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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 09.06.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19120609027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1912060902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1912060902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-06
- Tag1912-06-09
- Monat1912-06
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LMW 9. gnuijplz WerNeuefteNakhrichteu Iw- MW solt-mell- oitet sitt Die-d und Llva M ostwärts is zi» ist das set-stand 40 VI. I· www- Dle weiss-these Requmeselce 1.50Mk., le th I 111. Vel wiederholt-une- und Jahres- Mkthu sich tatst cbisstesthbr so If. Insel en »Akk- letdeu Inn seien otausdqablunq aa se- Ic das Erscheinen an bestimmten Tagen und llka tub- atantiett Telepbouilche Its-habe von II ks s u s s. Unsre Dust-net ans auswärtige ellea owie staut-se Inapnceuisrpedmoneu un est-m sehnte- melses a Mut-locate- us sub-tm- ts- ZU- Meitike Sonntussscszusuie must-It spx Weniqu l. Sonntag-N sque zusammen Wie-. Roman siehe Seiten It und 82. Unter auzsbcatt und Franc-deinem seiten 17 und ts. »Hm Seite LI. Lusknuftsstelle fiir Reife nnd »s- Seite LI. Vemilchtes Seite s. Drestmer Mkituuw Beilage der Dresvuer Neuesteu II Dlb U Instiqu I II- U ts M M M piet- Fecdsnh aussäsudnk unsre Inmbestelles sag-M sg zkkgsxssgsszsxssik .:·..s.:ss sag-M :- pousztkmuwokuer is u si. samst- Zeslk m . zu m euti lud m du- letu est o u i M A net DOMAIN-« moth AMI- vierteljährlicde · s ohne Jlluäy Beiqu- 75 - · -m · « WI M sug. A Itit .Jqutr.skeqefte« Mutt. 1.«,09·.MMMM5.10 It- Inszs ohnesllusm Bello e · 1.58 . . UT mch m Imm- iu cis-Ä sich-um« 1 Du eisums- Löst- Die Rettung Europas. Mk wird Europa ganz gewiß von allem Leid der Mit befreit werden. Die moderne Frau, sie ver- Met von der Bildlläche, die dünnen, nervösen Ge- M sie wandeln nicht mehr Straß auf, Straß ab, ffgiiannwcib sinkt in den Orkud, echte Männlichkeit den Mann, echte Weidlichkeit fiir die Frau, das « Wahlfpruch sein, der Wahlfpruch des Deutschen inzeg zur Bekämpfung der Frauen ««ipation, der for-den gegründet worden ist mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit tritt, den Unzahl weniger bekannter Periönlichkeiten unter «eben, und dem eine Anzahl bekannter Persönlich stch angeschlossen haben. Unter den bekannten tulichkeiten nennen wir den Professor v. Bude ,zen General Keim, v. Köller. den Reformator Nordniark, den Freiherrn v. Pechmann, der dem sadund in den Rücken fiel auch feine Gattin ist .., den Professor Scharwenka, den bekannten flieh den Wagner-Schwiegerfohn Henry Thode Fran, den Professor Waldeyer nnd Anton v. Wer . Und was will der Deutsche Bund zur Bekämp gdkk JskauenemanzipationP Er hat mit ernster, kge wahrgenommen. daß die deutsche Frauen zung eine Bahn eingefehlagen hat, aus der sie gedrungen dazu gelangen muß, die Grundfesten M arg bedrohten Staatswesens noch mehr zu er itern Schon der erste Satz kann einen stutzig chm United arg bedrohten Staatswesens? Wo denn unfer Staatswesen arg bedroht? Und wenn nannimmt, daß dieSozialdemokraten unser Staats sen bedrohen, was in aller Welt hat die deutsche auenbewegung mit der Sozialdemokratie zu tun? ic sogenannte deutsche Frauendewegung wird von zaudern Kreisen gepflegt, alg von unsrer Arbeiter st, die Sozialdemokratie steht ihr zum Teil feind- Ichgegeniiber und sie ist im Prinzip dafür, daß die lauösrau im Haufe verbleibt und daß das Mädchen »in-der Fabrik sern gehalten wird. Die Frauen kwezung in der Sozialdemokratie ist grundsätzlich erschieden von der Frauenbewegung in den sogenann nhvderen Kreisen, deren Wert in der Tat vielfach maltig überfchätzt wird, deren Stärke nicht minder ierfchätzt wird, die ader trotz alledem eine Bewegung Inhaber geistiger Bedeutung ist, die man durch eine nendewegnng nicht aushalten, sondern nur ftarken ins- Der Aufruf bemerkt weiter: »Die schematische eichftellung von Mann und Frau, die man erstrebt, —- UIUIIIIIIIL Tsllkschlllllc Größte Verbreitung in Sachsen. W und Mqchämstelle WDWOIO C. Immer Redattton Nr. M« Eis-edition Nr. 671. Bette-s Ur. M ist widersinnig.