burg, 1912 Minister des Seufzern. Sein Nachfolger Baron Stephan Burian ist 1851 bei Preßburg ge boren. Er ging aus der Konsularlanfbahn hervor, wurde Generalkonsiil in Moskau, dann diplomati stber Agent in Sofia nnd Gesandter au einigen deut sehen Höfe-i. 1903 ginzek als Gesaudter nach Athen. tlieichdfinanser und erwalter Vosntens nnd der Herzegowina blieb er bis 1910. Seit 1918 ist er itngarischer Minister. Berchtolds Abgang und die öffentliche Nleinung in Oesterreichr di. Wien, It. Januar. sPrivJTeL der Dresdner Nenesten Nathrithteni Meine gestrige Meldung bestätigend schreibt heute die »Nene Freie Preise« Tisza wäre, wenn einmal der Per soueuweeliiel am Balle-lag mitten im Kriege vor· genommen werden sollte, der gegebene Minister des Aenizern gewesen. Vielleicht hat er nicht ge wollt, um das non ihn« geichaiiene Wer! inuugstttt noch länger zu behüte-i. Dasselbe Blatt meint, es sei möglich, daii der Ministerwechsel die Herstellung der vollständigen Uebereiustims ncnng in allen Dingen und zwischen allen leitenden Persdnlichteiten beznieckt Die Blätter besprechen anth sonst den Wechsel am Baliplatz in ruhiger Weise. Berehtold wird sein Entschluß, gegen Serbien vorzusehen, rühmlich angerechneh nnd von Bnriau wird betont, das; er niemals den Beifall der Menge gesucht hat, sondern das) es ihm immer nur nm die restlose Hingabe an sein Amt zu tnn war. Einem Redak teur des »Neueu Wtener Tageblattes« sagte Minister Instinkt: »Jch sann Jdnen nur das eine erklären, das« ich voller Hossnung in die Zulnnstb irre« ·- sind Bndanest wird gemeldet, das; Baron Bnrian möglichst bald ins deutsche Haupt-mar tier reisen wird, um bei Lager Wilhelm in Studien« empfangen zn werden. ie »die« Freie Preise« erzählt übrigens noch, der Ministerinethsel sei so ilberrasihend gekommen, das; einer der ersten sileiilidlavaiierg obendrein der Inhaber einer hohen dein-arge, no? gestern mittag das Gut-Z von dein liiinisterioe sel als alte« nitisztges Oer » bereits-net bebe. · Der Kaki» Mit! fiegkeimen Kampf bei Saiiftmz I Grof; e s Hanptqu a r t i e r, Ist. Januar vormittags. (Aintlicl).) Weftlicher Kriegsfchauplatp In den Dünen bei Nie u p o r t und füdöftlialz L) p e r n Artilleriekainpt Besonders starkes Feuer richte« der Fscind auf W eitc n d e -Ba d , das er bald gänzlich zerstört haben wird. Feindliche Torpedoboote verschwanden, sobald sie Feuer erhielten. In Fortsetzung des Lingriffes vom 12. Januar no rdöfilich Soiffons griffen unfre Trnppen erneut auf den Höhen von Vregnty an und fciuberten auch diefe Hoiijflcickje vom Feinde. Jn ftrönieiidein Regen und tiefanfgetveirljtem Lehmboden wurde bis in die Dunkelheit hinein Graben auf Graben im Sturm zgenonmceic und der Feind bis an den Rand der Hoehfläche zurückgetrieben. 14 franzöfifsije Oifiziere nnd 1130 Mann wurden gefangengenomiuem vier- Gefehülzy vier Yiafchiiiettgeiveipre nnd ein Scheinwerfer erobern eine glänzende Waffeutat unferer Truppen unter den Augen ihres Allerhöchsten Kriegsherritt Die Gefamtbeute aus den Kämpfen des 12. und 13. Januar-s nord östlich Soiffons hat sich nach genauer» Feststellung erhöht auf 3150 Ge fangen» acht schwere Gefchiitzq eine Revolvertanotth sechs Mafchineugewehre und fonftåges Material. « Nordöstlicti des Lagers von Chalons griffen die Franzosen gestern vor: und itathinittag mit starken Kräften östlieh Perthes an. An einigen Stellen drangen sie in unsre Gräben ein, wurden aber durch kräftige Gzegeitstösze hinaus: und unter schweren Verlusten in ihre Stellungen zurück geworfen. Sie ließen 160 Gesangene in unsern Händen. E Jn den Argonneu und Vogesen nichts von Bedeutung. Oestlirher Kriegssehauplatzx Siidöftlicij Gumbiitneit und öftlich Lötzen sind russisrhe Angrisfe ab geschlagen worden, wobei inehrere Hundert Gesangene gemacht wurden. Jus nördlichen Polen ist die Lage unverändert. In Polen westlich der Weiehsel wurden unsre Angriffe fortgesetzt. Aus dem östliehen Pilieaufer ereignete sich nichts Besonderes. Oberste HYeeresleituug. Neigung sich politischen Geschäften gewidmet hat. Wirkliche Befriedigung fand er eigeutlich wohl nur in der Betätigung feiner fthdngeisiigen Interessen. Er ist ein eifriger Kunftfammler unsd feiner Kunst kcnnerx sein Reichtum hat