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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1847
- Erscheinungsdatum
- 1847-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-184703237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18470323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18470323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1847
- Monat1847-03
- Tag1847-03-23
- Monat1847-03
- Jahr1847
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.03.1847
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76k Wolle der Kaschmkrzkege verfertigt worden waren. (Preis eine- solchen CamisolS: 7 Thlr.) Demnächst theilte der Herr Vorsitzende ein Buch zur Ansicht mit, in welchem eine Menge Kattun- und Tuchproben von der Art, wie diese Fabrikate vor fünfzig Jahren geliefert wurden, ordnungsmäßig zusammengestellt waren. Es gab diese Sammlung eine sehr interessante Uebersicht über den ehemaligen Zustand des in- und ausländischen GewerbwesenS, und bot zugleich zu praktischen Parallelen mit der Gegenwart vielfache Gelegenheit dar. Eine GeschästSempfehlungSkarte von Herrn Heinrich Irr. rany, welcher kürzlich hier in Leipzig eine Jlluminiranstalt be gründet hat, ward als trefflich ausgeführt anerkannt, und erregte für die künftige technische Lhätigkeit diese- Verein-Mitgliedes die besten Erwartungen. Der Secretair ür. Vogel hielt hierauf einen Dortrag über die Eigenthümlichkeit und das gegenseitige Verhältniß der Farben in technischer Rücksicht, woran noch eine mündliche DiScussion über denselben Gegenstand unter mehreren Mitgliedem erläute rungsweise sich anknüpfte. Allgemeine Versammlung vom 2. Febr. 1847. Vorsitzender: Herr Dirigent Schreck. Da der Verein mit dieser Versammlung die Feier seines Jahresfeste- verband, so warf der Herr Vorsitzende zunächst einen prüfenden Blick auf die Ereignisse des verflossenen Vereinsjahres, und knüpfte daran einige naher motivirte Wünsche für die Zukunft der Gesellschaft: ein Thema, bei welchem auch der Herr Vicedirigent View eg mit einigen ermunternden Worten verweilte, nachdem der Secretair Dr. Vogel den Geschäftsbericht des so eben sich schließenden Vereinsjahrs vorgetragen hatte. Hierauf ward vom Herrn Vorsitzenden ein Schreiben des Herrn Seilermeisters Nicolai zu Weimar mitgetheilt, worin dieser über eine von ihm erfundene Rettungsmaschine bei Feuers gefahr ein Gutachten des Vereins sich erbat. Die Wahldeputation des Vereins erhielt im Bezug hierauf von dem Herrn Dirigenten den Auftrag, deshalb eine besondere Begutachtungscommission zu erwählen. Allgemeine Versammlung vom 9. Febr. 1847. Vorsitzender: Herr Metzner. Der Herr Dirigent Schreck machte zuförderst die Anzeige, daß die zur Begutachtung der Nicolai'schen Rettungsmaschine erwählte Commission von sach verständigen Vereinsmitgliedern erwählt worden sei, und in nächster Zeit ihr Gutachten darüber abstatten werde. Von den Herren Dittrich und Thieme allhier wurden hierauf sehr kunstreiche, in Frankreich verfertigte Verzierungen aus Gold- und Silber stoff vorgezeigt, und damit auch die Vorlegung einer Empfehlungs karte verbunden, die von Herrn Bach sehr geschmackvoll gezeichnet und lithographirt worden war. Herr Uhrmacher Scholle hielt alsdann einen Vortrag über die von ihm ausgearbeiteten Statuten zu einem Gewerbshülfs- und Unterstützungsverein. Mit Bezug darauf ward durch den Herrn Dirigenten Schreck Hrn. Scholleder Vorschlag gemacht, er möge die fernere Berathung dieser wichtigen Angelegenheit auch in andern Versammlungen der hiesigen Bürgerschaft zu vermitteln suchen, womit Herr Scholle sich ganz einverstanden erklärte. Herr Dirigent Schreck gedachte hieraus noch eines von einem Herrn Senni erfundenen Eisenanstrichs aus 80 Theilen Ziegel mehl und 20 Theilen Bleiglätte, welche beiden Stoffe mit einer entsprechenden Menge Leinöl durch sorgsames Reiben genau unter einander verbunden werden. Auch machte derselbe auf eine kürzlich von Herrn Page in London erfundene neu^ Art von Tapeten aufmerksam. Allgemeine Versammlung vom 23. Februar 1847. Vorsitzender: Herr Hutmacher-Obermeister