« Lassen wir das auf sich beruhen. Was lverstehen die Gründer unter schematischer Gleichstels lungk Sie sagen, diese Gleichstellung versucht der fNatur Gewalt anzutun, die überall die Wirkungsweise Eder beiden Geschlechter scharf abgegrenzt und strenge Arbeitsteilung durchgeführt bat. Das verstehen wir um so weniger, als ed keinesfalls zutrifft. Die Natur hat diese scharfe Abgrenzung eben nicht vorgenommen. »Wir wollen uns darum bemühen«, so schließt die Ein leitung des Austqu »eine Bewegung einzudämmen, die der Gesamtheit zum Verderben, dem Manne zum Unsegen, der Frau zum Fluch gereichen muß. Sie ist nicht ein Element der Versöhnung, wie ihre Anhänge rinnen behaupten, sondern sie gießt frisches Oel insdad schon heftig genug lodernde Feuer politischer und sozialer Gegensätze« Nach diefen phrasenhasien Uebertreibungen, die selbst die beste Sache zu fdrdern nicht geeignet find, ver läuft der Strom im Sande. Merkwürdig genug, was »er dabei mit sich führt. Die erste Forderung ist die Ablehnung des aktiven und passiven Wahlrechiö für die Frauen, zu zweit soll die Frau Erwerhögelegenheit suchen, aber sie soll dem Mann nicht ing Handwerk psuschen. Staatsverwaltung geistliche und richterliche Aemter müssen wie bisher dem Manne belassen wer den. Eine Unterordnung männlicher Beamter unter weibliche muß gesetzlich ausgeschlossen werden. Jst das etwa die scharfe Abgrenzung der Wirkungskreise beider Geschlechter, die Mutter Natur geschaffen hats Die dritte Forderung ist eigentümlich um ihrer Begrün dung willen. Mädchen können eine höhere Bildung erlangen, aber wir verwerfen unbedingt die Gemein schafiderziehunm Darum müssen besondere Adademien für Frauen begründet und die Universitäten und tech nischen Hochschulen der männlichen Jugend vorbehal ten werden. Und, Konsequenz scheint nicht Sache der Herren und Damen zu sein« Frauen dürfen an ihnens nur als dorerinnen zugelassen werden. Selbstver ständlich, daß mansede Lockerung der Ghe, jede Schädi gung der Familie, jede Verwirrung der Begriffe von Zucht und Sitte zurückweist, wer täte das nicht. Wenn aber darbei übertriebene Erweiterung der Rechte umhe licher Mütter genannt wird, so dürfte dae schwerlich dazu beitragen, die Begriffe von Zucht und Sitte auf recht zu erhalten, denn es scheint start darauf hinzu ;weisen, daß man die Rechte der Väter schützen will. Und zum Schluß will man alle Bestrebungen sozia ler Fürsorgeiiitigleit, die im Manne nicht den Nebenbnhlcr, sondern den unentbehrlichen Ge fährten und Mitarbeiter erblicken, fördern. Dieser Satz scheint darauf hinzudeuten, daß es Männer gibt, die sich durch die Konkurrenz der Frauen bedroht fühlen. Jåmmerlich genug. Im allgemeinen aber möchten wir die Frage stellen, ob ed nicht gut wäre, wenn wir in Deutschland eine Zeitlang die Agitation für bestimmte Probleme in die Ecke stellten und die Entwicklung abwarteten. Man sagt von der Gesetz gebung, daß eine Gesetzgebung ad hoc nichts tange, sie müsse von großen, weiden Gesichtspunkten ausgehen und mit weitem Blick und kluger Boraudficht eine Spanne Zeit umsassen. Genau dasselbe kann man auch fvon der Agitation für soziale Ideen aller Art sagen. sDie Frauenbeweguna hat bisher gewiss manche Narrheit qezeitiai, manche Uebertreibung und manche Ueberhebung. aber wer tiefer zusteht der