es ihm ermöglicht, sieh den Vesiii tverivollftck Kuuftschiitze zu verschaffen. In diesen Neigungen drückt sich seine Persönlichkeit ganz aus. Man hat Berchtold in Oefterreich viel an gegriffen, weil ex von ein-er scrhensreundlichen Po« litik tiichts wissen wollte Aber die Ereignisse haben ihm recht gegeben. Die Oeffentlichkieii hat sa erstj vor einen! halben Jahre erfahren, wie schlimm die« Dinge in Serbien lagen, hat gesehen, das; das russischey zu jedem Meucheltnord bereite politische Bravoiuni in den großferbifchen Kreisen auch währen-d der Regierung der Karageorgewiiseh nicht nur nicht gewichen war, sondern seine ver-breeheri schen Pläne nsoch energischer verfolgt hat. Die ~milde Hand« hätte hier nichts mehr zu bessern vermocht. Die Tatsachen, die am IS. Juni 1914 offenbar wurden, brachten die Rechtfertigung der Berchtoldfchen Politik gegen Serbien Verchtodd mag bei feiner Peters hurger Tätigkeit schon erfahren haben, messen man »sich non ferbifcher und schließlich auch von rufsischer Seite noch zu versehen habe. Und wenn er trotz den schwierigen Verhältnissen fich aus die Seite But· garienö gegen Serbien ftellte, so wird diese Stellung nahme für die auswäriige Politik Delikt-reich liugarns in Zukunft sicher kein Schaden sein. Nur die Festigkeiy die starke Hand hat ihm bei der Ver· folgsung seiner politischen Ziele gefehlt. Jn dieser Beziehung wird man feinem Nach« folsger größeres Vertrauen entgegenbringen dürfen. Ocfterreich if: entfchlossem feinen- Standpunkt mit aller Energie festzuhalten, Diese Feftigleit seist sich fchon fett einiger Zeit darin, daß der ungasifche Mi ttifterpräfident Graf Ttsga in Wirklichkeit der Ver treter der auswärtigen Politik der Donaumonarchie ift. Wir hoffen im Jntereffe unsrer iifterreichifchs ungarifchen Freunde unsd Verbtindetem daß diefe fefte und ftarke Hand auch fürder das Ruder des öfter. teichifrbett Siaatsschsiffcs führen möge· Zum Heile Ocfterreichdlttggrtis und zum Hei! des Dreibundcek Wir schließen hier-an ein Prtvattelegramm unsre: Wicncr Reduktion. das übe: De! Miniftecmetlsiel in Wien. s Als der Draht gestern abend meldete, daß der Idsterreichische Minister des Aeufzerit Graf Vereh told aus «gewitbtigen persönlichen: Gesunden« seine Eictlassuttg erbeten und erhalten habe und das; an seiner Stelle Freiherr v. Burian zum Leiter der auswärtigen Lltiaelexxetiljeitett unsrer uerbtindeten Nachbarmoitarrhie ernannt worden sei, war man in Deutschland nicht minder als in Oestev reich-Ungarn überrascht, das; ein Slliinisterwecldsel uerade in diesem Attgeublicl vollzogen tout-de. Aller dings wußte man hiibeit wie drüben, das; Gras Lierkhtold längst den Witnsch hatte, sich von den politischen Geschäften zurückzuziehen. Ob trotz den »persdnlicheu Gründen« auch politische Tnnge bei, dem Rücktritt iuitsprerhen von osfizieller Seite wird diese Hinsicht als falsch bezeichnet ——« eutzieht sieh vorläufig der aeitattereks Kenntnis und wird in der sediaen Zeit auch nicht in aller Oeffentlich keit erörtert werden. Als Graf Lichtenthal aus dem schweren Kran lenlager feinen Tod nahen fiihlte, empfahl er dem Kaiser Franz Joseph selbst seinen Nachfolger in der Person des Grafen Betst-wid- Aehrenthah der auth persönlich mit ihm hesreundet war, hielt grofze Stiicke auf den Grafen, in dem er wegen feiner früheres: Tätigkeit als Botsehaster am rufsisehen Hofe einen hervorragenden Kenner der rusfischen Verhältnisse sah. Das schien ihm besonders wichtig, weil zur damaligen Zeit die Aussichten auf eine friedliche Verständigung mit Russland noch im Be« reich der Möglichkeiten zu liegen schienen. Er nahm Berehtold gewissermaßen das Verfpreihen ab, feinen Wunsch, ihn als Nachfolger am Ballplatz zu sehen« zu erfüllen. Der Freund fagte dein Freunde zu. lind Kaiser Franz Joseph stimmte dem Vorschlag Lichtenthals um so riicthaltloser bei, als dieser sich mit feiner weitschauerideu Politik in bezug auf »die Annexion von Boönien und der Herzegoivina den Dank seines kaiferlirhcn Herr» verdient hatte. Ueber Verchtolds Politik schon heute ein Urteil zu fällen, wäre ein heitles Unternehmen. Gewiß ist, das; Graf Berehtold mehr aus» Uederlicferitng als. an«
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