Hoffman«. Ueber die begutachtete Rettungsmaschine deS Herrn Nicolai in Weimar machte nicht nur Herr Mechanicus Meyer eine Mit theilung, sondern eS stattete auch Herr Buchdruckereibesitzer Leiner auf den Grund de- über die betreffenden Berathungen geführten ProtocoUS ausführlichen Bericht über diesen Gegenstand ab und hob die Verbesserungen hervor, welche für die Nicolai'sche Erfindung vorzugsweise.wünschenSwerth sein dürften, worauf eine in dieser Weise an Herrn Nicolai zu ertheilende Antwort für sachgemäß erkannt ward. Ein interessanter Reisebericht de- seit längerer Zeit auswärts befindlichen Vereinsmitgliedes Herrn Or. Dietrich ward dem nächst vom Herrn Dirigenten mitgetheilt. Unmittelbar hieran schloß sich ein Vortrag de- Secretair- Or. Vogel über die technischen Fertigkeiten und Leistungen der Chinesen, wobei derselbe auf einen Aufsatz über d-S Volksleben der Chinesen in den vor drei Jahren von ihm anonym herausgegebenen „Lebens bildern au- der Kamera ob8eura de- Auslandes" (Leipzig 1844. 8.) Bezug nahm. Au praktischer Erläuterung de- über diesen Gegenstand Gesagten wurden hierauf drei meisterhaft aus geführte echt chinesische Elfenbeinarbeiten: ein Etui, ein Schach spiel und ein chinesisches Kriegsschiff vorgezeigt. Die große Sauberkeit dieser mit unzähligen au- freier Hand geschnitzten Figuren bedeckten Arbeiten erregte allgemeine Bewunderung. Herr Kaufmann Hausherr allhier (Hainstraße, große- Joachims thal) wird sich ein Vergnügen daraus machen, Freunden von solchen Kunstwerken diese vorgenannten drei Gegenstände nicht nur vorzuzeigen, sondern auch etwanige Kaufgebote darauf an zunehmen. Herr Instrumentmacher Kunze zeigte sodann eine von ihm erfundene sehr zweckmäßig construirte Stoßlade für Tischler und Instrumentmacher vor, welche zu allgemeinerer Verbreitung für höchst geeignet erkannt ward. Die Herren Dittrich und Thieme legten abermals sehr schön ausgeführte Gold- und Silberwaaren von französischer Arbeit vor, unter denen besonders die sogenannten „falschen Diamanten" sich auszeichneten. Allgemeine Versammlung vom 2. März 1847. Vorsitzender: Herr Kaufmann Poyda. Aus der hier im Schmaltz'schen Verlage erscheinenden Zeitung für Schlosser ward vom Secretair Dr. Vogel ein von demselben verfaßter Aufsatz über die allmählige Entwickelung der erzgebirgischen Blechlöffel- fabrikation vorgetragen, wodurch die praktische Bedeutsamkeit dieses GewerbSzweigS mehrfaches Licht erhielt. Hierauf gab Herr Instrumentmacher Kunze eine vorläufige Erläuterung über eine von ihm erfundene Rettungsmaschine bei Feuersgefahr und machte sich zugleich anheischig, seine Erfindung später durch Modell und Zeichnungen dem allgemeinen Verständniß noch näher zu bringen, was dankend angenommen ward, nachdem mehre Anwesende auch ihrerseits über diesen Gegenstand sich ausgesprochen hatten. Als Mitglieder wurden in der Zeit vom 20. Januar bis 3. März ausgenommen: Herr Instrumentmacher Fr. Winkler, Herr Kaufmann Eulitz, Herr Geilermeister Bösenberg und Herr Tischlermeister Böhr. Arbeiterlöhne. Ueber die Löhne der Arbeiter hat ein Chemnitzer Fabri kant, Herr Gustav Dörstling, ein kleine- interessante- Schriftchen drucken lassen, welche- deutlich nachweist, daß die Arbeiter in geschloffenen Etablissements (wirklichen Fabriken) noch weit besser daran sind, als die Arbeiter der Hausindustrie, (welche, wie Weber und Strumpfwirker, in ihren eigenen Wohnungen arbeiten). Während nämlich jetzt ein Strumpfwirkergeselle wöchentlich 27 — 32 Ngr. verdient, ein Meister nur wenig mehr; während der reine Verdienst eine- Webermeister-, welcher nur auf einem Stuhle arbeitet, bei glatter Waare von 1 Tblr. 10 Ngr. bis höchsten- 2 Thlr., bei Jacqard-Waare von 1 Thlr. 15 Ngr. bl- allerhöchstens 3 Thlr. anzuschlagen ist, sind einer Chemnitzer Kattunfabrik und Spinnerei das ver gangene Jahr hindurch ohne Unterbrechung folgende Wochenlöhne auSgezahlt worden: In der Kattunfabrik verdiente durchschnittlich ein Drucker wöchentlich 3 Thlr. 16 Ngr. 6 Pf. ein Streichrind . . i , 15 , — -
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