sieht doch in der Bewegung einen sehr be rechtigten Kern, und dieser Kern wird sich durchsehen trog aller Narrheiten und auch trotz aller Gegen bewegunaen. Darum lasse man der Sache Ruhe, sich zu entwickeln, und baue keine neuen Tempel sür per sönliche Eiteweit aus, deren wir nachgerade aenual Men. . Ein Attentat in Kroatien. Das Attentat aus den Grasen Tissm der in k zwischen auch vom Kaiser Franz Jsosevb zu seiner , Rettung bealiiclwiinscht worden ist, scheint trotz seiner Ersolglosigteit den Feinden der Magoaretr. den »H:oaten, Mut zu einem Mordversuch gegen s ibrcn unaarischen Diktaior, den Banns Eduard von - Cuwai, gemacht zu haben. In Kroatien besteht seit Monaten bekanntlich ein Ausnahmezustanln durch den den Kroaten Selbständigkeitsbestrebunaem namentlich mit dem Mittel der Preßknebeluna aus getrieben werden sollen. Eine Zeitlang schien es, als ob die Kroaten sich mit bloßen varlamentatischen Protesten beanügen wollten. Nun aber bat die verbaltene Erreauna bei einigen jugendlichen hin kovsen eine v e r b re ch e r i sch e Tat ausgelöst, die allerdings den erbossten Erfolg gleichfalls nicht etc-» babt bat. Den sich hierüber trennenden Meldunan aus Agram entnehmen wir folgende-: Als Cuwai Sonnabend Tat Uhr in Begleitung feiner Gemahlin sowie des Leiters der Unterrichts abteiluug der kroatischen Landesregieruna Herr-dies und seines Sekretärs Pavsicg von einer Festlichkeit zu Ehren eines Idiäbriaen Jubiläumg seines Bru ders Anton v. Cutvas im Autvmobil nach ieinem Palais zurückkehrte, wurden nach einer Version ei n Schuß, nach der andern mehrere Revolvers schlisse aus ihn abgeseuert. Cuwas selbst blieb unverletzt: wohl aber wurde sein Begleiter Hernoicz getroffen. Der Titte r. ein Stude n t, der mit andern aus einem Wirtshaus der Fleisch bauergasse hervorgedrungen-way ergriff die Flucht tvurde aber von Polizisten und Gendarmen sosort versolat. Aus seiner Flucht s choß er noch einen S ch u tz in a n n nieder, der aus der Stelle tot blieb. und verwundete zwei andre der ihn versolgenden Polizeibeamten Dadurch bekam er einen Vorsprung, wurde aber schließlich durch Schüsse seiner Versolger verwundet und von Passanten festgenom men. Er heißt Louiö Jukieö, ist etwa 20 Jahre satt, aus Bognien aebiirtia und an der Universität Uqram als Hörer der Rechte inskribiert. Er befand sich in einem derartigen Zustande der Aufregunm dasz das Verbttr mit ibm noch nicht an Ende aesiibrt wer den konnte. Es ist aber, wenn auch noch nicht amt lich festgestellt, so doch kaum zu bezweiselm daß es sich um die Tat eines politischen Janatikers handelt. Der königliche Kommissar wurde nicht nur von den Behörden, sondern auch von der Bevölke runa du seiner Errettuna beglückwünscht. Der Rat Hervoieö wurde in seine Wohnuna, nach einer andern Nachricht in ein Krankenhaus gebracht. Seine Verwunduna scheint nicht leben-gefährlich tm sein, denn im Laute des Nachmittags bat sich bereits sein Besinden gebessert. » Sm unsarischen Parlament haben sich am Sonnabend vormittag ähnliche Szenen abgespielt, wie nun jetzt bald eine volle Woche: bet der Opposition scheint nicht einmal die verabscheu ungöwürdige Tat ihres Vertreters Kooacö etn ge wisses Maß von Schamgefühl ausgelöst zu haben. Estr erhalten darüber folgenden eigenen Draht ertcbn 0 Bndapest, s. Juni. lP r iv. - T el. der Dresd ner Neuesten Nachrichten·) Im Parlament wieder holten sich heute die Szenen, die sich nun schon seit sechs Sitzungen abspielen. Gegen 11 Uhr betrat der Präsident, Graf Tiszm den Saal. Sofort be gann dic adlige Opposition mit dem nun schon zur Gewohnheit gewordenen Lärm nnd Schimofercien nnd. machte es dem Präsidenten unmöglich, die Sitzung zu eröffnen. Graf Tisza begann ganz ge lassen in dem Tumult eine neue Liste der Standals machet, die er dem Jmmunitätsausschnß über reichte» Als Graf Tisza zu diesem Zweck hinaus ging, schwiegder Sturm. Sobald der Präsident wieder einivat, begann der Tumult von neuem und mit den gemeinsten Schimosworten. Heute taten sich unter den Skandalmachern met Graer Karolyi, ferner ein gewesener Staatssekretitr und ein alter katholischer Priester, der sich ans die Prit sidententribiine stürzen wollte, besonders hervor. Nun ist auch der Jahresiag der Königskrönnng von 1867 und der Ablegung des Eides aus die Ver fassung durch den gekrönten König. Zahlreiche Rufe der Opposition bezogen sich auf dieses Datum. Als der wüste Lärm kein Ende nahm, erschien ein starkes Polizeianfgebot, nnd das große Reine machen begann. Es wurden 53 Abgeordnete bin ausgeführt, die jedoch diesmal keinen tätlichen Widerstand leisteten. Der Anführer war der srüherePriisident, Exzelleng Julius Insth Darauf hin schlossen sich die andern Mitglieder der Ob struktion im geschlossenen Zuge den von der Polizei Eskortierten an und sangen dabei das Kossuthlied. Wiederum befanden sich die Erdel lenzen nnd Geheimen Räte und auch der ehe malige Minister, Graf Arm-non darunter. Heute ist ein Antrag auf Revision der Geschäftsord nung zugelassen worden. Die Revision dürfte in den nächsten Tagen beschlossen werden. - Der Kaiser hat den Grafen Tisza zum Mißlingen des Attentats in herzlichen Worten beglückwünscht in einem Tele gramm. Die Glückwunschdepefche hat der Kaiser spat abends verfaßt nnd nicht im Wege der Kabi nettsdanzlei, sondern direkt aufgegeben. Diese nn gewöhnliche Art der Ausgabe hat anfangs Zweifel in die Echtheit der Depesche wachgerufen, die jedoch bald behoben wurden. - Das Befinden des Atten täiers Kovacs, der ans Gras Tisza schoß, ist heute abend derart, daß es nicht ausgeschlossen scheint, daß er am Leben bleibt. Die Führer der Opposition wurden, als sie das Parlament verließen, von der gesamten Menge lebhaft begrüßt Die Sitzung nahm heute ein ruhiges Ende. Mitte nächster Woeijetsolp wie es«he·ißt, die Be· r- taauna erfolgen. Bis dahin allerdings werden wrbl die betten von der stossutbs und Justlwartei ihr araufameg Spiel noch fortsetzen, mit dem sie die golizei und Graf Tizza lächerlich machen wollen. ie. dürften sich aber wohl selbst am meisten damit lächerlich machen. Und vielleicht sind noch vor der sie Mqu , - TH- en. q, lpgsqssllsclsit Ums-. Isgon me u. Ums-W o Prämien. sinlgungssk leiste-. Inst-aus H. gest-ti- ps- « ·E p fsi.olcomobilcq pfiLtsW o m-l.ol(omobiloqs Ist-Oh statt-km !- Nouhoit - Grö- Ikslh bcl stät-Ins nfsohhoit M- ists-: san-is Hi u FLM Läg-. 11. Proben-In (,· luchöamkel fü: Guit paudhaltzfmgedmh an un o ne i mit und ohne Rcklimm chtxach ptmniierr. Bei Im en 50 Stück Muster- Mk. Ein-Häuser lohnt-IT W nist- nktqlh passe-J v e II auenfchc Tit-. 7, sützeth Rund junh neu chnztnm Die Blumenstadt Reizend ist es jetzt, wenn man in den Morgen nnien über den Altmarkt geht. Blühte da nicht märchenhaft üppiger Garten über Nacht aus? ter Tat, da prunkt ein wunderbarer Blumen nin unzähligen Farben, und eine Wolke von schwebt darüber und versprüht itber den weiten W und in die Nachbargassen hinein. Des Früh ers Herrlichkeit subelt hier in buntester Blüten llc aus. Noter Mohn und gelber Mohn brennen tcheinandcn Ganze Büschel von stolzen Jrisblumen In steil ihre Stengel, Tultpane lodern mit Flam- Aedllngeb Margertten aller Art stehen beisam-! in tollem Gesprenkel. In prsen erglühen die lden der Pelargonien. Aus der Erde bretten sich IVMO aus den Ständen ganze Terrassen aus » eler Gärten Pracht ist hier zusammengeströmt, 111-! Glashäuser zarte Schätze, und nun wandern It Blumen in all die Menschenhänser der Stadt, Ruck vieler, vieler Wohnungen, Erquickung vieler M und Herzen. Da stehen Frauen, die sie liebe räkskkqchtem liebevoll wählen, ein wenig um den »O setcschen und sie dann fröhlich nach Hause ntIM- Etn Stück Freude zwischen die vier Wände, Mge Quelle farbigen Lichte-s und süßen Dusteb, 111 Mieückende Mahnung zur Heiterkeit. gUUODeit ist jetzt. Die Bäume haben ihre Blut M Medetgeschneth aber die Blumen entfalten Miit der Flucht von Regen und Sonne ihre un stlksbe Zier. Die Rosenstbcke heben ihre lkhTispknkdpfchett in die Höhe und werden bald ein s U Mit in ihren königlichen Purpur. Die »Im sind ietzt vollgestickt mit Blutenstcrnen wie ji«-Mk Jahreszeit sonst. Jst die erste Mahb vor slv sind auch die Tage ver Musket- Fell-brausen R In den Paris verdorrten zwar die Flieders bät-« aber um so köstlicher leuchtet der Jaömtm M! die Schneeballen, blinkt der Goldregcn, Her-c ne Moder-enorm Münzen - nie tragt U Erde ein reicherer Wunderlletlk Da wandern also die vielen Blumenstrauße nnd blühenden Büsche in die Häufey werden in die Fenster gestellt oder in Vaien auf Tifehr. Die Men lschen haben eine tiefe Sehnsucht nach Blumen nnd frischem Grün. Besonders die Frauen, die ja die Zar teren sind und den traumhaften, reinen, triebhafien Pflanzen verwandter zu fein scheinen als die Män ner. Und merkwürdig: je kultivierter die Menschen find, defto größer wird ihre Liebe zu den Blumen, obwohl man doch denken könnte, sie entfernen sieh mit der Verfeinerung von den ursprünglichen Genüssen der Natur. Und es ist da kein Unterschied zwischen arm und reich. Die Schönheit einer Blüte spricht zu allen gleich; und wenn es auth Drehideen gibt, die Tausende kosten, die keusche Anmut eines he ftheidenen Vergißmeinnichthliimleing wird doch da neben kein Millionär verachten. Die gewöhnlichste Feldblumc hat ihren Zauber wie die feltenste Treib hausblütr. Wie innig diese Blumenliebe ist, geht doch daran hervor, dass in Dresden nur wenig Wohnungen find, von denen man nicht ein Stückchen Gartenberrlichs teit seben oder in ganz wenigen Minuten einen blühenden Platz erreichen kann, und daß die Men schen sich dennoch damit absolut nicht begnügen wollen. Sie müssen ibre eigenen Blumen besitzen, müssen sie in ihrem Zimmer baden, müssen sie selbst beqen nnd pflegen nnd wie kleine Kinder bätichelm Denn das ist nnlengbar: das wir in einer richtigen’ Gartenftadt leben. Manch eine andre Stadt der Welt bildet sich ein, es zu fein, nnd macht wer weiß was für Geschichte-i damit ber, doch Dresden ist es und müßte sich dessen bewußt fein. Man steige nur einmal aus den Kreuzturin und blicke in die Stadt hinab. Sie liegt da wie eingebettet in gritnen Jlannn Da lansen die Ulleen auf nnd ab, da laden weite Plätze mit schattigen Bäumen nnd tüblem » Rasen sum Verweilen ein, da tauchen ganze Viertel «unter in Gartengelitnden, nnd die Hügel nmsangen die Stadt wie ein Kranz, der sich nm einen Strauß windet. Der Traum von idealen Gartenstitdten, den man besonders lebhaft in England träumt- ist hier man anten Teil Wirklichkeit geworden. » Wenn wir mitunter Neid empfinden aus eine andre Stadt wegen irgendeines Vorsprung-, sagen wir uns doch dies. Freuen wir und dessen in un geschmälerter Freude. Es isi eine demokratische Freude. Denn die erneuerie Lust, die all diese Gärten und Alleen aushauchem gehört und allen gleich. Diese Lust am frohen Farbengetiimmel kann und iein Privilegium stehlen. Gehdrt die Berg alm, schrieb einmal der Wiener Peter Ultenberg, dem Diabh der sie besitzt, oder dem Wanderer, der sie genießt? Wie viele Menschen haben keine andre Freude als dieses Stückchen Baumgriin. Sie klin nen sich, so gern sie ed möchten, keine Blumen nach’ Hause kaufen. Aber sie müssen sie auch hier nicht ganz entbehren. Ueberall blühen sie ihnen, dusten auch fiir sie, verströmen ihren iltem auch fiir ihre Lungen. Und ihre Kinder tdnnen immer unter Blumen sein. Kein grösserer Platz bei dem nicht an die Spiele der Kinder gedacht worden wäre. Obwohl sie in un gezählten breiten, ruhigen Straßen sich ungestdrt tummeln könnten, sind ihnen, in erster Linie ihnen, all die Paris und Plätze zugewiesen. Welche Stadt hat so riesig sich dehnende Flächen dem Kinderspiel eingeräumt, wie die Güntzpliitze am Großen Garten sind? Umsiiumi von Bäumen und Rasen liegen sie da, von dem monumentalen Ballwerser überwacht. Blumen, Bäume, Kinderspiele . . . man muß wirklich an die paar tapferen Männer denken, die in Berlin siir diese Dinge, die uns so selbstverständ lich scheinen und deren Notwendigkeit abzuleugnen niemandem einfailcn würde,einen harten, an Erbitte rung reichen Kampf führen. Sie haben ausgerechnet, daß in Berlin sechghunderitausend Menschen in Wohnungen leben, in denen jedes Zimmer mit stinf und mehr Personen belegt ist. Nicht wahr, da miißte Iman glauben, bei diesem Elend tun die besorgten Väter der Stadt alle-, das die armen Kinder dieser nnglitcklichen Familien wenigstens so viel wie mitg lich sich im Freien aufhalten kdnnenii Ja, aber wo sind die Suielulätze der Berliner Jugend? Man kann sie mit der Laterne suchen. Dann und wann stsizt man gewiß auf einen geräumigen Aas-, der noch unbedan und in den Plänen als Coielplah de- tiielt ist. aber ein Draht zieht sich herum nnd an einein Baume prangt die Tafel: «Das Betreten dieses Platzes ist Unbefugien bei Strafe verbannt-« Seit dem der Ausschuß »Für Groß-Berlin« das Gewissen der Berliner wachrtittelt, hat die Gemeinde sich be eilt, solche Tafeln zu entfernen, aber die Zäune hat sie nicht zugleich entfernt und all die Plätze noch nicht freigegebem Da sehen nun die Berliner Proletarier kinder freilich so blas und traurig ans, wie Käte Kollwih sie auf ihrem Plalat gezeichnet hat. Man bat es konfisgiert, weil es zum »Klassenhasz auf reizt«l Und der Ausschuß will sich gewiß bessern er beabsichtigt, nächstens ein neues Platat zu ver dffentlichen, das beruhigender ist. Etwa wie das Berliner Lunaparkplakat mit dem sich küssenden Paar. Und mii der Ausschriftx »Verlin, die herrlichste Stadt der Welt! Hurra!« Eine halbe Million Kinder sind in Deutschlands Retchshauptstadt ohne Spielplatz, sind da sie in ihren Wohnungen nicht Raum haben, aus die Straße geworfen, auf diese lärmende, staubige, lebensgefährliche Straße. Der Bürgermeister Reich aus den die Berliner bei seiner Wahl einst so stolz waren, weil er einige schlechte Romane geschrieben hat, soll allen Ernstes angedeutet haben, die Fußwege unter der Hochbahm zwischen den tumultuöscn Straßcnzitgem als Kinderspielplätze auszunutzenm Die Hölle ttber sieh, die Hdlle rings um sich, sollen die Kleinen in heiterer Unschuld spielen! Hätte doch dieser Bürgermeister noch weiter nur schlechte Up tnane geschrieben. Sie vermögen niemand zu schaden, wenn man sie nicht liest, aber schlechte Stadireformen sind ein allgemeines Unglück. Dieser Blick aus Berlin hinüber wird uns den Besitz unsrer Gärten und Pläne doppelt wertvoll machen. Wenn wir die Ballons in allen Straßen entlang sehen, die mit Blumenriindern geschmückt sind, wenn wir über den Nltmartt wtt seinen Blumenständen geben« wenn wir über all die arti nenden Inseln mitten in der Stadt schreiten und nar zu den ungeheuren Gärtnereien am Rande der Stadt, su den Schrebergitrten und su den Blume-·- leldern hinanslommen all dies ilt ein Jetthlingsc Eis-Poste( Ists-M 111-OR Ists-HEFT - -«Y---U lUIYEH EVEN Ist- 111- lojlsz —- W W .W Its-« IMW,H:
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